DIE RHEINPFALZ DIE RHEINPFALZ — NR. 258 FREITAG, 6. NOVEMBER 2015 Donnersberger Rundschau A KTU E LL Berufswahlsiegel: Nun 18 Kriterien zu beurteilen KIRCHHEIMBOLANDEN. Seit 2007 gehört der Donnersbergkreis der Initiative „Berufswahlsiegel“ an. Diese setzt Qualitätsmaßstäbe zur Berufsorientierung an Schulen. Im kommenden Jahr steht die nächste Zertifizierungsrunde an – dann auf Grundlage neuer bundeseinheitlicher Bewertungskriterien (wir berichteten). Wie Gerda Gauer der im Landkreis tätigen Jury und Vertretern der Schulen bei einer Besprechung im Kreishaus in Kirchheimbolanden mitteilte, können bis Mitte Januar Anträge zur (Re)-Zertifizierung eingereicht werden. Für März/April sind dann die Auditierungen geplant. Künftig werden für den Donnersbergkreis 18 statt bisher zwölf Kriterien zu beurteilen sein, so Gauer. Stärkeres Gewicht lege man nun etwa auf Elternarbeit sowie Räume, Material und Personal, die im Sinne der Berufsorientierung eingesetzt werden. Im Jahr 2016 stehen für eine Rezertifizierung die IGS, Realschule Plus und Förderschule in Rockenhausen sowie die Realschule Plus in Göllheim an. Neu bewerben können sich die Realschule Plus in Winnweiler, die IGS Eisenberg und die drei Gymnasien. (red) Bürgermeister werden zu Integration in Ausbildung und Arbeit beraten ALSENZ. Am Dienstag, 17. November, 20 Uhr, laden die Handwerkskammer der Pfalz und die Kreisverwaltung die Orts- und Verbandsbürgermeister der VG Alsenz-Obermoschel und Rockenhausen zu einem Infoabend unter dem Motto „Integration in Ausbildung und Arbeit“ in die Festhalle Alsenz ein. Thema ist die Einbeziehung von Flüchtlingen mit Bleibeperspektive ins Arbeitsleben und in die Gesellschaft. Bei dem Treffen geht es um rechtliche und praktische Herausforderungen bei der Beschäftigung von Migranten. Nach der Begrüßung durch Handwerkskammer-Präsidentin Brigitte Mannert stellt Landrat Werner Aktivitäten für und mit Flüchtlingen im Kreis vor. Simone Brandt, die bei der Kammer als Flüchtlings-Netzwerkerin tätig ist und Betriebe beim Abschluss von Ausbildungsverträgen unterstützt, berichtet von ihren Erfahrungen. Bevor eine Diskussion eröffnet wird, informiert Markus Metz von der Arbeitsagentur über Chancen und Möglichkeiten zur (beruflichen) Integration. (red) B I T TE U M BLÄT TE RN Wenn „Spatzen“ feiern... ROCKENHAUSEN: Rund 500 Besucher haben mit den „Nordpfälzer Spatzen“ und Gerd Kannegieser ein Trachten- und Dirndlfest in der Donnersberghalle gefeiert. LOKALSEITE 3 Ausgezeichnete Bau-Skulpturen LOKALE KULTUR: Der Kahnweiler-Preis 2015 geht an den Bildhauer Kai Richter aus Düsseldorf, dessen Arbeiten am Prozess des Bauens ansetzen. LOKALSEITE 5 Schiwmmbadlose Zeit bald vorbei KIRCHHEIMBOLANDEN: Am Kibobad laufen die Arbeiten – Einen genauen Termin der Hallenbad-Wiedereröffnung gibt es noch nicht „So langsam greift ein Rädchen ins andere.“ Das sagt Betriebsleiter Stefan Stephan zu den Arbeiten, die derzeit am und im Kibobad laufen. Wann das Hallenbad, das seit dem Brand des Daches am 14. Juni geschlossen ist, wieder öffnen wird, ist noch nicht klar. Der Wunsch der Betriebsleiters ist: noch vor Weihnachten. Das wird aber auch davon abhängen, wie die Qualität des Wassers ist, wenn die Becken wieder gefüllt werden. Von vollen Becken kann derzeit im Hallenbad aber nicht die Rede sein. Statt Wasser steht dort ein großes Gerüst. Die zerstörten Oberlichtfenster werden wieder eingebaut. Auch am Dach haben Arbeiten begonnen. „Derzeit wird die Fotovoltaikanlage abgebaut“, sagt der Betriebsleiter. Wie