ZENTRALE ARBEITSTAGUNG 2016 des Bundesverbandes Theater in Schulen e.V. in Rostock Zentrale Arbeitstagung des Bundesverbands Theater in Schulen e.V. (BVTS) in Kooperation mit dem Landesverband Theater in der Bildung Mecklenburg-Vorpommern e.V. und dem Festival DIALOGE Theater der Vielfalt und Teilhabe 17.–19. November 2016 in Rostock Hochschule für Musik und Theater, Beim St.-Katharinenstift 8, 18055 Rostock THEATER DER VIELFALT UND TEILHABE Die zentrale Arbeitstagung des Bundesverbandes Theater in Schulen e.V. beschäftigt sich mit den Chancen und Herausforderungen eines Theaters der Vielfalt und der Teilhabe, das den Umgang mit Heterogenität, Inklusion und Transkulturalität thematisiert, und knüpft damit an eine Diskussion für seine Landesverbände an, die bereits ansatzweise auf nationaler und internationaler Ebene geführt wurde. Das inklusive Theater geht von einem Theater der Vielfalt und der Heterogenität aus. Sein Leitgedanke: Theater ist für alle da. „Trotzdem sind Theaterformen für und mit Menschen verschiedenster Handicaps auf deutschen Theaterbühnen alles andere als alltäglich.“ (Amelie Deuflhard, Intendantin von Kampnagel). Anders an unseren Schulen, an denen die Einbeziehung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund und Handicaps in den Unterricht bereits die Regel ist bzw. zur Regel werden soll. Dort muss der Theaterunterricht alle Schülerinnen und Schüler unterschiedlicher Kulturen und Ethnien, mit oder ohne Handicaps, mit oder ohne „ADHS“-/„LRS“-/ „LSE“-Symptom … inkludieren. Aber ist Darstellendes Spiel / Theater dafür auch gut aufgestellt? Und ist es auch, so die Behauptung, wie kaum ein anderes Fach geeignet, inklusive Unterrichtsprinzipien zu verwirklichen? Sind die Theaterlehrkräfte hinreichend didaktisch und methodisch darauf vorbereitet, die daraus resultierenden Potenziale zu erkennen, aber auch die nicht zu leugnenden Herausforderungen zu meistern? Sind sie bereit, ihr eigenes Referenzsystem kritisch zu hinterfragen? „Derzeit behaupten wir nur die Inklusion, halten aber an allen Koordinaten eines exklusiven Systems fest: Wer seinen Selbstwert und seine Chance, am Großen und Ganzen partizipieren zu können, an einer vorgegebenen Norm ausrichten muss, wird immer ein Stück weit von sich selbst entfremdet sein.“ (Maike Plath) Angesichts der großen gesellschaftlichen Aufgabe und der pädagogischen Herausforderungen, die sich mit individuellem, heterogenem und inklusivem Regelunterricht stellen, ist die Beschäftigung mit dem Thema zwingender denn je. Konzepte, welche von einer Integration in eine Mehrheitsgesellschaft – noch immer eine deutsche – ausgehen, greifen zu kurz. Integration ist angesichts der Vielgestaltigkeit kultureller und sozialer Prägungen, welche neben Ethnie auch Religion, Milieu, Gender etc. einschließen, keine Einbahnstraße. Aus diesem Grund gewinnen transkulturelle Konzepte, die von einem vernetzten und fließenden Dialog zwischen den Kulturen ausgehen, an Bedeutung. Die Arbeitstagung wird sich also auch vor dem Hintergrund, dass viele Bundesländer die UN-Konvention für die Rechte behinderter Menschen aktuell umzusetzen bestrebt sind, indem sie Schülerinnen und Schüler mit und ohne sonderpädagogischen Förderbedarf gemeinsam lernen lassen, mit der Frage einer pädagogischen inklusiven Theaterarbeit an allgemeinbildenden Schulen und speziellen Förderschulen auseinandersetzen. Die Tagung soll mit einer Erklärung zum Theater der Vielfalt und der Teilhabe beendet werden. PROGRAMM – ZAT 2016 DONNERSTAG, 17.11.16 16.30 –17.30 Ankommen – Snack und Austausch 17.30 – 19.00 Begrüßung und Eröffnung: Fachimpulse I Anschließend Verleihung inklusiver Kulturpreis DIALOGE 20.30 – 22.00 Abendessen und Austausch FREITAG, 