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Naturschutz und Landschaftsplanung 47 (6), 2015, ###-###, ISSN 0940-6808
Verlag Eugen Ulmer KG, Stuttgart
Forum
Aktuelles
Originalarbeit
KURZ BERICHTET
Kohärenzsicherung für den Eremiten (Osmoderma eremita) blieb erfolglos
Kritischer Blick auf eine Verbringung in den Wald Große Zoßna
Von Reiner Theunert
Die im Vorfeld der Beseitigung des FFHGebietes Lakomaer Teiche bei Cottbus
(Land Brandenburg) konzipierte Kohärenzsicherungsmaßnahme für den Eremiten
(Osmoderma eremita) ist gescheitert. In den
Wald Große Zoßna waren Baumteile mit
Höhlen verbracht worden, die möglicherweise vom Eremiten besiedelt waren. Doch
schon angesichts der offenkundig isolierten
Lage des Waldes zur nächsten EremitenPopulation war der Misserfolg absehbar.
Bei der Durchführung der Maßnahme wurden weitere Fehler begangen, so dass kritische Schlussfolgerungen zu ziehen sind.
1 Einleitung
Aufgrund der 1992 in Kraft getretenen
Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (Richtlinie
92/43/EWG, FFH-RL) gehört die Baummulm bewohnende Käferart Eremit (Osmoderma eremita; Abb. 1) zu den streng
geschützten Tierarten Deutschlands. Die
einzelnen Individuen dürfen nicht ge­
fangen, verletzt oder getötet werden und
ihre Entwicklungsformen nicht aus der
Natur entnommen, beschädigt oder zerstört werden, die lokalen Populationen
dürfen nicht „erheblich gestört“ werden,
und die Fortpflanzungs- und Ruhestätten
dürfen auch nicht aus der Natur entnommen, beschädigt oder zerstört werden
(§ 44 BNatSchG).
Abb. 1: Eremit (Osmoderma eremita).
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Auch im Gebiet der Lakomaer Teiche
bei Cottbus (Brandenburg) war der Eremit
nachgewiesen worden, weshalb es zu dieser Art einer naturschutzrechtlichen Ausnahmegenehmigung bedurfte, als im Zuge
der Erweiterung eines Braunkohlentagebaus die Zerstörung des Gebietes planfestgestellt wurde. Beschwerden gegen das
Vorhaben wurden gerichtlich zurückgewiesen (in letzter Instanz durch das OVG
Berlin-Brandenburg; Beschluss vom
05.07.2007 – OVG 2 S 25.07). Der Weg zur
Beseitigung des FFH-Gebietes Lakomaer
Teiche war damit frei (Blochwitz & Bader
2012). Die Zerstörung wurde vollzogen.
2 Planung und Umsetzung der Kohärenzsicherungsmaßnahme
Aus dem FFH-Gebiet Lakomaer Teiche wurden vom Eremiten dem Anschein nach
besiedelte und Höhlen aufweisende Baumteile in den etwa 15 km entfernten, von
Wiesen umgebenen und etwas über 2 ha
großen Eichen-Hainbuchen-Wald Große
Zoßna (Abb. 2) verbracht (Gerstgraser
& Zink 2012a). Auf einer Lichtung wurden
Baumabschnitte an drei Stellen pyramidenartig aufgestellt (Abb. 3). Ein Stamm mit
einer großen Höhle wurde etwas abseits
unter dem Kronenschirm anderer Bäume
aufgerichtet und mit Stahlseilen gesichert.
Im Zuge eines Monitorings wurde ein aus-
© Reiner Theunert
fliegender Käfer beobachtet (Gerstgraser
& Zink 2012a).
Die Wirksamkeit der Maßnahme war
prognostiziert worden (Blochwitz & Bader 2012). Gerstgraser & Zank (2012a)
behaupten, dass alle Kompensationsziele
erreicht wurden, mithin auch die Maßnahme in der Großen Zoßna erfolgreich verlief,
erbringen dafür aber nicht den Beweis.
3 Nachweis der gescheiterten Kohärenz­
maßnahme und deren Ursachen
Der Verfasser hat den Wald Große Zoßna
an vier Tagen in 2013 während des potenziellen Auftretens des Eremiten im Freien
ab Anfang Juli bis Mitte August (Theunert
2015) aufgesucht. Hinweise auf ein noch
bestehendes Eremitenvorkommen ergaben
sich nicht. Auch wurden keine Kotpillen
oder Chitinteile von Käfern gefunden.
