Die größten Pharmafirmen der Welt Eine Analyse wichtiger Finanzkennzahlen für die Geschäftsjahre 2013, 2014 und 2015 Inhalt Die wichtigsten Finanzkennzahlen auf einen Blick 07 Pharmaumsatz 08 Ausgaben für Forschung und Entwicklung (F&E) 09 EBIT Produktverkaufszahlen und Entwicklungspipeline 10 Blockbusteranteil am Gesamtumsatz 11 Umsatz nach Marktsegmenten 14 Pipelinewachstum 15 Pipeline nach Therapiegebieten Wachstumslücke erzeugt Wachstumsdruck 17 Bedarf an M&A weiter steigend 18 Zielsetzung und Treiber für M&A )0 <]YdL][lgfa[k2_]_]fdmÕ_]Lj]f\k\mj[` Wachstumspotenziale und -hürden Studiendesign EY führt regelmäßig eine Analyse der 21 größten globalen Pharmaunternehmen weltweit durch. In der vorliegenden Studie werden die wichtigsten Finanzkennzahlen der Top 20 börsennotierten Pharmaunternehmen sowie Boehringer Ingelheim als privates Unternehmen für das Jahr 2015 dargestellt und im Vergleich zu den Vorjahren betrachtet. Alle Angaben beziehen sich auf die Geschäftsjahre 2013, 2014 und 2015. Branchenfremde Aktivitäten der Unternehmen kaf\fa[`laf\a]k]9fYdqk]]af_]Ögk% sen. Ausnahmen sind entsprechend gekennzeichnet. Folgende Unternehmen wurden in die Analyse eingeschlossen: AbbVie Inc. Amgen Inc. Astellas Pharma Inc. AstraZeneca plc Bayer AG Biogene Idec Inc. Bristol-Myers Squibb Co. Eli Lilly and Co. Gilead Sciences Inc. GlaxoSmithKline plc Johnson & Johnson Merck & Co. Inc. Merck KGaA Novartis AG Novo Nordisk A/S Otsuka Holdings Co., Ltd. HÕr]jAf[& Roche Holding AG KYfgÕK9 Takeda Pharmaceutical Co. Ltd. Boehringer Ingelheim GmbH Quellen: Geschäftsberichte, Pressemitteilungen der Unternehmen, SEC-Filings EY<a]_jl]fH`YjeYÕje]f\]jO]dl| 3 Zusammenfassung Die 21 größten Pharmaunternehmen der Welt konnten 2015 ihren Umsatz, ihr operatives Ergebnis sowie ihre Ausgaben für Forschung und Entwicklung leicht steigern. Zwar wuchsen diese Kennzahlen durchweg im zweistelligen Bereich (18–23 Prozent), jedoch beruhen diese Steigerungen vornehmlich auf starken Wechselkursschwankungen (US-Dollar vs. Euro) und allenfalls Umsatzsprüngen einzelner Unternehmen (z. B. Gilead mit kurativen Hepatitis C-Therapien). Ohne diese Sondereffekte konnten die Unternehmen lediglich an die bereits schwache Wachstumsdynamik der Vorjahre anknüpfen (3 – 6 Prozent). Vielversprechender stellt sich die Produktseite dar, auf der vor allem die Umsätze für die großen Indikationsgebiete Onkologie, Herz-Kreislauf- und InfektionsercjYfcmf_]fo]al]j\]mlda[`rmd]_]fcgffl]f&@afrmcgeel]af]ka_faÕcYflZ]kk]j gefüllte Pipeline an innovativen Wirkstoffen (+45 Prozent) in der klinischen Entwicklung, die zukünftiges Wachstum sicherstellen soll. Mit dieser eher durchwachsenen Bilanz hinkt Big Pharma nach wie vor der positiveren Wachstumsdynamik des gesamten Pharmasektors hinterher; die bereits in den Vorjahren diagnostizierte Wachstumslücke von 100 Mrd. US-Dollar konnte nicht verkleinert werden. Dies erklärt und erfordert auch