berichtet, wird es künftig keine so genannte In-Dach-Lösung geben – heißt, eine Fotovoltaikanlage, die auch als Dacheindeckung dient. Ein Kurzschluss in der Fotovoltaikanlage wurde als Ursache für den Brand ausgemacht, der Schaden beläuft sich auf rund 375.000 Euro brutto. Nachdem die Anlage abgebaut ist, wird es auf der ganzen Südseite eine normale Dacheindeckung geben. „Die gleiche, wie beim Rest des Daches auch“, erklärt Werkleiter Ulrich Kurz. Darauf wird dann eine Fotovoltaikanlage errichtet. Sind die Arbeiten am Dach fertig, stehen noch Trockenarbeiten an. Ist das alles abgeschlossen, können die Becken wieder mit Wasser gefüllt werden. „Die Technik-Anlage hat so lange gestanden, das ist wie ein Neustart“, sagt Stephan. Hinzu kommt, dass man nicht wirklich weiß, wie es in den Rohren aussieht. Stück für Stück auf dem Weg zur Wiedereröffnung: Auf dem Dach des Kibobades wird derzeit die Fotovoltaikanlage entfernt. Da kann sich laut dem Bad-Betriebsleiter an manchen Stellen noch Wasser gesammelt haben, dass dann nach und nach erst weggetrocknet ist. Und somit ist auch die Gefahr einer Keimbildung gegeben. „Wenn die Beckenfüllung vollzogen ist, werden wir die ersten Wasserproben ziehen und sehen, was dabei herauskommt, ob wir möglicherweise verschärfte Hygienemaßnahmen brauchen“, erläutert Stephan. Probleme mit den Filtern erwartet er nicht, diese werden wöchentlich gereinigt. Fünf bis sechs Wochen könne es nach der Beckenfüllung durchaus dauern, bis das Hallenbad wieder seine Türen öffnet – Sauna und Bistro sind bereits seit Mitte August wieder offen. „Wenn das schneller geht, wäre es natürlich super“, so der Betriebsleiter. Sein Wunsch ist es weiterhin, sogar noch vor Weihnachten wieder mit dem Badbetrieb zu starten. „Das wäre der Idealfall. Zwischen den Jahren war in der Vergangenheit immer die Hütte voll.“ Auch die Mitarbeiter würden sich darüber freuen. „Derzeit versuchen wir, es so zu gestalten, dass sich nicht allzu viele Fehlstunden ansammeln“, berichtet Stephan – und ergänzt: „Die meisten Mitarbeiter kommen derzeit nicht auf die vollen Arbeitsstunden.“ Bislang habe man das mit Urlaubs- und Überstundenabbau ganz gut hinbekommen. Dennoch seien auch welche dabei, die FOTO: STEPAN nun auf 40, 50 Fehlstunden kommen. „Das ist nicht dramatisch. Die Erfahrung der letzten Jahre zeigt, dass wir das wieder hinkriegen.“ Stephans Dank gilt der Verbandsgemeinde als Trägerin des Bades. „Das ist in keinster Weise selbstverständlich, dass das so funktioniert. Es ist wichtig, dass alle Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz behalten.“ Umso besser ist es, dass ein Ende der schwimmbadlosen Zeit in Kirchheimbolanden in Sicht ist. (ssl) 100 Megabit als Lohn für lange Wartezeit STEINBACH: Ortsgemeinde mit mehr als anderthalb Jahren Verzögerung über Firma Inexio mit DSL versorgt Was lange währt wird endlich gut: Wohl selten war das alte Sprichwort so zutreffend wie im Fall der DSL-Versorgung in der Verbandsgemeinde Winnweiler durch die Firma Inexio. Mit mehr als anderthalb Jahren Verspätung steht nun in Steinbach als erste Ortsgemeinde das schnelle Internet zur Verfügung – und das gleich mit Bandbreiten von bis zu 100 Mbit/s. Wie mehrfach berichtet, sollte der flächendeckende DSL-Ausbau in der VG bis zum ersten Quartal 2014 abgeschlossen sein. Träger der Maßnahme ist die Breitband-Infrastrukturgesellschaft (BIG) Winnweiler, die von den Energieprojekten Winnweiler – einer Anstalt des öf- fentlichen Rechts – und der saarländischen Firma Inexio gebildet