Medienmitteilung (Download als pdf)

Medienmitteilung
Zürich, 25. April 2016
Ahoi!: Der Pavillon of Reflections wird zu Wasser
gelassen
Diese Woche ist es soweit. Ein Team von ETH-Studenten und eine Gruppe von Zimmermännern setzen die vorgefertigten Einzelteile des Pavillon of Reflections, der schwimmenden Plattform mit LED-Screen und integrierter Badeanstalt, am Seehafen Mythenquai in
Zürich zusammen. Die Konstruktion des Pavillons ist ein Gemeinschaftswerk von der
Manifesta 11, ETH-Studenten und verschiedenen Holz-, Wasser-, Stahlbau- und Eventfirmen. Das Projekt hat einen ökologischen Zusatznutzen: Verwendet wird Holz von Unterstammheimer Bäumen, die wegen Borkenkäferbefalls gefällt werden mussten. Das Holz
ist teilweise bläulich verfärbt, ansonsten aber in tadellosem Zustand. Letzte Woche kam
zudem die riesige Stahlkonstruktion des Floss-Unterbaus auf den Bauplatz am Mythenquai. Hier wird die schwimmende Plattform direkt auf dem See zusammengesetzt. Voraussichtlich Ende Mai soll der Pavillon an den definitiven Standort am Bellevue verschoben
werden. Geöffnet fürs Publikum ist der Pavillon of Reflections ab dem 11. Juni 2016.
Mit dem Pavillon of Reflections wird für die 100-tägige Dauer der Kunstbiennale zentrumsnah
ein neuer Ort entstehen. Die schwimmende Insel – architektonische Ikone der Manifesta 11 – ist
fester Bestandteil des kuratorischen Konzeptes der Manifesta 11. Am Abend werden hier Filme
gezeigt, welche die Entstehungsprozesse der für die Manifesta 11 neu entstandenen Kunstwerke
dokumentieren, tagsüber dient die Plattform als Badeanstalt. Grundlage der Entwürfe war der
Auftrag des Manifesta-Kurators Christian Jankowski an die ETH-Studenten unter Leitung von Tom
Emerson, mit den Elementen LED-Screen, Zuschauerränge, Bad und Bar einen Pavillon auf dem
See zu entwerfen.
Realisiert wird der Bau in einem kollektiven Prozess von den Studierenden selbst. Verschiedene
Firmen stehen ihnen teils beratend, teils mittels Sach- und Dienstleistungen unterstützend zur
Seite.
Der Überbau des Pavillon of Reflections wird komplett aus Holz gebaut; der Umgang mit
dem Material ist ein essentieller Teil des Entwurfs- und Bauprozesses. Das fachspezifische
Know-How für die ingenieurtechnischen Belange erhielten die ETH-Studenten vom Holzbaubüro
Reusser AG. Die Firma stand den Studenten während des ganzen Designprozesses, bei den
statischen Berechnungen sowie bei der Umsetzung mit Rat und Tat zur Seite.
Dank der Unterstützung durch die Sägerei Konrad Keller AG konnte die beachtliche Menge von
350 Kubikmetern Käferrundholz (Fichte) für den Bau aufgetrieben werden. Das Holz war zeitlich
optimal verfügbar und wurde im vergangenen Dezember und Januar in der Sägerei der Holzbaufirma mithilfe des ETH-Teams zugeschnitten, getrocknet und für die weitere Verarbeitung bereitgestellt. «Ich betrachte dieses Projekt bezüglich Holzverwertung als äussertst sinnvoll und hoffe
auf eine Leuchtturmwirkung. Als umweltbewusster Holzindustriebetrieb legen wir sehr viel Wert
auf einheimische, regionale Wertschöpfung. Für die beteiligten Studenten war es sicher interessant, Praxiserfahrung bezüglich dem Einsatz von Holz zu sammeln und wir hoffen auf ihr langfristiges Engagement für diesen exzellenten Baustoff.», sagt Martin Keller von Konrad Keller AG.
Zentral für die gesamte Konstruktion des Pavillons war von Anfang an die Frage, wie der
Pavillon schwimmfähig gemacht sowie transportiert und verankert werden kann. Hierzu steuerte
die Willy Stäubli Ingenieur AG das ingenieurtechnische Know-How bei und begleitet das ETHTeam fachkundig durch den Design- und Planungsprozess. Die Schwimmkörper stammen aus
dem Unterbau des ehemaligen Ponton der EURO08, womit die Kosten für die Konstruktion der
Plattform tief gehalten werden konnten. Die Willy Stäubli Ingenieur AG montiert den Unterbau
des Ponton (Tragstruktur), führt diesen über den See und verankert diesen vor der Quaibrücke
mit Tauchern.
