Top 5 Neue CDs 1 Schachtner, Temmingh: Bach – Hasse (Accent) Ein außergewöhnliches Projekt haben der Countertenor Benno Schachtner und der Blockflötist Stefan Temmingh entwickelt: Sie stellen auf ihrem neuen Album Werke von Johann Sebastian Bach und Johann Adolph Hasse gegenüber. Weltliche trifft dabei auf geistliche Musik, deutscher auf italienischer Stil. Temmingh möchte mit der CD moderne Hör-Konventionen aufbrechen und für mehr kulturelle Aufgeschlossenheit werben. Ein Album, auf das man sich einlassen muss – und sollte. (cru) •••• 2 Duo TschoppBovino: Dmitri Shostakovich (Genuin) Geigerin Mirjam Tschopp und der Pianist Riccardo Bovino haben nicht nur die großen Ohrwürmer im Programm, sondern präsentieren immer wieder auch gern schwer zu hörende Kompositionen. Jetzt sind es die beiden späten Sonaten für Violine und Klavier op.134 und für Viola und Klavier op. 147 von Dmitri Shostakovich. Die Einspielung ist ein Musterbeispiel für Präzision: ton- und aufnahmetechnisch wie auch interpretatorisch. Die Motive und musikalischen Gedanken scheinen förmlich vor den Boxen zu stehen, glasklar und detailliert. So macht Musikhören Spaß! (cru) •••• 3 Roberto Alagna: L’enchanteur (Warner Classics) Seit mehr als 30 Jahren steht der Tenor Roberto Alagna auf der Bühne, sein Repertoire umfasst gut 60 Rollen. Jetzt hat Warner ein Doppelalbum mit den schönsten Arien des Franzosen herausgebracht. Zu hören sind unter anderem Ausschnitte aus der „Bohème“ und der „Lucia“, aus den berühmten Verdi-Opern oder auch aus der „West Side Story“ – die ganze Breitseite kraftmeiernder Tenorkunst eben. Natürlich sind die meisten Aufnahmen knapp 20 Jahre alt, das schadet kein bisschen. Denn hier geht’s ums Schachten und Schmettern. (cru) •••• 4 Minasi, Emelyanychev, Toffano: Haydn. Piano Trios (dhm) Viele Werke von Joseph Haydn gelten als Anfänger stücke, denen kaum eine sinnvolle Interpretation abzutrotzen ist. Dass dies aber möglich ist, zeigen der Geiger Riccardo Minasi, der Pianist Maxim Emelyanychev und der Cellist Federico Toffano mit den vier Klaviertrios des Klassikers. Scharfe Stimmung, historische Instrumente und eine forsche Herangehensweise: Die drei Musiker beweisen, dass Haydn weitaus mehr sein kann als ein Genudel durch achttaktige Perioden. (cru) •••• 5 Nicholas Angelich: Dedication (Erato) Es ist eine Widmung („dedication“) an Franz Liszt, Robert Schumann und Frédéric Chopin: Der Pianist Nicholas Angelich kombiniert mit der für ihn typischen Perfektion die Klaviersonate in h-Moll, den „Kreisleriana“-Zyklus und die Études Nr. 10 & 12 zu einer Momentaufnahme großer romantischvirtuoser Klaviermusik. Wer diese Stilrichtung mag, ist hier wunderbar aufgehoben. Allen anderen Musikhörern dürfte diese CD auf Dauer aber dann trotz aller inhaltlicher Bezüge zu anstrengend sein. (cru) ••• he r a u s r a ge n d ziem l ich g u t a n n ehmb a r m ä ssig b o de n l o s
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