Investors` Outlook - MMD

Investors’ Outlook – Juni 2016
Japan oder von der
Quadratur des Kreises
Hat Shinzo Abe
noch weitere
Pfeile im Köcher?
Wetten gegen
«Brexit», Fed
erwägt Zinsschritt
und China bremst
Kapitalabflüsse
Unternehmens anleihen dank
EZB-Käufen im
Fokus der Anleger
Ausgabe Asset Management
Inhalt
6 Marktkommentar
Japan oder von der
Quadratur des Kreises
8 Spezialthema
Hat Shinzo Abe noch weitere
Pfeile im Köcher?
10
Makro Highlights
Wetten gegen «Brexit», Fed erwägt
Zinsschritt und China bremst Kapitalabflüsse
12
Währungen und Anleihen
13
Aktien und Rohstoffe
14
Prognosen
15
Marktdaten
16
Autoren
Impressum
Rechtliche Hinweise
Herausgeber: Vontobel Asset Management, Gotthardstrasse 43, CH-8022 Zürich
Redaktion: Investment Writing
Autoren: Fabrizio Basile, CFA, Leiter Fixed Income Strategy
Christophe Bernard, Vontobel-Chefstratege
Dr. Reto Cueni, Senior Economist
Stefan Eppenberger, CFA, Investment & Commodity Strategist
Andreas Nigg, CFA, Leiter Equity & Commodity Strategy
Diese Anlagepolitik wurde von der Bank Vontobel AG erstellt und ist
nicht das Ergebnis einer Finanzanalyse. Die «Richt­linien zur Sicherstellung
der Unabhängigkeit der Finanzanalyse» der Schweizerischen Bankiervereinigung finden auf die vorliegende Anlagepolitik keine An­wendung.
Obwohl die Bank Vontobel AG der Meinung ist, dass die hierin enthaltenen Angaben auf verlässlichen Quellen beruhen, kann sie keinerlei Gewährleistung für die Qualität, Richtigkeit, Aktualität oder Vollständigkeit
der in dieser Anlagepolitik enthaltenen Informationen übernehmen.
Coverbild: Erscheinungsweise: Aktuelle Ausgabe: Sprachen: Bestellungen: Redaktionsschluss: Dr. Sven Schubert, Specialist Investment Strategy Currencies
Dr. Ralf Wiedenmann, Leiter Economic Research
Shutterstock
Monatlich
Montag, 30. Mai 2016
(deutsche PDF-Version auf dem Portal und Versand per HTML)
Deutsch, englisch und französisch
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Dienstag, 24. Mai 2016
2 Investors’ Outlook – Juni 2016
Informationen für Kunden aus Deutschland: Distributorin für institutionelle Kunden in Deutschland ist die Bank Vontobel Europe AG, Alter Hof 5,
D-80331 München (beaufsichtigt durch: Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, Graurheindorfer Strasse 108, 53117 Bonn).
Makrosicht
Notenbankzinsen (in drei Monaten)
Die von uns erwartete Leitzinserhöhung der US-Notenbank
Fed in den nächsten drei Monaten zeichnet sich immer
deutlicher ab. Gleich mehrere Fed-Vertreter haben jüngst
erklärt, dass die Markterwartung von nur einer Zinserhöhung bis Jahresende viel zu niedrig sei. Innerhalb von nur
wenigen Tagen haben daraufhin die Zinsterminmärkte
ihre Zinserwartungen deutlich nach oben angepasst.
Renditen zehnjähriger Staatsanleihen (in drei Monaten)
Für die kommenden drei Monate rechnen wir ebenso wie
die anderen Marktbeobachter mit einer Seitwärtsbewegung
der Renditen. Binnen Jahresfrist werden gemäss unserer
Einschätzung die Renditen zwischen 10 Basispunkten in
Japan sowie je 50 Basispunkten in Grossbritannien und den
USA ansteigen.
über
+
++
EWU*
USA
Japan
EM**
CH
Konsens
Konsens = Consensus Inc., London
unter
– –
–
über
+
++
EWU*
USA
Japan
EM**
CH
Konsens = Consensus Inc., London
Konsens
Inflation 2016
Für die USA haben wir die Inflationsprognose für das laufende Jahr von 1.3 auf 1.5 Prozent erhöht. Die Teuerungsprognosen für Europa haben wir jedoch leicht zurückgenommen. Grund hierfür ist die im Vergleich zum Vormonat
verringerte Prognose bezüglich des US-Dollar-Kurses. Für
die USA und die Schweiz sagen wir eine höhere Inflation
voraus als der Konsens.
unter
– –
–
unter
– –
–
über
+
++
EWU*
USA
Japan
CH
Konsens = Bloomberg
Konsens
Wirtschaftswachstum 2016
Wir haben unsere Prognose für das reale Wirtschaftswachstum 2016 im Vergleich zum Vormonat unverändert belassen. Die im Mai veröffentlichten Wirtschaftszahlen kamen
für uns nicht überraschend und haben unsere Prognosen
bestätigt. Für Japan und die Schweiz bleiben wir weiterhin
etwas optimistischer als der Konsens.
Konsens
Inflation: Anstieg in den USA deutlich stärker
erwartet als in der Eurozone und in Japan
unter
– –
–
über
+
++
D
USA
Japan
CH
Konsens = Consensus Inc., London
*Europäische Währungsunion
** Emerging Markets
(engl. für Schwellenländer)
Investors’ Outlook – Juni 2016 3
Anlagestrategie
Unsere Präferenz
für Kreditmärkte
bleibt unverändert
Noch immer präsentieren sich die globalen ökonomischen
Daten – mit einigen wenigen Ausnahmen – solide. Dies
spräche eigentlich für eine «Übergewichtung» von risikoreicheren Anlageklassen. Allerdings sehen sich Anleger in
Europa im Juni mit grossen politisch bedingten Unsicherheiten konfrontiert: Sowohl die «Brexit»-Abstimmung in
Grossbritannien als auch die Neuwahlen in Spanien verfügen über das Potenzial, die Märkte nachhaltig zu belasten.
Zudem hat die US-Zentralbank jüngst deutliche Signale
ausgesendet, dass mit einer nächsten Zinserhöhung wohl
bereits im Sommer zu rechnen sei. Wir bleiben vorsichtig
positioniert mit einer «leichten Untergewichtung» in Aktien
und einer Put-Option auf den S&P 500 mit Laufzeit über
die Sommermonate hinaus.
1
2
3
4
5
6
Wir belassen unsere Positionierung bei den
liquiden Mitteln auf «leicht untergewichtet»,
verringern sie allerdings aufgrund des Kaufs
von Schwellenländeranleihen.
untergewichtet
stark
leicht
neutral
übergewichtet
leicht
stark
Liquide
Mittel
Anleihen
Aktien
Unsere «leichte Untergewichtung» in Anleihen
bleibt weiter bestehen. Im Vergleich zum
Vormonat verstärken wir die Gewichtung in
Schwellenländeranleihen in lokaler Währung.
Unsere Aktien-Positionierung bleibt bei
«leicht untergewichtet», nachdem wir Ende
April unsere «Übergewichtung» in japanischen
Titeln aufgegeben hatten.
Bei Gold sehen wir weiteres Potenzial gegen
oben und bleiben «leicht übergewichtet».
Gold
Rohstoffe
An unserer «leicht untergewichteten»
Positionierung bei den Rohstoffen haben
wir ebenfalls nichts verändert.
Bei den alternativen Strategien halten wir an
unserer «leicht übergewichteten» Positionierung
fest.