wird. Den versprochenen Zeitplan hatte Inexio wiederholt nicht eingehalten: So hatte es im vergangenen Jahr geheißen, bis Ende 2014 wären Börrstadt, Breunigweiler und Steinbach mit DSL versorgt. Die weiteren Ortsgemeinden sollten bis Mitte dieses Jahres folgen – auch diese Zusagen waren nicht erfüllt worden. Trotz der wiederholten Verzögerungen hatten die Energieprojekte an Inexio festgehalten, allerdings im Mai ein Ultimatum gesetzt: Sollte Inexio nicht binnen kurzer Zeit den Worten Taten folgen lassen, werde man aus dem Projekt aussteigen. Dazu kam es nicht – laut Inexio hat die lange Wartezeit, so ärgerlich sie auch sei, für Steinbach einen positiven Nebeneffekt: Dank dem Einsatz der „Vectoring Technologie“ – dabei wird das auf den letzten Metern über die vorhandene Kupferleitung transportierte Signal durch Ausschaltung elektromagnetischer Störungen verstärkt – könnten höhere Bandbreiten realisiert und diese stabil zur Verfügung gestellt werden. „Heute ist ein guter Tag für unseren Ort“, sagte der Steinbacher Ortsbürgermeister Reiner Bauer. Das superschnelle Internet sei nicht zuletzt „ein tolles zusätzliches Argument für unser Neubaugebiet“. Manfred Kauer, Geschäftsführer der BIG Winnweiler, räumte ein: „Der Start war sicherlich holprig. Der Einsatz von Vectoring durch In- exio ist jedoch ein positives Zeichen für unsere Kunden.“ VG-Bürgermeister Rudolf Jacob zeigte sich erfreut, dass nach den bereits 2011 über Inexio erschlossenen Ortsgemeinden Gonbach und Sippersfeld „nun auch Steinbach eine sehr gute Internetverbindung hat“. Das Projekt nehme endlich Fahrt auf: In Börrstadt sind die Tiefbauarbeiten abgeschlossen, ab nächster Woche werden die Kabel gezogen. Noch dieses Jahr soll die Ortsgemeinde online sein, teilte Jacob gestern der RHEINPFALZ mit. Voraussichtlich Anfang 2016 wird Breunigweiler folgen, hier haben die Tiefbauarbeiten begonnen. Für die restlichen Ortsgemeinden sind die Detailplanungen angelaufen, so Jacob. (kra) Die flächendeckende Versorgung der VG Winnweiler mit DSL durch Inexio nimmt endlich Fahrt auf: Als nächstes soll noch in diesem Jahr Börrstadt online sein. FOTO: NOBI Was für den Menschen gut ist... SO ER RE IC HEN S IE UNS DONNERSBERGER RUNDSCHAU Verlag und Geschäftsstelle Pariser Str. 16 67655 Kaiserslautern 0631 3737-0 0631 72460 [email protected] Telefon: Fax: E-Mail: Abonnement-Service Telefon: 0631 3701-6300 Fax: 0631 3701-6301 E-Mail: [email protected] Privatanzeigen Telefon: Fax: E-Mail: 0631 3701-6400 0631 3701-6401 [email protected] Geschäftsanzeigen Telefon: Fax: E-Mail: 0631 3701-6800 0631 3701-6801 [email protected] Lokalredaktion Standort Kirchheimbolanden Telefon: Fax: E-Mail: Schlossstr. 8 67292 Kirchheimbolanden 06352 7035-19 06352 7035-20 [email protected] Standort Rockenhausen Telefon: Fax: E-Mail: Luitpoldstr. 20 67806 Rockenhausen 06361 91319 06361 3359 [email protected] DONNERSBERGER BEGEGNUNGEN: Tierphysiotherapeutin Kerstin Lorenz behandelt nicht nur Hunde – Praxis in Kirchheimbolanden peut sei gesetzlich nicht geschützt, erklärt Lorenz , deshalb habe sie ihre Ausbildung an der Akademie für Tiernaturheilkunde durch Zusatzausbildungen ergänzt – unter anderem in Akupunktur, Lymphdrainage, Gangbildanalyse oder Behandlung neurologischer Erkrankungen. VON ANNA-MARIA JUNG KIRCHHEIMBOLANDEN. Die schöne Bella mit ihrem seidig glänzenden Fell sitzt da wie ein Häufchen Elend. Weil der Tierarzt bei der etwas betagten Hundedame Arthrose diagnostiziert hat, ist nun die Kunst von Kerstin Lorenz gefragt. Die