Mit Humor ins Stadtparlament

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16. September 2015, 07:03 Uhr
Mit Humor ins Stadtparlament
Neo-Stadtparlamentarier Martin Pfister in seiner Wohnung. Neben dem Sport nimmt auch die Musik einen grossen
Teil seiner Freizeit ein. (Bild: Ralph Ribi)
JOHANNES WEY
Seit kurzem sitzt ein «Richter» für die CVP im Gossauer Stadtparlament. Martin Pfister ist für Ruedi
Manser nachgerückt, der vor den Sommerferien aus dem Parlament zurückgetreten war. Pfister ist in
Gossau auch bekannt als einer der «Drey Richter», die während der Fasnachtszeit ihre giftigen
Schnitzelbankverse vorsingen. Künftig sitzt er also direkt an der Quelle, wenn es darum geht, die
besten Themen aus der Kommunalpolitik aufzugreifen. Doch: «Ich will künftig nicht noch mehr
politische Sprüche klopfen», sagt der bald 30-Jährige. Mit einer Ausnahme: Selbstironie dürfe
natürlich schon sein.
Beides, das Interesse für Basler Fasnachtsbräuche und die Politik, wurde schon in Pfisters Elternhaus
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geweckt. Seine Eltern sind ebenfalls in der CVP. «Viel wichtiger war aber, dass wir die politischen
Themen jeweils am Esstisch diskutiert haben.» Und durch das Interesse an der Politik verstärkte sich
auch das Interesse an den Schnitzelbänken. «Viele der Witze versteht man ja nur mit politischem
Wissen.»
Zu den «Drey Richtern» formierten sich Martin Pfister und seine beiden Brüder übrigens anlässlich
eines Geburtstags ihres aus Basel stammenden Vaters. Dieser ist heute auch Teil der Gruppe.
In seinem Umfeld sei es kaum ein Thema gewesen, dass er nun ins Stadtparlament nachgerückt ist,
sagt der Bau- und Projektleiter einer St. Galler Baumanagement-Firma. Dass das Nachrücken nur
eine Frage der Zeit ist, zeichnete sich schon ab, als er bei den Wahlen den ersten Ersatzplatz erreichte.
Bei seiner ersten Sitzung stand mit der Umzonung für den Durchgangsplatz für Fahrende gleich ein
emotionales Thema auf der Traktandenliste. «Das war schon speziell», sagt Pfister. Gossau sei im
Fokus gestanden, weil dieser Standort als letzter im Kanton in Frage kam. «Letztlich war es aber ein
Nein zu einem Teilzonenplan.» Auch Pfister stimmte wie die Mehrheit.
Politisch tritt der Neo-Parlamentarier als Nachfolger von Ruedi Manser in grosse Fussstapfen. «Sein
Rücktritt war ein Verlust für das Parlament und die Fraktion», sagt Pfister. Doch auch wenn er seinen
Vorgänger nicht kopieren wolle, finde er es spannend, dass sie beide bei Smartvote ein ähnliches
Profil hätten. Ob das auch für das «C» im Parteinahmen gilt? Immerhin ist Vorgänger Manser auch
Kirchenverwaltungsratspräsident. «Ich bin ein gläubiger Mensch und setze mich gerne mit
Religionen und Kulturen auseinander. Und natürlich bin ich ein Familienmensch.»
Pfister will im Stadtparlament nicht nur seine Erfahrungen aus der Baubranche einbringen. Auch der
Sport liegt dem Hobbyfussballer und -unihockeyspieler am Herzen. Hier wird es in Gossau mit dem
Masterplan Sportanlagen in naher Zukunft auch einige Berührungspunkte geben. Auch die Anliegen
der Jugend sind ihm wichtig: «Da zähle ich mich ja selber noch dazu», sagt der ehemalige Leiter bei
der Pfadi St. Georg. Seine ersten Erfahrungen mit der Politik machte er als Jugendvertreter in der
Kommission Gesellschaft.
Um einen Sitz in einer parlamentarischen Kommission will sich Pfister noch nicht bemühen, bleibt
aber offen, falls sich etwas ergibt. Es müsse auch nicht die Baukommission sein, obwohl er hier
Berufserfahrung vorweisen kann. «In der Politik kann man seinen Horizont öffnen. Laien sind für die
Kommissionen eine Bereicherung», findet er. Denn sie brächten Erfahrungen ein, die andere nicht
hätten.
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