LOKALES Samstag, 14. Mai 2016 GE Nummer 111 25 Da kommt Freude auf: Heuer geht es ohne Schulden Bad Füssinger Haupt- und Finanzausschuss billigt vorgelegten Haushalt 2016 – Etat-Volumen verringert sich wegen des Wegfalls der Therme 1 Von Carmen Keller Bad Füssing. In diesem Jahr muss die Gemeinde aller Voraussicht nach keinen Kredit aufnehmen. „Ich kann mich nicht erinnern, dass das schon einmal der Fall war“, sagte Kämmerer Lothar Gottschaller im Haupt- und Finanzausschuss, der den Haushalt für 2016 beriet und letztendlich einen positiven Empfehlungsbeschluss für den Gemeinderat fasste. Bevor im Gremium unter Leitung von Bürgermeister Alois Brundobler auf verschiedene Detailfragen des 334-Seiten-Zahlenwerks eingegangen wurde, erläuterte Gottschaller anhand des Vorberichts die Entwicklung der Einnahmen und Ausgaben, stellte die wichtigsten Investitionen vor und ging auf den Schuldenstand ein. Die Realsteuerhebesätze bleiben unverändert. Mit einem Gesamtvolumen von 42,153 Millionen Euro − 32,143 Millionen im Verwaltungs- und 10,01 Millionen im Vermögenshaushalt – sind für 2016 annähernd 20 Millionen Euro weniger vorgesehen als im Vorjahr. Dieser Rückgang ist auf den Wegfall des Betriebs der Therme 1 zurückzuführen, die mit Jahresbeginn an die Therme 1 Betriebsgesellschaft überging. Auf die dadurch bedingten Veränderungen wurde im öffentlichen Teil der Sitzung nicht näher eingegangen. „Das ist für den nichtöffentlichen Teil“, sagte Bürgermeister Brundobler. Lothar Gottschaller machte deutlich, dass es bis zur endgültigen Übergabevereinbarung wohl noch eine Weile dauern wird: „Es ist fraglich, ob diese heuer noch zustande kommt.“ Die größte Einnahmequelle im Verwaltungshaushalt ist nach wie vor der Kurbeitrag. Sechs Millionen Euro sind heuer angesetzt, eine Million mehr als 2015. Das Plus ergibt sich durch die Erhöhung des Kurbeitrags von 2,40 auf 2,90 Euro. Beim Fremdenverkehrsbeitrag sind 2,25 Millionen Euro eingeplant. Dieses Geld darf als zweckgebundene Einnahme allerdings nur für die Fremdenverkehrsförderung verwendet werden. Im Hoheitsbereich wurde ein Zuführungsbetrag vom Verwal- HIER WIRD INVESTIERT Die Polizei ist bereits aus den bisherigen Räumen in den rückwärtigen Teil der Kurverwaltung umgezogen. Jetzt wird umgebaut. Im bisherigen Polizei-Trakt ist künftig der Treffpunkt Gesundheit untergebracht. 446 000 Euro sind für den gesamten Umbau vorgesehen. Sylvia Weidinger (l.) vom Kurund Gästeservice und Direktionsassistentin Sonja Prem sind schon gespannt, wie es wird. − Foto: Jörg Schlegel tungs- an den Vermögenshaushalt in Höhe von 2,177 Millionen Euro eingeplant. Die Mindestzuführung – in Höhe der Tilgung – beträgt 2 052 400 Euro. Letztere fällt um rund 400 000 Euro höher aus als in den Jahren vor 2015. Grund seien Zuwächse bei der Spielbank die zusätzlichen Tilgungsbeträge aus der Umschuldung der Spielbankfinanzierung, erklärte Gottschaller. Zur Erinnerung: Die Zinsbindung für die leasingähnliche Finanzierung der Spielbank lief im letzten Jahr ab. So wurde der Restbetrag in Höhe von 6,5 Millionen Euro vorteilhaft auf eine Kreditfinanzierung umgeschuldet. In puncto Spielbank hatte der Käm- merer gleich noch eine weitere gute Nachricht. „Bei der Spielbank konnten im letzten Jahr Zuwächse von zirka 60 000 Euro erreicht werden“, drückte Lothar Gottschaller die Hoffnung aus, „dass sich der Trend fortsetzt“. Besonders ins Auge sticht das Ergebnis beim Gewerbesteueraufkommen von 5,5 Millionen Euro. Hier seien einmalige Gewerbesteuerzahlungen von 3,4 Millionen Euro enthalten, erläuterte der Kämmerer. Dieser Betrag und die Überschüsse der Vorjahre ermöglichen nun eine Entnahme aus der Rücklage in Höhe von fast 6,3 Millionen Euro – das macht die Finanzierung aller Investitionen ohne Kredit möglich. Die Schlüsselzuweisungen werden sich heuer auf einen Minimalbetrag reduzieren, umgekehrt