für die Zukunft gezielte M&A-Aktivitäten, mit denen die Unternehmen Lücken in ihren Markt- und Entwicklungspipelines auffüllen, eine strategische Fokussierung auf Gebiete mit Marktführeranspruch verfolgen oder auch Synergien aus Zusammenschlüssen anstreben. Demgegenüber entsteht ein harter Konkurrenzkampf um die besten Assets und um die Marktführerschaft, aber auch zunehmender Druck durch Kostenträger und neue Konkurrenzfelder (z. B. Biosimilars). Hier baut sich ein Spannungsfeld auf, das die Transaktionsdynamik weiter anfeuert. Die Branche stellt sich auf eine „neue Norm“ für M&A-Deals in der Größenordnung von 200 Mrd. US-Dollar pro Jahr ein. Ihre Kontakte Gerd Willi Stürz Leiter Life Sciences, Health & Chemicals für Deutschland, Schweiz und Österreich Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Graf-Adolf-Platz 15 40213 Düsseldorf Telefon + 49 211 9352 18622 [email protected] Dr. Siegfried Bialojan Executive Director Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Theodor-Heuss-Anlage 2 68165 Mannheim Telefon + 49 621 4208 11405 [email protected] EY<a]_jl]fH`YjeYÕje]f\]jO]dl| 5 Allgemeine Finanzkennzahlen im Überblick Abbildung 1 | Top 21: Gesamt-Pharmaumsatz in Mio. Euro 429.141 346.933 361.495 Entwicklung im Vergleich zum Vorjahr 2013 2014 2014 2015 Zu konstanten Wechselkursen 4,2 % 3,7 % Zu jeweiligen Wechselkursen 4,2 % 18,7 % 2015 Abbildung 2 | Top 21: Gesamt-F&E-Ausgaben in Mio. Euro 79.810 64.663 67.583 Entwicklung im Vergleich zum Vorjahr 2013 2014 2014 2015 Zu konstanten Wechselkursen 4,5 % 3,1 % Zu jeweiligen Wechselkursen 4,5 % 18,1 % 2015 Abbildung 3 | Top 21: Gesamt-EBIT* in Mio. Euro 147.270 113.390 2013 119.387 Entwicklung im Vergleich zum Vorjahr 2014 2014 2015 Zu konstanten Wechselkursen 5,1 % 6,8 % Zu jeweiligen Wechselkursen 5,3 % 23,4 % 2015 *Das EBIT wurde für alle Unternehmen auf der Basis der veröffentlichten EBITDA-Angaben berechnet. Alle EBIT-Angaben beziehen sich auf das gesamte Unternehmensgeschäft und nicht kh]raÕk[`Ym^\YkH`YjeY_]k[`^l&=flkhj][`]f\]k_adl^j\a]=:AL%EYj_]& Die wichtigsten Finanzkennzahlen auf einen Blick Pharmaumsatz 7,1 Prozent (30,4 Mrd. Euro). Mit dem größten Umsatzsprung (+70 Prozent) in der ansonsten weitgehend gleichbleibenden Rangfolge im Vergleich zum Vorjahr hat Gilead, das von Position 9 auf Position 4 vorrücken konnte, auch erheblichen =afÖmkkYm^\YkMekYlroY[`klme\]k US-Pharmasektors insgesamt. Die Umsatzentwicklung der Top-21-Pharmaunternehmen stellt sich auf den ersten Blick sehr positiv dar. Das mit 18,7 Prozent deutlich zweistellige Wachstum auf 429,14 Mrd. Euro kommt allerdings nur durch die aus US-Perspektive günstigen Wechselkurse zwischen US- und europäischer Währung zustande. Korrigiert auf konstante Wechselkurse verbleibt lediglich ein Wachstum von 3,7 Prozent, das tatsächlich noch unter den Wachstumsraten des letzten Jahres (4,2 Prozent) liegt. Abbildung 4 | Pharmaumsätze in Mio. Euro