Durch die standortbedingt starke Sonneneinstrahlung waren die Stammabschnitte bereits weitgehend ausgetrocknet.
Für die Eremitenentwicklung waren sie
nicht mehr geeignet, da der Mulm für die
Puppen hinreichend durchfeuchtet sein
muss (Stegner 2002). Nicht ausgeschlossen werden kann, dass schon bald nach
dem Aufstellen die Milieubedingungen
nicht mehr zuträglich waren. Eventuell
vorhandene Larven und Puppen könnten
deshalb verstorben sein.
Am Fuße einer Baumpyramide siedelte
ein Volk der Kahlrückigen Waldameise
(Formica polyctena). Arbeiterinnen hatten
ein großes Nest errichtet. Sie könnten auch
Eremitenkäfer erbeutet haben. Der nahverwandte und nur wenig kleinere Variable
Goldkäfer (Protaetia metallica) wird von
den Arbeiterinnen der Kahlrückigen Waldameise abseits des Nestes angegriffen
(Theunert 2012). Insofern könnte der
Eremit zum Beutespektrum dieser Ameisenart gehören; zumindest jene Käfer, die
sich bei Tageslicht im Freien aufhalten.
Weitere Formica polyctena-Nester wurden
nur 20 und 40 m entfernt im Waldesinnern
gefunden.
Die Maßnahme wurde ohne sichere Anbindung an eine bestehende und vor allem
langfristig überlebensfähige EremitenPopulation vorgenommen. Für sechs in der
Großen Zoßna stehende Bäume vermuten
Gerstgraser & Zank (2012b) zwar eine
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Fazit für die Praxis
Vom Eremiten besiedelte oder vielleicht
­besiedelte Baumabschnitte dürfen nicht an
einen Ort verbracht werden,
• der zum nächstgelegenen bekannten und
wahrscheinlich auf Jahrzehnte hin über­
lebensfähigen Vorkommen der Art mehr
als 500 m entfernt ist; möglichst sollte
die Entfernung keine 200 m betragen,
• bei dem sich in einem Abstand von
­we­niger als 200 m ein Formica polyctenaNest (oder ein Nest anderer Ameisen aus
der Formica rufa-Gruppe) befindet,
• wo die Abschnitte in der Vegetationszeit
voller Sonneneinstrahlung ausgesetzt
wären.
Besiedlung („Verdachtsbäume“), doch ein
Vorkommen hier wäre weithin isoliert. Der
Eremit kann offenbar nur geringe Strecken
überwinden, wobei sich der Käfer über
freies Gelände und über mehrere hundert
Meter kaum fliegend auszubreiten scheint
(Strzelczyk et al. 2013). Zur Abgrenzung
einer Metapopulation werden 500 m als
theoretisch von einem einzelnen Käfer
überbrückbar angesetzt (Meitzner &
Schmidt 2012). Die extrem geringe Dispersionsrate hat erhebliche Konsequenzen
für die Gefährdung des Eremiten (Stegner
2002).
Da das kleine Waldgebiet Große Zoßna
auf allen Seiten auf mehreren hundert Metern Tiefe von Wiesen umgeben ist, kann
kein Eremitenkäfer zu dem Wald gelangen
und im Umkehrschluss auch kein Käfer aus
dem Wald heraus anderenorts einen bereits
besiedelten oder wenigstens besiedlungsfähigen Baum finden. Die in den Wiesen
stehenden Baumreihen und –gruppen und
weitere kleine Waldgebiete sind als Tritt-
Abb. 2: Blick von Südosten auf den Wald Große Zoßna.
steine nicht geeignet. In ihnen befand sich
kein oder zumindest kein für die Entwicklung von Eremiten geeigneter Mulm.
4 Schlussfolgerungen
Das Waldgebiet Große Zoßna war für die
durchgeführte Umsiedlung ungeeignet.
Dass
1. ein Gebiet ohne nachgewiesene Anbindung an eine (langfristig überlebensfähige) Eremiten-Population ausgewählt
wurde,
2. offenbar nicht geprüft wurde, ob Nester von Ameisen im nahen Umfeld vorhanden sind, deren Arbeiterinnen Eremitenkäfer erbeuten könnten,
3. die pyramidenartig aufgestellten
Stammabschnitte voll der Sonne ausgesetzt
wurden, was das Austrocknen derselben
förderte und zum Absterben im Innern
möglicherweise vorhandener Eremitenlar-
© Reiner Theunert
ven und -puppen geführt haben könnte,
lässt Kritik an den verantwortlichen Planern
und Behörden nicht verstummen, auch
nicht am abschließend urteilenden Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg.
