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Investoren setzen auf Wachstum bei Pharma und
Medtech
Neue BCG-Studie analysiert Performance der Top-15-Biopharma- und
?Medizintechnik-Unternehmen zwischen 2010 und 2015
Die führenden Pharma- und Medizintechnik--Unternehmen waren in den vergangenen fünf Jahren sehr attraktiv
für Investoren: So konnten diese ihre Anlegergelder verdoppeln, obwohl die Umsätze um 1,5% zurückgingen. Von
2010 bis 2015 sahen sich Pharma- und Medtech-Firmen mit höheren Zulassungs- und Erstattungshürden
konfrontiert und waren einem starkem Kostendruck ausgesetzt. Dies zeigt die aktuelle Studie „Growing in a
Fishbowl“ der Boston Consulting Group (BCG), in der die 15 führenden Pharma- und Medizintechnikunternehmen
untersucht werden.
Wachstum ganz oben auf der CEO-Agenda
Der jährliche, am Total Shareholder Return gemessene Wertzuwachs der Gesundheitsunternehmen von jeweils 19% in
den vergangenen fünf Jahren stammt vor allem aus internen Kostensenkungsprogrammen. Wichtige Werttreiber waren
darüber hinaus das Dividendenwachstum sowie die positive Bewertung der künftigen Produktpipeline durch die
Investoren, so die Verfasser der Studie.
Judith Wallenstein, Partnerin bei BCG und Koautorin der Studie, erläuterte: „Der Erwartungsdruck der Investoren auf die
Pharma- und Medizintechnik-Unternehmen ist gewaltig. Da langfristig Wertzuwachs stark mit Wachstum korreliert, steht
Wachstum ganz oben auf der CEO-Agenda.“
Wissenschaftlicher Fortschritt garantiert Wachstum bis zu 350 Mrd. USD
Ausgehend von vier vielversprechenden organischen Wachstumsmodellen, ermittelt die BCG-Studie für die Branche ein
Steigerungspotenzial von über 1 Bio. USD bis 2020. Demnach stellen Innovationen auf Basis wissenschaftlichen
Fortschritts durch Produkte, die eine Therapie verbessern, mit 250 bis 350 Mrd. USD das größte Wachstumspotenzial dar.
Dabei geht es beispielsweise um Durchbrüche in der Behandlung viraler Erkrankungen, um Immuntherapien in der
Onkologie sowie um Fortschritte in Kardiologie und Orthopädie. Finanziert werden solche neuen Therapien von den
öffentlichen Gesundheitssystemen der Industrieländer.
Bedeutung von Generika und Biosimilars
Einsparungen von 150 bis 350 Mrd. USD durch kostensparende Produkte entlasten die öffentlichen Gesundheitsbudgets.
Dazu zählen zum einen Produkte, die die Einkaufspreise senken, etwa Generika, Biosimilars oder günstigere
Medizintechnikprodukte. Zum anderen handelt es sich um innovative Produkte und Dienstleistungen, die Arbeitszeit
sparen, etwa um den Einsatz von Robotik im Krankenhaus und die Ausweitung von Telemedizin und Heimpflege.
Selbstzahler-Produkte wie Diagnosetests und -geräte, Seh- und Hörhilfen werden im boomenden Health- und Wellness-
Bereich mit 240 bis 300 Mrd.
USD am schnellsten wachsen. Immer mehr Patienten sind demnach bereit, für Gesundheitsangebote, die für sie einen
erkennbaren Mehrwert darstellen, selbst zu zahlen, vor allem vor dem Hintergrund beschränkter öffentlicher
Gesundheitsbudgets.
Stärkung der Gesundheitssysteme in der 2. Welt
Ein weiteres Wachstumspotenzial von 180 bis 200 Mrd. USD liegt in den geringer entwickelten Ländern: Hier liegt der
Fokus auf der Stärkung der Gesundheitssysteme – oft in Partnerschaft mit Regierungen oder
Nichtregierungsorganisationen sowie lokalen Unternehmen.
„Wir sehen ein starkes Wachstumspotenzial in der Branche“, schließt Judith Wallenstein. „Der Erwartungsdruck der
Investoren ist entsprechend hoch. Unternehmen, denen es nicht gelingt, über eines dieser vier Modelle nachhaltiges
Wachstum zu generieren, laufen Gefahr, zu möglichen Übernahmekandidaten zu werden“, so Wallenstein.
Quelle: http://www.goingpublic.de/investoren-setzen-auf-wachstum-bei-pharma-und-medizintechnik/