Lebenszeichen vom 05.06.2016

Verschleierte Wahrheit
Die Stellung der Frau im Koran
Von Melahat Simsek
Lebenszeichen
05.06.2016
Sprecherin:
Der Status von Frauen in islamischen Ländern gilt vielen als Beleg für die Unterdrückung der
Frau durch den Koran. Doch eine neue Generation gut ausgebildeter Musliminnen schaut
heute genauer auf ihre Religion.
O-Ton Kübra Gümüsay:
Mein Name ist Kübra Gümüsay, ich bin 27 Jahre alt, verheiratet, habe einen kleinen Sohn
und bin vom Beruf Journalistin und Bloggerin, aber auch Aktivistin und schreibe für
verschiedene Themen, u.a. zu dem Thema Feminismus, Rassismus, Islam, Politik und das
Netz.
O-Ton Hanim Ezder:
Ich heiße Hanim Ezder, bin 45 Jahre alt und arbeite seit 15 Jahren als Islamwissenschaftlerin
und Referentin im Begegnungs- und Fortbildungszentrum muslimischer Frauen und im
interreligiösen Dialog rund um das Thema Islam.
O-Ton Sineb El-Masrar:
Mein Name ist Sineb El-Masrar, ich bin 34 Jahre alt, gebürtige Marokkanerin, in Hannover
geboren, bin Publizistin, hab vor 10 Jahren das multikulturelle Frauenmagazin Gazelle
gegründet.
Sprecherin:
Diese drei studierten Musliminnen, mit und ohne Kopftuch, geben sich mit dem, was ihnen
vorgesetzt wird, schon eine ganze Weile nicht mehr zufrieden.
Sie forschen nach und finden heraus: Nicht der Koran verbietet die Gleichberechtigung,
sondern die Männer, die Deutungshoheit beanspruchen.
O-Ton Hanim Ezder:
Die Stellung der Frau im Koran sehe ich ganz gut. Ich bin ja selber Muslimin. Ich finde als
Muslimin muss ich mich ja auch in einem Glauben wohlfühlen, sonst wäre ich keine Muslimin.
Mich hält ja keiner fest. Ich habe ja keinen der mir sagt: Du musst jetzt Muslim sein. Ich
mache das freiwillig, wo ich auch sage, dass ist die Religion in der ich mich wohlfühle, die
auch zu mir passt. Ich bin gerne Muslimin und auch gerne Frau.
© Westdeutscher Rundfunk Köln 2016
Dieses Manuskript einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des
Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des WDR unzulässig. Insbesondere darf das Manuskript weder vervielfältigt, verbreitet noch
öffentlich wiedergegeben (z.B. gesendet oder öffentlich zugänglich gemacht) werden.
Verschleierte Wahrheit
Die Stellung der Frau im Koran
Lebenszeichen
Von Melahat Simsek
05.06.2016
Sprecherin:
Doch das Bild der muslimischen Frau in der westlichen Welt ist im Allgemeinen das einer
unterdrückten und rechtlosen Frau. Diese negative Vorstellung wird durch den gelebten
Alltag in islamischen Ländern unterstützt.
O-Ton Hanin Ezder:
Sehr oft wird eigentlich nicht die Religion praktiziert, sondern vielmehr kulturelle Sachen, die
man mitgegeben bekommen hat von der Familie und von außen wird dann wahrgenommen:
Oh, die Frau darf das nicht, aber der Mann darf das. Also die Frau wird unterdrückt. Ein
Beispiel: Voreheliche Sexualität im Islam verboten. Das ist im Islam so, aber das ist sowohl
für die Frau, als auch für den Mann verboten. Wie sieht das in der Praxis aus? Der Mann
praktiziert das ganz anders, indem er eben seine x-Freundinnen hat und die Frau hält sich
eher an die Regeln und dann wird aber von außen wahrgenommen, der Mann darf das und
die Frau nicht, obwohl theologisch es für beide nicht erlaubt ist.
Sprecherin:
Noch immer werden Frauen im Namen des Islam geschlagen, zwangsverheiratet oder für
die "Ehre" ermordet.