dürfte die Kreisumlage nach den derzeitigen Parametern um etwa 800 000 Euro steigen. Wie schon der Verwaltungs- enthält auch der Vermögenshaushalt für die Therme 1 nur noch Restzahlungen. Die Gesamttilgung aller Darlehen liegt bei über zwei Millionen Euro. Die Zuführung vom Verwaltungs- an den Vermögenshaushalt betrage heuer „nur“ 2,177 Millionen Euro, führte Kämmerer Gottschaller aus. Die Investitionen würden zu rund 63 Prozent aus der Rücklageentnahme finanziert. „Dies ist auch der Hauptgrund, warum auf eine Kreditaufnahme verzichtet werden kann“, betonte Gottschaller noch einmal. Die direkten Schulden der Gemeinde betrugen zum Jahresende 2015 22,942 Millionen Euro. Darin enthalten sei auch das „Spielbank-Darlehen“, erklärte der Kämmerer. Nach seinen Berechnungen wird sich der Schuldenstand zum Jahresende 2016 auf 20,89 Millionen Euro belaufen. In seinem Schlusswort merkte Gottschaller an, dass die zusätzlichen Steuereinnahmen in den Finanzausgleich einfließen. Das bedeute, dass sich die Schlüsselzuweisungen 2017 verringen und eine höhere Kreisumlage gezahlt werden müsse. Für diese Belastungen sei eine Rücklage in Höhe von 2,2 Millionen Euro gebildet. Neue Baugrundstücke werden erschlossen Eine Dreiviertelstunde wurde anschließend im Gremium diskutiert. Kämmerer Gottschaller und Bürgermeister Brundobler beantworteten Fragen zu den Einzelposten. Martin Neun, der als Ersatzmann gekommen war, wollte wissen warum über eine Million Euro – der höchste Investitionsbetrag 10,01 Millionen Euro umfasst der Vermögenshaushalt 2016 der Gemeinde Bad Füssing. Das sind die größten geplanten Investitionen: $ Grunderwerb allgemein 1 003 000 Euro $ Fahrzeuge und Geräte für die Feuerwehren 662 000 Euro $ Generalsanierung Kinderbecken Freibad 600 000 Euro $ Straßensanierungen 510 000 Euro $ Verbesserte DSL-Versorgung 498 000 Euro $ Umbau Kurverwaltung für Polizeigebäude 446 000 Euro $ Ausbau „Am Tennispark“ Bauabschnitte I und II 395 000 Euro $ Sanierung bzw. Errichtung von Sozialwohnungen 370 000 Euro $ Baumaßnahmen Betriebshof 300 000 Euro $ Kläranlage – Blockheizkraftwerk mit elektr. Steuerung 220 000 Euro $ Sanierung Bgm.-Frankenberger-Haus 165 000 Euro 2016 überhaupt – für allgemeinen Grunderwerb vorgesehen seien. Es gebe neue Erschließungsmöglichkeiten in Bad Füssing, informierte Bürgermeister Brundobler. „Wir haben Angebote.“ Zudem würden in Egglfing Baugrundstücke erschlossen. Günter Köck fragte nach, warum die Gemeinde Bad Füssing nicht vom Städtebauprogramm profitiere. „Wir haben es versucht. Aber wir sind zu finanzkräftig und sind durchgefallen“, lieferte Lothar Gottschaller die Begründung. Ergänzend fügte Alois Brundobler hinzu, dass das an der atypischen Aufstellung der Gemeinde liege. Einmal mehr beklagte er das „politische Dilemma“, dass die Eigenheiten der Kurbäder nicht berücksichtigt werden. Dennoch gab’s am Ende zufriedene Gesichter. Der Ausschuss segnete den Etat einstimmig ab. Klavierschüler begeistern mit virtuosem Spiel Kreismusikschul-Gruppe von Elisabeth Schnellhammer gibt Konzert im Kultursaal der Stadt Pocking. Musikalisches Können und viel Applaus – davon war das Konzert von Elisabeth Schnellhammers Klaviergruppe von der Kreismusikschule Passau im Kultursaal der Stadt Pocking geprägt. Arno Eiboszyc, Zweigstellenleiter in Pocking, begrüßte die zahlreichen Gäste und Elisabeth Schnellhammer führte durch das Programm. Bereits die Eröffnungsgruppen mit Pauline Kohler, Karin Mayerhofer, Elias Hofbauer, Theresa Martin sowie Michaela Strobl, Kristina Maier, Matilda und Wanda Kessler und Theresa Dobler bestachen durch Spielgenauigkeit. Rhythmische Akzente setzten Jonas Kreil, Veronika Seitz und Alicia Reinhard, nachdem Antonia Lederer mit „Carnival in Rio“ südamerikanisches Flair in den Saal zauberte. In die musikalische Epoche der Wiener Klassik entführten Katharina Gerauer, Philomena