Eingriff indie Freiheitsrechte

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Der Volkswirt
kV-
Gegründet 1926 durch Gustav Stolper, seit 1970 Wirtschaftswoche
16.2016
.
Eingriff
in die
Freiheitsrechte
l
Exklusivumfrage
: Ökonomen warnen
vor einer Abschaffung
des Bargelds.
und
Millionen
614
500-Euro-Scheine sind
derzeit in Umlauf, doch
geht es nach der Europäischen
Zentralbank (EZB), sind die Ta­
ge der Banknoten gezählt. Die
EZB hat einen Grundsatzbe­
schluss gefasst, den 500er abzu­
schaffen, und arbeitet nun an
Details. Parallel dazu denken
manche Ökonomen, Banker und
R
Nur Bares ist Wahres
Sind Sie grundsätzlich dafiir, das
Bargeld im Alltag durch bargeld­
lose Zahlungssysteme zu ersetzen?
Nein
85,4%
Warum stimmen Sie dagegen?1
Bargeld bedeutet...
... mehr Freiheit 83,6%
... Schutz vor staat­
licher Überwachung 75,3%
... Schutz vor
Negativzinsen 63,0%
... bessere Kontrolle
über Ausgaben 50,7%
1 Mehrfachantworten möglich; Quelle: bdvb
Politiker laut über einen generel­
len Abschied vom Bargeld nach.
Die Rückendeckung der Ökono­
menzunft haben sie dabei nicht:
Knapp 84 Prozent sind gegen ei­
ne Abschaffung des Bargelds im
Alltag, immerhin 68 Prozent
auch gegen das Aus für die
500-Euro-Note, die die meisten
Bürger selten bis nie in die Hand
bekommen. Das hat eine Umfra­
ge des Bundesverbands Deut­
scher Volks- und Betriebswirte
(bdvb) für die WirtschaftsWo­
che ergeben, an der sich mehr
als 500 Mitglieder beteiligten.
Für die Mehrzahl der Ökono­
men sind klimpernde Münzen
und knisternde Scheine im Zeit­
alter der Digitalisierung kein
Anachronismus
zumal in
Deutschland immer noch über
70 Prozent der Transaktionen
in bar ablaufen „Eine solide
Geldpolitik muss ohne Zwangs­
maßnahmen auskommen“, fordert der bdvb-Vorsitzende Peter
Herrmann und warnt vor einem
„massiven Eingriff in die individuellen Freiheitsrechte“. GeldPolitik müsse „akzeptieren,
wenn die Bürger am Bargeld
hängen. Weil diese für die Bürger da ist und nicht umgekehrt.“
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