Alternative
Strategien
Veränderungen zum Vormonat: gleich, erhöht, verringert.
4 Investors’ Outlook – Juni 2016
Liquide Mittel
Wir sind nicht mehr davon überzeugt, dass die USNotenbank Fed ihre Geldpolitik proaktiv deutlich über
dasjenige Mass hinaus straffen wird, das die Devisenmärkte vorwegnehmen. Wir verringern unsere «übergewichtete» Positionierung im US-Dollar bei allen Portfolios von 10 auf 5 Prozent. Für Euro- und SchweizerFranken-Portfolios bleiben wir bei der Empfehlung
einer Position in schwedischen Kronen.
Anleihen
Aus Risiko-Rendite-Überlegungen bleiben für uns
Staatspapiere unattraktiv – mit einer Ausnahme: inflationsgeschützte US-Staatsanleihen («TIPS»). Letztere Anleihenkategorie halten wir derzeit als Portfoliobeimischung für interessant. Zudem erachten wir
Hochzins- und Wandelanleihen als attraktiv, sowie
mit Blick auf die Rendite auch «Contingent Convertible Bonds». Attraktiv erscheinen uns auch Schwellenländeranleihen, neu auch in lokaler Währung.
Aktien
Bei Aktien behalten wir unsere taktische «leichte Untergewichtung» bei. Des Weiteren sichern wir uns
gegen mögliche Rückschläge an den Aktienmärkten
während der Sommermonate mit Put-Optionen auf
den S&P 500-Index (bis im September) ab. Unsere
Themenschwerpunkte bleiben US-Banken, US-IT-Unternehmen, Schweizer Vermögensverwalter sowie
Werte aus den Bereichen «Clean Technology» und
«Global Leaders». Wir sind relativ stark in kanadischen
Titeln engagiert.
Gold
Wir erwarten für die kommenden Monate ein Anziehen der globalen Inflation. Die US-Notenbank Fed
wird ein Anziehen der Zinsschraube kaum überstürzen. Ein von fallenden Realzinsen geprägtes Umfeld
ist aus historischer Sicht positiv für Edelmetalle. Entsprechend bleiben wir bei Gold «leicht übergewichtet».
Rohstoffe
An unserer Empfehlung einer taktischen «leichten
Untergewichtung» der Anlageklasse halten wir fest.
Die extreme Positionierung von Investoren lassen
uns für die nächsten Wochen eine Minderrendite
erwarten.
Alternative Strategien
Bei sogenannten «Liquid Alternatives»-Strategien
bleiben wir «leicht übergewichtet». Ihre Renditen
dürften künftig über jenen von Staatsanleihen liegen.
negativ
neutral
positiv
CHF per EUR
USD per EUR
CHF per USD
Staatsanleihen
untergewichtet neutral übergewichtet
Industrieländer
Schwellenländer (extern*)
Schwellenländer (lokal**)
Unternehmensanleihen
Investment Grade
High Yield
*in Fremdwährungen ** in Lokalwährungen
untergewichtet neutral übergewichtet
Industrieländer
Schwellenländer
untergewichtet neutral übergewichtet
Gold
untergewichtet neutral übergewichtet
Rohstoffe
untergewichtet neutral übergewichtet
Alternative Strategien
Investors’ Outlook – Juni 2016 5
Marktkommentar
Japan oder von der Quadratur des Kreises
Foto: Thinkstock
Christophe Bernard
Vontobel-Chefstratege
Japan: Ein Ende der wirtschaftlichen Ebbe ist noch immer nicht in Sicht (im Bild: Giant Torii auf Miyajima Island, südwestlich von Hiroshima).
Bislang vermochten die von Japans Premierminister Shinzo
Abe eingesetzten «drei Pfeile» die japanische Wirtschaft
noch nicht wiederzubeleben. Obwohl die drittgrösste
Volkswirtschaft der Welt durchaus Fortschritte erzielt hat,
geht im Land wirtschaftlich die Sonne noch immer nicht
auf. Ob Japans Ökonomie auf einen Wachstumskurs einschwenken kann, hängt unter anderem davon ab, ob die
Bank of Japan, die den Grossteil der «Abenomics» umgesetzt hat, die ökonomischen Wolken vertreiben kann.
Gäbe es eine Auszeichnung für die weltweit aggressivste
Geldpolitik: die Bank of Japan (BoJ) würde sie erhalten. Die
kühnen Massnahmen der Notenbank in den vergangenen
Jahren spiegeln sich in der beispiellosen Ausweitung ihrer
Bilanz unter Notenbankgouverneur Haruhiko Kuroda wider
(siehe Grafik 1). Die drei Pfeile des Premierministers Shinzo
Abe bestehen aus einer aggressiven Geldpolitik, einer expansiven Fiskalpolitik und Strukturreformen. Das Programm
soll-te Japan aus seiner 20-jährigen deflationären Erstarrung
lösen und die Wachstumsaussichten verbessern.
Wenig Erfolg bei der Belebung der Inflation
Seit Shinzo Abe im Dezember 2012 zum zweiten Mal ins
6 Investors’ Outlook – Juni 2016
höchste politische Amt gewählt wurde, kann er einige Erfolge vorweisen. Dazu gehören die deutliche Schwächung des
japanischen Yen und eine verbesserte Corporate Governance der Unternehmen. Sein Hauptziel, die Inflationserwartungen in Richtung 2 Prozent zu treiben, hat er jedoch
bislang verfehlt (siehe Grafik 2). Ersichtlich ist dies an der
deutlichen Verlangsamung des Lohnwachstums in wichtigen Wirtschaftszweigen wie der Automobil- und Elektronikindustrie. Zudem halten sich die Bankangestellten mit Lohnforderungen zurück, was für die Abenomics einen schweren
Schlag bedeutet. Darüber hinaus geriet das japanische
Wachstum nach der unglücklichen Entscheidung der Regierung, die Mehrwertsteuer im April 2014 anzuheben, und
der Konjunkturabkühlung in China ins Stocken.
Es stellt sich die Frage, ob die Währungshüter die Inflation anheizen und den zuletzt erstarkten Yen wieder schwächen können. Die Zinsen noch deutlicher in den negativen
Bereich zu drücken, wäre eine Möglichkeit. Die Einführung
des Negativzinses von 0.10 Prozent auf einem kleinen Teil
der Bankreserven durch die Notenbank im Januar 2016 hat
sich jedoch als kontraproduktiv erwiesen. So verzeichneten
japanische Bankaktien kräftige Verluste, derweil die japanische Währung erheblich aufwertete. Mittlerweile steht die
Glaubwürdigkeit der BoJ auf dem Spiel. Zwar stellen auch
andere Notenbanken fest, dass die Wirkung ihrer Geldpolitik nachlässt, doch in Japan ist die Lage infolge der Verschuldung (Verschuldungsquote von 250 Prozent) und des
Haushaltsdefizits (6.7 Prozent des BIPs) vergleichsweise akut.
Weitere fiskalpolitische Massnahmen scheinen wenig sinnvoll, ausgenommen die Verschiebung der für 2017 geplanten Mehrwertsteuererhöhung. Schliesslich bremsen auch
der negative demografische Trend und die Akzeptanz der
Deflation durch einen Grossteil der Bevölkerung (z.B. Rentner) die Reflationierungsbemühungen.
