Kulturelle Vielfallt: Wie gelingt Inklusion?

Eine Auswahl von Beiträgen auf kubi-online zum Themenschwerpunkt
Kulturelle Vielfallt: Wie gelingt Inklusion?
Inklusion als Aufgabe und Chance für Alle von Barbara Brokamp
Ein Herzstück gesellschaftlicher Veränderungen für ein menschenwürdiges Zusammenleben ist eine
inklusive Orientierung. Inklusion, so Brokamp, ist dabei eine Frage der Haltung und der
Verantwortungsübernahme: für den gewollten Umgang mit Vielfalt, für wertschätzende
Heterogenität als Normalität und für Partizipation. Instrumente wie der „Index für Inklusion" helfen,
inklusive Veränderungsprozesse zu gestalten. Die Grundidee der Inklusion ist nicht mit einem Projekt
erledigt oder mit professionellem Projektmanagement zu bewältigen, sie ist nicht zu delegieren und
nicht nur für bestimmte Teile der Gesellschaft relevant.
Flucht, Zuflucht und Kulturelle Bildung - Anmerkungen zu Möglichkeiten und Grenzen einer
ästhetischen Praxis von Max Fuchs
Die aktuellen Fluchtbewegungen stellen die Organisationen im Kulturbereich vor neue
Herausforderungen und eine pädagogische wie politische Verantwortung. Entsprechend erinnert der
Beitrag die rechtlichen Grundlagen im Umgang mit Geflüchteten, setzt sich kritisch mit
Werthaltungen und der Forderung nach einer Leitkultur auseinander und benennt bildungs- und
kulturtheoretische Aspekte der Herausforderungen von Flucht, Zuflucht und Kultureller Bildung
sowie Stolpersteine und Ambivalenzen bei der Organisation einer ästhetischen Praxis mit
geflüchteten Menschen.
Normalität entnormalisieren - Möglichkeiten der Arbeit mit „neutralen“ (?) Masken im Kontext
rassismuskritischer Bildungsarbeit von Nina Simon
Theaterpädagogische Arbeit mit Masken kann unter anderem für rassismuskritische Überlegungen
fruchtbar gemacht werden. Am Beispiel der Arbeit mit sogenannten „neutralen“ Masken wird nach
Möglichkeiten gefragt, ob und wie im Rahmen der Arbeit mit „Neutralmasken“ Normalität
entnormalisiert und damit ein Beitrag zu einer migrationsgesellschaftlich orientierten kunst- und
theaterpädagogischen Bildungsarbeit geleistet werden kann.
„Jenseits von Richtig und Falsch liegt ein Ort. Dort treffen wir uns.“ Nina Stoffers, Anja Schütze und
Irmgard Merkt über Diversität und Diversitätsbewusstsein in der Kulturellen Bildung.
Kulturelle Bildung ist zunächst ein Abstraktum, das mit Inhalten gefüllt werden muss. Als Konkretum
ist Kulturelle Bildung nur dann diversitätsbewusst, wenn diejenigen, die sie vermitteln, den Blick auf
die Diversität der Menschen und Kulturen richten und kulturelle Bildungsprozesse unter dem
Gesichtspunkt Diversität inhaltlich kompetent gestalten. Diversitätsbewusstsein setzt voraus, dass ich
mich bewusst mit den Dimensionen des Unterschieds und meiner eigenen Position darin
auseinandergesetzt habe. Es wird zwar allerorten verlautbart, dass Diversität bzw. die Anerkennung
von Diversität der Normalfall ist oder zumindest sein sollte, aber die aktuelle empirische Realität ist
stark von Grenzziehungen und Exklusionen, also Ausschlüssen verschiedener Art geprägt.
Menschen mit Migrationshintergrund als Kulturpublikum. Der aktuelle Forschungsstand in
Deutschland sowie Anregungen zur weiteren Beschäftigung von Vera Allmanritter
Menschen mit Migrationshintergrund als (potentielles) Publikumssegment sind im
wissenschaftlichen Diskurs des Forschungsfelds Kulturmanagement und in strategischen
Überlegungen von Kulturinstitutionen in Deutschland ein noch recht neues Thema. Der hier
vorliegende Artikel ist um eine Darstellung der Komplexität des Feldes sowie um eine
Schlaglichtbetrachtung des Forschungsstandes bemüht. Zudem werden Perspektiven für weitere
Forschung und Anregungen zu einer vertiefenden Beschäftigung gegeben.
Das 1. InterKulturBarometer – Zentrale Ergebnisse zum Thema Kunst, Kultur und Migration von
Susanne Keuchel
Das 1. InterKulturBarometer basiert auf einem multimethodischen Ansatz: In einer quantitativen
Erhebung wurden im Rahmen einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage innerhalb einer
geschichteten Stichprobe 2.800 Personen, darunter 1.637 Personen mit Migrationshintergrund,
persönlich befragt. In einer qualitativen Erhebung wurden 60 Interviews zur Vertiefung und
Lokalisierung der Themeninhalte durchgeführt. Ziel des 1. InterKulturBarometers war es, erstmals
verlässliche Zahlen über die kulturellen und künstlerischen Prozesse einer Einwanderungsgesellschaft
sowie die kulturelle Partizipation und Identität der Menschen mit und ohne Zuwanderungsgeschichte
unter besonderer Berücksichtigung des Faktors Migration zu liefern.
Kulturell-ästhetische Bildung. Migrationspädagogische Anmerkungen von Paul Mecheril
Der zentrale Gegenstand der Migrationspädagogik sind Auseinandersetzungen mit
Zugehörigkeitsordnungen und die von ihnen ausgehende subjektivierende Macht. Entsprechend wird
auch die Beschäftigung mit der Frage, wie der und die natio-ethno-kulturelle Andere unter den
Bedingungen migrationsgesellschaftlicher Zugehörigkeitsordnungen erzeugt wird und wie sich diese
Ordnungen in pädagogischen Praxen und bildungsinstitutionellen Kontexten herstellen, aber auch
wie sie verändert werden können, zum zentralen Bezugspunkt migrationspädagogisch informierter
ästhetisch-kultureller Bildung.
Diversity, Transkulturalität und Identität von Dorothea Kolland
Kulturelle Bildung in Deutschland, also einem Land, das dabei ist, sich mit seinem Status als
Einwanderungsland zu arrangieren, muss ihre Aufgaben, ihre Praxis wie ihre gesellschaftspolitischen
wie kulturellen Grundlagen im Rahmen der Migrationsgesellschaft bestimmen. Kultureller Bildung
kommt eine wichtige Rolle zu im Rahmen der Identitätsfindung junger Menschen zwischen der
Orientierung an Herkunftskulturen und postmigrantischer Zukunftsvision – z.B. zwischen Bağlama
und Weltmusik-Rap, zwischen Diversität und Transkulturalität.
Kontakt:
Hildegard Bockhorst, Projektreferentin Kulturelle Bildung Online // www.kubi-online.de
Fon: 0179 2051972 // Mail: [email protected] oder [email protected]
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e.V., der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung e.V. und der Stiftung Universität
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