. "In times of universal deceit, speaking the truth is a revolutionary act." "If liberty means anything at all, it means the right to tell people what they do not want to hear" George Orwell Warum wir die Integration von Migranten aus dem außereuropäischen Raum in über 30 Jahren nicht geschafft haben g l o b a l n e w s 3 4 6 6 0 5- 0 5- 1 6 : In Deutschland leben mittlerweile 16,4 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund, das ist ein Fünftel der Gesamtbevölkerung (ohne die Zugewanderten des letzten Jahres). Die größte Gruppe der Bevölkerung mit Migrationshintergrund sind noch immer die G a s t a r b e i t e r u n d i h r e F a m i l i e n , d i e im Rahmen von Anwerbeabkommen in den 1950er- u n d 1 9 6 0 e r-J a h r e n hauptsächlich aus der Türkei und Südeuropa nach Deutschland kamen. Eine zweite g r ö ß e r e G r u p p e b i l d e n d i e ( S p ä t- )Aussiedler, die vor allem zwischen 1990 und 2000 einwanderten. Die Migranten, die diesen beiden Gruppen angehören, leben im Durchschnitt seit über 30 Jahren in Deutschland. In jüngerer Zeit erfolgte Zuwanderung verstärkt aus den Staaten Mittelosteuropas, die seit 2004 der EU beigetreten sind. Darüber hinaus waren Migrationsbewegungen für die Zuwanderung zu zwei Zeitpunkten von besonderer Bedeutung: Anfang der 1990er Jahre stiegen die Asylbewerberzahlen durch den Bürgerkrieg im ehemaligen Jugoslawien auf vorher ungekannte Werte und erreichten einen Höchstwert von rund 440.000 im Jahr 1992. Im Jahr 2015 wurde dieser Spitzenwert durch die neue Welle an Immigranten, viele davon Bürgerkriegsflüchtlinge, noch einmal deutlich übertroffen. Natürlich gibt es viele erfolgreiche Beispiele von Integration von Immigranten. Doch die dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, daß wir die Integration aus dem außereuropäischen Raum, vor allem von Immigranten aus muslimischen Ländern und aus Afrika, ganz überwiegend nicht geschafft haben. Der neue Datenreport des Statistischen Bundesamts enthält dazu eine sehr ernüchternde http://www.jjahnke.net - rundbr3466 - 6.5.16 - 1 / 5 Statistik bis zum Jahr 2014, also noch vor der jüngsten Welle. Das schließt die Immigranten ein, die vor vielen Jahren als Gastarbeiter angeworben wurden, als in Deutschland Arbeitsplätze fehlten und die Angeworbenen daher sofort einen Arbeitsplatz bekamen, also verglichen mit Immigranten der jüngsten Welle erheblich besser dran waren. Stellt man den Immigranten, die als Arbeitslose oder Aufstocker auf Hartz IVLeistungen angewiesen sind, je nach Herkunftsland die Zahl derer gegenüber, die sozialversicherungspflichtig beschäftigt sind, so zeigt sich ein trauriges Bild. Auf je 100 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte kommen a l s H a r t z I VEmpfänger nicht weniger als 858 bei Syrien und mehr als 100 bei Nigeria (105), Pakistan (163), Eritrea (220), Afghanistan (261), Somalia (300) und I r a k ( 3 5 8 ) s o w i e i m m e r n o c h 7 4 b e i d e r T ü r k e i a l s d e r b e i w e i t e m g r ö ß t e n Immigrantengruppe, 66 bei Mazedonien, 60 Kosovo und 55 bei Albanien (Abb. 19240). Das sind Menschen, die für ihren Lebensunterhalt, ihre W o h n u n g u n d ihre Gesundheit meist dauerhaft auf öffentliche Unterstützung angewiesen sind. Im deutschen Durchschnitt der Gesamtbevölkerung liegt die Vergleichszahl bei nur 20. Eine Gegenüberstellung der Zahlen der Arbeitslosen und der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten zeigt ein ähnliches Bild (Abb. 19239). http://www.jjahnke.net - rundbr3466 - 6.5.16 - 