- Medienservice Sachsen

Medieninformation
Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft
Ihr Ansprechpartner
Frank Meyer
Durchwahl
Telefon +49 351 564 2050
Telefax +49 351 564 2059
[email protected]*
28.04.2016
Die Tür in den Iran für Sachsen geöffnet
Minister Schmidt zieht positive Bilanz des Besuchs im Iran
Sachsens Umwelt- und Landwirtschaftsminister Thomas Schmidt hat
eine positive Bilanz seiner Delegationsreise in den Iran gezogen. Mit
einer 24-köpfigen Delegation aus Unternehmern und Wissenschaftlern
hatte der Minister von Samstag bis Mittwoch Teheran sowie die Provinz
Ostaserbaidschan im Norden des Landes besucht.
„Den erfolgreichen Start der Reise in Teheran hat der Besuch in der
Provinz Ostaserbaidschan noch übertroffen“, so Staatsminister Schmidt.
„Unsere Gespräche mit dem Gouverneur, der Landwirtschaftsbehörde und
der ältesten Industrie- und Handelskammer des Iran haben gezeigt, wie
schnell man dort über konkrete Zusammenarbeit und Geschäfte sprechen
kann. Nach dem Abbau der Handelssanktionen wollen die Iraner ganz
klar schnell an die traditionell enge wirtschaftliche Zusammenarbeit mit
Deutschland anknüpfen. Diese Chance haben wir für Sachsen genutzt“.
Der Gouverneur von Ostaserbaidschan, Esmaeil Jabbarzadeh, kündigte noch
für dieses Jahr einen Gegenbesuch in Sachsen an. Darüber hinaus wollen
sich viele Unternehmen und Wissenschaftler so schnell wie möglich in
Sachsen über Möglichkeiten der Zusammenarbeit informieren. „Wir haben
bei unseren Gesprächen deutlich gemacht, dass es unseren Unternehmen
nicht nur darum geht, einfach schnell etwas zu verkaufen. Viel mehr
ist die sächsische Wirtschaft durch ihre Struktur in der Lage, sich sehr
schnell auf die besonderen Bedarfe möglicher Partner einzustellen. Genau
das empfindet man auch im Iran als gute Basis für eine langfristige
Zusammenarbeit“.
Am Mittwoch, dem letzten Tag des Besuchs im Iran, war die Delegation
mit dem Gouverneur der Provinz Ostaserbaidschan, Esmaeil Jabbarzadeh,
und dem Bürgermeister der zwei Millionen Einwohner zählenden
Hauptstadt Tabriz, Sadegh Najafi, zusammengetroffen. Darüber hinaus
fand ein Wirtschaftstreffen mit 70 Teilnehmern bei der IndustrieSeite 1 von 3
* Kein Zugang für verschlüsselte
elektronische Dokumente. Zugang
für qualifiziert elektronisch signierte
Dokumente nur unter den auf
www.lsf.sachsen.de/eSignatur.html
vermerkten Voraussetzungen.
und Handelskammer Ostaserbaidschans statt. Mehrere Mitglieder der
Delegation konnten außerdem kurzfristig organisierte individuelle Treffen
mit potenziellen Partnern wahrnehmen. Dabei wurden auch konkrete
Geschäfte besprochen.
So konnte die BAG Budissa Agrarservice GmbH aus Malschwitz gemeinsam
mit einem iranischen Partnerunternehmen Lagersysteme für Silage und
Getreide bei mehreren Landwirtschaftsbehörden und -Unternehmen
vorstellen. Die bereits bestehenden Geschäftskontakte können nun
ausgeweitet werden.
Die PeWo Energietechnik GmbH aus Elsterheide strebt eine Zusammenarbeit
mit einem Hersteller von Stromgeneratoren an, um diese bei Projekten
auf Drittmärkten einzusetzen. Mit der Stadt Tabriz wurde darüber hinaus
vereinbart, im Rahmen der Stadtentwicklung Maßnahmen zur Optimierung
des Energieeinsatzes durchzuführen und bei der Stromerzeugung
anfallende Abwärme für die Wärme- und Kälteversorgung zu nutzen.
Die Lausitzer Früchteverarbeitung GmbH aus Sohland ist mit dem größten
Exportunternehmen der Provinz Ostaserbaidschan, der Shirin Asal Food
Food Industrial Group im Gespräch. Eine Zusammenarbeit ist zum Beispiel
bei der Lieferung von Fruchtkonzentraten für die Produktion von Eiscreme
oder Backwaren möglich.
Die IAK Agrarconsulting GmbH aus Leipzig ist mit iranischen Beratungs- und
Ingenieurfirmen zu den Themen Wassermanagement und wassersparende
Anbaumethoden in der Landwirtschaft im Gespräch. Eine Gruppe iranischer
Firmen wird in den kommenden zwei Wochen Aufgabenstellungen für eine
mögliche Kooperation formulieren. Auf dieser Basis wird die IAK gemeinsam
mit anderen sächsischen Firmen konkrete Angebote unterbreiten.
Die Stadt Tabriz hat konkretes Interesse an einer Pyradec-Anlage zur
Verwertung von bis zu 100 000 Tonnen Siedlungsabfällen pro Jahr von der
Pyral AG aus Freiberg. Konkrete Verhandlungen sollen dazu bereits bei
einem weiteren Besuch in zwei Wochen aufgenommen werden.
Das größte iranische Traktorenwerk in Tabriz zeigte hohes Interesse an
Technik und Technologien für die Wärmebehandlung der Industrieofen Aue
GmbH. Ein Kompressorenhersteller, ebenfalls in Tabriz, wünscht außerdem
eine Kooperation für die Pyrolyse (thermische Zersetzung) von Altreifen, bei
der wieder einsetzbare Stoffe zurückgewonnen werden.
Das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung Leipzig (UFZ) wird in
Kooperation mit dem Bildungs- und Demonstrationszentrum für dezentrale
Abwasserbehandlung Leipzig (BDZ) in der iranischen Hauptstadt Teheran
eine Demonstrationsanlage mit zwölf verschiedenen Systemen für die
dezentrale Abwasserbehandlung errichten, fünf davon von Herstellern aus
Sachsen. Die Anlage soll Wasserbehörden und Unternehmen in ganz Iran
Hilfe bei der Auswahl geeigneter Systeme geben und auch für die Ausbildung
iranischer Ingenieure genutzt werden.
Darüber hinaus bereiten Wissenschaftler aus dem UFZ und von der
G.E.O.S. Ingenieurgesellschaft GmbH Freiberg gemeinsam mit iranischen
Partnern eine Fachtagung vor. Dabei sollen nächste Schritte in Richtung
Seite 2 von 3
eines Wassermanagementsystems für die Provinz Ostaserbaidschan im
Mittelpunkt stehen.
Die Industrie- und Handelskammer Chemnitz wird ihre Mitglieder über
Möglichkeiten zur Geschäftstätigkeit im Iran informieren. Mit der Industrieund Handelskammer Tabriz ist vereinbart, Unternehmen aus ganz
Sachsen und Ostaserbaidschan zusammenzuführen und für eine weitere
Zusammenarbeit zu beraten. „Unsere Reise hat sich auf jeden Fall gelohnt.
Geplant hatten wir, das Land kennenzulernen und Möglichkeiten der
wirtschaftlichen Zusammenarbeit zu prüfen. Im Ergebnis fahren aber
zahlreiche Unternehmen mit konkreten Projektanfragen nach Hause. Das ist
ein außergewöhnlicher Erfolg“, so IHK-Präsident Dr. Franz Voigt.
Seite 3 von 3