PowerPoint-Präsentation

DRK Rettungsdienst Rhein-Main-Taunus gGmbH
Rettungswache Bad Schwalbach
Emserstr. 29-31
65307 Bad Schwalbach
Hochkontagiöse lebensbedrohliche
Erkrankungen (HKLE)
Welche Arten von HKLE gibt es?
• Hämorrhagische Fieber: Ebola, Marburg-Virus,
Lassa-Fieber, Krim-Kongo-Fieber, Dengue-Fieber
• Pocken: Humane Pocken, Affenpocken
• Pest: als HKLE zählt nur die Lungenpest, nicht die
Beulenpest
• SARS
• Milzbrand (wird nicht überall zu den HKLE gezählt)
Titel der Präsentation
Folie 2
Dr. med. Barbara Gorißen
Hämorrhagische Fieber
• Chikungunya-Fieber
• Dengue-Fieber
• Ebola-Fieber
• Gelbfieber
• Hantavirus-Infektionen
• Krim-Kongo-Fieber
• Lassa-Fieber
• Marburgvirus-Fieber
Titel der Präsentation
Folie 3
Dr. med. Barbara Gorißen
Hämorrhagisches Fieber = HKLE?
• In HKLE-Übersichten wird die Gruppe der
hämorrhagischen Fieber oft als Gesamtbegriff
genannt
• Jedoch nicht alle hämorrhagischen Fieber sind jedoch
wirklich dieser höchsten Risikogruppe zuzuordnen
• Da man im Internet oft widersprüchliche Quellen
findet, sind die nachfolgenden Zuordnungen deshalb
danach vorgenommen, ob das Robert Koch Institut
eine Behandlung in einem spezialisierten Zentrum mit
entsprechenden Isolationsmaßnahmen empiehlt.
Titel der Präsentation
Folie 4
Dr. med. Barbara Gorißen
Ebola-Fieber: HKLE!
• Bekannteste Erkrankung aus der Gruppe der
hämorragischen Fieber
• Die Inkubationszeit beträgt zwischen 2 und 21 Tagen
• Solange ein Patient symptomfrei ist, kann man sich
an ihm auch nicht anstecken.
• Symptome: hohes Fieber, Kopf- und
Gliederschmerzen, schweres Krankheitsgefühl,
Erbrechen, Durchfall, evtl. Exanthem.
• Erst später innere und äußere Blutungen
Titel der Präsentation
Folie 5
Dr. med. Barbara Gorißen
Marburgvirus-Infektion: HKLE!
• Marburgvirus und Ebolavirus sind morphologisch
identisch und besitzen lediglich eine andere
Antigenstruktur
• Beide Erkrankungen haben somit die gleiche
Tragweite, den gleichen Infektionsweg, die gleiche
Inkubationszeit und die gleichen Symptome.
• Genau wie das Ebola-Fieber tritt auch die
Marburgvirus-Infektion als lokaler Ausbruch auf und
löst die gleichen Sicherheitsmaßnahmen aus.
Titel der Präsentation
Folie 6
Dr. med. Barbara Gorißen
Krim-Kongo-Fieber – HKLE!
• Das Virus wird durch Zeckenbisse übertragen
• Endemisch nicht nur in Afrika, sondern auch in Asien,
naher und mittlerer Osten, Türkei und Südosteuropa
• Inkubationszeit beträgt 1—12 Tage
• Symptome: hohes Fieber, Schüttelfrost, relative
Bradykardie, Kopf- und Gliederschmerzen und
schweres Krankheitsgefühl, Petechien
• Hoher Anteil an nosokomialer Infektionen nach
Kontakt mit Blut der Patienten
• Die Letalität bis zu 50%
Titel der Präsentation
Folie 7
Dr. med. Barbara Gorißen
Lassa-Fieber – HKLE!
• endemisch in Westafrika
• oft asymptomatisch; in Endemiegebieten sind bis zu
30% der Bevölkerung seropositiv, haben also das
Lassa-Fieber schon einmal durchgemacht!
• Wenn Symptome auftreten, dann hohes Fieber, Kopfund Gliederschmerzen, Husten, GIT-Beschwerden.
Typische Schwellungen im Gesicht, v.a. Augenlider.
