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23.05.2016
Presseinformation
„Brandbrief“ an rheinland-pfälzische
Sozialministerin Bätzing-Lichtenthäler (SPD)
Personalrat des Medizinischen Dienstes (MDK) sieht Pflegebegutachtung
vor „drohendem Kollaps“ und „ Unabhängigkeit und Neutralität“ des MDK in
Gefahr
Mainz. Der Personalrat des MDK Rheinland-Pfalz kritisiert in einem Brandbrief an die
rheinland-pfälzische Sozialministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD) die personelle
Entwicklung im Bereich der Pflegegutachter. Das Schreiben vom 09. Mai 2016 liegt
REPORT MAINZ exklusiv vor. Demnach hätten die Personalvertreter die stv.
Geschäftsführerin mehrfach darauf hingewiesen, „dass die Neueinstellungen im
Pflegebereich nicht ausreichend“ seien. Derzeit plane die stv. Geschäftsführerin,
„externe Gutachter im Bereich der Einzelfallbegutachtung einzusetzen“. In dem Brief an
Ministerin Bätzing-Lichtenthäler heißt es weiter: „Uns ist bekannt, dass externe
GutachterInnen bei einem Konkurrenzunternehmen und bei Leistungserbringern in
Rheinland-Pfalz beschäftigt sind und die Gutachtenerstellung für den MDK RLP in
Nebentätigkeit ausüben wollen. Hierbei sehen wir einen erheblichen Konflikt in Bezug
auf die gesetzlich gebotene Unabhängigkeit und Neutralität des Medizinischen
Dienstes“. Laut Personalrat sei „diese Art der personellen Misswirtschaft seit mehreren
Jahren gängige Praxis“. Derzeit habe der „Personalrat das Empfinden, dass durch
vermehrte zumeist krankheitsbedingte Ausfälle, Reduzierung von Arbeitszeiten und den
geänderten gesetzlichen Rahmenbedingungen der Bereich der Einzelfallbegutachtung
Pflege im MDK Rheinland-Pfalz kurz vor einem drohenden Kollaps steht“. Anstatt
rechtzeitig vorausschauend und strategisch zu planen, werde im MDK Rheinland-Pfalz
„derzeit nur kurzfristige Schadensbegrenzung betrieben“. Von Ministerin BätzingLichtenthäler erhofft sich der MDK Personalrat „dringend Hilfe“ und Unterstützung bei
der Bewältigung dieser Probleme.
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Das rheinland-pfälzische Sozialministerium bestätigt auf Anfrage von REPORT MAINZ
den Eingang des 8-seitigen Schreibens des Personalrates des MDK Rheinland-Pfalz
an Frau Ministerin Bätzing-Lichtenthäler. Wörtlich sagte eine Ministeriumssprecherin:
„Das Schreiben des Personalrates thematisiert in weiten Teilen vertrauliche und
schützenswerte interne Belange des MDK, die das Personalvertretungsrecht und damit
das Binnenverhältnis zwischen der Geschäftsführung des MDK und dem dortigen
Personalrat berühren. Diese entziehen sich einer öffentlichen Erörterung bzw.
Kommentierung durch das Ministerium. Das Ministerium hat unmittelbar nach Eingang
des Schreibens eine Prüfung eingeleitet und dabei auch den MDK um eine
Stellungnahme gebeten. Diese 13-seitige Stellungnahme mit zwei Anlagen ging vor
wenigen Tagen im Ministerium ein und wird zur Zeit ausgewertet. Den Ergebnissen
dieser Auswertung u.a. zu einem angeblichen Einsatz externer Gutachterinnen und
Gutachter und deren Eignung kann nicht vorgegriffen werden. Sobald das Ergebnis der
Auswertung vorliegt, wird das Ministerium entscheiden, wie dieses dem Personalrat des
MDK kommuniziert werden wird.“
Der Medizinische Dienst der Krankenversicherung in Rheinland Pfalz hat zu den
Vorwürfen bislang noch nicht Stellung genommen.
Der Medizinische Dienst der Krankenversicherung unterstützt die Kranken- und
Pflegekassen in medizinischen und pflegerischen Fragen und wird von diesen
finanziert. Laut Gesetz sind die MDK-Gutachter aber unabhängig. Die Diskussion um
die Unabhängigkeit hat REPORT MAINZ in mehreren Berichten thematisiert. Laut
medizinischen Diensten finde "eine Einflussnahme der Kassen auf Inhalte und
Ergebnisse der Gutachten nicht statt".
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