18.11.16 09.30 – 10.15 10.30 – 12.30 12.30 – 13.15 13.30 – 15.30 15.30 – 15.45 15.45 – 17.30 18.00 – 19.00 19.30 – 20.30 20.30 – 22.00 Fachimpulse II Workshops Mittagessen Workshops – Fortsetzung Kaffeepause Öffentliche Mitgliederversammlung Gastspiel „Die Eckigen“ (Stralsund): „ÖDIPUS. Schwellfuß“ Nachgespräch mit Franz Triebenecker (Leiter „Die Eckigen“) Abendessen und Ausklang SAMSTAG, 19.11.16 10.30 – 11.30 Werkschau DIALOGE 12.00 – 12.45 Mittagessen 13.00 – 17.00 Mitgliederversammlung des BVTS (geschlossen) Donnerstag, 17.11.2016 17.30 – 19.00 // Fachimpulse I „Ich will herausfinden, wer Recht hat, die Gesellschaft oder ich.“ – Nora in Hendrik Ibsens „Nora oder ein Puppenheim“ (Prof. Marion Küster, Rostock) Inklusion – Der Begriff, in den 70iger Jahren aus Nordamerika kommend, beschäftigt seit den 90iger Jahren auch die deutsche Bildungspolitik und hat sich inzwischen an die Stelle der Integration gesetzt. Wenn man davon ausgeht, dass damit eine Gleichstellung aller am gesellschaftlichen Prozess Teilnehmenden und Teilhabenden gemeint ist, ist das ein sehr zu begrüßender Haltungswechsel. Wie sieht die gesellschaftliche Realität dazu aus? Die Gäste der ZAT an der hmt Rostock begrüßend, möchte sich Marion Küster auf die aktuelle Praxis in der Ausbildung von Theaterlehrer*innen an ihrer Hochschule beziehen und einen Impuls für die Diskussion zum Tagungsthema „Inklusion“ geben. Vielfalt als Glücksfall (Maike Plath, Berlin) Der Ansatz des partizipativen Theaterunterrichts zeichnet sich durch seine konkrete Ausrichtung an den Potenzialen und Perspektiven der Jugendlichen aus. Das Konzept basiert auf jahrelangen Praxiserfahrungen an einer Neuköllner Sekundarschule und stellt die Jugendlichen (mit verschiedenen kulturellen, sozialen, ethnischen u.a. Hintergründen) als Akteure und autonom handelnde Künstler*innen in den Mittelpunkt aller Prozesse. Grundlage der gesamten Arbeit ist die auf Erfahrung beruhende Erkenntnis, dass Jugendliche nur dann (künstlerisch) autonom denken und handeln können, wenn sie auf der Grundlage eines professionellen Kommunikationskonzeptes und eines vielfältigen Angebots an konkreten Partizipationsmöglichkeiten – jeweils individuell – zur Mündigkeit ermächtigt werden. Der partizipative Theaterunterricht ist ein wirkmächtiges Konzept zur produktiven Entfaltung von Diversität. 19.30 – 20.30 Verleihung inklusiver Kulturpreis DIALOGE DIALOGE ist ein inklusives Kulturprojekt und Theaterfestival. Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderung können künstlerisch miteinander tätig werden. Verschiedene Kleingruppen arbeiten in Workshops unter Leitung eines Theaterpädagogen. DIALOGE finden statt in Auseinandersetzung mit der eigenen Lebenswelt und ihren künstlerischen Erscheinungsformen. Zwischen Menschen, die selten einen Theaterbesuch erleben, und Menschen, die regelmäßig im Theater zu Gast sind. Als inklusives, selbstverständliches und wertvolles Miteinander innerhalb einer Gesellschaft. In der Abschlussveranstaltung (Werkschau) präsentieren die Workshopgruppen ihre Arbeitsergebnisse. Mit dem Kulturpreis DIALOGE soll die kulturelle Arbeit in Gruppen gewürdigt werden, in denen Kinder & Jugendliche oder andere junge Menschen (zwischen 0 und 100 Jahren) mit und ohne Behinderungen gemeinsam aktiv werden. Prämiiert werden können Projekte aus allen künstlerischen Bereichen, z. B. Darstellendes Spiel & Tanz, Musik, Literatur, Bildende Kunst, Video, Film, Fotografie, Neue Medien sowie spartenübergreifende Projekte. Freitag, 18.11.2016 09.30 – 10.15 // Fachimpulse II Jeder kann etwas – keiner kann alles (Ása Helga Ragnarsdóttir, Island) Implementierung inklusiver Schulpolitik in das isländische Curriculum und in die Lehrerausbildung für die darstellenden Künste (Drama) und die Theaterstudenten? 