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Einsatz in „Klein-­‐Tibet“ Juli 2015
Für 14 Tage ist das Medical Camp in Ladakh eröffnet. Dorthin
begeben sich die Zahnärztinnen Dr. Silke Metzenauer, Sarit
Schlosser und Anika Stöber, Zahnarzt Dr. Reinhard Klages, die
Geschäftsfau Anne Penteker, die Zahnarzthelferin Christin Panitz
und ein Gynäkologen-Team Doris und Tony Drähne auf eine Reise
in eine unbekannte Welt, zum Dach der Welt. Das Ziel ist ein
humanitärer Einsatz im höchst gelegenen bewohnten Gebiet der
Welt, die Provinz Ladakh im indischen Himalaya.
Das Dach der Welt
Die Geschäftsfrau Anne Penteker von Buddhismus inspiriert, hat
diesen Einsatz sorgfältig vorbereitet.
Mit zahlreichen Spenden im Gepäck (1000 Zahnbürsten) geht es
nun mit dem Flieger über die Großstadt New Delhi zum Dach der
Welt, Ladakh im Himalaya. Ladakh liegt auf 3500 m Höhe und ist
bekannt für seine tibetisch-buddhistische Kultur. Aufgrund der
Höhenmeter ist die Luft in Ladakh besonders dünn.
Wir landen in Leh, dem höchst gelegenen Flughafen der Welt.
Zuerst werden wir von bewaffneten Soldaten auf dem Rollfeld
empfangen, ungewohnt für uns. Jedoch sind Touristen wie wir
alltägliches Geschäft. Die Provinz Ladakh ist eine Art Pufferzone,
um die umstrittenen Landstriche, um dich sich Pakistan, China und
Indien streiten. Aus diesem Grund zeigen 30000 indische Soldaten
deshalb ihre Präsenz.
Angekommen in Leh, der Hauptstadt von Ladakh, begegnen uns
zahlreiche Mandalas, Gebetstrommeln, tibetische Tempel, Stupas
und Friedensglocken. 90 Prozent der in Ladakh lebenden
Menschen sind Buddhisten. Sofort spüren wir eine uns umgebende
Stille des Frieden.
Empfangen werden wir von rot angezogenen tibetischen
Mönchen aus dem Mahabodhi International-Meditation
Center (MIMC), 10 km von Leh entfernt. Der tibetische Mönch
Bante Sanghasena gründetete damals im Jahr 1986 das
Mahabodhi International Meditiation Center nach den
Prinzipien:
„Mitgefühl durch Taten“
„... wahre Bildung vermittelt nicht nur Wissen, sondern fördert
Menschen in seinem ganzen Wesen...“
Dort befindet sich auch das Medical Camp und unsere
Übernachtung. Für das Zahnärzteteam sind die nächsten 14
Tage dort nun ihr Arbeitsplatz.
Ein Tagesablauf
in Ladakh gleicht einem deutschen
Tagesablauf. Von 9 bis 19 Uhr abends heißt es nun Zähne
ziehen, Füllungen legen und endodontisch behandeln.
Die Gynakologen führen zahlreiche OP‘s in Begleitung eines
heimischen Anästhesisten durch.
Zahlreiche Mönche und Nonnen von jung bis alt, Ladakhis, reisen
aus den entlegenen Bergregionen zu uns um sich behandeln
lassen.
Zahnbürsten als Geschenk
Das Hauptproblem bei den Kindern, den jungen Mönchen und
Nonnen ist die fehlende Prophylaxe. Als Geschenk bekommt
jedes Kind eine Zahnbürste.
Als Höhepunkt des Einsatzes ist ein Besuch beim Dalai Lama.
Die Sommerresidenz ist gerade einmal 5 km entfernt von Leh.
Gegen Ende der Reise blicken wir wehmütig auf eine wundervolle
Zeit in „Klein-Tibet“ zurück. Die buddhistische Kultur hat uns
geprägt.
„Be the change you want to see in the world“
Mahatma Gandhi
Autor: Anika Stöber