Japan bereits abzuschreiben, wäre verfrüht
Den Untergang der japanischen Wirtschaft zu verkünden,
wäre verfrüht. Japan weist einen strukturellen Leistungsbilanzüberschuss auf, der weiter wächst, da die Kernkraftwerke allmählich wieder ans Netz gehen. Die Regierung kann
zudem das immense Vermögen anzapfen, das die japanischen Privathaushalte angehäuft haben. Des Weiteren finanziert die BoJ im Wesentlichen das Haushaltsdefizit des
Staates, indem sie einen Grossteil der emittierten Staatsanleihen aufkauft und die Zinsen extrem niedrig hält. Es ist jedoch angebracht zu sagen, dass die Aussichten für eine
Outperformance japanischer Aktien zunehmend von den
Währungsbewegungen abhängen. Die Marktteilnehmer
dürfen ferner auf dem aktuellen Niveau keine scharfe Abwertung des Yen erwarten, denn die Währung ist selbst
nach den Gewinnen seit Jahresbeginn relativ günstig. Aus
diesem Grund haben wir unsere «Übergewichtung» in japanischen Aktien, die seit langer Zeit besteht, geschlossen.
Haruhiko Kuroda, der Notenbankgouverneur der BoJ,
steht mit seinen Problemen bis zu einem gewissem Grad
nicht allein da. Die US-Notenbank beispielsweise bekundet
Mühe, die Zinsen anzuheben, obwohl Vollbeschäftigung
herrscht und sich die Kerninflation dem Zielwert angenähert
hat. Die Europäische Zentralbank (EZB) wiederum hat möglicherweise ihr Lockerungspotenzial ausgeschöpft, als sie
den Einlagensatz auf -0.4 Prozent senkte und die Käufe von
Unternehmens- und Staatsanleihen auf 80 Milliarden Euro
ausweitete. Dies zeigt klar, dass die hohe Verschuldung und
die Produktivitätsverlangsamung dem Weltwirtschaftswachstum zusetzen. Die Inflationserwartungen des Konsensus auf Sicht von 12 bis 18 Monaten könnten sich mittlerweile als zu pessimistisch erweisen. Die Marktteilnehmer
könnten zudem die Fähigkeit der Notenbanken unterschätzen, zu einer «normalen» Geldpolitik zurückzukehren.
Fokus auf Unternehmensanleihen
Nach dem kräftigen Kursanstieg, der auf die Tiefs Mitte Februar folgte, haben die globalen Aktienmärkte in den letzten Wochen konsolidiert. Die Verunsicherung bezüglich der
Geldpolitik der Notenbanken und das Referendum im Juni
über den Austritt Grossbritanniens aus der Europäischen
Union («Brexit») belasten die Anlegerstimmung. In einem
Umfeld mit schleppendem Wachstum aber keiner Rezession favorisieren wir nach wie vor risikobehaftete Anleihen
gegenüber Aktien, wobei wir unter risikobehafteten Anlei-
Grafik 1: Die Bilanz der Bank of Japan weist eine
massive Zunahme auf
Zentralbankbilanzen in Prozent des Bruttoinlandprodukts
100
80
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40
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0
2004
2006
2008
2010
2012
2014
2016
U.S. Federal Reserve
Europäische Zentralbank
Bank of Japan
Gestrichelte Linien: Prognosen Vontobel Asset Management
Quelle: Thomson Reuters Datastream, Vontobel Asset Management
Grafik 2: Die Inflationserwartungen für Japan
verringern sich seit Jahren
In Prozent
1.6
1.4
1.2
1.0
0.8
0.6
0.4
0.2
0.0
Jan 14 Apr 14 Jul 14 Okt 14 Jan 15 Apr 15 Jul 15 Okt 15 Jan 16 Apr 16
Inflationserwartungen, die sich von zehnjährigen japanischen
inflationsgeschützten Staatsanleihen ableiten lassen
Quelle: Bloomberg, Vontobel Asset Management
hen Unternehmens- und Schwellenländeranleihen verstehen. Wir sind nach wie vor der Meinung, dass erstklassige
Staatsanleihen gegenwärtig kaum Wertpotenzial bieten
(ausgenommen wir schlittern in eine Rezession), da sich die
Gesamtinflation in den kommenden zehn bis zwölf Monaten infolge der Stabilisierung der Energiepreise in Richtung
2 Prozent bewegen dürfte.
Wir stellen fest, dass die Prognosen der Analysten für
die Unternehmensgewinne von niedrigen Niveaus nach
oben korrigiert werden. Zudem sind die Märkte für Unternehmensanleihen kerngesund, nicht zuletzt wegen des
Wertpapierkaufprogramms der EZB. Diese Faktoren sollten
das Abwärtsrisiko begrenzen. Ein weiterer Schwächeanfall
könnte sich als taktische Kaufgelegenheit erweisen, vorausgesetzt, es kommt nicht zum Brexit. Webcast: Hier geht's zum Marktkommentar-Video
Investors’ Outlook – Juni 2016 7
Spezialthema
Hat Shinzo Abe noch weitere
Pfeile im Köcher?
Foto: Getty Images
Dr. Reto Cueni, Senior Economist
«Abenomics»: Das dreiteilige Programm zur Ankurbelung der japanischen Wirtschaft entfaltet noch immer nicht die gewünschte Wirkung.
Im Land der aufgehenden Sonne steht Premierminister
Shinzo Abe unter Druck. Die japanische Wirtschaft schwächelt noch immer, nicht zuletzt wegen der beschränkten
Wirkung der als «Abenomics» bezeichneten Massnahmen.
Weder die äusserst lockere Geld- noch die expansive Fiskalpolitik haben die Wirtschaftsleistung genügend stimuliert. Erschwerend kommt hinzu, dass die USA nun ihren
Widerstand gegen eine erneute Abschwächung des Yen angekündigt haben. Zudem scheint Abes Plan, die Industrieländer am heimischen G7-Gipfel von (noch) höheren Fiskalausgaben zu überzeugen, ein schwieriges Unterfangen.
Die Erwartungen des japanischen Premiers an das Treffen
der G7-Staaten sind hoch. Vielleicht zu hoch, wie sich bereits im Vorfeld der Konferenz in der japanischen Stadt Sendai herausgestellt hat. Shinzo Abes Plan, die G7-Minister
zu einer Erhöhung der Fiskalausgaben zu bewegen, um die
Welt- und heimische Wirtschaft anzukurbeln, scheint nicht
aufzugehen. Vielmehr haben sich bisher die Befürworter von
Schuldenabbau und Wirtschaftsreformen, allen voran der
8 Investors’ Outlook – Juni 2016
deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble, durchgesetzt.
Die Zahlen der Staatsverschuldung der Industrieländer
mahnen aber in der Tat zur Vorsicht vor Mehrausgaben. So
haben die G7-Länder (Deutschland, England, Frankreich,
Italien, Japan, Kanada und die USA) ihre Verschuldung in
Prozent zum Bruttoinlandprodukt (BIP) seit 2007 um mehr
als 30 Prozent erhöht. Zusätzlich ist Japan mit einer Schuldenquote von gegen 250 Prozent bereits heute absoluter
globaler Spitzenreiter (weit vor Griechenland mit rund 200
Prozent). Insofern kann die unnachgiebige Haltung einiger
anderer G7-Staaten gegenüber den japanischen Vorschlägen nicht erstaunen. Würde sich Japan diesem Druck beugen, wäre der erste der drei sogenannten «AbenomicsPfeile» – die Fiskalpolitik – in ihrer Wirkung begrenzt.