Wührer, Sandra Leeb und Marie-Sophie Ti- scher, bevor sich Juliane Gruber und Teresa Steidele mit Stücken von Johann Sebastian und Christoph Friedrich Bach vorstellten. Mit perlenden Läufen präsentierte sich Alexander Apfelbeck, nachdem Anna Hirblinger und Eva Holly romantische Töne mit Werken von Frédéric Chopin erklingen ließen. Mit moderner Klavierliteratur überzeugte Korbinian Roßmeier, bevor Anna-Lena Huber das breite Klangspektrum des Impressionismus mit „The little Negro“ von Claude Debussy ausschöpfte. Mit viel Liebe zum Detail interpretierte Patricia Helpap das „Venetianische Gondellied“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy, nachdem Pia Yu technisch anspruchsvollste Passagen im „Phantasietanz“ von Robert Schumann bravourös meisterte. Mit hoher Musikalität beendete Désirée Philipp den Konzertabend mit dem „Abschiedswalzer“ von Frédéric Chopin. − red Die Schüler der Kreismusikschule mit Klavierlehrerin Elisabeth Schnellhammer (2.v.r.) und Zweigstellenleiter Arno Eiboszyc (r.). − Foto: red Pockinger Mittelschüler auf den Spuren deutscher Geschichte und Kultur Drei neunte Klassen erkunden bei Studienfahrt die Bundeshauptstadt Berlin – Abwechslungsreiches Programm Pocking. Berlin, Berlin wir fahren nach Berlin – schon vor dem Pokalfinale des FC Bayern München gegen Dortmund waren die drei neunten Klassen der Mittelschule Pocking in der Landeshauptstadt Berlin zu Besuch. Begleitet wurden sie dabei von ihren Lehrkräften Christian Rosenberger, Erwin Staudinger, Michaela Schmidhuber und Saskia Steininger. Aufgrund des abwechslungsreichen Programms hatten sie die Möglichkeit, Berlin aus ganz verschiedenen Blickwinkeln kennen zu lernen. Der Anreisetag bot die Gelegenheit, das Holländische Viertel in Potsdam zu erkunden, das einst für holländische Handwerker errichtet wurde und jetzt hauptsächlich von Künstlern besiedelt ist. Abends wurde der Alexanderplatz mit seinem Wahrzeichen, dem Fernsehturm, zu Fuß erkundet. Auf einer beeindruckenden Stadtrundfahrt konnte die Reise- Ein Muss: das Erinnerungsfoto der Pockinger Mittelschüler vor dem Brandenburger Tor. − Foto: red PERSONALISIERTE AUSGABE FüR LESESAAL (ABO.-NR. 3636191) gruppe Eindrücke von Berlin vom Bus aus gewinnen, vorbei an neuen und alten Gebäuden, in das bunte Berlin-Kreuzberg über das Konsulatenviertel zum Reichstag. Ein Zwischenstopp im Olympiastadion durfte natürlich nicht fehlen. Nachmittags erfuhren die Schüler und Schülerinnen bei einem sehr humorvollen Vortrag, wer im Plenarsaal des Bundestages wo sitzt. Als spektakulär erwies sich dann ein Rundgang auf der Glaskuppel des Reichstagsgebäudes, wo sich eine wunderbare Aussicht über Berlin bot. Beim Schwarzlicht-Minigolf klang der Tag aus. Der dritte Reisetag führte ins DDR-Museum, wo die Jugendlichen in die Lebensweise und den Alltag der ehemaligen DDR-Bürger eintauchen konnten. Zu Fuß erkundete man anschließend das Berliner Sealife und bestaunte im Aquadom die Artenvielfalt der Fische. Im Stasigefängnis Hohen- schönhausen erfuhren die Schüler und Schülerinnen von ehemaligen Häftlingen in anrührenden Erzählungen Tatsachen über den Umgang mit den Inhaftierten zur DDR-Zeit. Ein kulturelles Highlight war am Abend der Besuch des Musicals „Ich war noch niemals in New York“. Der Tag vor der Rückreise führte die Gruppe zu den beliebten Wachsfiguren von Madame Tussaud’s und während ein Teil der Schüler das letzte Geld in der Mall of Berlin verprasste, gruselte sich der andere Teil im Berlin Dungeon. Ein Besuch des Holocaust-Mahnmals erinnerte an die Schrecken der nationalsozialistischen Vergangenheit. Den Höhepunkt der Reise bildete der Besuch der Diskothek Matrix, wo zum Ausklang der Berlinfahrt wild getanzt wurde. Voll positiver Eindrücke und gefüllt mit Informationen wurde die Heimreise angetreten. − red
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