Manifest vom 27. Mai 2016, zur Stärkung des Milchlandes Schweiz Die Situation auf dem Milchmarkt, insbesondere auf dem Molkereimilchmarkt, ist aktuell enorm schwierig. Die Produzentenpreise sind so tief, dass die Sicherstellung der Produktion von Schweizer Milch gefährdet ist. Sehr viele Produktionsbetriebe überlegen sich den Ausstieg aus der Milchproduktion. Aber auch die nachgelagerten Bereiche stehen vor grossen Herausforderungen. Der Importdruck, ein Exportrückgang und der zunehmende Einkaufstourismus als Folge der Wechselkurssituation führen zu einem sinkenden Absatz von Schweizer Milch. Damit ist die schweizerische Molkereimilchbranche und das Gleichgewicht im Agrarsektor generell gefährdet. Das will und kann sich eine Schweizer Land- und Ernährungswirtschaft nicht erlauben. Am 27. Mai 2016 haben sich Verantwortungsträger der gesamten Wertschöpfungskette Milch auf dem Berner Gurten getroffen, um gemeinsam Wege aus der Krise und mögliche Massnahmen auszuloten. Folgende gemeinsame Bekenntnisse wurden definiert: Die Schweizer Milchproduktion und –verarbeitung sind im internationalen Umfeld standortgerecht und nachhaltig. Die Milchproduktion muss erhalten bleiben! Alle Akteure der Branche sind ebenfalls am Markt gefordert und es bedarf der Umsetzung von gemeinsam beschlossenen Massnahmen. Um nachhaltige Verbesserungen zu erreichen, braucht es in der aktuellen Krise auch politische Unterstützung. Die gesamte Branche ist sich einig, dass längerfristig die Agrarpolitik und damit die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen für die Milchproduktion überprüft und angepasst werden müssen, wenn die Milchproduktion in der Schweiz wirtschaftlich attraktiv sein soll. Es muss aber auch sofort gehandelt werden. Es werden folgende Forderungen an die Branche und an die Politik gestellt. Forderungen des Milchgipfels 2016 Forderungen an die Marktakteure: Die beschlossene Segmentierung bei der Milch ist konsequent umzusetzen. Die Einhaltung der Regelung betreffend freiwilliger Lieferung von C-Milch ist ebenfalls einzuhalten. Die Richtpreise der BO Milch sind zentrale Eckwerte und bilden die Basis für die effektiven Marktpreise. Die Akteure der Branche sind gefordert, die Ausarbeitung einer gemeinsamen Mehrwertstrategie für Schweizer Milch aktiv zu unterstützen. Ische Die Wertschöpfung aller Marktakteure ist zu stärken und derart ausgewogen zu verteilen, damit die Schweizer Produzenten eine wirtschaftliche Perspektive haben und die Marktanteile der gesamten Branche gehalten werden können. Kurzfristige Forderungen an die Politik: Eine sofortige Erhöhung der RAUS-Beiträge. Die einheimische Maisproduktion ist im Programm für Graslandbasierte Milch- und Fleischproduktion (GMF) anzurechnen. In dieser enorm schwierigen Situation braucht es ausserordentliche Massnahme zur Absatzförderung. Es braucht dazu auch ein zusätzliches finanzielles Engagement des Bundes. Mittelfristige Forderungen an die Politik: Es braucht eine milchspezifische und WTO-konforme Nachfolgelösung im Landwirtschaftsgesetz für die bisherigen Schoggigesetz-Erstattungen. Eine starke politische Unterstützung bei der Ausarbeitung und Umsetzung der Mehrwertstrategie Schweizer Milch ist sicherzustellen Zusätzlicher politischer Flankenschutz zur Verbesserung der Rechtslage für die Milchkaufverträge. Die Verbindlichkeit der Vorgaben für Menge und Preis ist zu erhöhen Die Vergabepraxis bei staatlichen Struktur- und Investitionskrediten muss nach betriebswirtschaftlichen Grundsätzen erfolgen. Schweizer Milchproduzenten SMP Schweizer Bauernverband Branchenorganisation Milch
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