Einzig die USA scheinen Japan in diesem Punkt zu unterstützen. Allerdings haben die beiden Länder ein anderes
Problem zu lösen: Die USA erachten die massive Yen-Abwertung seit Shinzo Abes Amtsantritt als ungerechtfertigte
Kursmanipulation. Deshalb wurde die japanische Regierung
jüngst aufgefordert, weitere Abwertungsschritte zu unter-
lassen und die Bank of Japan (BoJ) in die Schranken zu weisen. Würde Japan dieser Möglichkeit beraubt, verlöre das
Land auch die Möglichkeit, den zweiten «Abenomics-Pfeil»
– die Geldpolitik – weiter auszubauen. Übrig bliebe dann
nur noch der letzte Pfeil – verschiedene Strukturreformen.
Solche Reformen sind aber erfahrungsgemäss sehr schwierig umzusetzen und greifen erst mit einiger Verzögerung.
Wohin steuert also Shinzo Abe künftig das Land mit seiner
Wirtschaftspolitik?
Grafik 1: Anteil der Personen im erwerbstätigen Alter
an der japanischen Bevölkerung sinkt stetig
Menschen in Millionen*
140
120
100
80
60
Frauen steigern Zahl der Erwerbstätigen nur temporär
Die ökonomische Faustregel besagt, dass die Wirtschaft eines Landes entweder durch die Erhöhung der Produktivität
oder der Beschäftigung wachsen kann. Nun verheissen aber
die entsprechenden Statistiken für Japan seit Jahren wenig
Gutes. So begann die Bevölkerung im erwerbstätigen Alter
(d.h. zwischen 15 bis 65 Jahren) bereits vor der Jahrtausendwende zu schrumpfen. Kurz danach setzte auch bei den
Zahlen der Gesamtbevölkerung ein Abwärtstrend ein (siehe
Grafik 1), der sich fortsetzen dürfte. Diese Entwicklung wird
früher oder später Strukturreformen nötig machen.
Zwar hat Premierminister Abe seit seinem Amtsantritt
im Jahr 2012 erreicht, dass die Zahl der tatsächlich erwerbstätigen oder arbeitssuchenden Personen wieder leicht angestiegen ist. Möglich wurde dies vor allem durch eine höhere Beteiligung der Frauen. Der abnehmende Anteil der
Bevölkerung im erwerbstätigen Alter wird jedoch zwangsläufig dazu führen, dass der Anstieg der Erwerbspersonen
irgendwann nachlassen wird. Eine solche Situation liesse
sich, solange keine Einwanderung zugelassen wird, nur entschärfen, wenn die Regierung ihre geplante Erhöhung des
Pensionsalters von 61 auf 65 Jahre noch zusätzlich ansteigen lassen würde. Ob dies politisch machbar wäre, ist zweifelhaft. In vielen Industriestaaten, die ähnliche Probleme
haben, ist die Opposition gegen solche Pläne beträchtlich.
40
1980
1990
2000
2010
2020
2030
2040
Gesamtbevölkerung
Bevölkerung im erwerbstätigen Alter (zwischen 15 und 64 Jahren)
Erwerbsbevölkerung (Arbeitskräfte im Alter zwischen 15 und 64 Jahren)
*Prognosen von Oxford Economics in gestrichelten Linien
Quelle: OECD, Oxford Economics, Thomson Reuters Datastream,
Vontobel Asset Management
Grafik 2: Japan seit den 1990er Jahren mit
schwachem Produktivitätswachstum
Arbeitsproduktivität (indexiert, 1990 = 100)
180
160
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100
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00
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12
USA: Gesamtwirtschaft
USA: verarbeitendes Gewerbe
Japan: Gesamtwirtschaft
Japan: verarbeitendes Gewerbe
Sinkende Produktivität und steigende Schulden
Die demografische Entwicklung bewirkt auch einen immer grösseren Schuldenberg pro Kopf. Dieser wird bei dem
seit den 1990er Jahren in Japan zu beobachtenden schwachen Produktivitätswachstum immer schwerer zu meistern
(siehe Grafik 2). Beunruhigend ist vor allem, dass auch die
ehemalige japanische Paradedisziplin «verarbeitendes Gewerbe» gegenüber jener der USA in dieser Hinsicht stark
nachgelassen hat.
Hier zeigt sich die momentane Schwäche der japanischen Unternehmenskultur. Es ist weiterhin üblich, dass Mitarbeiter nach Abschluss ihrer Ausbildung in eine Firma eintreten und dort ihr ganzes Arbeitsleben verbringen. Dies hat
zur Folge, dass es beinahe keinen Arbeitsmarkt gibt. Die damit verhinderte Mobilität des Faktors Arbeit scheint im heutigen Japan die Weiterentwicklung der Firmen nach wie vor
zu behindern. Für die Wachstums- und Gewinnaussichten
japanischer Unternehmen stellt dies ein Problem dar. Deren
jüngste Fortschritte im Bereich Corporate Governance, also
einer verbesserten Unternehmensführung und Kontrolle,
werden dadurch zum Teil wieder zunichte gemacht.
Quelle: BLS, Japan Productivity Center for Socio-Economic Development,
Thomson Reuters Datastream, Vontobel Asset Management
Grafik 3: Nettovermögen der Japaner ist höher als
dasjenige der Amerikaner oder Europäer
Nettovermögen in Prozent des verfügbaren Einkommens
800
750
700
650
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550
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450
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01 02
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Japan
Eurozone
USA
Quelle: Internationaler Währungsfonds, Thomson Reuters Datastream,
Vontobel Asset Management
Investors’ Outlook – Juni 2016 9
Spezialthema
Makro Highlights
Wachsende Nettovermögen als Segen
Japans rekordhohe Schulden sind zwar besorgniserregend,
doch das Land verfügt weiterhin über die Mittel, sie zu bedienen. Bleiben die Zinsen niedrig, lässt sich der Schuldenberg zu immer besseren Konditionen refinanzieren. Mit ihrer extrem lockeren Geldpolitik trägt die Zentralbank ihren
Teil dazu bei (siehe Grafik 1, Seite 7). Darüber hinaus hofft
die Bank of Japan aber auch auf einen Anstieg der Inflation,
um den kaufkraftbereinigten Schuldenberg des Staates zu
verkleinern – natürlich auf Kosten der Gläubiger. So gesehen macht es in der jetzigen Situation aus Staatssicht durchaus Sinn, weiter Schulden anzuhäufen. Dies gilt jedoch nur,
solange die Zinsen nahe null verharren und die Inflation
weiter anzieht (siehe auch Grafik 2, Seite 7). Sollten sich
diese Effekte umkehren, sähe die Rechnung anders aus. In
einem solchen Fall müssten die Bürger des Landes den eigenen Staat möglichst schnell entschulden. Dazu wären sie
derzeit noch in der Lage, da ein Grossteil der japanischen
Staatsschulden im Land gehalten wird und die Nettovermögen der Japaner im Vergleich zu denjenigen der Amerikaner
und Europäer noch hoch ausfallen (siehe Grafik 3, Seite 9).
Man könnte also entweder die Privatvermögen über
die Erhebung einer einmaligen, hohen Vermögenssteuer
anzapfen oder die Staatsanleihen teilweise für zahlungsunfähig erklären (d.h. aber auch die Vermögen der Privatleute, die solche Papiere halten, reduzieren). Dies wäre allerdings ein grosser Eingriff in die Finanzen der Haushalte und
politisch schwer durchsetzbar – wie bereits das Thema Mehrwertsteuererhöhung zeigte. So wird unserer Ansicht nach
auch die im April 2017 geplante Erhöhung der Mehrwertsteuer von 8 auf 10 Prozent weiter hinausgeschoben werden. Die Angst vor einem Einbruch der Konjunktur, den das
frühere Anziehen der Steuerschraube im Frühjahr 2014 bewirkt hatte, steckt der Regierung immer noch in den Knochen. Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat jedoch
bereits vor einer erneuten Verzögerung der Mehrwertsteuererhöhung gewarnt, da sich dann die Frage der Schuldentragfähigkeit weiter verschärfen würde.