2013 integrierte das isländische Bildungsministerium die Darstellenden Künste als einen Schlüssellernbereich in den nationalen Rahmenlehrplan (Drama) und hat sich für die darstellenden Künste geöffnet, die als ein verpflichtender Gegenstand für alle Studenten in der obligatorischen Ausbildung zu unterrichten sind. Die Implementierung der darstellenden Künste in die obligatorische Ausbildung ist einzigartig. Island ist damit das erste europäische Land, das Nachahmer finden muss. Wir sind dafür sehr dankbar, aber für einen Neuling im isländischen Rahmencurriculum ist der erforderliche Einsatz hoch. Ob die darstellenden Künste ihren Platz behaupten werden, hängt von der Regierung und den Schulbehörden ab. Es hängt auch ab von der guten Ausbildung der Theaterlehrer, ihrer Beteiligung und ihrem Interesse. Wir hoffen, dass es einen Verlauf nehmen wird, wenn alle an einem Strang ziehen. Der Vortrag wird in englischer Sprache gehalten - die deutsche Übersetzung liegt der Tagungsmappe bei. 10.30 – 12.30 // Workshops 1. Darstellendes Spiel und Migration (Marius Dechant, Nürnberg) In dem Workshop wird nachgedacht über das Darstellende Spiel mit Kinder und Jugendlichen, die Flucht- bzw. Migrationserfahrungen haben. Dabei stehen besonders Spracherwerb und künstlerischbiografischer Ausdruck im Fokus. Dabei soll die eigene Haltung zur kulturellen Arbeit mit diesen Kindern und jungen Erwachsen hinterfragt und Herangehensweisen praktisch erprobt und reflektiert werden. 2. Einzige Startbedingung: Wir sind jetzt hier (Dorothee de Place, Hamburg) Klingt zu einfach, wissen wir. Aber es ist entscheidend – gerade in der Schule – die Ziele, die Erwartungen zu vertagen, um Theater machen zu können. Denn das heißt, Situationen zu gestalten im Hier und Jetzt. Gestalten heißt, Entscheidungen zu treffen und in der Folge deren Wirkung wahrzunehmen und auszuhalten. Vormittags: Bewegung. DanceAbility ist Bewe- gungsimprovisation: „In Beziehung treten“ zu meinem Körper, einer anderen Person, dem Raum, der Gemeinschaft. Nachmittags: Sprache. Erzähltheater kennt keine Regeln. Es wird erzählt, gespielt, gestritten, verkauft, erklärt ... Einzige Bedingung: Jede*r steht im Dienst der Geschichte. 3. Diversität produktiv machen (Maike Plath, Berlin) Diversität nicht nur auszuhalten, sondern für alle produktiv zu machen, ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Derzeit erleben wir überall in Europa und darüber hinaus, dass populistische und radikale Positionen zunehmend Gehör finden und dass das Vertrauen in die Grundwerte eines demokratischen, aufgeklärten Miteinanders schwindet. Zentraler Auslöser ist die zunehmend spürbare Konfrontation mit Diversität und das Fehlen von konkreten Konzepten zur konstruktiven Bewältigung der entstehenden Herausforderungen. Wie kann die real existierende Diversität produktiv für alle werden? An unseren Schulen verstehen die meisten das Konzept der Inklusion noch immer als den (vergeblichen) Versuch, „Menschen mit Beeinträchtigungen“ oder anderen „Abweichungen“ in die „normale“ Gesellschaft zu integrieren. Dies ist ein exklusiv gedachter Ansatz, der allen Versuchen von Inklusion/Diversität notwendigerweise widerspricht und abgrenzendes Denken eher verschärft – und damit auch den Zuwachs polarisierender Meinungen, die sich derzeit gesamtgesellschaftlich auf beunruhigende Weise auswirken. Im Bereich der Bildung brauchen wir dringend konkrete, praxistaugliche Konzepte für gelingende Inklusion, die nicht von einer gedachten Norm ausgehen – sondern von Diversität als der selbstverständlichen Ausgangsbedingung. Der partizipativ gestaltete Theaterunterricht könnte in dieser Hinsicht