Für das Stahlgerüst arbeitete das ETH-Team mit der Stahlbaufirma Pichler zusammen. Das
technische Büro von Stahlbau Pichler überführte die Ausführungsplanung der ETH-Studenten in
die Werkplanung. Sie modellierte die einzelnen Stahlträger, konzeptionierte ihr Zusammenwirken und nahm die Detailplanung der Anschlusstellen zur Holzkonstruktion vor. Nach Abschluss
der Werkplanungsprozesse begann der eigentliche Fertigungsprozess: Die einzelnen Stahlbauteile wurden zugeschnitten, gebohrt, geheftet und verschweisst. Im Anschluss wurden die fertigen Bauteile verladen und nach Bäch transportiert, wo sie zusammengebaut wurde. Stahlbau
Pichler hat insgesamt 52t Stahl für die Fertigung der Unterkonstruktion verarbeitet.
Manifesta 11 Zürich 11.6.–18.9.2016
www.manifesta11.org / www.manifesta.org
Kontakt
Nora Hauswirth, Nationale Pressebeauftragte
+41 (0)43 321 30 37 /+41 (0)79 613 92 12 / [email protected]
Am Pavillon of Reflections beteiligte Partner im Überblick
Manifesta 11
Christian Jankowski, Konzeption und Kurator
Thomas Engelbert, Bauleitung & Exhibition Director
ETH Zürich Studio Tom Emerson
Gesamtplanung und eigenhändige Konstruktion Holzbau
Projektleitung: Adi Heusser und Boris Gusic
Willy Stäubli Ing. AG Ingenieur- und Bauleistung Wasserbau
Stahlbau Pichler GmbH Stahlkonstruktion
Baudirektion Kanton Zürich Rundholz aus kantonalem Wald
Sägerei Konrad Keller AG Beschaffung Holz, Zuschnitt
Holzbau Büro Reusser GmbH Ingenieurleistung Holz
Lignum Verband Holzwirtschaft Schweiz
Geilinger AG Konstruktionshalle in Winterthur
Hand Holz Werk Holzbauarbeiten / Zimmermeister
Toggenburger AG Tranport des Oberbaus
HGC Zusätzliches Baumaterial
SFS unimarket AG Schrauben
Swiss Pearl AG Eternitdach
Preisig AG Dachdeckerarbeiten
Fix.ch Gerüst zum Aufbau
Aroma Infrastruktur
Vidisquare AV-Equipment
miteinander GmbH Gastro Angebot
2/4
Manifesta 11 Pavillon of Reflection: Unterbau des Ponton (Tragstruktur), Transport über den See 22. April
Manifesta 11 Pavillon of Reflection: Überbau aus Holz. Baustelle am Mythenquai am 22. April 2016
3/4
Über Manifesta
Manifesta, die nomadische europäische Biennale für zeitgenössische Kunst, wurde in den
frühen Neunziger Jahren als Antwort auf die neuen sozialen, kulturellen und politischen Entwicklungen in der Ära nach dem Kalten Krieg ins Leben gerufen. Mit dem Ziel, das psychologische und geografische Territorium Europas auszuloten, entstand eine dynamische Plattform
für den kulturellen Austausch innerhalb des Kontinents. Deshalb findet die Manifesta auch alle
zwei Jahre in einer anderen europäischen Stadt statt. Neben der Biennale in Venedig und der
documenta in Kassel gehört sie inzwischen zu den bedeutendsten Kunst-Veranstaltungen in der
Welt.
Seit 1996 fand die Manifesta in Rotterdam, Luxemburg, Ljubljana, Frankfurt, Donostia/San
Sebastián, Trentino–Südtirol, Murcia, Genk und zuletzt in St. Petersburg statt. Mehr als 2,5
Millionen Besucher haben die zehn Manifesta-Ausstellungen und -Programme in den vergangenen zwanzig Jahren besucht. In dieser Zeit hat die Manifesta Künstler und Kuratoren und junge
Kunstexperten aus mehr als 40 Ländern gezeigt. Bei jeder Ausgabe setzt man den eingeschlagenen Weg fort, zeitgenössische künstlerische Formen und Arbeitsweisen neu zu definieren und
zu gestalten.
Gastgeberin der elften Manifesta-Ausgabe ist die Stadt Zürich. Kurator ist der deutsche Videound Konzeptkünstler Christian Jankowski. Unter dem Titel What People Do For Money: Some
Joint Ventures bringt er KünstlerInnen mit VertreterInnen verschiedener Zürcher Berufssparten
zusammen.
Initiators / Initiatoren / Initiateurs
Initiating Partners / Initiierende Partner / Partners initiateurs
Main Sponsor / Hauptsponsor / Sponsor principal
Corporate Partner
4/4