2 / 5 Besonders enttäuschend ist, daß sich die Situation seit der frühesten Erfassung von 2011 vor allem bei Syrien und E r i t r e a n o c h e r h e b l i c h verschlechtert hat und bei anderen Ländern gleich schlecht geblieben ist, obwohl sich der deutsche Arbeitsmarkt immer besser entwickelte (Abb. 19241). Auf die Frage, woran dieser Negativtrend liegt, meint die Wissenschaftlerin Mareike Bünning vom an der Datensammlung beteiligten WZB: "Wir wissen sehr wenig über Flüchtlinge, die zu uns kommen. Bildungsabschlüsse und Qualifikationen werden nicht statistisch erfaßt. Probleme gibt es auch durch mangelnde Sprachkenntnisse Zudem sind Geflohene oft durch lange Flucht und lange Asylverfahren raus aus dem Arbeitsmarkt - der Wiedereinstieg wird immer schwieriger. http://www.jjahnke.net - rundbr3466 - 6.5.16 - 3 / 5 Es gibt allerdings inzwischen ausreichendes Datenmaterial über den Bildungshintergrund der Immigranten vor d e r j ü n g s t e n W e l l e . B e i i m A u s l a n d geborenen Menschen oder ihren Kindern in der Altersgruppe zwischen 25 und 64 Jahren ist der Anteil ohne berufsqualifizierenden Abschluss unter Gastarbeitern o d e r d e r e n N a c h k o m m e n m i t 5 1 % m e h r a l s f ü n f m a l s o h o c h wie in der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund. Schon das erklärt weitgehend, warum die Erwerbstätigkeit geringer ist und der Armutsanteil zweieinhalbmal so groß (Abb. 19242). Menschen ohne berufsqualizierenden Abschluß in den hochentwickelten deutschen Arbeitsmarkt mit seinen hohen Leistungsanforderungen e r f o l g r e i c h zu integrieren, ist kaum möglich. Da bleibt meist nur der wuchernde Niedrigstlohnsektor, aus dem auch die meisten deutschstämmigen Menschen nicht mehr herausfinden, oder die A r b e i t s l o s i g k e i t . D a s s i n d k e i n e g u t e n Aussichten für die jüngste Welle an Immigration, die meist aus muslimischen Ländern oder aus Afrika mit für den deutschen Arbeitsmarkt ü b e r w i e g e n d unzureichenden berufsbildenden Qualifikationen kommt. Daneben gibt es viele andere Gründe für das Scheitern der Integration in den langen Jahren der Vergangenheit. Viele Immigranten leben bewußt in bestimmten Großstadtvierteln mit ihren ursprünglichen Verhaltensweisen und Gebräuchen unter sich, auch wenn das die Integration erschwert. Sehr viele lehnen es ab, Deutschland als ihre eigentliche Heimat zu betrachten; n a c h http://www.jjahnke.net - rundbr3466 - 6.5.16 - 4 / 5 einer Umfrage von 2012 sind beispielsweise nur 15 % der Menschen mit türkischem Migrationshintergrund dazu bereit. Einige muslimische Regierungen, w i e d i e d e r T ü r k e i o d e r S a u d i- Arabiens versuchen, über Finanzmittel und andere Wege politischen und kulturellen Einfluß auf die Muslime in Deutschland zu nehmen. Erdogan bei einem A u f t r i t t i n D e u t s c h l a n d : " D i e Türkei ist die Schutzmacht für alle Türken, auch in Deutschland und Libyen. Niemand wird in der Lage sein, uns von unserer Kultur loszureißen. Unsere Kinder müssen Deutsch lernen, aber sie müssen erst Türkisch lernen. Assimilation ist ebenso wie der Antisemitismus ein Vergehen an der Menschheit." Andererseits ist das deutsche Schulsystem nicht ausreichend auf Menschen mit Migrationshintergrund eingerichtet. Auch werden Immigranten nicht selten Opfer von Diskriminierung. * * * * * H i e r k ö n n e n S i e d i e s e n R u n d b r i e f b e w e r t e n . http://www.jjahnke.net - rundbr3466 - 6.5.16 - 5 / 5
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