8. Dezember 2015 – Onlineartikel payoff.ch «Schon 10‘000 Simulationen täglich» Gerhard Meier (links) und Roger Studer bei der Vorstellung von derinet SmartGuide Die Bank Vontobel fokussiert Big Data als Wachstumstreiber und lanciert mit deritrade SmartGuide ein datenbasiertes Entscheidungsinstrument für den Kauf von Strukturierten Produkten. Und das ist erst der Anfang. Martin Raab Viel Prominenz bot die Bank Vontobel zu Wochenbeginn bei der Lancierung ihres neuesten Digital-Werkzeugs auf: Roger Studer, langjähriger Chef des Investmentbanking bei der Bank Vontobel, Markus Pfister, Leiter Engineering und verantwortlich für die Technologie bei Vontobel Financial Products, sowie Gerhard («Gerry») Meier, Head Multi Issuer Plattform und branchenbekannter Plattform-Veteran, präsentierten im Trio die jüngste Innovation namens deritrade SmartGuide. Hinter dem trendigen Begriff verbirgt sich nicht weniger als eine kleine Revolution. Auf der breiten Datenbasis von Vontobels Multi Issuer Plattform für Strukturierte Produkte, deritrade MIP, können sich Plattform-Nutzer ab sofort nach vier Kategorien intelligentere, in jedem Fall aber stets den Anlageentscheid bereichernde Input-Parameter anzeigen lassen. Parallel lernt das System mit – Stichwort künstliche Intelligenz. Man macht sich dabei die stark wachsende Akzeptanz der Structuring Plattform zunutze. 34 Banken (u.a. Migros Bank, LUKB, Zuger KB und LGT) und rund 300 externe Vermögensverwalter ergeben derzeit rund 3‘000 derinet-Nutzer. «Auf unserer Plattform werden inzwischen 10‘000 Simulationen täglich abgefragt. Der Produktabsatz auf deritradeMIP übersteigt seit Kurzem sogar die Kundenkäufe an der Schweizer Börse in Renditeoptimierungsprodukten», erklärt Roger Studer im Gespräch. Diesen Datenschatz will man jetzt heben. Vier Faktoren sollen helfen So kann sich der deritrade-Nutzer basierend auf seinem sich gerade online gebauten Produkt mittels vier Filterkriterien («Similarity», «Popularity», «Performance» oder «Community») nach smarten Alternativ-Vorschlägen umsehen. Das Resultat sind Produktstrukturen bzw. Kombinationen, die der deritrade-Nutzer vielleicht noch gar nicht kennt oder bis dato übersehen hat. «Digitalisierung ist der Wachstumstreiber für Strukturierte Produkte», ist sich Studer sicher. Für diese Überzeugung nimmt die inzwischen von Schweden bis Singapur im Strukturierte-Produkte-Business tätige Bank auch Geld in die Hand. Markus Pfister, Leiter Engineering und technisches Mastermind, spricht von «State-of-the-art-Technologie» sowie von einem «sehr anspruchsvollen, aber auch äusserst interessanten Projekt». Auch bei der Wartung und Weitentwicklung der Plattform wird es für sein Team nicht weniger anspruchsvoll. Besser als Robo-Advisor, im Dienste der Buy-Side Doch möchte man ganz klar dem Anlageberater unterstützend eine Hilfe für den Endkunden sein und kein klassischer Robo-Advisor, welcher schablonengefertigte Anlagevorschläge maschinell ausspuckt. Investmentbanking-Chef Roger Studer betont, dass «das eine smarte Antwort zum Thema Robo-Advisor ist. Die Anlagevorschläge sollen dabei den Kundenberater beim Gespräch mit dem Kunden unterstützen – da er das komplette Bild des Kunden hat». Einen weiteren Aspekt in Sachen Nutzungsvorteile für Anlageberater bringt Gerhard Meier ins Spiel. Beim Einkauf von Strukturierten Produkten zählt, wie auch in anderen Industrien, der Skaleneffekt. Sprich, wer grosse Volumina einkauft, bekommt einen besseren Preis als Kleinmengenkonsumenten. Auf deritrade aggregiert die Bank Vontobel entsprechende Nachfrage nach Finanzprodukten und deren derivativen Bausteinen. Diese vorteilhaften Konditionen bleiben dabei nicht einzig in den Büchern der Bank: «Wir verstehen uns in Bezug auf die Buy-Side-Partner als Grossist, der für kleine und mittlere Institute seine Einkaufsvorteile 1:1 spielen lässt und weitergibt», so Meier. «Ziel ist die automatische Risikomessung und Risikosteuerung im Kundenportfolio.» Erst der Anfang Mit Blick auf die nächsten zwölf bis 24 Monate hegt man ambitionierte Ziele. «In Zukunft soll auch der Wiederanlagevorschlag auf Basis der Voreinstellungen automatisch vorgeschlagen werden», prophezeit Plattform-Chef Meier und gibt als weiteres Ziel «die automatische Risikomessung und Risikosteuerung im Kundenportfolio» aus. Mit Blick auf die Mitbewerber, zum Beispiel die ebenfalls in Zürich beheimatete Leonteq Securities, geht man bei Vontobel von einem derzeitigen Vorsprung aus: «Wir kennen weltweit kein vergleichbares Angebot», stellt Gerry Meier klar. Damit ist das vielfach erwartete Wettrüsten der Plattformanbieter bei Strukturierten Produkten wieder eine Runde weiter. Bis dato profitiert der Nutzer von der gesunden Konkurrenz. Sich bei der anlagetechnischen Entscheidungsfindung allerdings völlig in die Arme von Algorithmen und Big Data zu stürzen, ist ganz klar nicht empfehlenswert. Gut, dass Vontobel zu den Anbietern gehört, die den übergeordneten Mehrwert des «human advice» verstanden haben. © 2015 payoff.ch by Derivative Partners AG – [email protected]
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