Wetten gegen
«Brexit», Fed
erwägt Zinsschritt
und China bremst
Kapitalabflüsse
Strukturreformen als notwendiges Übel
Wieviel politischen Spielraum die Staats- und Regierungschefs der G7-Länder dem japanischen Premierminister lassen – oder wieviel Freiheit er sich einfach nimmt –, muss
sich noch weisen. Selbst eine erneute Abschwächung des
Yen aufgrund von Eingriffen der Zentralbank oder des Finanzministeriums, die möglicherweise die Exportwirtschaft
antreiben würde, dürfte sich nur als ein kurzes ökonomisches Strohfeuer erweisen (ausser der Eingriff wäre äusserst massiv).
Alternativ wären auch Konjunkturmassnahmen mithilfe von Staatsausgaben möglich. Deren Wirkung dürfte
jedoch ebenfalls verpuffen, wenn weitere grosse Länder
abseits stehen. Längerfristig scheint sowohl der japanischen Regierung als auch der Gesellschaft insgesamt nichts
anderes übrig zu bleiben, als grundlegende Reformen in
den Bereichen Arbeitsmarkt und Firmenkultur entschieden
anzugehen. 10 Investors’ Outlook – Juni 2016
Dr. Sven Schubert, Specialist Investment Strategy Currencies
Dr. Ralf Wiedenmann, Leiter Economic Research
Zu den Themen, die die Finanzmärkte derzeit bewegen,
gehören der mögliche Austritt Grossbritanniens aus der
Europäischen Union («Brexit»), die zunehmende Wahrscheinlichkeit einer US-Leitzinserhöhung sowie rückläufige
Kapitalabflüsse in China.
Wettbüros: Briten bleiben in der EU
Wegen der Unsicherheit bezüglich des «Brexit»-Referendums am 23. Juni verlangsamte sich Grossbritanniens Wirtschaft im ersten Quartal und die jüngsten Konjunkturindikatoren schwächten sich weiter ab (siehe Grafik 1). Die britische Bevölkerung dürfte sich unserer Ansicht nach dafür
aussprechen, dass das Land Teil der Europäischen Union
(EU) bleibt. Darauf deuten auch die derzeitigen Resultate
der Online-Wettbörse betfair und des weltweit grössten
Wettbüros William Hill hin. Diese sehen einen Stimmenanteil zwischen 70 und 83 Prozent für die Befürworter einer
weiteren britischen EU-Mitgliedschaft. Studien haben gezeigt, dass Wettquoten viel genauer den Ausgang von Abstimmungen vorhersagen1 als Wählerumfragen, die in diesem Fall eher auf ein Kopf-an-Kopf-Rennen der beiden
Grafik 1: Formtief der britischen Wirtschaft bald
überwunden?
Jahresveränderung in Prozent
Index
60
10
40
5
20
0
0
-20
-5
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-10
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-60
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2008
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2012
2014
2016
Industrieproduktion
«Optimismus»-Indikator für den Dienstleistungssektor (rechte Skala)
Quelle: Office for National Statistics, Confederation of British Industry,
Thomson Reuters Datastream, Vontobel Asset Management
Lager schliessen lassen. Ist die Situation einmal bereinigt,
dürfte sich die britische Wirtschaft im zweiten Halbjahr von
der jüngsten Wachstumsschwäche deutlich erholen.
Kapitalabflüsse in China haben sich vorerst beruhigt
Verschiedene Stützungsmassnahmen der chinesischen Behörden haben am Ende des ersten Quartals zu einer deutlichen Konjunkturerholung in China geführt. Allerdings sind
die Vorlaufindikatoren sowie Industrieproduktion und Einzelhandelsumsätze im April erneut gefallen. Der in den letzten Monaten stabilisierte US-Dollar und ein anhaltend hohes Kreditwachstum von rund 16 Prozent in jährlichen Veränderungsraten sprechen jedoch für kurzfristig robuste
Konjunkturdaten. Wir rechnen weiterhin mit einem realen
Wirtschaftswachstum von 6.5 Prozent im laufenden Jahr.
Die Wachstumsverstetigung sowie die Entwicklung der USWährung – seine Stabilisierung hat die Risiken in dem hoch
verschuldeten chinesischen Unternehmenssektor reduziert
– haben zu einer Beruhigung des Investorenvertrauens und
Grafik 2: Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung
durch die US-Notenbank nimmt zu
Foto: Shutterstock
US-Leitzinserhöhung scheint wahrscheinlicher
Seit einiger Zeit gehen wir von zwei Zinserhöhungen 2016
durch das Fed aus, denn die US-Inflation dürfte bis Jahresende das Ziel von 2 Prozent übertreffen. Grund dafür sind
die stetigen Verbesserungen am Arbeitsmarkt und Basiseffekte bei den Energiepreisen (siehe Marktkommentar, Seite 6).
Im Anschluss an die Fed-Sitzung im April nahmen die Terminmärkte nur noch eine Leitzinserhöhung bis Jahresende
an. Gemäss dem kürzlich veröffentlichten Protokoll haben
die Währungshüter an der April-Sitzung die Möglichkeit einer Leitzinserhöhung bereits im Juni erörtert. Des Weiteren
haben jüngst viele Mitglieder des geldpolitischen Ausschusses des Fed darauf hingewiesen, dass die Markterwartungen bezüglich des künftigen Leitzinsniveaus viel zu niedrig
seien. Nun haben die Marktteilnehmer reagiert: Die von
den Terminmärkten ableitbaren Wahrscheinlichkeiten für
(mindestens) eine Zinserhöhung sind innerhalb nur weniger
Tage deutlich gestiegen (siehe Grafik 2).
Läuft Grossbritanniens Zeit in der EU ab? (im Bild: Big Ben in London).
einem Stopp der chinesischen Devisenreserveverlusten geführt (siehe Grafik 3). Wir gehen davon aus, dass der notwendige Abbau der Überkapazitäten im verarbeitenden Gewerbe in geordneten Bahnen verlaufen dürfte. Trotzdem
ist eine temporär steigende Risikoaversion auf Grund von
Kreditausfällen und Zahlungsverzug einzelner Unternehmen
von Zeit zu Zeit möglich. Somit dürfte China auch im Jahr
2016 einen Risikofaktor für die internationalen Finanzmärkte darstellen. 1
«How to Forecast an Election (And How To Win One!)»,
Leighton Vaughan Williams in The Polling Report, 26. November 2007
Grafik 3: Chinas Notenbank muss derzeit nicht intervenieren, um den Yuan zu stützen
Wahrscheinlichkeit von zumindest einer Zinserhöhung, in Prozent
In Milliarden US-Dollar
100
4’500
4’000
80
3’500
3’000
60
2’500
40
2’000
1’500
20
1’000
500
0
Jun 16
Jul 16
Sep 16
Nov 16
Dez 16
Fed-Sitzung im Monat
per 12. Mai 2016
per 23. Mai 2016
Quelle: Thomson Reuters Datastream, Vontobel Asset Management
Feb 17
0
2000
2002
2004
2006
2008
2010
2012
2014
2016
Chinesische Währungsreserven
Quelle: Thomson Reuters Datastream, Vontobel Asset Management
Investors’ Outlook – Juni 2016 11
Währungen
Anleihen
US-Dollar verfügt
kaum über Luft
nach oben
Unternehmensanleihen
dank EZB-Käufen
im Fokus der Anleger
Dr. Sven Schubert
Specialist Investment Strategy Currencies
Fabrizio Basile, CFA
Leiter Fixed Income Strategy
Mittlerweile scheint das Aufwertungspotenzial für den
US-Dollar begrenzt. Für das britische Pfund sehen wir
weiterhin Risiken für den Fall eines Austritts des Landes
aus der Europäischen Union (EU). Unser Rohstoffausblick
spricht noch immer für eine mittelfristige Unterstützung
für Schwellenländer- und «Ölwährungen».