Tierphysiotherapeutin soll daran arbeiten, damit sich Bella nicht mehr so schwerfällig bewegt, wünscht sich das besorgte Frauchen. Im Vordergrund einer Behandlung steht nun, die Hundeseniorin schmerzfrei zu bekommen, damit sich bald wieder der Spaß am Gassigehen einstellt. Einleuchtend ist es allemal, dass die für den Menschen zur Selbstverständlichkeit gewordene Krankengymnastik beziehungsweise Physiotherapie auch einem Hund auf die Sprünge helfen kann. Diese Erkenntnis ist längst bewiesen, aber im Donnersbergkreis und drumherum sind Tierphysiotherapeuten dünn gesät. Weil es mit Massagen allein meist nicht getan ist, muss auch ein gewisses Maß an Ausstattung vorhanden sein, wird bei einem Blick in die Praxisräume von Kerstin Lorenz in Kirchheimbolan- „Einen Maulkorb habe ich bisher noch nicht gebraucht“, sagt Kerstin Lorenz. Nicht nur auf den Hund gekommen: Tierphysiotherapeutin Kerstin Lorenz, die in Marienthal lebt, will ihren Patienten wieder zu mehr Lebensfreude verhelfen. FOTO: STEPAN den in der Morschheimer Straße 15 deutlich, die sie Anfang dieses Jahres eröffnet hat. Anzutreffen ist sie hier nur bei Terminabsprache, denn mit ihrem mobilen Dienst „Tier in Bewegung“ ist sie öfter zu Hausbesuchen unterwegs. Erstaunlich, welch eine Vielzahl an Therapiegeräten für die tierischen Patienten sich in Regalen und auf dem Boden stapeln – alles wird gebraucht für das breite Spektrum an Behandlungsmöglichkeiten. Für ihre Praxisschwerpunkte – Therapie von orthopädischen und neurologischen Störungen, altersbedingten und allgemeinen Einschränkungen des tierischen Bewegungsapparats – ist Kerstin Lorenz also gut gerüstet. Die Bezeichnung Tierphysiothera- Sogar aus Amerika kommen einige in ihrer Praxis verwendete Therapiegeräte, erzählt Lorenz. Insgesamt sei sie mit Unterwasserlaufband, einer speziellen China-Wärmelampe, der Ausstattung für Elektrotherapie, Akupunktur, Magnetfeld- oder Stromtherapie, einem Röntgenbildbetrachter und vielem mehr gut ausgestattet, sogar für Blutegeltherapie sei sie gerüstet. Seit über 20 Jahren lebt die gebürtige Sächsin im Donnersbergkreis und ist in ihrem Wohnort Marienthal in bester Gesellschaft: Sie und ihr Mann sind mit fünf Hunden, drei Katzen, Wellensittichen, Schildkröten und anderem Kleingetier auf dem besten Weg, ihre Menagerie noch zu vergrößern, denn mancher ihrer Schützlinge ist als geschundene Kreatur zu ihnen gekommen. Die Liebe zum Tier ist auch der Grund, dass Kerstin Lorenz oft im Kirchheimbolander Tierheim anzutreffen ist. Dort ist ihr Fachwissen immer wieder gefragt. Sogar ein Schaf habe hier ihrer Hilfe bedurft, so Lorenz, denn schließlich behandle sie nicht nur Hunde, sondern auch Katzen und anderes Getier. „Einen Maulkorb habe ich bisher noch nicht gebraucht“, antwortet die Tiertherapeutin lachend auf die Frage der RHEINPFALZ. Sie gehe sanft mit ihren Patienten um, nehme sich viel Zeit für ihre Schützlinge und deren Besitzer. Diese werden von ihr auch in die Pflicht genommen, um die Behandlung des Vierbeiners optimal durchzuführen. Zusätzlich zu den therapeutischen Maßnahmen sollen die Hunde- oder auch Katzenhalter sie mit Übungen daheim unterstützen. Dafür bekommen sie einen detaillierten Behandlungsplan für die „Hausaufgaben“. Schließlich sei allen geholfen, betont Kerstin Lorenz, wenn der Bewegungsapparat des tierischen Patienten wieder besser funktioniert, die Schmerzen verschwunden sind und der Vierbeiner wieder mehr Lebensfreunde zeigt. kib_hp11_lk-stadt.01
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