Krieg und Bevölkerungsbewegungen im Osmanischen Reich vom

Krieg und Bevölkerungsbewegungen im Osmanischen Reich
vom 14. bis zum 18. Jahrhundert
Bettina Severin-Barboutie, Corine Defrance und Catherine Horel
Internationaler Workshop des Laboratoire d’excellence »Écrire une histoire nouvelle de
l’Europe« (EHNE)
Veranstaltungsort: Turkologentag Hamburg, 14-17. September 2016
Organisation: Dr. Bettina Severin-Barboutie (DHI Paris/Université Paris 1 PanthéonSorbonne), Prof. Dr. Corine Defrance (CNRS/UMR-SIRICE 8138/LabEx EHNE), Prof. Dr.
Catherine Horel (CNRS/UMR-SIRICE 8138/LabEx EHNE),
Abgabetermin: 15. Januar 2016
Modalitäten der Anmeldung zum Turkologentag 2016: http://turkologentag2016.org/
Das Osmanische Reich gehört zu jenen multiethnischen, multikonfessionellen und
transkontinentalen Imperien, die die Geschichte Europas und der Welt jahrhundertelang
prägten und deren Nachwirkungen bis in die Gegenwart hinein spürbar sind. Seine Geschichte
wird bis heute in zwei Phasen geteilt: die seines Aufbaus und seiner Konsolidierung vom
14. bis zum 17. Jahrhundert und die seines Zerfalls und seiner Auflösung vom 18. bis zum
20. Jahrhundert. Sowohl die militärischen Siege, die die Expansion und Konsolidierung des
Osmanischen Reiches in der Frühen Neuzeit ermöglichten, als auch die Niederlagen, die
seinen Zerfall und seine Auflösung im 19. und 20. Jahrhundert katalysierten, brachten
Hunderttausende, zum Teil sogar Millionen von Menschen in Bewegung – im Osmanischen
Reich selbst wie außerhalb, im Vorfeld ebenso wie im Verlauf und nach der Einstellung der
Kampfhandlungen. Die Geschichte des Osmanischen Reiches war deshalb über weite
Strecken auch eine Geschichte von Krieg und Mobilität.
Im Workshop »Krieg und Bevölkerungsbewegungen im Osmanischen Reich vom 14. bis zum
18. Jahrhundert« geht es darum, kriegsinduzierte Bevölkerungsbewegungen in den Blick zu
nehmen, die die Expansionsphase des Osmanischen Reiches begleiteten. Ziel der
Veranstaltungen ist es, Schneisen in ein Forschungsfeld mit erheblichem Erkenntnis- und
Entwicklungspotential zu schlagen und Fragen für seine methodische Erforschung und
systematische Historisierung über akademische Fächergrenzen hinweg zu generieren, ferner
Forschern/-innen miteinander ins Gespräch zu bringen, die sich mit dem Thema beschäftigen,
aber in unterschiedlichen Wissenschaftskontexten getrennt voneinander arbeiten.
Dabei geht es uns zum einen darum, kriegsinduzierte Wanderungen möglichst breit in den
Blick zu nehmen. Beiträge zu unterschiedlichen Zeit-Räumen des Osmanischen Reiches, etwa
zur Expansion in Nordafrika, sind deshalb explizit gewünscht. Zum anderen soll die
Bedeutung dieser Wanderungen für die Geschichte des Osmanischen Reiches und der mit
diesem verflochtenen Gesellschaften diskutiert werden, etwa die Frage nach ihrer Rolle für
die Imperien-Bildung, aber auch für den Übergang vom Krieg zum Frieden.
Wir freuen uns auf Themenvorschläge aus unterschiedlichen Disziplinen, die sich den oben
skizzierten und verwandten Fragen zuwenden, aber auch darüber hinausgehen können. Die
Beiträge sollen nicht länger als 20 Minuten sein. Der Workshop ist Auftaktveranstaltung eines
zweiteiligen Tagungsprojektes. Ihm wird im Jahr 2017 eine Tagung über kriegsinduzierte
Bevölkerungsbewegungen im Osmanischen Reich vom 18. bis zum 20. Jahrhundert folgen.
Bitten senden Sie Ihr Abstract (300-500 Wörter) sowie einen kurzen CV auf Deutsch oder auf
Englisch bis zum 15 Januar 2016 an [email protected], wobei die
Kurzbiographie genaue Angaben zu aktiven und passiven Sprachkompetenzen enthalten
sollte. Über die Auswahl der ReferentInnen entscheidet das Organisationsteam bis März
2016.