nach Regionen 187.440 30.429 Während drei der vier Big-Biotech-Unternehmen beim Umsatzwachstum mit Werten zwischen 10 und 70 Prozent (Gilead) an der Spitze aller Top-21-Pharma-Unternehmen lagen, ist es erfreulich, dass mit Bayer ein deutsches Unternehmen im Bereich Big Pharma das beste prozentuale Umsatzwachstum erzielen konnte (10,8 Prozent). Die europäischen Big-Pharma-Unternehmen halten einen Umsatzanteil von 43,7 Prozent (187,4 Mrd. Euro); sie liegen damit nur knapp hinter den USA mit 49,2 Prozent (211,3 Mrd. Euro) und vor Japan mit 211.272 Japan USA Europa Abbildung 5 | Pharmaumsätze in Mio. Euro zu jeweiligen Wechselkursen HÕr]j 34.446 Roche 32.083 Merck & Co. 27.161 Gilead Sciences 18.757 26.857 24.351 Novartis 23.162 AstraZeneca 20.006 AbbVie 15.042 Amgen 15.119 Eli Lilly 11.966 Novo Nordisk 11.909 Bayer 12.052 Takeda Pharmaceutical 11.463 Boehringer Ingelheim 10.101 Astellas Biogen Otsuka Holdings Merck KGaA 8.856 7.312 27.675 24.544 22.460 20.779 13.014 Bristol-Myers Squibb 29.452 28.570 23.958 GlaxoSmithKline 31.617 29.669 KYfgÕ Johnson & Johnson 40.859 36.957 19.691 15.251 15.053 14.473 13.745 12.706 11.201 10.337 9.784 7.260 7.386 6.621 6.934 2014 2015 EY<a]_jl]fH`YjeYÕje]f\]jO]dl| 7 Die wichtigsten Finanzkennzahlen auf einen Blick Ausgaben für Forschung und Entwicklung (F&E) Die Top-21-Pharmaunternehmen haben 2015 ihre Ausgaben für Forschung und Entwicklung gesteigert; wenngleich ebenfalls wechselkursbedingt in günstigerem Licht (+18,1 Prozent), so bleibt auch bereinigt noch ein Plus von 3,1 Prozent und eine Gesamtsumme von 79,8 Mrd. Euro. Treibende Kraft sind die Top-10-Unternehmen mit 5,6 Prozent Wachstum (währungsbereinigt), während die Bottom 11 sogar insgesamt weniger in F&E investiert haben (–1,6 Prozent). Beim Wachstum der F&E-Investitionen nehmen die beiden deutschen Pharmaunternehmen Bayer und Boehringer Ingelheim eine herausragende Position ein. Immerhin sieben Big-Pharma-Unternehmen investieren über 20 Prozent ihres Umsatzes in F&E; darunter auch Boehringer Ingelheim mit 27 Prozent an Position 2 nach Eli Lilly. Abbildung 6 | Pharma-F&E-Wachstum Abbildung 7 | Pharma-F&E-Anteil am Umsatz AbbVie Eli Lilly Bayer Boehringer Ingelheim Gilead Sciences Bristol-Myers Squibb Boehringer Ingelheim Novartis AstraZeneca AstraZeneca Johnson & Johnson Johnson & Johnson Astellas Roche KYfgÕ Otsuka Holdings HÕr]j Merck & Co. Biogen Merck KGaA Bristol-Myers Squibb Amgen Eli Lilly Biogen Merck & Co. AbbVie Roche KYfgÕ Novo Nordisk HÕr]j Novartis Bayer Astellas Merck KGaA Takeda Pharmaceutical Amgen GlaxoSmithKline Novo Nordisk Otsuka Holdings GlaxoSmithKline Takeda Pharmaceutical –30 –20 –10 0 10 Im Vergleich zum Vorjahr in Prozent; zu konstanten Wechselkursen 8 | EY<a]_jl]fH`YjeYÕje]f\]jO]dl 20 Gilead Sciences 0 5 In Prozent; zu konstanten Wechselkursen 10 15 20 25 EBIT Der Gewinn vor Steuern (EBIT*) der größten Pharmaunternehmen wuchs im Jahr 2015 um 23,4 Prozent