Gegen Vergessen für Demokratie e.V. Regionalgruppe Augsburg in Kooperation mit Evangelisches Forum Annahof und der Kreisvereinigung Augsburg der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) laden ein zur Lesung mit Ulrich Sander Der Iwan kam bis Lüdenscheid. Protokoll einer Recherche zur Zwangsarbeit Evangelisches Forum Annahof, Hollbau. Mittwoch 11. Mai, 19.30 Uhr Eintritt frei - Spenden erwünscht "Ungesühnten Verbrechen dem Vergessen entrissen - Sklavenschicksale neben uns." So könnte sein Buch auch überschrieben sein. Ulrich Sander nannte es: „Der Iwan kam bis Lüdenscheid“. In der Provinz, in einer Industriestadt konnte der Autor repräsentative Fakten über ein besonders schweres Verbrechen des deutschen nationalsozialistischen Staates erarbeiten. Unter Zwang wurden im NS-Staat über zehn Millionen Menschen nach Deutschland deportiert. Während nach dem Krieg US-Konzerne sich anschickten, mit juristischen Mitteln deutsche Firmen wegen ihrer Marktvorteile zu Zeiten der NS-Zwangsarbeiterausbeutung vom Markt zu verdrängen, begann der Autor, sich in der entscheidenden Phase des Ringens um die Entschädigung der Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter immer mehr zu engagieren. Ein halbes Jahrhundert nach Ende der massenhaften Versklavung konnte endlich ein Stück Entschädigung erreicht werden. Wiederholt war wissenschaftlich darauf hingewiesen worden, dass das sogenannte „Wirtschaftswunder“ ohne die vorherige Zwangsarbeit nicht möglich war. In diesem Zusammenhang stellt sich für Ulrich Sander auch die Frage, ob die notwendige Bereitschaft, heute zahlreiche Flüchtlinge in Deutschland aufzunehmen, nicht auch eine gerechtfertigte Geste der Wiedergutmachung durch die Deutschen wäre. Kurzvita: Ulrich Sander wurde 1941 in Hamburg geboren und lebt im Ruhrgebiet. Er ist gelernter Verlagskaufmann, arbeitete aber zumeist als Journalist. Heute ist er Rentner, verheiratet und hat zwei Söhne und drei Enkelkinder. Seine arbeitsintensivste Aufgabe ist aber immer noch die eines Bundessprechers der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten Sander veröffentlichte zahlreiche Bücher zum deutschen Widerstand, deutschen Militarismus und Nazismus sowie zu den Opfern des Faschismus. Nachdem er noch die Unerbittlichkeit des Bombenkriegs erleben musste verabscheute er die Nazis seit frühester Kindheit. Eingeschult wurde er in die Hamburger Schule am Bullenhuser Damm, wo zwei Jahre zuvor 20 jüdische Kinder aus den Konzentrationslagern Neuengamme und Auschwitz grausam ermordet wurden. Deswegen ist es für Ulrich Sander eine ganz besondere Freude, dass er mit seinem Buch über den Widerstandskreis um den 17jährigen Helmuth Hübener dazu beitrug, einem großen Schulzentrum in HamburgBarmbek einen Namen zu geben. Die Schülerinnen und Schüler schufen das Logo „helMUT hÜBENer-Schule“. Ja „MUT ÜBEN“, darum geht es Uli Sander.
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