O-Ton Hanim Ezder:
Es steht und fällt einfach alles mit der Bildung. Man muss einfach dafür sorgen, dass die
Frauen selber den Zugang haben, selber ihren Verstand einsetzen und hinterfragen und
einfach mehrere Gelehrte sich anhören und dementsprechend auch gucken, wie kann es
auch für mich richtig sein.
Sprecherin:
Sie alle wollen etwas bewegen, vor allem zum Umdenken bewegen.
O-Ton Sineb El Masrar:
Jetzt müssen wir auch mal ran an die Töpfe und uns auch trauen. Denn die Ausgangslage
tatsächlich im Islam für die Frauen sehr gut sind. Mit dem Islam haben sich die Rechte der
Frauen deutlich verbessert.
© Westdeutscher Rundfunk Köln 2016
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Verschleierte Wahrheit
Die Stellung der Frau im Koran
Lebenszeichen
Von Melahat Simsek
05.06.2016
Sprecherin:
Die gebürtige Marokkanerin Sineb El-Masrar bei einer Lesung in Düsseldorf. Die Autorin
stellt ihr aktuelles Buch Emanzipation im Islam vor. Dabei taucht die Wahlberlinerin bis tief
ins 7. Jahrhundert ein.
O-Ton Sineb El Masrar:
Was der Islam tatsächlich gebracht hat mit den Offenbarungen ist eine Ordnung. Er hat eine
Ordnung geschaffen die eindeutig patriarchal ist. Wenn man in einem sozialen Stand
hineingeboren wurde, wo es um Armut ging, wo man nicht wusste, wie man die Töchter
versorgt, dann ging es einem als Frau auch nicht gut. Es wurden auch Mädchen bei
lebendigem Leib begraben. Aber dennoch hat sich die rechtliche Lage verbessert. Frauen
konnten plötzlich erben, es wurde die Erbfolge, aber eben auch die Vaterschaft geklärt, was
macht man bei Trennung? Also, da ist viel passiert und das ist sehr revolutionär. Und das
zeigt halt auch, dass der Islam eigentlich sehr frauenfreundlich ist. Allerdings war der Prophet
irgendwann nicht mehr da, hat keine Nachfolge organisiert und da ist natürlich ganz deutlich
geworden, dass die Männer noch mehr Dominanz und vor allem den Machtanspruch für sich
beansprucht haben und das wirkte sich dann auch im Laufe der Jahrhunderte auch auf die
Auslegung aus. Man kann an vielen Beispielen sehen wie da tatsächlich
Frauenbenachteiligung vollzogen worden ist. Und wenn man Frauen von Quellen, von
Bildung fernhält, dann glauben sie was man ihnen vorsetzt.
Zitator:
„O ihr, die ihr glaubt! Und nehmt von euren Leuten zwei zu Zeugen. Sind nicht
zwei Männer da, dann sei es ein Mann und zwei Frauen, die auch als Zeugen passend
erscheinen, so dass, wenn eine der beiden irrt, die andere sie erinnern kann.“
- Sure 2, Vers 282
Sprecherin:
Bei dieser Sure wird häufig geschlussfolgert, dass Männer im Islam mehr wert seien,
teilweise auch unter Muslimen. Vergessen wird: Es galt lediglich für Zeugenaussagen bei
bestimmten geschäftlichen Transaktionen. Der Vers wurde auch von einigen Islamgelehrten
umgedeutet zu: Die Frau habe eine schwächere Verstandeskraft, man gehe davon aus,
dass sie geistig nicht ganz zurechnungsfähig sei – oder eben nur halb so viel wert wie ein
Mann. Dabei geht es hierbei um eine Regelung im Geschäftsleben. Auf der arabischen
Halbinsel im 7. Jahrhundert waren nur sehr wenige Frauen am Geschäftsleben beteiligt und
kannten sich dementsprechend auch nicht gut aus. Zur Sicherheit wurde eine zweite Frau
als Zeugin dazu geholt, um die erste zu erinnern, wenn sie sich später irren sollte. Dies
diente auch als Schutz vor einer falschen Aussage, zu der eine Frau möglicherweise leichter
gezwungen werden konnte als zwei Frauen.
