Yoga der Anstrengung Hatha-Yoga ist einer der großen und wichtigen Wege zur Befreiung. Er wird auch als • Yoga der Anstrengung bezeichnet. Eine andere Definition bezeichnet den Hatha-Yoga als den • „nassen Weg“, da er viel Schweiß und Anstrengung fordert. Der Hatha-Yoga entwickelte sich aus dem • shivaitischen Tantrismus. Als sein Begründer wird der große Yogi • Gorakshanatha / Goraksa verehrt. Er war Schüler des legendären Yogi Matsyendranatha. Hatha bedeutet übersetzt • • • • • Anstrengung Gewalt Kraft Hartnäckigkeit Unterdrückung. Dieser Yogaweg ist eine sehr körperbetone und kraftvolle Art des Yoga. Ziele dieses Yoga sind die • Reinigung der Nadis • Erweckung der Kundalini. Copyright – Zentrum für Yoga – Markus Ritz – Ebern 2013 1 Der Hathayogi versucht, durch • • • • • Asanas, Körperstellungen Pranayama, Atemkontrolle Mudras, Siegel Bandhas, Verschlüsse Shat Karma, sechsfache Reinigungsübungen die feinstofflichen Energiekanäle zu öffnen, die Energiepunkte zu beleben, um schließlich die Kundalini zu wecken. Um die Kundalini zu wecken bedarf es großer Energie und Hitze. Diese Hitze, tapas, wird unter anderem durch die Übungen und Praktiken erzeugt. Das wichtigste Element zur Erweckung der Kundalini stellt jedoch die • Kontrolle des Samens • Zurückhaltung des Samens • Kontrolle der Sexualkraft dar. Der ambitionierte Yogaschüler hält seinen Samen zurück, um die notwendige Hitze im Unterleib zu erzeugen, damit dadurch die Kundalini erwacht. Der Yogi versucht somit nicht, die Sexualität zu unterdrücken, sondern er versucht vielmehr, die Sexualenergie in göttliche Energie umzuwandeln. Ist die Kundalini erwacht, so sucht sie sich die Öffnung der Sushumna-Nadi und durchbohrt diesen Verschluss. Dann schickt der Yogi die Energie durch diesen Kanal hindurch nach oben zum Scheitel. Auf ihrem Weg werden die Chakren geöffnet und dadurch das Bewusstsein erweitert. Kommt die Energie am Scheitelpunkt, dem Brahmarandra, an so kommt es zur Vereinigung von Körper und Geist, Shiva und Shakti oder universeller und kosmischer Energie. Eine weitere Definition des Begriffs Hatha ist • Ha - Sonne • Tha – Mond. Diese Definition kann vielfach gedeutet werden. Zum einen werden beim Hatha-Yoga die beiden Energiekanäle Ida und Pingala gereinigt und durchgängig gemacht. Die beiden Gegensätze ergänzen sich und wirken zusammen. Weiterhin kann man die Vereinigung von Shiva und Shakti als die Verbindung von Sonnen- und Mondenergie sehen. Copyright – Zentrum für Yoga – Markus Ritz – Ebern 2013 2 Im Hatha-Yoga versucht der Yogi, seinen Körper gesund zu erhalten und ihn von allen körperlichen Leiden zu befreien. Durch diese Gesundheit kann der Yogi sehr alt werden, um zu üben, Samadhi zu erreichen. Die Hatha-Yogis gehen davon aus, dass sich der Mond in Form des Nektars der Unsterblichkeit in der Nähe des Gaumens befindet. Dies ist der Nektar der Unsterblichkeit, Amrita. Vom Gaumen aus tropft der Nektar der Unsterblichkeit in das Sonnenfeuer des Manipura-Chakras in den Bauchraum hinein und verbrennt. Dadurch altert der Mensch. Um diesen Alterungsprozess zu verhindern, gibt es verschiedenste Techniken wie beispielsweise • Kopfstand, Sirshasana • Khecari-Mudra. Gorakshanatha legte den Grundstein für die Schriften des Hatha-Yoga. Er schrieb das Buch • Hatha-Yoga welches verschollen ist. Dieses Buch beeinflusste die anderen bedeutenden Schriften des Hatha-Yoga: • Hatha-Yoga-Pradipika (15. Jahrhundert) • Gheranda-Samhita • Shiva-Samhita. Copyright – Zentrum für Yoga – Markus Ritz – Ebern 2013 3
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