auf 147,3 Mrd. Euro. Selbst wechselkursbereinigt übertrifft das Gewinnwachstum mit 6,8 Prozent noch den Vorjahreswert. Damit hat sich auch die EBIT-Marge (Verhältnis Gesamtergebnis zum Gesamtumsatz) leicht von 25 auf 26 Prozent verbessert. Treiber dieser Entwicklung sind allerdings eindeutig die Unternehmen im unteren Segment der Umsatzskala, die alleine ein Gewinnwachstum von 22,1 Prozent (währungsbereinigt) verzeichnen, während die Unternehmen mit den größten Umsätzen schwächer als im Vorjahr (6,7 Prozent) performen und nur um 2,2 Prozent zugelegt haben. Auch hinsichtlich des Gewinnwachstums dominieren die Big-Biotech-Unternehmen das Geschehen mit Werten z. T. über 40 Prozent. Es fällt aber auch auf, dass alle drei deutschen Big-Pharma-Unternehmen Bayer, Boehringer Ingelheim und Merck KGaA ebenfalls mit kräftigen Gewinnzunahmen in der Spitzengruppe vertreten sind und das Durchschnittswachstum (4 Prozent) deutlich übertreffen. *Das EBIT (Earnings before interest and taxes) wurde für alle Unternehmen auf der Basis der veröffentlichten EBITDA-Angaben berechnet. Alle EBIT-Angaben beziehen sich auf das gesamte Unternehmensgek[`^lmf\fa[`lkh]raÕk[`Ym^\YkH`YjeY_]k[`^l& Entsprechendes gilt für die EBIT-Marge. Abbildung 8 | EBIT-Wachstum AbbVie Gilead Sciences Novo Nordisk Boehringer Ingelheim Biogen Amgen Bayer Merck KGaA Bristol-Myers Squibb Astellas Eli Lilly GlaxoSmithKline Takeda Pharmaceutical Merck & Co. KYfgÕ AstraZeneca Roche Novartis HÕr]j Johnson & Johnson Otsuka Holdings –20 –10 0 10 20 30 40 50 In Prozent; zu konstanten Wechselkursen EY<a]_jl]fH`YjeYÕje]f\]jO]dl| 9 Blockbusteranteil am Gesamtumsatz Auf den ersten Blick hat sich der Anteil der Blockbusterumsätze* am Gesamtumsatz im Vergleich zum Vorjahr nur marginal verändert und verharrt auf einem Wert um 60 Prozent. Immerhin bedeutet dieser hohe Wert, dass die Spitze der Pharmaindustrie (Top 21) nach wie vor auf das Blockbusterkonzept setzt und z. T. auch stark von diesen Umsätzen abhängig ist. Eine Sonderstellung nehmen auch hier die Big-Biotech-Unternehmen ein, die mit weniger breiten Portfolios stärker von Blockbustern abhängen und mit Werten im Schnitt von über 80 Prozent die Gesamtstatistik nach oben ziehen. Bei den Big-Pharma-Unternehmen pendelt sich eher ein Wert um die 50 Prozent ein, mit Tendenz nach unten – hier wird also ein Trend zur Verringerung der Blockbusterabhängigkeit erkennbar. Abbildung 9 | Top 21: Anteil Blockbusterumsatz am Gesamt-Pharmaumsatz 54,8 57,7 60,0 2013 2014 2015 In Prozent *=afE]\acYe]flaklYdk:dg[cZmkl]j\]Õfa]jl$^Yddkk]afb`jda[`]jMekYlr)Ej\&MK%<gddYj übersteigt. Für Vergleiche mit dem Vorjahr wurde die Auswahl der Blockbustermedikamente von 2015 unverändert für 2014 übernommen. Produktverkaufszahlen und Entwicklungspipeline Umsatz nach Marktsegmenten Der größte Umsatzsprung (+81 Prozent) war bei Medikamenten zur Behandlung von Infektionskrankheiten zu verzeichnen; deren