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Verschleierte Wahrheit
Die Stellung der Frau im Koran
Lebenszeichen
Von Melahat Simsek
05.06.2016
O-Ton Hakki Arslan:
Mein Name ist Hakki Arslan, ich bin 32 Jahre alt, verheiratet und arbeite als
wissenschaftlicher Mitarbeiter in einem Postdoc-Projekt, wo es darum geht religiöse Normen
in der Moderne neu auszulegen und mein Fachbereich ist angesiedelt im Bereich der
islamischen Normenlehre.
Sprecherin:
Aus dieser Regelung lässt sich nicht ableiten, dass in allen Gerichtsverfahren
Frauen nur im Zweierpack aussagen dürfen, erklärt der Islamwissenschaftler Dr. Hakki
Arslan bei einem Besuch an der Universität Osnabrück.
O-Ton Hakki Arslan:
Und natürlich muss man berücksichtigen, dass der Koran nicht heute, sondern im 7.
Jahrhundert offenbart wurde. D.h. setzt das Weltbild der damaligen Menschen im 7.
Jahrhundert voraus und adressiert sie auch entsprechend mit ihren Kenntnissen und
Vorstellungen. Das heißt nicht, dass der Koran uns für heute nichts zu sagen hat, aber dass
wir sozusagen immer in diesem Spannungsfeld bleiben und die Texte nicht anachronistisch
lesen. Und wie diese Texte konkret in die heutige Praxis umgesetzt werden, ist ein
Aushandlungsprozess, was immer auf der einen Seite die Beschäftigung mit den Texten
impliziert und auf der anderen Seiten eben auch die konkrete Realität in Bezug nimmt und
versucht Text und Realität in Beziehung zu setzen.
O-Ton Sineb El Masrar:
Es gibt ganz viele Fragen die damals nicht gestellt waren und auch nicht gegeben waren,
aber heute sehr wohl. Und da kann man nicht sagen, wir halten einfach an dem fest was
früher war. Weil es hat sich einiges geändert und Menschen sind fehlbar und sie werden es
immer sein und sind vor allem auch fehlbar in der Auslegung. Dass was wir haben seit
Jahrhunderten sind Auslegungen mehrheitlich von Männern, d.h. auch der Blick ist männlich.
Deswegen gibt es auch in dem Kontext keine Gleichberechtigung, weil die Auslegung eben
nicht von beiden Geschlechtern stattgefunden hat.
Sprecherin:
Wenn Frauen generell die Fähigkeit zur Erinnerung abgesprochen werden würde, gäbe es
heute einen großen Teil der Überlieferungen über den Propheten nicht, die größtenteils von
Frauen übermittelt wurden, erinnert Sineb El Masrar. Insbesondere Aischa, eine der Frauen
Mohammeds, hat eine Vielzahl von Aussprüchen des Propheten überliefert, und alle wurden
anerkannt, ohne dass jemand auf die Idee gekommen wäre, noch eine zweite Frau danach
zu fragen.
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Verschleierte Wahrheit
Die Stellung der Frau im Koran
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Von Melahat Simsek
05.06.2016
O-Ton Sineb El Masrar:
Dennoch war sie eine junge Frau, die sich, ja, die hat sich schon was getraut. Und das ist
natürlich auch superinspirierend für junge Frauen. Aber sie ist jemand die auch, von vielen
Gelehrten zwar die wichtigste Hadithenübermittlerin, also der Prophetentradition aber sie wird
schon auch als Unruhestifterin wahrgenommen. Da ist z.B. Fatima, die andere Tochter des
Propheten schon ein bisschen lieber, weil sie sich mehr untergeordnet hat, Zaineb
beispielsweise von der wird kaum irgendwas erzählt. Sie war z.B. mit einem Polytheisten
verheiratet, also Nichtmuslim, es war sogar jemand der nicht an Gott geglaubt hat, nicht nur
das er Nichtmuslim war, sogar er war ein Polytheist. Und der Prophet hat sie nicht dazu
gedrängt sich von ihm zu trennen. Sie hat gesagt, ich liebe diesen Mann und ich bleibe mit
ihm zusammen. Und das ist schon sehr bezeichnend, dass diese Frauenfiguren mit all ihren
Facetten nicht vermittelt werden, weil sie natürlich Inspiration für junge Frauen sind.