Literatur
Blochwitz, C., Bader, D. (2012): Kohärenzsicherungsmaßnahmen für den Verlust des FFH-Gebietes Lakomaer Teiche. Natursch. Landschaftspfl. Bbg. 19 (1/2), 64-74.
Gerstgraser, C., Zank, H. (2012a): Kompensation
der Beseitigung eines FFH-Gebiets am Beispiel
des FFH-Gebiets Lakomaer Teiche, Brandenburg.
Naturschund und Landschaftsplanung 44 (10),
293-299.
–, Zank, H. (2012b): Diskussion Eremiten-Baumpyramiden – auf das Umfeld kommt es an. Naturschutz und Landschaftsplanung 44 (12), 381382.
Meitzner, V., Schmidt, G. (2012): Verbreitung und
Monitoring der in Anhang II der FFH-Richtlinie
aufgeführten Käferarten in Mecklenburg-Vorpommern. Natur Natursch. Mecklbg.-Vorp. 41,
122-131.
Stegner, J. (2002): Der Eremit, Osmoderma eremita (Scopoli, 1763) (Col., Scarabaeidae), in Sachsen: Anforderungen an Schutzmaßnahmen für
eine prioritäre Art der FFH-Richtlinie. Ent. Nachr.
Ber. 46 (4), 213-238.
Strzelczyk, P., Lorenz, J., Malaske, S. (2013):
Erfassung des Eremiten (Osmoderma eremita
Scopoli, 1763) zum Neubau einer Bundesstraße
in Sachsen (Coleoptera, Scarabaeidae). Ent.
Nachr. Ber. 57 (1/2), 81-82.
Theunert, R. (2012): Im Sturzflug ins Ameisennest.
Bembix 33, 57-59.
– (2015): Pro Eremit! Beitr. Naturk. Nieders. 68
(2), 34-47.
KO N TA K T
Dr. Reiner Theunert, Diplom-Biologe, Bankkaufmann, selbstständiger Umweltplaner und
Unternehmensberater, seit 1990 Inhaber eines
Planungsbüros.
Abb. 3: Pyramidenartig aufgestellte Stammabschnitte.
Naturschutz und Landschaftsplanung 48 (5), 2016, 168-172, ISSN 0940-6808
© Reiner Theunert
> [email protected]
> www.umweltplaner.de
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Empfehlungen für den Anbau eingeführter Waldbaumarten
Gemeinsames Papier von Forstwissenschaft und Naturschutz1
Von Christian Ammer, Andreas Bolte, Alfred Herberg, Anke Höltermann, Andreas Krüß, Andreas Krug, Stefan Nehring,
Olaf Schmidt, Hermann Spellmann und Torsten Vor
Der Deutsche Verband Forstlicher Versuchs- und Forschungsanstalten (DVFFA)
und das Bundesamt für Naturschutz (BfN)
vertreten hinsichtlich der naturschutzfachlichen Invasivität einiger forstlich bedeutsamer, eingeführter Baumarten abweichende Auffassungen (Nehring et al. 2013, Vor
et al. 2015). Diese beruhen insbesondere
auf einer unterschiedlichen Herangehensweise zur Einschätzung des im Bundesnaturschutzgesetz in § 7 genannten „erheb­
lichen Gefährdungspotenzials“, das von
­einer als invasiv eingestuften Art ausgehen
muss. Daraus ergeben sich unterschiedliche
Ansätze zur Beurteilung von Invasivität.
In mehreren konstruktiven Fachgesprächen wurden in den letzten Monaten die
Positionen zum Thema Invasivität eingeführter Waldbaumarten ausgetauscht und
diskutiert. Mit dem vorliegenden Papier
wollen DVFFA und BfN jenseits der strittigen Aspekte der Invasivitätsbewertung
den Fokus auf Gemeinsamkeiten bei der
konkreten Ausgestaltung von Handlungsempfehlungen im Umgang mit eingeführten Waldbaumarten lenken.
Am Beispiel der seit langem in Deutschland angebauten nordamerikanischen Douglasie (Pseudotsuga menziesii) werden im
Folgenden Hinweise gegeben, wie mögliche nachteilige Wirkungen auf die Biodiversität und die damit verbundenen
Ökosystemleistungen beim Anbau reduziert
bzw. vermieden werden können.