• Letalität von 10-20% durch Multiorganversagen.
• hoher Anteil an nosokomialen Infektionen: die
Körperflüssigkeiten des Patienten sind hochinfektiös.
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Folie 8
Dr. med. Barbara Gorißen
Gelbfieber – keine HKLE
• Es gibt leichte oder sogar asymptomatische Fälle.
Nur bei etwa 15% der Erkrankten kommt es nach
einigen Tagen zu einer zweiten, der toxischen Phase,
mit einer Letalität von 50-70%. Gesamtletalität aller
Fälle 10-20%.
• Die Übertragung erfolgt über Stechmücken
ausschließlich in Gelbfiebergebieten.
• Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist nicht
möglich, somit gehört Gelbfieber auch nicht zur
Gruppe der hochkontagiösen lebensbedrohlichen
Erkrankungen und bedingt keine Isolationspflicht.
Titel der Präsentation
Folie 9
Dr. med. Barbara Gorißen
Chicungunya-Fieber – keine HKLE
• Überall dort, wo es einigermaßen warm ist – oft auch
von Urlaubern nach Deutschland eingeschleppt.
• In Endemiegebieten durch Stechmücken übertragen
und von Mensch zu Mensch nicht ansteckend.
• nach Inkubationszeit von 7-12 Tagen hohes Fieber,
Kopfschmerzen, evtl. Exanthem und Petechien
• Typisch sind Gelenkbeschwerden – die Gelenke sind
geschwollen, berührungsempfindlich und es können
noch jahrelang Beschwerden zurückbleiben.
• Ein Klinikaufenthalt ist meist nicht erforderlich.
Titel der Präsentation
Folie 10
Dr. med. Barbara Gorißen
Dengue-Fieber – keine HKLE
• endemisch durch Stechmücken übertragen,
Inkubationszeit 3-14 Tage
• mehrere hundert von Urlaubern mitgebrachten Fälle
pro Jahr in Deutschland
• Keine Übertragung von Mensch zu Mensch, somit
keine Isolierung, oft auch kein Klinikaufenthalt nötig
• schwere Verläufe aber mit Letalität von 6-30%
• Symptome: Hohes Fieber, evtl. Exanthem, schwere
Kopf- und Gliederschmerzen („KnochenbrecherFieber“).
Titel der Präsentation
Folie 11
Dr. med. Barbara Gorißen
Hantavirus-Infektion – keine HKLE
• Hantaviren sind weltweit verbreitet und kommen
endemisch auch in Deutschland vor, unter anderem
in Hessen.
• Sie werden von Nagetieren ausgeschieden und vom
Menschen z.B. in Kellern, Schuppen, Scheunen und
Ställen mit dem kontaminierten Staub eingeatmet.
• Somit sind Land- und Forstarbeiter, aber auch
Camper besonders gefährdet.
Titel der Präsentation
Folie 12
Dr. med. Barbara Gorißen
Hantavirus-Infektionen: Zwei Formen
• Nach einer Inkubationszeit von üblicherweise 2-4
Wochen kommt es je nach Erregertyp entweder zur
renalen Verlaufsform oder zur kardiopulmonalen
Verlaufsform.
• Typisch ist bei beiden Verlaufsformen wieder das den
hämorrhagischen Fiebern typische Anfangsbild von
Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen sowie
gastrointestinalen Beschwerden.
• Eine Blutungsneigung mit Petechien und Hämaturie
kann sich ebenfalls entwickeln.
Titel der Präsentation
Folie 13
Dr. med. Barbara Gorißen
• Die renale Verlaufsform kann bis zur
dialysepflichtigen Niereninsuffizienz voranschreiten
mit Letalität bis zu 15%
• in Mitteleuropa sind derart schwere Verläufe aber
selten, hier sind die Verläufe meist sehr mild oder
sogar asymptomatisch, allerdings sollten während der
Erkrankungsdauer regelmäßig die Nierenwerte
überprüft werden
• Gefürchtet ist die fast ausschließlich in Amerika
vorkommende kardiopulmonale Verlaufsform mit
einer Letalität von bis zu 40%
Titel der Präsentation
Folie 14
Dr. med. Barbara Gorißen
Pest (Lungenpest)
• Es gibt zwei Formen der Pest: die kutane Form
(Beulenpest) und die pulmonale Form (Lungenpest)
• Da sich die Erreger auf dem Blutweg im Körper
verbreiten, kann aus der Beulenpest auch eine
Lungenpest werden
• Die Lungenpest ist durch Tröpfcheninfektion von
Mensch zu Mensch übertragbar und unbehandelt fast
immer tödlich
• Als bakterielle Erkrankung ist die Lungenpest mit
Antibiotika recht gut behandelbar.