O-Ton Hakki Arslan:
Frauen als Gelehrten ist ja kein neues Phänomen, aber ein vergessenes Phänomen. Es fängt
mit der Ehefrau des Propheten, Aischa an. Die in allen Bereichen eine kompetente Autorität
war, die auch Männer unterrichtet hat. Damit hört es aber nicht auf. In der islamischen
Geschichte 1300, 1400 Jahre lang gab es immer wieder Frauen die als Rechtsgelehrte, die
als
Hadithgelehrte,
als
Koranexegeten,
als
Stifterinnen
für
verschiedene
Bildungseinrichtungen fungiert haben. Die an verschiedenen Diskursen teilgenommen haben.
All das war natürlich eine Realität, die wir aus den verschiedensten historischen Quellen auch
nachlesen können.
O-Ton Kathrin Klausing:
Mein Name ist Kathrin Klausing, ich bin 40 Jahre alt, arbeitet hier in Osnabrück als
wissenschaftliche Mitarbeiterin in einem Postdoc Forschungsprojekt und unterrichte hier im
Bereich Tafsir, also Koranexegese und ich bin verheiratet und habe eine Tochter und lebe in
Hannover.
Sprecherin:
Kathrin Klausing begann bereits während ihrer Schulzeit sich für den Islam zu interessieren.
Vor knapp 20 Jahren konvertierte die Islamwissenschaftlerin.
O-Ton Kathrin Klausing:
Menschen entscheiden immer selber über das was sie tun und wie sie den Text auslegen.
Das ist immer dieser Spannungsfeld. Dieser Text macht ja die Menschen nicht zu Robotern.
Wir würden uns das vielleicht in manchen Bereichen wünschen, dass das so einfach wäre.
Töte nicht und dann tötet auch keiner mehr, aber das ist nicht so.
© Westdeutscher Rundfunk Köln 2016
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Verschleierte Wahrheit
Die Stellung der Frau im Koran
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Von Melahat Simsek
05.06.2016
Zitator:
„Eure Frauen sind euch ein Acker. Gehet zu eurem Acker, von wannen ihr wollt.“
- Sure 2, Vers 223
Sprecherin:
Einige westliche Interpretationen des Rechtsverständnisses schließen aus diesem Koran
Vers, dass dies ein Aufruf zur Vergewaltigung sei. Der Zusatz, „wie ihr mögt/wannen ihr
wollt“ sei die sprachliche Formel für die völlige Entrechtung der Frauen. Kathrin Klausing
währenddessen interpretiert aufgrund ihrer Studien diesen Vers folgendermaßen:
O-Ton Kathrin Klausing:
Wenn man sich die 1400 jahrelangen Standard Kommentierungen dieses Koranverses
ansieht, wird man sehen, dass es hier ein Kontext gegeben hat, nämlich das die Muslime von
Mekka nach Medina gingen und gemerkt haben dass es einfach kulturelle Unterschiede gibt
zwischen den beiden Städten. U.a. auch was die Sexualpraktiken anging. Die
medinensischen Frauen und Männer andere Stellungen bevorzugten, was die Mekkaner
irritierte und sie fragten, ob man andere Stellungen, als die, die sie kannten eben auch
praktizieren darf und mit dieser Frage eben zum Propheten gingen. Der ihnen darauf keine
religiöse Antwort geben konnte, weil bekannt war, er darf nicht ohne Offenbarung Normen
vorgeben oder halt eben abrogieren, verändern. Und dann kommt eben dieser Vers der sagt,
ob ihr jetzt mit dieser Stellung oder dieser Stellung zu euren Frauen geht ist beides erlaubt.
Also es hat überhaupt nichts mit einer Vergewaltigung zu tun.
Sprecherin:
Die Lebensweise Mohammeds, die Sunna, soll den Muslimen bis heute als Orientierung
dienen. Der Prophet wächst vor der Offenbarung als Waisenkind in einer patriarchalen
Gesellschaft auf, in der die Frauen keine Rechte haben.