wertvoller Impulsgeber sein. 4. Inklusion durch Theater – Warum ist Teilhabe so herausfordernd? (Leandro Gomes Viana, Berlin) Im ersten Teil des Workshops werden die Teilnehmer*innen eingeladen, sich in kurzen Gesprächen über persönliche Erfahrungen mit Inklusion in ihren Arbeitsfeldern auszutauschen. Im weiteren Verlauf geht es – neben einem einführenden theoretischen Teil – insbesondere um die Vermittlung und das Ausprobieren von Spielen, die praktisch erprobt und reflektiert werden. Der Prozess des Workshops, bei dem die Praxis verschiedener Theaterspiele mit den persönlichen Erfahrungen der Teilnehmer*innen verbunden wird, ist offen. Wichtig ist die Verbindung der individuellen Erfahrung mit dem Thema und den theoretischen und praktischen Möglichkeiten der Theaterpädagogik. Die Theaterspiele werden als Werkzeug benutzt, um neue Perspektiven für die Arbeit mit Inklusion zu schaffen und gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen. Wie setzt sich eine Gruppe zusammen und wie können wir die Teilnehmer*innen erreichen? Wie setzt sich (entsprechend der Gruppe) das Team zusammen? Welche Inhalte und Schwerpunkte haben sich unter dem Gesichtspunkt „Inklusion“ besonders bewährt? Was kann der ROTE FADEN in der Arbeit mit Theater sein? Welche Methoden und Inhalte können den Schwerpunkt bilden? Welche Hürden gibt es immer wieder und wie können sie überwunden werden? Wie steht es um die Sicherheit bei bestimmten Aktivitäten? Diese und weitere Fragen wollen wir zusammen beantworten. 18.00 – 19.00 // Gastspiel DIE ECKIGEN (Stralsund): „ÖDIPUS!Schwellfuß!“ Die Geschichte des Ödipus ist einer der bedeutendsten und spannendsten Mythen des antiken Griechenlands. Ihr haben sich DIE ECKIGEN in ihrer einzigartigen Spielweise angenommen. So ist der Mythos des Ödipus eine Erzählung traumatischer Erfahrungen von Gewalt, Ausgrenzung und Andersseins. Entstanden ist eine atemberaubende verstörende Inszenierung über seelische Verletzungen und die Sehnsucht nach Heilung. Eine Produktion des Kreisdiakonischen Werkes Stralsund e.V. mit mit dem Theater Vorpommern und den Stralsunder Werkstätten durch Unterstützung der „Aktion Mensch“, der Hansestadt Stralsund, dem Land MecklenburgVorpommern und dem Landkreis Vorpommern-Rügen. ZU DEN REFERENT*INNEN/ WORKSHOPLEITER*INNEN Marius Dechant, Nürnberg 2011 – 2013 Lehramtsanwärter an der Hedenus Mittelschule in Erlangen. Seit 2013 Lehrer an der Dr.-TheoSchöller-Mittelschule in Nürnberg: hier im Bereich der Übergangs- und Deutschförderklassen unterrichtend. Seit 2005 auch Bühnenbildner für Tanztheater- und Theaterprojekte („setanztheater“ / „Theater 4“). Prof. Marion Küster, Rostock studierte Schauspiel an der Staatlichen Schauspielschule Rostock und war an verschiedenen Theatern (u.a. am Meininger Theater) engagiert und als Sprecherin beim Berliner Rundfunk tätig. An der HdK Berlin (heute UdK) absolvierte sie am Institut für Theaterpädagogik ein Studium, das sie als Spiel- und Theaterpädagogin abschloss. Sie arbeitete als Theaterpädagogin u.a. am Theater Vorpommern, am HanseKlinikum Stralsund und in unterschiedlichen sozialen, künstlerischen und therapeutischen Feldern. 2002 war sie Mitbegründerin des Musikpädagogischen Dienstes bei der Rundfunk-Orchester- und Chöre GmbH Berlin. Sie hat die Grundlagen der systemischen Familientherapie abgeschlossen und absolvierte eine zweijährige Fortbildung im Bereich des Psychodramas. Marion Küster ist seit 2004 Professorin für Theaterpädagogik an der hmt Rostock und leitet diesen Bereich. Von Oktober 2012 bis April 2016 hatte sie das Amt der Prorektorin inne. Seit 2005 liegt ein Schwerpunkt ihrer Tätigkeit in der transkulturellen Arbeit: In Kooperation mit zwei brasilianischen