Pressemitteilung Dresden, 12.05.2016 MDK Sachsen: „Jeder Fehler zählt.“ Medizinische Dienste veröffentlichen Jahresstatistik 2015 zur Begutachtung von Behandlungsfehlern 648 Gutachten zu vermuteten Behandlungsfehlern hat der Medizinische Dienst der Krankenversicherung (MDK) in Sachsen im Jahr 2015 erstellt. Bundesweit waren es 14.828 Gutachten von denen in rund jedem vierten Fall der Behandlungsfehlerverdacht bestätigt wurde. „Jeder Fehler zählt, wenn wir die Patientensicherheit verbessern wollen. Der allgemeine Trend ist seit Inkrafttreten des Patientenrechtegesetzes vor drei Jahren immer der gleiche: vorgeworfene und festgestellte Behandlungsfehler nehmen leicht zu.“, erklärt Dr. Ulf Sengebusch, Geschäftsführer, MDK Sachsen. Die Frage: „Liegt ein Behandlungsfehler vor und hat der Patient einen Schaden erlitten?“ bejahten die MDK-Experten aus Sachsen in jedem 3. Gutachten (33,95 %) - das heißt in 220 Fällen. In 16,2 % der Fälle stellten die MDK-Gutachter fest, dass der Behandlungsfehler auch Ursache für den Schaden war – dies trifft auf 105 Fälle zu. Forderung nach einer neuen Sicherheitskultur Viele Fehler könnten nach Einschätzung der MDK-Experten mithilfe von Sicherheitsmaßnahmen vermieden werden. „Das gilt ganz besonders für Ereignisse, die einfach zu vermeiden und dennoch folgenschwer sein können. Ein Beispiel dafür sind Seitenverwechslungen. „Wenn so etwas passiert, wurden systematische Sicherheitsvorkehrungen wie Markierungen oder Checklisten nicht genutzt. Solche Fehler sind zwar sehr selten. Aber wenn sie vorkommen, zeigen sie ganz deutlich, dass es erhebliche organisatorische Mängel gibt.“ sagt Sengebusch. Die Medizinischen Dienste setzen sich für eine neue Sicherheitskultur ein, bei der alle Fehler offengelegt und analysiert werden. Denn nur so können künftige Fehler systematisch vermieden werden. Hintergrund: Der Medizinische Dienst der Krankenversicherung (MDK) ist der sozialmedizinische Beratungs- und Begutachtungsdienst der gesetzlichen Kranken- und der Pflegeversicherung. Die MDK sind auf Landesebene als eigenständige Arbeitsgemeinschaft organisiert. Pressekontakt: MDK Sachsen, Daniela Gottfried-Brüschke, 0351 4985-541, [email protected]
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