Titel der Präsentation
Folie 15
Dr. med. Barbara Gorißen
SARS
• SARS steht für „schweres akutes respiratorisches
Syndrom“
• Erreger ist das SARS-Coronavirus, das erst 2003
entdeckt wurde.
• Es löst eine schwere Erkrankung mit pulmonalen
Symptomen bis hin zum Lungenversagen aus.
• Derzeit ist SARS kein Thema, da es seit Jahren
weltweit keinen bekannten SARS-Fall mehr gegeben
hat. Dies kann sich jedoch jederzeit wieder ändern!
Titel der Präsentation
Folie 16
Dr. med. Barbara Gorißen
Humane Pocken
• Die humanen Pocken gelten als ausgerottet, die Welt
wurde 1980 als pockenfrei erklärt
• Allerdings werden noch einige Pockenerreger in
Hochsicherheitslaboren aufbewahrt
• Sollten diese jemals freigesetzt werden, träfen sie auf
eine nicht vorbereitete Bevölkerung, da mit dem
Verschwinden der Pocken auch keine Impfungen
mehr durchgeführt wurden
Titel der Präsentation
Folie 17
Dr. med. Barbara Gorißen
Affenpocken
• Auch wenn die humanen Pocken als ausgerottet
gelten, es gibt heute noch weitere Pockenarten „in
freier Wildbahn“: Kuhpocken, Kamelpocken,
Mäusepocken, Affenpocken.
• Nur die Affenpocken sind jedoch für den Menschen
so gefährlich, dass man sie zu den hochkontagiösen
lebensbedrohlichen Erkrankungen zählen kann.
• Die Angaben über die Letalität schwanken zwischen
2 und 15%
Titel der Präsentation
Folie 18
Dr. med. Barbara Gorißen
Lungenmilzbrand – ein Sonderfall
• In manchen HKLE-Übersichten wird auch der
Lungenmilzbrand aufgeführt.
• Richtig ist, die Milzbrandsporen sind hochkontagiös,
und Lungenmilzbrand ist eine Erkrankung mit sehr
hoher Letalität.
• Doch auch wenn die Milzbrandsporen hochkontagiös
sind, eine Übertragung von Mensch zu Mensch findet
normalerweise nicht statt.
• Somit kann man sich an den erkrankten Patienten
nicht anstecken.
Titel der Präsentation
Folie 19
Dr. med. Barbara Gorißen
Quellen und weiterführende Links
Robert Koch Institut:
Allgemeiner Link zur Homepage: http://www.rki.de
Spezieller Link zu aktuellen Ebola-Informationen:
http://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/E/Ebola/Kurzinformation_Ebola
_in_Westafrika.html#
Auch das fast 50 Seiten umfassende Rahmenkonzept für Ebola des
Robert Koch Institutes liefert umfassende Informationen für
besonders Interessierte:
http://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/E/Ebola/Rahmenkonzept_Ebola
fieber.pdf?__blob=publicationFile
Titel der Präsentation
Folie 20
Dr. med. Barbara Gorißen
Flußschema zur Definition eines Ebola-Verdachtsfalles:
http://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/E/Ebola/EbolaSchema.pdf?__bl
ob=publicationFile
Zusätzliche Informationen über Ebola für besonders Interessierte
gibt das Bundesministerium für Gesundheit:
http://bmg.bund.de/glossarbegriffe/e/informationen-zum-themaebola.html
Sehr empfehlenswert und ausführlich auch die Publikation
„Steckbriefe seltener und importierter Infektionskrankheiten“ des
Robert Koch Institutes,
http://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/Steckbriefe/Steckbriefe_120606
.pdf?__blob=publicationFile
Titel der Präsentation
Folie 21
Dr. med. Barbara Gorißen