1. DVFFA und BfN stimmen darin überein, dass auf der weit überwiegenden Anzahl von Waldstandorten in Deutschland
der derzeitige Douglasienanbau nach aktuellem Kenntnisstand auf der nationalen
Ebene keine erhebliche Gefährdung der
Biodiversität und der damit verbundenen
Ökosystemleistungen darstellt.
2. Auf bestimmten Sonderstandorten
sollte die Douglasie grundsätzlich nicht
angebaut werden, um diese Standorte als
Lebensraum für spezialisierte einheimische
Arten zu sichern. Potenziell gefährdete
Sonderstandorte sind zum einen offene,
ursprünglich baumfreie oder baumarme
1 Die Autor(inn)en sprechen für den Deutschen
Verband Forstlicher Forschungsanstalten und das
Bundesamt für Naturschutz.
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Die Douglasie gefährdet nach aktuellem Wissensstand auf den meisten Standorten die Biodiversität nicht
– auf manchen Sonderstandorten ist sie aber kritisch zu sehen.
© conny-wr / pixelio.de
Felsstandorte und Blockmeere (vgl. Knoerzer 1999) wie beispielsweise flachgründige, nährstoffarme Felsrücken, Silikat-Trockenrasen, Silikat-Blockmeere und
andere Waldgrenzstandorte, zum anderen
trocken-warme Eichen- und Eichen-Mischwälder auf sauren, basenarmen BerglandStandorten, insbesondere im submontanen
Bereich (vgl. Knoerzer 1999).
Bei diesen Sonderstandorten – von
insgesamt geringem Flächenumfang –
handelt es sich in vielen Fällen um Vorrangflächen des Naturschutzes, die in der
Regel in Schutzgebieten liegen. Sich dort
verjüngende Douglasie sollte mittels adäquater Pflegemaßnahmen vollständig
entfernt werden. In Nachbarschaft befindliche Douglasienbestände sollten im Sinne
des Vorsorgeprinzips im Rahmen waldbaulicher Pflegemaßnahmen umgebaut werden. Zudem sollte hier in Zukunft der
Anbau unterbleiben.
3. Zu diesen allgemeinen Empfehlungen
treten in Schutzgebieten die dort zum Anbau eingeführter Baumarten jeweils gel-
tenden Regelungen. Je nach Schutzstatus
bzw. Schutzgebietsverordnung ist der
Anbau der Douglasie entweder möglich
(z.B. in den meisten Landschaftsschutzgebieten) oder unterliegt Einschränkungen (z.B. in vielen Naturschutzgebieten
und in FFH-Gebieten bei möglicher Verschlechterung des Erhaltungszustands).
4. Der Anbau der Douglasie sollte in
Mischung mit einheimischen Arten erfolgen. Als besonders gut zur Douglasie passende Mischbaumart hat sich die Rotbuche
erwiesen.
Jenseits weiter bestehender Auffassungsunterschiede zur Frage der Invasivität und des von der Douglasie ausgehenden Gefährdungspotenzials der einheimischen Flora und Fauna zeigt das Beispiel dieser Baumart, dass konsensfähige
Empfehlungen zum Umgang und Anbau
eingeführter Waldbaumarten möglich
sind. Vor diesem Hintergrund wird der
fachliche Dialog weitergeführt, um die
biologische Vielfalt von Ökosystemen,
Biotopen und Arten in Deutschland zu
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Wilhelm Breuer et al., Der Uhu und Windenergieanlagen, NuL 47 (6), 2015, ###-###
Literatur
Knoerzer, D. (1999): Zur Naturverjüngung der
Douglasie im Schwarzwald. Diss. Bot. 306, 283 S.
Nehring, S., Kowarik, I., Rabitsch, W., Essl, F.
(2013): Naturschutzfachliche Invasivitätsbewertungen für in Deutschland wild lebende gebietsfremde Gefäßpflanzen. BfN-Skripten 352, Bundesamt für Naturschutz., 202 S.
Vor, T., Spellmann, H., Bolte, A., Ammer, C.
(Hrsg., 2015): Potenziale und Risiken eingeführ-
KURZ & BÜNDIG
NATURGUCKER: Die naturgucker.de Melde-App steht ab sofort bei Google Play kostenfrei zum Herunterladen bereit. Die Version für Apple-Geräte folgt in Kürze. Die
App enthält ein umfassendes Feldbuch mit
über 60 000 Arten weltweit zum Melden
von Beobachtungen. Zur Dokumentation
können den Beobachtungen jeweils direkt
Bilder hinzufügt werden. Zur Verortung
können alle naturgucker.de-Beobachtungs-
ter Baumarten: Baumartenportraits mit naturschutzfachlicher Bewertung. Göttinger Forstwissenschaften 7, 296 S.