Viele Quellen zeigen: Mohammed hat die Frauen gleichberechtigt behandelt. Seine erste
Frau Khadischa betrieb erfolgreich Handelsgeschäfte. Während der Prophet für sie als
einfacher Karawanenführer arbeitete. Es gab nur eine Handvoll privilegierte Frauen, wie
Khadischa, die aus einer wohlhabenden Familie aus Mekka stammte. Sie lernte den
Propheten mit 40 Jahren kennen, da war sie bereits zweimal verheiratet und hatte drei
Kinder. Mohammed ist gerade mal 24 Jahre alt, als die erfolgreiche Geschäftsfrau ihn
einstellt. Khadischa ist sehr angetan von ihm, von seiner Loyalität und macht ihm einen
Heiratsantrag. In den ersten 15 Jahren bekommen die beiden 5 Töchter. Mit 40 Jahren
bekommt der Prophet durch Erzengel Gabriel seine erste Offenbarung. Da war Mohammed
mit Khadischa bereits 15 Jahre verheiratet. Khadischa wird die erste Muslimin. Durch ihre
Macht beschützt sie auch Mohammed. Er bleibt ihr in den 25 Jahren Ehe immer treu. Nimmt
keine Zweitfrau. 619 n.Chr. stirbt Khadischa mit 65 Jahren.
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Verschleierte Wahrheit
Die Stellung der Frau im Koran
Lebenszeichen
Von Melahat Simsek
05.06.2016
O-Ton Kübra Gümüsay:
Khadischa ist eine Frau im Islam, die ich sehr bewundert habe und die ich inspirierend finde,
weil sie eine starke, selbstbewusste Frau, eine tüchtige Frau, eine Geschäftsfrau, die
eigensinnig war, die unserem Propheten selber um die Hand angehalten hat, wohlwissend,
dass er viel jünger ist, dass sie zuvor verheiratet war und Kinder aus dieser Ehe hat, etwas
was heutzutage undenkbar wäre. Wenn man sich heute vorstellt, dass eine erfolgreiche
Geschäftsfrau einen 15 Jahre jüngeren Mann zum Partner wählen würde, eine Frau die
Kinder aus den vorgehenden Ehen hat. Das wäre heute ein Augenbrauen-Hochzieher, dass
würde zumindest für Irritation sorgen, es wäre was Ungewöhnliches. Dass sie das mit so
einem Selbstbewusstsein macht, das hat mich immer inspiriert.
Sprecherin:
Auf den ersten Blick scheinen Islam und Feminismus zwei gegensätzliche Ansätze zu sein.
Und doch hat sich eine global agierende feministische Bewegung innerhalb des Islam
herausgebildet. Die Bloggerin Kübra Gümüsay gehört dazu.
O-Ton Kübra Gümüsay:
Es gibt unterschiedliche Auslegungen des Islams und es gibt unterschiedliche Praktiken des
Islams. Der Islam kann dazu instrumentalisiert werden Frauen zu unterdrücken, der Islam
kann instrumentalisiert werden eine patriarchale Struktur aufzubauen und das zu
rechtfertigen, er kann aber genauso gut auch für eine gleichberechtigte, geschlechtergerechte
Gesellschaft stehen. Das hängt sehr davon ab, ob man das Wissen zugänglich macht, das
genau das erlaubt. Das junge muslimische Frauen und auch Männer sich dessen bewusst
sind, dass es so Frauen wie Chadischa gibt. Das es islamisch inkorrekt ist, wie ja viele
annehmen oder verwerflich ist, wenn ein Mann eine sehr viel ältere Frau zur Ehefrau nimmt.
Oder das man eine Frau hat, die gebildeter, die älter, die reicher und erfolgreicher ist.
Sprecherin:
Unermüdlich hält die 27-Jährige Vorträge, twittert, schreibt für die taz und die Zeit. 2011 wird
ihr Blog „Ein Fremdwörterbuch“ für den Grimme Online Award nominiert.
O-Ton Kübra Gümüsay:
Ich definiere mich als Feministin, die nicht nur nebenher muslimisch ist, sondern in der
Religion auch die Energie und Quelle darin findet für diese Werte einzutreten, wie ich das tue.
Ich finde es ist islamisch sich gegen bestimmte Unterdrückungsmechanismen einzusetzen.
