Bild: Dierk Schäfer; www.flickr.com Mentale Infrastrukturen – Die verinnerlichte Kultur des Wachstums Multiplikator_innen-Fortbildung für die schulische und außerschulische Bildungsarbeit zu mentalen Infrastrukturen des Wachstums und Postwachstum 16.-18. Oktober, Freitag 17h-20h, Samstag 10h-18h, Sonntag 10h-13h Ort: Alte Handelsschule Leipzig, Gießerstr. 75, 04229 Leipzig, Raum 313 Wirtschaftswachstum prägt maßgeblich unsere Ökonomie und Politik. Doch die Bedingung, unter denen das wachstumsbasierte Wirtschaftsmodell so erfolgreich war, existiert nicht mehr: die Verfügbarkeit des ganzen Planeten für einen kleinen Teil der Menschheit im globalen Norden. Angesichts globaler ökologischer, sozialer und ökonomischer Krisen wie Klimawandel, Artensterben, Ressourcenverknappung und der weiter zunehmenden Ungleichverteilung von Reichtum und Entfaltungsmöglichkeiten stellt Wachstum kein zukunftsfähiges Konzept dar. Eine sozial-ökologische Transformation braucht jedoch nicht nur technische, ökonomische und politische Lösungen, sondern muss ebenfalls sozial-psychologische und kulturelle Dimensionen berücksichtigen. Die Vorstellung von unendlichem Wachstum haben wir auch als individuelle Menschen tief verinnerlicht. Sie prägt als „mentale Infrastrukturen“ unsere Wünsche sowie unser Denken und Fühlen. Oft verhindern sie, dass wir nicht handeln, obwohl wir um die drängenden Probleme unserer Zeit wissen. Was sind die zentralen Vorstellungen von Glück und Erfolg, die uns leiten? Wie und wo sind sie wirksam und sind sie mit unserem Wunsch nach einem sozial-ökologischen Wandel vereinbar? Welche anderen kulturellen Leitbilder können wir stärken, um einen Wandel zu erleichtern? Wachstum in der Bildungsarbeit Die Debatte um Bedeutung, Nutzen und Konsequenzen von Wirtschaftswachstum und Postwachstum prägt derzeit den Nachhaltigkeitsdiskurs. Auch im Globalen Lernen/ Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) ist das Thema von zentraler Bedeutung. Unser Wirtschaftssystem bestimmt maßgeblich unser Leben und wird im Globalen Lernen dennoch selten genauer unter die Lupe genommen. Für eine Kursänderung, die Wachstum begrenzt, brauchen wir Kritik am bisherigen Kurs, Visionen vom guten Leben und Konzepte für eine Postwachstumsgesellschaft – auch in der Bildungsarbeit. Zielgruppe Die Fortbildung richtet sich an Lehrer_innen und Multiplikator_innen in schulischen und außerschulischen Bildungseinrichtungen, die mit jungen Menschen zwischen ca. 15 und 25 Jahren arbeiten. Gefördert: aus Mitteln des Kirchlichen Entwicklungsdienstes durch Brot für die Welt-Evangelischer Entwicklungsdienst von ENGAGEMENT GLOBAL im Auftrag des Ziele Die Fortbildung zeigt konkrete Herangehensweisen auf, mit denen auf aktive, vielfältige und anschauliche Weise zu Wachstum allgemein und zum Schwerpunkt mentale Infrastrukturen gearbeitet werden kann. Das umfassende Methodenset „Endlich Wachstum!“ sowie die Erweiterungsmethoden zu mentalen Infrastrukturen können Sie im eigenen Arbeitskontext direkt anwenden, um junge Menschen darin zu unterstützen, wichtige wirtschaftliche Konzepte zu verstehen, eigene Handlungsspielräume zu entwickeln und die Wirtschaft der Zukunft mitzugestalten. Die Fortbildung bietet zudem Raum für inhaltlichen und didaktischen Austausch sowie die Planung kleiner Einheiten für den jeweils eigenen Kontext. Inhalte Die Fortbildung orientiert sich am Vorwissen und den jeweiligen Arbeitskontexten der Teilnehmenden. Folgende Themenbereiche werden behandelt: - Ökonomische Grundlagen von Wirtschaft und Wachstum: Was wächst, wenn die Wirtschaft wächst? - Soziale und ökologische Grenzen des Wachstums - Mentale Infrastrukturen des Wachstums: Wie haben wir das Wachstumsdenken verinnerlicht? - Dimensionen gesellschaftlicher Transformation: Welche Ansätze und Kompetenzen fördern einen sozialökologischen Wandel? - Pioniere der kulturellen Transformation: Was machen Akteure des Wandels? Methoden Unsere Bildungsmethoden sind vielfältig, setzen auf Aktivierung der Teilnehmenden und berücksichtigen unterschiedliche Lerntypen. Neben kognitiv orientierten Ansätzen gibt es erlebnis- und theaterpädagogische sowie künstlerische Methoden (z. B. Comics, Planspiele, szenisches Spiel, Kooperationsübungen). Die methodische Gestaltung der Fortbildung wird ebenso partizipativ wie handlungsorientiert sein. Damit die Teilnehmer_innen die Lernkonzepte direkt in ihrer eigenen pädagogischen Praxis anwenden können, werden sie selbst aktiv an der Anleitung der Methoden beteiligt. Kontakt: Konzeptwerk Neue Ökonomie e. V. Klingenstr. 22 04229 Leipzig Tel: 0341 - 39281686 www.konzeptwerk-neue-oekonomie.org Anmeldung bitte bis 25. September 2015 an [email protected] Der Teilnahmebeitrag beträgt 40-60€ nach Selbsteinschätzung.
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