Autoren in alphabetischer Reihenfolge:
Christian Ammer1*, Andreas Bolte2*, Alfred Herberg**, Anke Höltermann**, Andreas Krüß**, Andreas Krug**, Stefan Nehring**, Olaf Schmidt3*,
Hermann Spellman4*, Torsten Vor1*
* für den Deutschen Verband Forstlicher Forschungsanstalten
** für das Bundesamt für Naturschutz
1 Abteilung Waldbau und Waldökologie der gemäßigten Zonen, Universität Göttingen
2 Thünen-Institut, Institut für Waldökosysteme
gebiete und natürlich exakte GPS-Koordinaten genutzt werden. Gebiets- und Artenliste können die Nutzer immer wieder aktualisieren.
REVITALISIERUNG: Das fachübergreifende
Verbundprojekt „Wilde Mulde – Revitalisierung einer Wildflusslandschaft in Mitteldeutschland“ wird mit 4,6 Mio. Euro
durch das Bundesumwelt- und das Bundesforschungsministerium gefördert. Die
Maßnahmen zur Wiederherstellung naturnaher Strukturen geschehen unter Berück-
3 Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft
4 Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt
KO N TA K T
Prof. Dr. Christian Ammer, Abteilung für Waldbau
und Waldökologie der gemäßigten Zonen GeorgAugust-Universität Göttingen
> [email protected]
sichtigung des Hochwasserschutzes für die
Anwohner. Teil des Projekts ist eine umfassende ökosystembezogene und disziplinübergreifende Forschung zu Hydraulik,
Hydromorphologie, Stoffhaushalt und
Biodiversität. Das Projekt läuft bis Ende
2020. Es wird vom WWF Deutschland koordiniert, Forschungspartner sind das
Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung
(UFZ), die Technische Universität Braunschweig, die Hochschule für Technik und
Wirtschaft Dresden, die Universität Leipzig
und die Leibniz-Universität Hannover.
Bekanntmachung einer Ausschreibung für
Dienstleistungen im Bereich der umweltfachlichen
Planung und Beratung für Windkraftprojekte
Die Trianel GmbH, das führende Stadtwerke-Netzwerk
in Deutschland und Europa mit Sitz in Aachen, investiert
gemeinsam mit ihren Partnern in den kommenden Jahren
deutschlandweit in verschiedene Windparkprojekte. Zu
diesem Zweck soll die umweltfachliche und landschaftsplanerische Begleitung der Projekte an ein Fachunternehmen übergeben werden. Für jedes Bundesland soll ein Unternehmen beauftragt werden, das mit den spezifischen
Besonderheiten des jeweiligen Bundeslandes vertraut ist
und über entsprechende Erfahrungen verfügt.
Folgende Leistungen werden von der Trianel GmbH
in Form eines Rahmenvertrags ausgeschrieben:
Vorbereitung und Erstellung von Umweltverträglichkeitsuntersuchungen, landschaftspflegerischen Begleitplänen,
speziellen artenschutzrechtlichen Prüfungen, FFH-Verträglichkeitsprüfungen oder FFH-Vorprüfungen, raumordnerischen Gutachten und Verfahren, Potenzialanalysen und
gutachterlichen Bewertungen auch im Rahmen von Due
Dilligence Prüfungen sowie Durchführung von Abweichungsverfahren und ökologischer Baubegleitung.
Weitere Informationen sind der im Amtsblatt der Europäischen Union veröffentlichten Bekanntmachung unter der
Referenznummer 2016-049987 (16-144586-001) zu entnehmen und über die Ansprechpartner zu erhalten.
Teilnahmeanträge können bis zum 15.05.2016 eingereicht werden.
Ansprechpartner
Trianel GmbH
Andreas Bylaitis
Projektkoordinator
Tel.: +49 241 413 20 110
E-Mail: [email protected]
Trianel GmbH
Jürgen Pachnicke
Leiter Weißflächenentwicklung
Tel.: +49 241 413 20 322
E-Mail: [email protected]
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Originalarbeit
erhalten und gleichzeitig den berechtigten
ökonomischen Interessen der Forstwirtschaft Rechnung zu tragen.