Gegen Gewalt, gegen Unterdrückung, gegen Ehrenmorde und gegen all diese Dinge. Und ich
fühl mich als Muslim verpflichtet mich gegen diese Missstände nicht nur zu wehren, sondern
sie zu bekämpfen, nachhaltig zu bekämpfen. Ich sehe das als meine Verantwortung. Deshalb
ist mir der Feminismus wichtig und er ist Teil auch meiner religiösen Überzeugung.
© Westdeutscher Rundfunk Köln 2016
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Verschleierte Wahrheit
Die Stellung der Frau im Koran
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Von Melahat Simsek
05.06.2016
Der Feminismus ist nicht so ein externes Produkt, sozusagen, ich bin Muslimin und
gleichzeitig Feministin, kein laufender Oxymoron, sondern das gehört für mich alles
zusammen.
Sprecherin:
Und doch, es gibt sie immer noch: Die renitente Frauenfeindlichkeit der muslimischen
Männer. Kübra Gümüsay nimmt sowohl renitenten Muslimen, als auch säkularen NichtMuslimen den Wind aus den Segeln, indem sie aufzeigt: Der Koran hat den Frauen Rechte
gegeben, und das zu einer Zeit, in der Europa und die Moderne noch weit entfernt von
Frauenrechten waren. Und
gerade Frauen wie Khadischa sollten als Vorbild im
Geschlechterverhältnis gelten.
O-Ton Kübra Gümüsay:
Nun es missfällt natürlich bestimmten Menschen, wenn die Religion für andere Werte steht,
als wie sie sie gern heute hätten. Sie blenden halt Figuren wie Khadischa einfach aus, damit
ihre unterdrückende, sexistische Praxis weiterhin Geltung hat. Wenn junge Frauen dann
sagen, es ist unislamisch, wenn mein Vater mich dazu zwingen möchte eine Ehe einzugehen,
dann passt die Religion in dem Moment nicht in das Bild was der Vater vom Islam gerne
hätte. Und deshalb wird dieses Wissen bewusst zurückgehalten.
Zitator:
„Die Männer sollen für die Frauen vollständig Sorge tragen mit den Wohltaten, die Gott den
ersteren reichlicher erteilt hat als den letzteren.“
- Sure 3, Vers 34
O-Ton Hakki Arslan:
Es heißt in einer Übersetzung von Rudi Paret – die Männer stehen über den Frauen. Heute wird
das teilweise anders übersetzt, sodass manche diesen Vers als: Die Männer tragen
Verantwortung für die Frauen übersetzen oder die Männer tragen Sorge für die Frauen, die
Männer beschützen, stehen für die Frauen ein. Dort ist die Sorge drin diesen Vers plausibel
erklären zu können. Wenn man den Koranvers weiterliest, steht dort warum die Männer die
Verantwortung tragen. Weil sozusagen Gott sie ausgezeichnet hat und weil sie von dem
Vermögen ,was sie haben, ausgeben. D.h. die Überlegenheit des Mannes ist hier in primärer
Hinsicht aus finanzieller Sicht gedacht und so haben das auch in der Regel die klassischen
Koranexegeten verstanden. Das heißt im Koran würde man hier tendenziell ein konservatives
Familienbild ablesen, wo nach der Mann eben für die Versorgung der Familie zuständig ist,
arbeiten geht und die Frau überwiegend für den Haushalt und die Erziehung der Kinder zuständig
ist. Was aber wiederum andere Entwürfe nicht ausschließt.
© Westdeutscher Rundfunk Köln 2016
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Da sind wir eben in der Praxis. D.h. wenn heute Frau und Mann gemeinsam erwerbstätig sind
und gemeinsam die finanzielle Last tragen und das sozusagen im gemeinsamen Einvernehmen
auch problemlos lösen, ist das nicht antiislamisch oder antikoranisch. Deshalb ist es wichtig
immer die gesellschaftlichen, wirtschaftlichen, politischen auch zeithistorischen Voraussetzungen
und auch die Folgen zu betrachten, um die konkreten Verse auch umzusetzen.