Universitäten und der AliceSalomon-Hochschule Berlin ist sie eine der Leiterinnen des brasilianischdeutschen Projektes „Luz Que Anda“ in der Gemeinde Serra Negra/Minas Gerais. Seit 2010 ist sie Sekretärin des Accounting Committees der Weltorganisation IDEA (International Drama in Education Association). Publikationen: Marion Küster (Hg.): Theater mit mir?! „Der geschützte Raum“ Eine Konferenzdokumentation, Schibri-Verlag 2011. Dorothee de Place (Hamburg) studierte Intercultural Theater and Education an der Kunsthochschule Utrecht in den Niederlanden und DanceAbility (Kontaktimprovisation für Menschen mit und ohne körperliche Behinderungen) bei dem amerikanischen Tänzer und Choreographen Alito Alessi in Amsterdam. Nach einem Semester als Gastdozentin in Schauspiel und kollektiver Stückentwicklung an der Janaček Akademie für Musik und Darstellende Kunst, Brno, Tschechien, lebt und arbeitet sie seit 2003 als freie Regisseurin, Theaterpädagogin und Schauspielerin in Hamburg. Von 2005 bis 2015 arbeitete sie für den Thalia Treffpunkt und übernahm dort 2008 die Leitung einer integrativen Theatergruppe. Mit der ersten Inszenierung gewann sie 2009 einen Förderpreis der Hamburg Mannheimer Stiftung und inszenierte seither sieben Produktionen am Thalia Theater Hamburg. Seit 2007 gehört sie zum Team des Forschungstheaters im FUNDUS THEATER, das performative Konzepte für und mit Schulklassen entwickelt und umsetzt. 2008 wurde ihre Inszenierung des Kindertheaterstücks „Han Gan und das Wunderpferd“, (Produktion: kinderkinder e.V. in Hamburg 2008 auf Kampnagel, 2006 + 2010 am FUNDUS THEATER) zum Shanghai International Contemporary Theater Festival nach China eingeladen. In den vergangenen zehn Jahren unterrichtete Dorothee de Place im Rahmen verschiedener Lehraufträge in Deutschland, den Niederlanden, Bulgarien und Kenia. Seit August 2015 leitet sie das Klabauter Theater, ein kleines Theater in Hamburg mit einem Ensemble aus professionellen Schauspieler*innen mit Behinderungen. Dorothee de Place ist verheiratet und Mutter zweier Kinder. Das Klabauter Theater ist eines der ältesten deutschen Theater, in dem Menschen mit Behinderung hauptberuflich und professionell als Schauspieler*innen arbeiten. Zurzeit besteht das Ensemble aus 12 fest engagierten Darsteller*innen. Sie trainieren gemeinsam und gestalten zusammen auf der Bühne ein Bild der größtmöglichen Vielfalt und Ausdrucksstärke. Das Ensemble entwickelt eigene Stücke oder bearbeitet klassische sowie zeitgenössische Texte neu. Dies sowohl in Eigenregie als auch in Kooperation mit externen Regisseur*innen und Künstler*innen. So entstehen eigenwillige und berührende Inszenierungen für ein breites Publikum. Das Klabauter Theater ist 1998 in Zusammenarbeit mit dem Rauhen Haus als berufliche Eingliederungsmaßnahme für Menschen mit Behinderung entstanden. Seit 2006 hat das Theater eine eigene Bühne mit Platz für etwa 100 Besucher. Im gesamten Theater, bei der Technik, dem Service, der Reinigung oder im Büro, sind weitere Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen entstanden. Das Klabauter Theater ist Mitglied des Dachverbandes freier darstellender Künste Hamburg, DfdK. Ab September 2016 ist das Klabauter Theater Kooperationspartner im TUSCH Programm, Theater und Schule, Hamburg. Neben den regelmäßigen abendlichen Vorstellungen können Gruppen und Schulklassen auch vormittags Vorstellungen buchen oder im Rahmen von Workshops und Probenbesuchen die Arbeit des Ensembles kennenlernen. Speziell für Schulen gibt es ab dem Sommer 2016 ein WorkshopAngebot zum Thema „Faire Startbedingungen“: Die Olympia Probe. Maike Plath (Berlin) Seit 2013 freiberufliche Theaterpädagogin und Autorin. Lehrveranstaltungen und Vorträge zum