Anteil am gesamten Pharmamarkt konnte in den letzten beiden Jahren (2013 –2015) auf nun 13,1 Prozent gesteigert werden. <]je]akl]MekYlr]flÕ]dYm[`*()- wieder auf den Verkauf von Krebsmedikamenten. Allein 115,7 Mrd. Euro wurden in diesem Marktsegment umgesetzt, ein Anteil von 27,7 Prozent am Gesamt-Pharmaumsatz. Erst mit deutlichem Abstand folgen andere Segmente, voran Medikamente zur Behandlung von Herz-Kreislaufund metabolischen Erkrankungen (20,3 Prozent). Abbildung 10 | Top 21: Umsatz nach Therapiegebieten in Prozent 1,2 0,2 4,9 5,1 5,2 Dahinter steckt vor allem der außerordentliche Erfolg von Gilead mit neuen und teuren, allerdings auch kurativen Therapieansätzen für HCV und HIV. 27,7 10,0 12,4 Auf dem Therapiegebiet der Onkologie Õf\]l_d]a[`r]ala_Ym[`\]j`jl]kl]O]llbewerb statt; 19 der Top-21-Firmen sind in diesem Sektor am Markt aktiv. 20,3 13,1 Onkologie & Immunologie Herz-Kreislauf- und metabolische Erkrankungen Infektionskrankheiten Sonstige Psychische Erkrankungen, Neurologie & Schmerztherapie Atemwegserkrankungen Frauenheilkunde, Urologie & Hormonpräparate Impfstoffe Augenheilkunde Dermatologie Abbildung 11 | Top 21: Umsatz nach Therapiegebieten in Mio. Euro Onkologie & Immunologie Herz-Kreislauf- und metabolische Erkrankungen 74.144 73.153 Infektionskrankheiten 30.147 41.242 Sonstige 41.617 38.550 Psychische Erkrankungen, Neurologie & Schmerztherapie 41.796 39.283 40.573 Frauenheilkunde, Urologie & Hormonpräparate 54.675 52.057 21.244 19.311 19.659 20.620 15.529 15.181 Impfstoffe Dermatologie 84.843 21.940 19.630 16.876 Atemwegserkrankungen Augenheilkunde 115.756 94.222 89.476 4.960 4.419 3.990 734 784 976 2013 2014 2015 EY<a]_jl]fH`YjeYÕje]f\]jO]dl| 11 Produktverkaufszahlen und Entwicklungspipeline Die Therapiegebiete der Onkologie, HerzKreislauf- und metabolischen Erkrankungen sowie der Infektionskrankheiten weisen distinkte Marktstrukturen hinsichtlich der relativen Präsenz und der Marktanteile der beteiligten Player auf. Die Onkologie hat mit Roche (23,3 Prozent Marktanteil) einen absoluten Marktführer, der die Nächstplatzierten (AbbVie, Novartis, Johnson&Johnson mit jeweils ca. 12 Prozent) um 90 Prozent übertrifft. Demgegenüber ist der reifere kardiovaskuläre Markt in der Spitze breiter Z]k]lrl2ealKYfgÕYdkKhalr]fj]al]j (16,3 Prozent Marktanteil), aber dicht gefolgt von weiteren Big-Pharma-/BigBiotech-Unternehmen mit Marktanteilen zwischen 13,5 Prozent (Novo Nordisk) und 10,1 Prozent (AstraZeneca). Schließlich weist der Markt der Infektionskrankheiten eine noch ausgeprägtere Struktur auf, indem Gilead mit den bereits angesprochenen Therapien bereits 51 Prozent des Marktes alleine beherrscht und die Konkurrenz erst weit abgeschlagen folgt (Bristol-Myers Squibb mit einem Marktanteil von 9 Prozent). Abbildung 12 | Umsatz Onkologie in Mio. Euro Roche AbbVie Novartis Johnson & Johnson Amgen HÕr]j Bristol-Myers Squibb Merck & Co. Eli Lilly Takeda Pharmaceutical