Sprecherin:
Die Islamwissenschaftler Hakki Arslan und Kathrin Klausing führen die umstrittenproblematische Sure 4, Vers 34 weiter aus.
O-Ton Hakki Arslan:
Wo es darum geht, dass Männer Frauen die widerspenstig sind schlagen dürfen.
O-Ton Kathrin Klausing:
Es gibt diese Deutungsweise, die sich auf diesem „dar“ konzentriert und sagt das heißt
„trennen“. Da gibt es auch ziemlich gute Koran-Kommentatoren die das relativ nachweisen
können. Ich bin mir da nicht so sicher, ob das der richtige Weg ist, damit umzugehen, weil es
eben auch schlagen heißt und das einfach in diesem Bedeutungsspektrum ist.
O-Ton Hakki Arslan:
Heutzutage versucht man, um eben diese Spannung aufzulösen diesen Vers alternativ zu
übersetzen mit trennt euch oder geht getrennte Wege. Aber, wenn man das
konsequenterweise übersetzen würde, würde man das schon mit schlagt sie übersetzen und
das wurde im vormodernen Kontext als eine legitime Erziehungsmethode anerkannt wurde.
Uns ist allen bewusst, dass es heutzutage anders gesehen wird, ist natürlich auch klar. D.h.
heutzutage können wir auch ausgehend vom Koran und auch ausgehend der prophetischen
Tradition sagen, dass das schlagen der Frau verboten ist, obwohl es im Koran steht. Wenn
heute dieser Vers missbraucht, wird um Gewalt gegenüber der Ehefrau zu legitimieren, dann
ist es umso mehr eine Pflicht zu sagen, dass das Schlagen der Frau verboten ist, obwohl es
im Koran so steht. 8.58: Das heißt, der Weg vom Koran in die Praxis ist immer ein sehr
komplexer Prozess, in dem immer sehr verschiedene Aspekte berücksichtigt werden müssen,
sodass ein Verbot des Schlagens der Frau eben keineswegs antikoranisch ist, sondern eher
im Geiste des Korans ist. Von daher ist es immer wichtig diesen Aushandlungsprozess immer
aktuell zu halten und zu schauen was sind die Voraussetzungen, was sind die Folgen einer
Entscheidung.
Sprecherin:
Das Verbot Mädchen zu töten, das Recht der Frauen auf Scheidung, auf Erbe und
Erbschaft, die Bestätigung daß Muslim und Muslimin vor Gott gleich sind.
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Der Prophet Mohammed habe zu seiner Zeit die Stellung der Frau revolutioniert sagen
Kenner wie Kathrin Klausing und Hakki Arslan.
O-Ton Kathrin Klausing:
Zunächst einmal so ganz selbstverständliche Rechte wie das Recht auf Unterhalt. Dann, dass
ist aber eher im Hadith geregelt, das Sorgerecht, das Recht auf finanzielle Eigenständigkeit.
Das sind so Sachen die in den Personenstand eingehen. Dann geht es noch weiter in der
theologischen Richtung, dass Frauen menschliche Wesen sind, spirituelle Wesen sind. Für
uns vielleicht etwas vollkommen verständliches, aber wenn man sich die Geschichte der
Menschheit anschaut, ist das immerhin etwas gewesen, was von dem einen oder anderen
Theologen, egal welcher Couleur, bestritten wurde, auch egal welcher Konfession. Da ist
einfach eine Sache, die klipp und klar im Koran geregelt ist, weil die muslimischen Männer
und muslimischen Frauen angesprochen werden.
O-Ton Hakki Arslan:
Prinzipiell würde ich sagen, dass es Gott als Autor des Textes, gar nicht darum geht eine
Unterscheidung zwischen Mann und Frau zu machen, sondern dass der Gott im Koran immer
spezifische Situationen anspricht, spezifische Probleme anspricht und manchmal sind Frauen
gemeint und manchmal Männer eben die Adressaten und auch dementsprechend
umzusetzen ist.
Sprecherin:
Muslimische Feministinnen wie Kübra Gümüsay argumentieren, dass das ethische Prinzip
der Gerechtigkeit im Koran eigentlich das Patriarchat überwinden wolle und nicht
verfestigen.