Partizipativen Theater und zur Statuslehre (nach Keith Johnstone) in Deutschland und in der Schweiz | 2013 Gründung und Vorstand von ACT e.V. | 1998-2013 Lehrerin für Theater (Darstellendes Spiel), Deutsch und Englisch in der Sekundarstufe 1 | 2008-2012 Vorstandsmitglied im Bundesverband Theater in Schulen (BV.TS) | Seit 2011 Künstlerische Leitung der Jugendtheaterprojekte am Heimathafen Neukölln | 2008-2016 in der Jury für das Theatertreffen der Jugend (ttj, Berliner Festspiele) | Seit 2004 Entwicklung und Durchführung zahlreicher Theaterproduktionen in Schulen und außerschulischen Kontexten | Seit 2014 Konzeption und Durchführung des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Weiterbildungsprogramms „LernKünste“ in Kooperation mit der Alice Salomon Hochschule Berlin für Künstler*innen und Kulturschaffende | Publikationen: »Biografisches Theater in der Schule«, Beltz Verlag 2009, »Spielend unterrichten und Kommunikation gestalten“, Beltz Verlag 2010, „Freeze & Blick ins Publikum – Das Methodenrepertoire für den Theaterunterricht“, Beltz Verlag 2011, „Freak out mit Engel-Stopp – Das Erweiterungsset zum Methodenrepertoire für Theaterunterricht“, Beltz Verlag 2014, „Schreibwerkstatt – Vom biografischen Text zum Theaterstück“, Beltz Verlag 2014, „Partizipativer Theaterunterricht mit Jugendlichen“, Beltz Verlag 2014, „Spielend unterrichten – Das Methodenrepertoire für Lehrerinnen und Lehrer“, Beltz Verlag 2016 Ása Helga Ragnarsdóttir (Island) is an assistant lecturer in drama and theatre education at the University of Iceland, School of Education and a drama teacher at Iceland Academy of the Arts. She holds the degree Master of Arts in Drama and Theatre Education from the University of Warwick in England, 2002. Ása has been involved in curriculum development in Iceland, and introducing drama in schools and higher education. She is an author of several textbooks on drama in education and has been a researcher for years. She is a professional actress and was a host at the children’s program in the Icelandic television for several years. Article in: Aud Berggraf Sæbø (Hrsg.) International Yearbook for Research in Arts Education. 4/2016 – At the Crossroads of Arts and Cultural Education: Queries Meet Assumptions. Waxmann Verlag Münster. Leandro Gomes Viana (Berlin) Master of Arts in Theaterpädagogik (Hochschule für Musik und Theater in Rostock), führte bereits in Brasilien während seines Studiums (mit Lehrberechtigung) viele Projekte mit benachteiligten Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen in Favelas durch und verfügt über Erfahrung mit Puppentheater. Seit vier Jahren in Deutschland, ist er in diversen Kitas, Jugendkunstschulen wie Jugendkunstschule im Kornhaus Bad Doberan und Schule der Künste Schwerin e.V., Oberschulen tätig und arbeitet als Sozialpädagoge in einem Heim für minderjährige Geflüchtete in Berlin. Er ist neu im Team freier Mitarbeiter*innen bei Gorki X - Berlin. IMPRESSUM Bundesverband Theater in Schulen e. V. Stadtweg 40 90453 Nürnberg Vertreten durch: Gunter Mieruch (Doppelspitze/Vorsitzender) Ulrike Mönch-Heinz (Doppelspitze/Vorsitzende) Kontakt: Telefon: +49 (0) 911 – 631 25 36 E-Mail: [email protected] Gestaltung: Christof Heinz, ART DES SEINS Die Zentrale Arbeitstagung des BVTS 2016 wird durch die Bundesarbeitsgemeinschaft Spiel und Theater e.V. aus Mitteln des BMFSFJ und des Kinder- und Jugendplans unterstützt und durch die Stiftung Mercator gefördert. Sie ist eine Kooperation des Bundesverbandes Theater in Schulen e.V. mit dem Landesverband Theater in Bildung Mecklenburg-Vorpommern. Wir danken dem gastgebenden Landesverband für seine Unterstützung. A. T Z
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