Astellas Merck KGaA AstraZeneca Bayer KYfgÕ Novo Nordisk Otsuka Holdings GlaxoSmithKline Biogen Gilead Sciences 0 5.000 10.000 15.000 20.000 25.000 30.000 15.000 20.000 25.000 30.000 12.500 15.000 Abbildung 13 | Umsatz Infektionskrankheiten in Mio. Euro Gilead Sciences Bristol-Myers Squibb GlaxoSmithKline Merck & Co. Johnson & Johnson AbbVie HÕr]j Roche AstraZeneca Bayer Astellas KYfgÕ Otsuka Holdings 0 5.000 10.000 Abbildung 14 | Umsatz Herz-Kreislauf- und metabolische Erkrankungen in Mio. Euro KYfgÕ Novo Nordisk Merck & Co. Amgen AstraZeneca Eli Lilly Bayer HÕr]j Novartis Takeda Pharmaceutical Astellas Johnson & Johnson Bristol-Myers Squibb Merck KGaA Gilead Sciences Roche GlaxoSmith Kline Otsuka Holdings AbbVie 0 2.500 5.000 7.500 10.000 EY<a]_jl]fH`YjeYÕje]f\]jO]dl| 13 Produktverkaufszahlen und Entwicklungspipeline Pipelinewachstum Entwicklungspipelines der Top-21-Pharmaunternehmen haben sich seit 2013 sigfaÕcYfl_]^ddl&<a]RY`d\]jOajcklg^^]af den verschiedenen Entwicklungsphasen hat in diesem Zeitraum um fast 50 Prozent zugelegt – ein klarer Produktivitätsanstieg. Dabei ist besonders zu erwähnen, dass vor allem in den frühen klinischen Phasen deutlich mehr Wirkstoffe in die Testung kamen. So wurde die Zahl der Produktkandidaten in Phase I fast verdoppelt, in Phase II – der entscheidenden „Proof of Concept“-Phase in der Anwendung am Menschen – stieg die Zahl um 57 Prozent. Am „innovativen Ende“ der Pipeline gab es demnach sehr erfreuliche Fortschritte; leider hat sich diese Dynamik nicht gleichermaßen in den zulassungsnahen Phasen und in der Zulassung selbst fortgesetzt. Abbildung 15 | Top 21: Zahl der Wirkstoffe in Phase I bis III bzw. eingereicht oder zugelassen 2015 1.305 1.751 7,0 % 2014 3,8 % 1.220 1.687 84,3 % 2013 51,2 % 662 0 500 1.116 1.000 1.500 2.000 Phase I 14 | EY<a]_jl]fH`YjeYÕje]f\]jO]dl 2.500 Phase II 6,4 % 529 89 –16,2 % 631 115 563 89 62 +12,0 % 2,7 % 58 +29,7 % –20,1 % 69 3.000 Phase III 3.500 Eingereicht 4.000 Zugelassen Pipeline nach Therapiegebieten Wie nicht anders zu erwarten, wird die Pipeline klar von Wirkstoffen in der Krebsbehandlung beherrscht, die fast die Hälfte (44,2 Prozent) an der Gesamtpipeline einnehmen. Erst mit deutlichem Abstand folgen Herz-Kreislauf-Erkrankungen (13,4 Prozent) und die Neurologie (11,4 Prozent) vor den „kleinen“ Indikationen mit einstelligen Anteilen. „Die Big-Pharma-Unternehmen konzentrieren sich stärker auf ihre Kernkompetenzen, investieren in Forschung und Entwicklung und sind dadurch für die Zukunft gut aufgestellt.