O-Ton Kübra Gümüsay:
Wenn eine Frau unterdrückt wird, dann macht das der Mann nicht, weil er sich religiös dazu
verpflichtet fühlt, sondern er macht es, weil er ein Sexist ist und missbraucht und
instrumentalisiert die Religion für seine Taten, um das zu rechtfertigen. Das ist das Problem,
wir tun so, als gebe es eine religiös-intrinsische Motivation sexistisch zu sein oder gewalttätig
zu sein, dabei wird die Religion dazu instrumentalisiert um diese Taten zu rechtfertigen. Die
Lösung des Problems liegt nicht darin zu sagen wir müssen den Islam abschaffen, um jetzt
den Sexismus aufzuheben, er besteht auch ohne die Religion.
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Sprecherin:
Sicherlich muss man sich mit den Positionen des modernen Islam beschäftigen, gerade aus
theologischer Perspektive, um der Unterdrückung der muslimischen Frau in einigen
muslimischen Ländern etwas entgegnen zu können. Dabei darf man aber die Ansätze von
klassischen Gelehrten – und damit eine über tausendjährige Tradition der Islamischen
Theologie – nicht ignorieren, warnt Hakki Arslan.
O-Ton Hakki Arslan:
Religion kann ohne Tradition ohnehin nicht bestehen von daher ist es vielleicht nicht immer
auch notwendig immer zu trennen, weil viele religiöse Element auch über die Traditionen
auch vermittelt werden in der Praxis. Aber natürlich gibt es auch einige Traditionen, die
gewisse Grundwerte der Religion pervertieren und dagegen muss man natürlich ankämpfen
und da sind natürlich Gelehrte gefragt.
Sprecherin:
Und muslimische Feministinnen wie Kübra Gümüsay. Im Islam geht es aktuell für sie darum,
die historische Wissenstradition vom patriarchalischen Ballast zu befreien.
O-Ton Kübra Gümüsay:
Man muss jetzt nicht neues Wissen produzieren, sondern bereits bestehendes Wissen auf
Deutsch zugänglich machen zu jungen Menschen. Und zwar nicht nur von der
Mehrheitsgesellschaft, sondern auch von den Muslimen selber. Da sieht man aber auch
interessanterweise, dass z.B. in der aktuellen jungen Generation viele Muslime darin bestrebt
sind genau das raus zu kristallisieren. Was davon, was ich lebe ist Tradition und was ist
muslimisch. Und viele wenden sich dann auch von ihren Eltern ab, dann gibt es auch viele die
in eine extremistische Auslegung des Islams abdriften. Aber bei vielen führt es dazu, dass die
dann einen deutschen Islam dann leben. Und zwar einer, der sich von den nationalen Werten,
die die Eltern hatten ablöst, die sagen, der Islam ist mir wichtig, aber z.B. ist mir das
Türkischsein nicht so wichtig und mir ist das Deutschsein wichtig. So entsteht ein deutscher
Islam, der gleichzeitig natürlich auch türkischgeprägt ist. Das ist so ein Prozess der seit vielen
Jahren jetzt stattfindet und den viele junge Menschen auch aktuell durchlaufen.
Sprecherin:
Bisher sind es nur wenige Musliminnen, die sich in die Öffentlichkeit wagen, die für ihre
Interessen eintreten und sich auch in den innerislamischen Debatten für ein zeitgemäßes
Frauenbild stark machen. Doch es gibt sie und es werden mehr. Und sie schließen sich
zusammen. Denn religiös zu sein und in einem modernen säkularen Staat zu leben, ist kein
Widerspruch.
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O-Ton Kübra Gümüsay:
Es gibt sehr viele muslimische Frauen, die auch mutig sind jetzt dieses Wissen nicht nur
lesen und für sich selbst nutzen, sondern auch versuchen vielen anderen dieses Wissen
weiterzugeben. Die auch wissen, dass es einigen Leuten missfallen wird, wenn jetzt die
Tochter antanzt und sagt: Papa, du darfst das nicht, dass ist islamisch nicht erlaubt, nicht nur
rechtlich nicht erlaubt, sondern auch islamisch nicht erlaubt. Das sind Menschen, die die
muslimische Community weiter voranbringen.
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