Auf Euro lautende Unternehmensanleihen profitieren von
den bevorstehenden Käufen der Europäischen Zentralbank.
Aufgrund der Ausgestaltung des EZB-Programms dürfte das
Interesse an diesem Segment mehrere Monate anhalten.
Trotz der steigenden Wahrscheinlichkeit einer US-Leitzinserhöhung scheint das Aufwertungspotenzial für den Dollar
derzeit bei 1.05 bis 1.08 per Euro (1.02 bis 1.05 USD/CHF)
beschränkt. Erstens stimmen die Markterwartungen und
unsere Prognosen hinsichtlich der Entwicklung der US-Zinsen zunehmend überein. Zweitens sind wir überzeugt, dass
die Europäische Zentralbank keine weiteren Lockerungsmassnahmen verabschieden wird. Im Kurs des britischen
Pfunds spiegeln sich unserer Meinung nach die «Brexit»Risiken derzeit nicht wider. Bei einem Austritt des Landes
aus der EU – nicht unser Basisszenario – dürfte eine deutliche Korrektur der britischen Währung folgen.
Im März 2016 hat die Europäische Zentralbank (EZB) ein
auf Unternehmensanleihen abzielendes Kaufprogramm mit
Namen CSPP bekanntgegeben. Dieses erlaubt monatliche
Käufe im Wert von bis zu 10 Milliarden Euro. Ende April
bestätigte die EZB diesen Betrag, überraschte den Markt
jedoch mit der Ausgestaltung des Programms.
Ab Juni 2016 wird die Notenbank auf dem Primär- und
Sekundärmarkt Anleihen mit Restlaufzeiten von sechs Monaten bis 30 Jahren erwerben können. Dabei brauchen die
Wertpapiere ein Investment-Grade-Rating von nur einer
Ratingagentur. Zudem wird die EZB bis zu 70 Prozent einer
Anleihe erstehen können. Ausgeschlossen sind Anleihen von
Banken, während von Versicherungen emittierte Papiere
zum Ankauf zugelassen sind.
Höhere Ölpreise helfen Schwellenländerdevisen
Für die norwegische Krone und den kanadischen Dollar sind
wir zuversichtlich, da wir mit einer Erholung des Ölpreises
auf 55 US-Dollar pro Fass über zwölf Monate rechnen. Diese Prognose und das beschränkte Potenzial des «Greenback»
dürften auch die Schwellenländerwährungen stützen. In
den «Emerging Markets» signalisiert unser Momentumindikator erstmals seit 2012 ein robusteres Konjunkturbild als
in den Industrienationen. Mehr Anleihen-Emissionen zu erwarten
Das Vorhaben dürfte die Emission von Unternehmensanleihen ankurbeln, was Firmen zu Investitionen bewegen könnte. Im Zuge von voraussichtlich fallenden Renditen dürften
sich die Anleger auf längere Laufzeiten und/oder niedrigere
Ratings konzentrieren. Vor diesem Hintergrund könnte sich
die Stimmung gegenüber hochverzinslichen Anleihen verbessern. Wir erachten daher auf Euro lautende InvestmentGrade- und High-Yield-Papiere weiterhin als attraktiv. Grafik: US-Dollar seit Jahresanfang kaum verändert
Veränderung in Prozent gegenüber dem Schweizer Franken (seit Jahresanfang)
-2.8
Pfund Sterling
-2.2
Neuseeländ. Dollar
Grafik: EZB fokussiert auf Unternehmensanleihen
In Milliarden Euro
350
300
250
200
Kanadischer Dollar
4.9
8.9
Marktkapitalisierung der Unternehmensanleihen, die unter das
CSPP-Kaufprogramm der Europäischen Zentralbank fallen
Japanischer Yen
Nominalwert der ausstehenden Unternehmensanleihen, die unter
das CSPP-Kaufprogramm der Europäischen Zentralbank fallen
Estland
Slowakei
Portugal
Finnland
Norwegische Krone
Quelle: Thomson Reuters Datastream, Vontobel Asset Management
12 Investors’ Outlook – Juni 2016
Luxemburg
4.6
Irland
Euro
0
Österreich
2.2
50
Belgien
Schwedische Krone
Spanien
0.0
100
Italien
US-Dollar
Deutschland
0.9
150
Niederlande
Australischer Dollar
Frankreich
-1.9
Quelle: Deutsche Bank, Europäische Zentralbank, Bloomberg, Vontobel Asset Management
Aktien
Rohstoffe
Japanische Aktien:
Aussichten stark
vom Yen abhängig
Weshalb ein steigender
Ölpreis auch dem Gold
Schub verleiht
Andreas Nigg, CFA
Leiter Equity & Commodity Strategy
Stefan Eppenberger, CFA
Investment & Commodity Strategist
In den vergangenen Jahren hat sich der Yen infolge der
deutlichen Lockerung der japanischen Geldpolitik abgeschwächt. Die Wirkung der für die Tokioter Börse positiven
Yen-Korrektur lässt jedoch allmählich nach. Wir haben
daher von unserer «Übergewichtung» japanischer Aktien
Abstand genommen.
Allgemein gilt: Bei einer anziehenden Teuerung können
Realzinsen in den Minusbereich fallen. In diesem Fall steigt
das Interesse der Anleger an Gold. Eine solche Situation
zeichnet sich nun aufgrund der anziehenden Ölnotierungen
in den Vereinigten Staaten ab. Wir bleiben deshalb für höhere Goldpreise positioniert.
Nach der Wahl Shinzo Abes zum japanischen Premierminister Ende 2012 führten verschiedene geldpolitische
Massnahmen zu einer (erwünschten) Yen-Schwächung.
Davon profitierte die Börse, insbesondere die Aktien exportorientierter Unternehmen. Der Yen hat jüngst aber an
Stärke gewonnen, da der Zentralbank scheinbar die Optionen zur weiteren Schwächung der Währung ausgehen.
Damit wurde die Outperformance der japanischen Aktien
gestoppt (siehe Grafik), und die Analysten haben ihre Gewinnerwartungen infolge des stärkeren Yen gesenkt. Der
Yen gehört gemäss unserer Analyse inzwischen zu den
günstigeren Industrieländer-Währungen. Dies deutet darauf hin, dass er sich kaum noch stark abschwächen dürfte.
Ein entscheidender Faktor für die Goldnotierungen ist die
voraussichtliche Entwicklung der Inflation. Diese wiederum
hängt stark vom Erdölpreis ab. Aufgrund der steigenden
globalen Nachfrage nach Öl erwarten wir einen fortgesetzten Aufwärtstrend bei den Notierungen der jeweiligen Energieträger. Entsprechend sollte sich die Teuerungsrate zumindest in den USA wieder auf mehr als 2 Prozent «erholen».