“ Gerd W. Stürz, Market Segment Leader Life Sciences, Health & Chemicals EY<a]_jl]fH`YjeYÕje]f\]jO]dl| 15 Abbildung 16 | Big Pharma leidet unter einer Wachstumslücke – M&A-Transaktionen sind wichtig für die Überwindung 1.200 1.000 Big Pharma muss mit den Entwicklungen auf dem Gesamt-Medikamentenmarkt Schritt halten 100 Mrd. US-Dollar 800 600 400 Forecast der Big-Pharma-Umsätze 200 2010 2011 2012 2013 2014E 2015E 2016E 2017E Gesamtumsatz in Mrd. US-Dollar Globaler Medikamentenmarkt Wachstumslücke Big-Pharma-Umsätze Wachstumslücke erzeugt Wachstumsdruck Bedarf an M&A weiter steigend Die seit Jahren evidente Wachstumslücke von ca. 100 Mrd. US-Dollar im Big-PharmaBereich – bedingt durch das langsamere Umsatzwachstum gegenüber dem GesamtMedikamentenmarkt – erfordert große Anstrengungen bei diesen Unternehmen, was weiterhin zu vermehrten M&A-Aktivitäten führen wird. Bereits 2014 waren die Zahl der M&A-Deals und die entsprechenden Volumina stark angestiegen und hatten ein neues Allzeithoch von 200 Mrd. US-Dollar erreicht. 2015 hätte der Sprung über die 300-Mrd.-US-Dollar- Marke gelingen können – jedoch wurde die aus steuerlichen Gründen vereinbarte Übernahme von Allergan (Niedrigsteuerland AjdYf\!\mj[`HÕr]j ).(Ej\&MK%<gddYj! durch aktualisierte US-Gesetze zur Verhinderung solcher „Inversion Deals“ noch vor \]e9Zk[`dmkk_]klghhl&HÕr]j`ll]\Yeal einen erheblichen Teil der angesprochenen Wachstumslücke stopfen können. Durch das Zusammenspiel der aktuellen Niedrigzinsphase, einer durch den eher verhaltenen M&A-Mut der letzten Jahre gesteigerten „Firepower“ bei Big-PharmaUnternehmen und des außerordentlich großen Angebots an innovativen und vielversprechenden neuen Assets werden die M&A-Ambitionen in der Branche auch weiterhin befeuert. Dennoch bleibt die M&A-Aktivität auf einem hohen Niveau – die Branche stellt sich auf eine „neue Norm“ in der Größenordnung von 200 Mrd. US-Dollar ein. Abbildung 17 | Gesamt-Transaktionswert in Mrd. US-Dollar 200 150 100 50 0 2007 2008 2009 Quelle: EY, Datamonitor, S&P Capital IQ and IMS Research 2010 2011 2012 Big Pharma 2013 Big Biotech 2014 2015 Specialty Pharma/Generika EY<a]_jl]fH`YjeYÕje]f\]jO]dl| 17 Wachstumslücke erzeugt Wachstumsdruck Zielsetzung und Treiber für M&A Wesentliche strategische Ziele treiben die vermehrten M&A-Aktivitäten: • Füllen von Pipeline- und Wachstumslücken durch gezielte Akquisitionen von Produkt- und Wirkstoff-Assets • Fokussierung auf Therapiegebiete mit realistischen Chancen auf Marktführerschaft treibt Akquisitionen und ebenso Desinvestitionen zur Portfoliobereinigung; Asset Swaps als optimale Methode der Konsolidierung • Realisierung von Synergien inklusive steuerlicher Vorteile (Inversionen werden aufgrund der US-Gesetzgebung zunehmend reduziert) <]YdL][lgfa[k2_]_]fdmÕ_]Lj]f\k durch Wachstumspotenziale und Hürden Harter Wettbewerb um innovative Assets und Positionierung in Therapiegebieten (Onkologie, Autoimmunerkrankungen, Diabetes) Durchbruchinnovationen kommen auf den Markt Hohe Innovationsdichte bei Biotech und Akademie (Technologien und Produkte) Gute Verhandlungsposition von Biotech-Unternehmen durch aktuellen IPO-Boom verteuert Assets versus Konsolidierung der Kostenträger; zunehmender Druck auf Medikamentenpreise Biosimilars „Wir werden in den kommenden Jahren weiter eine hohe Aktivität auf dem M&A-Markt sehen. Die Konzerne stoßen ganze Unternehmensteile ab beziehungsweise kaufen neue hinzu, um sich gezielt zu verstärken. Dadurch gewinnen sie einen engen therapeutischen Fokus und können sich auf ihre Stärken besinnen.