Typ- und leistungsstarke Bullen waren gefragt

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Tier
BAUERNBLATT l 2. Mai 2015 ■
FAZIT
Frustration
aushalten
Wenn es mit den Verhaltensänderungen nicht gleich klappt – das Herdenprogramm nicht die gewünschten
Zahlen auswertet, die gerade entworfene Exceltabelle doch noch einige
Formelfehler aufweist, kann es zur
Frustration kommen. Hier ist die Gefahr groß, dass schnell in die alte Routine verfallen wird. Deshalb ist es wichtig, sich bewusst zu machen, dass Verhaltensänderungen nur langsam vorangehen und dies ein natürlicher Vorgang ist. Es wird viel Ausdauer benötigt, sich zwischendurch selbst zu motivieren oder sich motivieren zu lassen.
Das geht am besten, indem man sich
die ursprünglich gesetzten Ziele vor
Auge führt und bereits erreichte Umsetzungen und Teilziele würdigt. Auch
der Austausch im Team motiviert.
Das Delegieren von Aufgaben, wie zum Beispiel der Datenerfassung oder -auswertung, kann dem Betriebsleiter viel Zeit ersparen.
sein, zum Betrieb passen und erreichbar sein. Jeder Erfolg im Leben startet
mit einem Ziel. Je kleiner die Schritte
einer Veränderung/eines Ziels, umso
wahrscheinlicher ist die Umsetzung
im Alltag. Deshalb macht es keinen
Sinn, alle möglichen Auswertungen
und Kennzahlen auf einmal etablieDie richtigen Ziele
ren zu wollen. Das würde zu viele
Stück für Stück
Verhaltensänderungen nach sich zieWenn Erfolg anhand von Kenn- hen, die viel Zeit und Konzentration
zahlen gemessen werden soll, müs- erfordern. Die Gefahr von Frustration
sen auch die Ziele klar und messbar wäre groß und die Umsetzung der
neu gesetzten Ziele stark gefährdet.
Am besten ein oder maximal zwei
überschaubare Ziele setzen und diese
in der täglichen Arbeitsroutine ausführen, bis sie in den Alltag übergegangen sind und keine Konzentration mehr erfordern. Gehören sie zur
Gewohnheit, können neue Ziele in
Angriff genommen werden.
Dr. Denise Völker
Milchviehberatung
[email protected]
Zeitnah
Erfolgskennzahlen
auf Milchviehbetrieben (Auswertung der Futterkosten, der
Futteraufnahme, der MLP-Daten et cetera) zu erfassen, ist
für den betrieblichen Erfolg
entscheidend. Dabei ist die
Umsetzung im Alltag die größte Herausforderung. Damit
sich eine neue Kennzahl auf
dem Betrieb etabliert, sind
Verhaltensänderungen notwendig. Das menschliche Gehirn ist aber ein „Energiesparer“ und versucht deshalb, jegliche Tätigkeit in eine bekannte Routine umzuwandeln. Verhaltensänderungen benötigen daher viel Ausdauer und
Geduld. Sich nur ein bis maximal zwei erreichbare klare Ziele vorzunehmen, erleichtert
deren Umsetzung im Alltag. Es
werden Ressourcen für andere
Einsatzgebiete frei. Nur über
neue Wege sind auch neue
Ziele erreichbar.
April-Zuchtviehauktion in Neumünster
Typ- und leistungsstarke Bullen waren gefragt
Auf der Aprilauktion waren die Erwartungen der Auktionsbeschicker
aufgrund des herrlichen Frühlingswetters eher gedämpft. Das knappe
Angebot der abgekalbten Kühe und
FärsenkonntedieNachfragenurzum
Teilbefriedigen.Beiweiteranziehenden Zuschlagspreisen wurden alle
angebotenen Färsen verkauft.
preis: 2.000 €. Die zwei von Oliver
Störtenbecker, Bad Oldesloe, angebotenen schwarzbunten Kuhkälber präsentierten sich im tadellosem Verkaufskleid und erzielten je 250 €.
Rotbunte
In der Rotbuntabteilung wurden die
abgekalbten Färsen für 1.500 €
Die Nachfrage auf dem Bullen- verkauft. Teuerste Färse war „Paola“
markt war sehr qualitätsorientiert, bei (Nr. 86), eine gut entwickelte „Jorstabilen bis anziehenden Zuschlagspreisen blieben aber einige nicht
marktgerechte Bullen im Überstand.
darin“-Tochter mit sehr gutem Euter
und kompletten Abstammungspapier.
Züchter Walter G. Fechter, Hamdorf
(RD/ECK), Zuschlagspreis: 1.900 €.
Die rotbunten gekörten Bullen erreichten 1.936 € im Durchschnitt. Die
Qualität der aufgetriebenen Bullen
machte sich zuerst auf der Waage und
später im Ring bei den entsprechenden Geboten bemerkbar.
Teuerste Bullen waren von Ferdinand Werner Kamps, Cuxhaven,
Schwarzbunte
In der Schwarzbuntabteilung erlösten die Färsen 1.633 € im Durchschnitt.
Teuerste Färse war Katalognummer
(Nr.) 90, „Panama“, eine rahmige, lange „Camera“-Tochter mit hoher Einsatzleistung von Christian Fischer,
Brunsbek (OD). Zuschlagspreis: 1.900 €.
Die schwarzbunten gekörten Bullen erzielten 1.550 € im Mittel. Teuerster Bulle war „OFH Ruspi“ (Nr. 42),
ein gut entwickelter „Big Point“-Sohn
mit hohem Index und interessantem
Abstammungspapier. Züchter Hans Der „Rubidus“-Sohn „Roelef“ von Ferdinand-Werner Kamps, Cuxhaven, war
Andresen, Böklund (SL/FL), Zuschlags- der teuerste Bulle der Aprilauktion.
Foto: Rüdiger Böhnke
„Roelef“ (Nr. 8), ein dunkelroter, typstarker „Rubidus“-Sohn mit hohen
Leistungszahlen für 2.800 €, „Romandus“ (Nr. 11), ein typ- und leistungsstarker „Rubidus“-Sohn für 2.500 €,
„Ronkayi“ (Nr. 14), ein schicker, harmonischer „Kairo“-Sohn für 2.400 €.
„Romaine“ (Nr. 12), ein großer, langer „Can Be“-Sohn von Lars Frohbös,
Goosefeld, mit guten Leistungszahlen
wurde für 2.400 €, „Rodebert“ (Nr. 5),
ein großer „Adonis-Red“-Sohn mit
überragenden Leistungen bei Mutter
und Großmutter, wurde für 2.000 €
und „Role“ (Nr. 10), ein korrekter, ansprechender Defoe-Sohn, wurde für
ebenfalls für 2.000 € zugeschlagen.
In der Angler-Abteilung wurde die
eine angebotene Färse für 1.600 €
verkauft.
Die nächste Auktion für schwarzund rotbunte Bullen sowie weibliche
Tiere – nur BHV1-freie Tiere mit amtlicher Bescheinigung – findet am Donnerstag, 7. Mai 2015, in den Holstenhallen, Neumünster statt.
Rüdiger Böhnke
Rinderzucht
Schleswig-Holstein eG
Tel.: 0 43 21-90 53 10
[email protected]