Medienkonferenz San Bernadino am 20.01.2016 Christine Widmer Baumann, Parteipräsidentin CVP Uri Nein 2. Gotthardröhre Wir Urnerinnen und Urner spüren tagtäglich den Transitschwerverkehr. Deshalb ist für uns die über 20 Jahre eingeschlagene zukunftsorientierte Verkehrspolitik sehr wichtig. Dieser Weg ist nun konsequent weiterzuverfolgen. Darum hat die CVP Uri, entgegen Ihrer schweizerischen Mutterpartei, an ihrem sehr gut besuchten Parteitag klar Nein zur 2. Röhre gesagt. Vor allem auch die vielen jungen Parteimitglieder haben es an unserem Parteitag deutlich gemacht: Wir wünschen nicht, dass unsere nachhaltige und zukunftsweisende Verkehrspolitik Schritt für Schritt ausgehöhlt und Volksentscheide rückgängig gemacht werden. Denn diese Verkehrspolitik trägt unserer Landschaft und Umwelt Sorge und setzt die begrenzten finanziellen Mittel am richtigen Ort ein. Auch die Haltung des Urner Stimmvolkes ist klar. So hat der Urner Souverän letztmals am 15. Mai 2011 über eine Initiative und Gegenvorschlag der Regierung abgestimmt und dabei ein weiteres Mal zu einer zweiten Röhre - in welcher Form auch immer - Nein gesagt. Für die Urner Regierung ist der Wille des Volkes verbindlich und daher setzt sie sich auch sehr konsequent für ein Nein zur 2. Gotthardröhre ein. Für unsere Haltung gibt es zwei wesentliche Gründe: Erstens: Wir wollen den Schwerverkehr auf die Schiene bringen und der Neat eine echte Chance geben. Die Schweiz baut das Jahrhundertprojekt NEAT, für welches uns der Rest der Welt beneidet – im Juni 2016 wird dieses Milliarden-Bauwerk in Erstfeld und Biasca eröffnet. Das Grossprojekt Neat hat Uri und seine Landschaft vor grosse Herausforderungen gestellt. Wir haben Sie gemeistert und ertragen, weil uns die Verlagerung des Schwerverkehrs versprochen wurde. Bundesrat und Parlament haben zudem für den Bau eines Viermeterkorridors die Weichen gestellt und die Finanzierung bewilligt. Die notwendigen Kapazitäten für die Verlagerung des Schwerverkehrs von Grenze zu Grenze sind bis 2020 bereitgestellt. Nun stehen wir wenige Monate vor der Eröffnung der Neat und schon will man diesem teuren Jahrhundertwerk mit dem faktischen Ausbau der Strassenkapazitäten Konkurrenz machen. Christine Widmer Baumann Parteipräsidentin CVP Uri 11.01.16 Das führt uns zum zweiten wesentlichen Grund für die Ablehnung der 2. Gotthardröhre in Uri. Wir glauben nicht, dass das Versprechen, am Gotthard würden mit dem Bau der zweiten Röhre keine Kapazitäten erweitert, eingehalten werden kann. Sobald am Gotthard vier Spuren gebaut sind, wird von innen und von Seiten der EU der Druck entstehen, dass alle vier Spuren voll betrieben werden. Glauben Sie daran, dass dereinst während den Stauzeiten von an sich vier gebauten Spuren nur zwei genutzt werden? Ich nicht! Die aufgezeigten Gründe mögen auf den ersten Blick den Anschein einer engen „Urnersicht“ erwecken. Doch darum geht es mir nicht. Schon alleine die Tatsache, dass der Bau einer 2. Gotthardröhre die NEAT konkurrenziert zeigt die schweizerische Tragweite. Nicht nur wir Urnerinnen und Urner werden von einer 2. Röhre negativ betroffen sein. Das grössere Verkehrsaufkommen wird Auswirkungen auf die gesamte Transitachse haben und so werden überall Staus und Mehrverkehr entstehen. Wer also den Schwerverkehr auf der Schiene verlagern und mit unseren Finanzen ökonomisch umgehen will, setzt sich gegen eine 2. Gotthardröhre ein! Christine Widmer Baumann Parteipräsidentin CVP Uri 11.01.16
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