“ Dr. Siegfried Bialojan, Executive Director 18 | EY<a]_jl]fH`YjeYÕje]f\]jO]dl Weitere Informationen zu den Trends und Entwickdmf_]fae:]j]a[`Da^]K[a]f[]kÕf\]fKa]afmfk]j]f aktuellen EY-Publikationen: • Firepower Index and Growth Gap Report 2016 • Beyond Borders 2016 • Deutscher Biotechnologiereport 2016 EY | Assurance | Tax | Transactions | Advisory Die globale EY-Organisation im Überblick Die globale EY-Organisation ist einer der Marktführer in der Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Transaktionsberatung und Managementberatung. Mit unserer Erfahrung, unserem Wissen und unseren Leistungen stärken wir weltweit das Vertrauen in die Wirtschaft und die Finanzmärkte. Dafür sind wir bestens gerüstet: mit hervorragend ausgebildeten Mitarbeitern, starken Teams, exzellenten Leistungen und einem sprichwörtlichen Kundenservice. Unser Ziel ist es, Dinge voranzubringen und entscheidend besser zu machen – für unsere Mitarbeiter, unsere Mandanten und die Gesellschaft, in der wir leben. Dafür steht unser weltweiter Anspruch „Building a better working world“. Die globale EY-Organisation besteht aus den Mitgliedsunternehmen von Ernst & Young Global Limited (EYG). Jedes EYG-Mitgliedsunternehmen ist rechtlich selbstständig und unabhängig und haftet nicht für das Handeln und Unterlassen der jeweils anderen Mitgliedsunternehmen. Ernst & Young Global Limited ist eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung nach englischem Recht und erbringt keine Leistungen für Mandanten. Weitere Informationen Õf\]fKa]mfl]jooo&]q&[ge& In Deutschland ist EY an 22 Standorten präsent. „EY“ und „wir“ beziehen sich in dieser Publikation auf alle deutschen Mitgliedsunternehmen von Ernst & Young Global Limited. © 2016 Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft All Rights Reserved. GSA Agency SRE 1605-590 ED None Diese Publikation ist lediglich als allgemeine, unverbindliche Information gedacht und kann daher nicht als Ersatz für eine detaillierte Recherche oder eine fachkundige Beratung oder Auskunft dienen. Obwohl sie mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt wurde, besteht kein Anspruch auf sachliche Richtigkeit, Vollständigkeit und/oder Aktualität; insbesondere kann diese Publikation nicht den besonderen Umständen des Einzelfalls Rechnung tragen. Eine Verwendung liegt damit in der eigenen Verantwortung des Lesers. Jegliche Haftung seitens der Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft und/oder Yf\]j]jEal_da]\kmfl]jf]`e]f\]j_dgZYd]f=Q%Gj_YfakYlagfoaj\Ymk_]k[`dgkk]f&:]ab]\]ekh]raÕschen Anliegen sollte ein geeigneter Berater zurate gezogen werden. www.de.ey.com
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