Mein Haus wird ein Haus des Gebetes für alle Völker genannt werden

KatholischTheologische Fakultät
MEIN HAUS WIRD EIN HAUS DES
GEBETES FÜR ALLE VÖLKER GENANNT
WERDEN (JES 56,6)
Die Theologie der „inklusiven Exklusivität“ im Buch Jesaja
Dienstag, 07. Juni 2016, 9:45 Uhr, Hörsaal 47
ULRICH BERGES
Alttestamentliches Seminar,
Katholisch-Theologische Fakultät
der Universität Bonn
Der Hebräischen Bibel, dem Alten
Testament, wurde und wird häufig
vorgeworfen, es grenze die eigene
Volks- und Kultgemeinde von Fremden
ab und schüre so Missgunst, Neid und
Aggressivität. Das Buch Jesaja, das in
der christlichen Rezeption wie kaum
eine andere alttestamenliche Schrift
rezipiert wurde, entwirft ein sehr viel
differenziertes Bild. Das Gottesvolk,
das durch die Fremde des babylonischen Exils gehen musste, öffnet
sich auf JHWH-Anhänger aus der
Völkerwelt, ohne dabei sein Proprium
zu verlieren. Diese Inklusion ist aber
nicht ohne Gegenleistung zu haben,
sondern setzt eine Hinwendung zu
JHWH voraus, die sich im Sabbatgebot
und im ethischen Tun konkretisiert,
also durchaus exklusive Züge trägt.
bibelwissenschaft-ktf.
univie.ac.at