Verbesserung der Corporate Governance in Japan
Früher nutzten viele japanische Unternehmen einen schwächeren Yen dazu, die Preise zu senken, um Marktanteile zu
gewinnen. Dies hat sich geändert: In jüngster Zeit liegt der
Fokus auf der Profitabilität zugunsten eines höheren Aktienkurses. Zudem verbessert sich in Japan allmählich die
Corporate Governance. Doch das Vorantreiben der Reformen könnte sich als langwieriger Prozess herausstellen. US-Notenbank will Zinserhöhung nicht überstürzen
Im Normalfall würde ein Inflationsschub eine Erhöhung der
Leitzinsen nach sich ziehen. Die US-Notenbank will jedoch
ein Anziehen der Zinsschraube nicht überstürzen. Aus diesem Grund könnten die Realzinsen – das Mass für Zinsen
abzüglich der Teuerungsrate – in den USA wieder unter null
fallen. Trifft diese Situation ein, wird das Halten von Gold
für Anleger attraktiver. Wir haben folglich unsere Prognose
für den Goldpreis in zwölf Monaten deutlich (auf 1’375 von
1’200 US-Dollar je Feinunze) angehoben.
Sehr wichtig für die Entwicklung des Goldpreises sind
ausserdem die Konjunkturaussichten. Trüben sich diese ein,
nimmt der Appetit auf Gold zumeist zu (siehe März-Ausgabe des Investors’Outlook). Grafik: Wechselkurs und Aktienindex korrelieren hoch
Grafik: Sinkende Realzinsen sind positiv für Gold
Nikkei 225 Index
In Prozent
Japanischer Yen per US-Dollar
22’000
130
20’000
120
US-Dollar pro Feinunze, invertiert
1.0
1’000
1’100
0.5
18’000
1’200
110
1’300
16’000
100
0.0
1’400
14’000
Vontobel 12-Monats-Prognose: -0.3
90
12’000
1’600
-0.5
10’000
80
8’000
70
2012
2013
2014
2015
2016
1’700
1’800
-1.0
2012
2013
2014
2015
2016
Nikkei 225
Reale Renditen von zehnjährigen US-Staatsanleihen
Japanischer Yen per US-Dollar (rechte Skala)
Goldnotierungen (rechte Skala)
Quelle: Thomson Reuters Datastream, Vontobel Asset Management
1’500
2017
Quelle: Thomson Reuters Datastream, Vontobel Asset Management
Investors’ Outlook – Juni 2016 13
Prognosen
Konjunktur und Finanzmärkte 2014–2017
Die nachfolgende Liste zeigt hinsichtlich der Themen Bruttoinlandprodukt (BIP), Inflation/Inflationserwartung, Notenbankzinsen, zehnjährige Staatsanleihen, Wechselkurse und Rohstoffe die effektiven Werte, Wechselkurse und Preise für
die Jahre 2014 und 2015, respektive die Vontobel-Prognosen für die Jahre 2016 und 2017.
2014
2015
Aktuell
Prognose
2016
Vormonat
Prognose
2017
Vormonat
0.9
2.4
-0.1
2.9
1.9
1.5
2.4
0.5
2.3
0.9
1.5
2.0
0.8
2.1
0.3
1.7
1.9
0.7
1.7
1.4
1.7
1.9
0.7
1.7
1.4
1.9
2.5
1.1
2.2
2.0
1.9
2.5
1.1
2.2
2.0
0.4
1.6
2.8
1.5
0.0
0.0
0.1
0.8
0.0
-1.1
-0.3
0.9
0.1
0.3
-0.4
0.3
1.5
0.1
0.6
-0.4
0.4
1.3
0.2
0.8
-0.3
1.5
2.5
1.1
1.7
0.5
1.5
2.6
1.2
1.8
0.5
2014
2015
Aktuell
Prognose
3 Monate
Vormonat
Prognose
12 Monate
Vormonat
0.05
0.25
0.10
0.50
-0.06
2.50
0.05
0.50
0.10
0.50
-0.76
2.00
0.00
0.50
-0.10
0.50
-0.73
1.75
0.00
0.75
-0.10
0.50
-0.75
1.70
0.00
0.75
-0.10
0.50
-0.75
1.95
0.00
1.25
-0.10
0.75
-0.75
1.75
0.00
1.25
-0.10
0.75
-0.75
1.90
Renditen zehnjähriger Staatsanleihen (in Prozent)
EUR (Deutschland)
0.5
EUR (GIPSI)
2.2
USD
2.2
JPY
0.3
GBP
1.8
CHF
0.3
AUD
2.8
0.6
2.0
2.3
0.3
2.0
-0.1
3.0
0.1
1.9
1.8
-0.1
1.4
-0.3
2.2
0.2
2.0
2.0
0.0
1.6
-0.2
2.6
0.2
2.5
2.0
0.0
1.6
-0.2
2.7
0.5
2.2
2.3
0.0
1.9
0.0
2.9
0.5
2.3
2.3
0.0
1.9
0.0
3.0
Wechselkurse
CHF per EUR
CHF per USD
CHF per 100 JPY
CHF per GBP
CHF per AUD
USD per EUR
JPY per USD
USD per AUD
1.20
0.99
0.83
1.55
0.81
1.21
120
0.82
1.09
1.00
0.83
1.48
0.73
1.09
120
0.73
1.11
0.98
0.90
1.41
0.71
1.13
109
0.73
1.08
1.00
0.89
1.35
0.75
1.08
112
0.75
1.08
1.02
0.91
1.35
0.76
1.06
112
0.75
1.10
1.00
0.89
1.51
0.70
1.10
112
0.70
1.10
1.00
0.89
1.51
0.70
1.10
112
0.70
Rohstoffe
Rohöl (Brent; USD/Barrel)
Gold (USD/Feinunze)
Kupfer (USD/metrische Tonne)
56
1186
6368
36
1062
4706
49
1275
4650
45
1300
5000
35
1250
5000
55
1375
4000
50
1200
4000
BIP (in Prozent)
Eurozone
USA
Japan
Grossbritannien
Schweiz
Inflation/Inflationserwartung (in Prozent)
Eurozone
USA
Japan
Grossbritannien
Schweiz
Notenbankzinsen (in Prozent)
EUR
USD
JPY
GBP
CHF
AUD
Quelle: Thomson Reuters Datastream, Vontobel Asset Management; sämtliche Schlusskurse und -preise per 16.05.2016
14 Investors’ Outlook – Juni 2016
Marktdaten
Zinsen, Devisen, Anleihen und Aktien
Die nachfolgenden Listen zeigen die Preis- und Kursentwicklungen einer Auswahl an Anleihenmärkten, Aktienindizes,
gemischten Indizes, Zinssätzen und Wechselkursen in lokaler Währung und in Schweizer Franken.
