Übungen zur Vorlesung Elementargeometrie“ ” SS 2016 A. Rincón, A. Schmitt Übungsblatt 4 Abgabe: Bis Dienstag, den 24.05.2016, 14Uhr Aufgabe 1 (Parallelität; 3+5 Punkte). Es sei (E, G) eine Inzidenzgeometrie. a) In (E, G) gelte das hyperbolische Parallelenaxiom. Ist k“ (Parallelität) eine Äqui” valenzrelation? b) Finden Sie eine Aussage der Form Zu jeder Geraden g ∈ G und jedem Punkt x ∈ E ” gibt es ... zu g parallele Gerade(n) durch x.“, die äquivalent dazu ist, dass k“ eine ” Äquivalenzrelation ist. (Die Äquivalenz müssen Sie natürlich beweisen.) Aufgabe 2 (Endliche Inzidenzgeometrien; 4 Punkte). Beweisen Sie die folgende Aussage aus der Vorlesung: Es seien (E, G) eine endliche Inzidenzgeometrie, in der das euklidische Parallelenaxiom erfüllt ist. Es seien g1 ∈ G eine Gerade, x1 ∈ g1 ein Punkt auf dieser Geraden und h ∈ G eine Gerade mit h ∩ g1 = {x1 }. Es sei n = #h. Man schreibe h = { x1 , ..., xn } und definiere gi als die zu g1 parallele Gerade durch xi , i = 1, ..., n. Dann gilt: E= n G gi . i=1 Aufgabe 3 (Der Ternärkörper; 5+7+5+3+8 Punkte). Es sei (E, G) eine Inzidenzgeometrie, in der das euklidische Parallelenaxiom gilt. Es seien o, e1 , e2 drei nicht kollineare Punkte in E, K die Gerade durch o und e1 und κ : E −→ K ×K die in der Vorlesung erklärte Bijektion, die E mit Koordinaten versieht. Nun sei ein Tupel (a, x2 , x1 ) ∈ K × K × K gegeben. Man setze y := κ −1 (x1 , x2 ),1 d.h., y ist der Punkt mit den Koordinaten (x1 , x2 ). Weiter sei g die Gerade durch e2 und a. Schließlich definieren wir h als die Gerade, die parallel zu g ist und durch y verläuft. Es sei t der Schnittpunkt von h und K. Damit erklären wir T (a, x2, x1 ) := t. a) Fertigen Sie eine Skizze zur obigen Konstruktion an und erklären Sie, wieso t existiert. 1 Man beachte die Reihenfolge. b) Es seien a, d ∈ K. Dazu definieren wir die Menge ga,d := y ∈ E | ∃(x1 , x2 ) ∈ K × K : y = κ −1 (x1 , x2 ) ∧ T (a, x2 , x1 ) = d . Für c ∈ K setzen wir gc := y ∈ E | ∃(x1 , x2 ) ∈ K × K : y = κ −1 (x1 , x2 ) ∧ x2 = c . Weisen Sie nach, dass ga,d bzw. gc eine Gerade ist. Beweisen Sie umgekehrt, dass jede Gerade g ∈ G entweder von der Form ga,d für eindeutig bestimmte Elemente a, d ∈ K oder von der Form gc für ein eindeutig bestimmtes Element c ∈ K ist. c) Es seien a1 , a2 , d1 , d2 ∈ K. Zeigen Sie, dass die Geraden ga1 ,d1 und ga2 ,d2 genau dann parallel sind, wenn a1 = a2 . d) Überprüfen Sie, dass die Ternärverknüpfung T : K × K × K −→ K (a, b, c) 7−→ T (a, b, c) folgende Eigenschaften hat: 1. Es gibt voneinander verschiedene Elemente 0, 1 ∈ K, so dass für alle a, b, c ∈ K die Gleichungen T (0, b, c) = c = T (a, 0, c), T (a, 1, 0) = a, T (1, b, 0) = b erfüllt sind. 2. Für Elemente a, b, d ∈ K existiert genau ein Element x ∈ K mit T (a, b, x) = d. 3. Es seien a1 , a2 , d1 , d2 ∈ K, so dass a1 6= a2 . Dann gibt es genau ein Paar (x1 , x2 ) ∈ K × K mit T (a1 , x2 , x1 ) = d1 und T (a2 , x2 , x1 ) = d2 . 4. Es seien (x1 , x2 ), (y1 , y2 ) ∈ K × K Paare, so dass x2 6= y2 . Dann gibt es genau ein Element a ∈ K mit T (a, x2 , x1 ) = T (a, y2, y1 ). Man nennt (K, T ) einen Ternärkörper. e) Untersuchen Sie die Ternärverknüpfung auf R2 bzgl. der Standardkoordinaten.
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