Anleihenmärkte
Aktienindizes MSCI
JPM Global Bond Index (USD)
JPM EMU Agg. Bond Index (EUR)
JPM US Gov. Bond Index
JPM Japan Gov. Bond Index
seit
30.04.16
lokal
0.3%
0.6%
-0.1%
0.2%
seit
30.04.16
CHF
2.4%
1.8%
3.4%
1.4%
seit
31.12.15
lokal
3.8%
2.8%
3.2%
5.9%
seit
31.12.15
CHF
5.9%
5.0%
2.3%
15.4%
JPM GBI-EM Global Diversified Index
-0.8%
-2.4%
5.6%
6.4%
0.3%
0.3%
2.3%
2.3%
0.3%
0.3%
2.6%
2.6%
0.2%
0.2%
1.5%
1.5%
seit
30.04.16
lokal
0.7%
0.9%
1.1%
seit
30.04.16
CHF
0.7%
0.9%
1.1%
seit
31.12.15
lokal
1.5%
0.9%
0.0%
seit
31.12.15
CHF
1.5%
0.9%
0.0%
Swiss Bond Index AAA-BBB
Swiss Bond Index Domestic
AAA–BBB
Swiss Bond Index Foreign
AAA–BBB
Gemischte Indizes
Pictet BVG 25
Pictet BVG 40
Pictet BVG 60
31.12.15
0.61
2.27
-0.13
0.63
-0.76
-0.08
0.08
0.25
23.05.16
0.66
1.84
-0.28
0.18
-0.73
-0.29
-0.02
-0.09
Veränderung
(Prozentpunkte)
0.05
-0.43
-0.15
-0.45
0.02
-0.22
-0.11
-0.35
31.12.15
1.09
1.00
0.83
1.09
120.30
23.05.16
1.11
0.99
0.91
1.12
109.45
Veränderung
2.2%
-0.9%
8.9%
3.1%
-9.0%
Wechselkurse
CHF per EUR
CHF per USD
CHF per 100 JPY
USD per EUR
JPY per USD
seit
30.04.16
CHF
1.7%
2.9%
2.7%
3.0%
0.3%
-0.5%
1.1%
2.9%
1.6%
0.5%
0.0%
seit
31.12.15
lokal
-1.6%
0.8%
2.5%
-0.9%
-4.0%
-3.9%
-4.2%
-1.2%
-4.8%
-13.4%
-9.2%
seit
31.12.15
CHF
-1.2%
-0.1%
1.6%
-1.8%
-3.8%
-3.7%
-3.8%
-1.1%
-4.8%
-5.7%
-4.3%
S&P100 («Large caps»)
S&P400 («Mid caps»)
S&P500
seit
30.04.16
lokal
-0.7%
-0.9%
-0.6%
seit
30.04.16
CHF
2.8%
2.5%
2.9%
seit
31.12.15
lokal
0.5%
4.1%
1.1%
seit
31.12.15
CHF
-0.4%
3.1%
0.2%
S&P600 («Small caps»)
-2.1%
1.4%
1.7%
0.8%
Dow Jones Industrial
Nasdaq (Preis-Index)
-1.2%
-0.2%
2.2%
3.3%
1.6%
-4.8%
0.7%
-5.7%
Dow Jones Stoxx
Dow Jones Euro Stoxx 50
-0.8%
-2.1%
0.4%
-0.9%
-6.2%
-8.5%
-4.2%
-6.5%
Dax 30
FTSE-100
CAC 40
MIB 30
IBEX 35
ATX
Nikkei 225 (Preis-Index)
-2.0%
-1.2%
-0.9%
-6.9%
-3.5%
-4.7%
-0.1%
-0.8%
0.9%
0.3%
-5.8%
-2.3%
-3.6%
1.1%
-8.4%
0.3%
-4.7%
-19.1%
-8.7%
-6.7%
-12.5%
-6.4%
-2.5%
-2.6%
-17.4%
-6.7%
-4.7%
-4.7%
1.0%
1.7%
0.6%
1.0%
1.0%
1.7%
0.6%
1.0%
-8.8%
-4.2%
-5.2%
-8.8%
-8.8%
-4.2%
-5.2%
-8.8%
1.5%
1.5%
0.8%
0.8%
MSCI World Index (USD)
MSCI USA Index
MSCI USA Value Index
MSCI USA Growth Index
MSCI Europe Index
MSCI Europe Value Index
MSCI Europe Growth Index
MSCI Europe Small Cap Index
MSCI Switzerland Index
MSCI Japan Index
MSCI Pacific Index (USD)
Weitere Aktienindizes
Zinssätze
USD 3 Monats-LIBOR
USD 10 Jahre
Euro 3 Monats-LIBOR
Deutschland 10 Jahre
CHF 3 Monats-LIBOR
CHF 10 Jahre
JPY 3 Monats-LIBOR
JPY 10 Jahre
seit
30.04.16
lokal
-0.7%
-0.6%
-0.7%
-0.5%
-0.9%
-1.8%
0.0%
1.7%
1.6%
-0.6%
-0.6%
SMI (Preis-Index)
SPI
SLI
SMIC (adjustiert um reinvestierte
Dividenden)
Vontobel Swiss Small Cap Index
Quelle: Thomson Reuters Datastream, Vontobel Asset Management; sämtliche Schlusskurse beziehungsweise Zinssätze per 23.05.2016
Investors’ Outlook – Juni 2016 15
Autoren
Unser Team auf einen Blick
Christophe Bernard
Vontobel-Chefstratege
Christophe Bernard ist seit dem Jahr 2012 Vontobel-Chefstratege sowie
Vorsitzender des Anlageausschusses. Er verfügt über einen Abschluss
der Pariser Business School ESSEC in den Bereichen Corporate Finance,
Financial Statements und Securities Markets.
Dr. Reto Cueni
Senior Economist
Dr. Reto Cueni ist als Senior Economist für Vontobel Asset Management tätig.
Er studierte an der Universität Zürich und an der Columbia University in New
York und hält einen Masterabschluss sowie ein Doktorat in Volkswirtschaftslehre
der Universität Zürich.
Stefan Eppenberger, CFA
Investment & Commodity Strategist
Stefan Eppenberger ist bei Vontobel Asset Management für die Erarbeitung der
Entscheidungsgrundlagen für die taktische Asset Allokation zuständig und einer
der Anlageexperten für Rohstoffe. Er verfügt über einen Abschluss in Banking
sowie Finanzwissenschaft der Universität Zürich und ist CFA Charterholder.
Andreas Nigg, CFA
Leiter Equity & Commodity Strategy
Andreas Nigg ist Leiter Equity & Commodity Strategy bei Vontobel Asset Management und Portfoliomanager für globale Aktienportfolios sowie «Multi Asset
Class»-Fonds. Er hat einen Bachelor of Commerce der Universität Calgary in
Kanada, einen Abschluss der Swiss Banking School und ist CFA Charterholder.
Dr. Sven Schubert
Specialist Investment Strategy Currencies
Dr. Sven Schubert ist bei Vontobel Asset Management als Währungsspezialist
und Ökonom für Schwellenländer tätig. Der gelernte Bankkaufmann verfügt
über ein Diplom in Volkswirtschaftslehre und über ein Doktorat in Wirtschaftswissenschaften der Freien Universität Berlin.
Dr. Ralf Wiedenmann
Leiter Economic Research
Dr. Ralf Wiedenmann ist Leiter Economic Research bei Vontobel Asset Management. Er besitzt einen Abschluss in Volkswirtschaft der Universität München,
einen Master in Wirtschaftswissenschaften der Universität Kent in Canterbury
sowie einen Doktortitel in Wirtschaftswissenschaften der Universität Zürich.
16 Investors’ Outlook – Juni 2016
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Schweiz
Zürich
Vontobel Holding AG
Gotthardstrasse 43
CH-8022 Zürich
Telefon +41 58 283 59 00
vontobel.com
Bank Vontobel AG
Gotthardstrasse 43
CH-8022 Zürich
Telefon +41 58 283 71 11
Vontobel Asset Management AG
Gotthardstrasse 43
CH-8022 Zürich
Telefon +41 58 283 71 50
Harcourt
Vontobel Asset Management AG
Gotthardstrasse 43
CH-8022 Zürich
Telefon +41 58 283 62 00
harcourt.ch
Vontobel Swiss Wealth Advisors AG
Gotthardstrasse 43
CH-8022 Zürich
Telefon +41 44 287 81 11
Vontobel Fonds Services AG
Gotthardstrasse 43
CH-8022 Zürich
Telefon +41 58 283 74 77
Vontobel Securities AG
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Investors’ Outlook – Juni 2016 17
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