EA-Sommerserie - Entlebucher Anzeiger

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Entlebucher Anzeiger Freitag, 24. Juli 2015 – Nr. 58
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Entlebucher Anzeiger Freitag, 24. Juli 2015 – Nr. 58
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Aus dem Fotoalbum...
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…des Foto-Clubs Amt Entlebuch
Seit 38 Jahren besteht der
Fotoclub Amt Entlebuch.
Manche Mitglieder von damals
sind noch heute dabei. Sie
alle haben die technische
Entwicklung vom Labor hin
zur digitalen Fotografie erlebt.
Lieblingsbild
1982 besuchte der Foto-Club eine Ausstellung in Biel. Dabei entstand diese witzige Aufnahme: Drei Mitglieder posieren in einem Schaufenster, die restlichen
betrachten sie von aussen. [Bildarchiv Foto-Club Amt Entlebuch]
Josef Küng
Fünf Mitglieder des Foto-Clubs Amt Entlebuch
sind an diesem Sommerabend im «Adler»-Säli
in Schüpfheim zusammengekommen. Sie haben eigene Bilder mitgebracht – und jede Menge Erinnerungen. Kein Wunder: Die meisten
von ihnen waren schon vor 38 Jahren dabei, als
der Verein gegründet wurde. Erster Präsident
war Alphonse Teuffer; nach zwei anderen Amtsinhabern steht er dem Verein auch heute wieder
vor.
Selfie
Alphonse Teuffer
66-jährig, Präsident Foto-Club Amt
Entlebuch
Kamera:
Canon EOS 5D Mark III,
Vollformat.
Objektive:
Canon 24-105,
Sigma 100-400 und
Sigma Makro 105.
Lieblingsmotiv: Früher Kinderaufnahmen,
heute Reisebilder.
Tipps & Tricks
Lichtempfindlichkeit
Wie beim früheren Fotofilm hat auch der
digitale Bildsensor eine gewisse Lichtempfindlichkeit, welche in ISO-Werten angegeben wird. Die Grundeinstellung bei Tageslicht beträgt meistens ISO 100. Eine höhere ISO-Einstellung ermöglicht auch bei
schlechten Lichtverhältnissen eine Aufnahme ohne Blitz und mit relativ kurzer Belichtungszeit. Man kann so also verwackelte
oder unscharfe Fotos besser verhindern,
auch wenn das Motiv in Bewegung und
das Licht eher spärlich ist. Die Kehrseite
dieser Einstellung ist das Bildrauschen,
welches je nach Kamera und Sensorgrösse bereits ab ISO 800 enorm störend wirken kann. Hier lohnt es sich also, das noch
«vertretbare» Limit des ISO-Werts der eigenen Kamera auszuprobieren.
Kann man den Kamerablitz verhindern,
gelingen beispielsweise bei Konzerten mit
all den farbigen Scheinwerfern stimmungsvollere Aufnahmen. Ein weiterer Tipp:
Grosses Bildrauschen, also sehr körnige
Stellen in dunklen Bildbereichen, stört bei
Schwarz-Weiss-Aufnahmen
weniger.
[mdz]
Gesellschaftliches wichtig
Im lockeren Gespräch mit dem EA kommt eines
immer wieder zum Ausdruck: Ebenso wichtig
wie das Fotografische ist den Clubmitgliedern
das Gesellschaftliche. Es gab ab und zu Mitgliederwechsel, der harte Kern ist geblieben. Wie
1977 zählt der Club heute rund ein Dutzend Aktive. «Wir haben das Ziel, uns fotografisch weiterzubilden. Aber ebenso wichtig sind das Zusammensitzen und ein Gläschen Wein», sagt
Alphonse Teuffer. Das Kameradschaftliche lässt
sich auch im Jahresprogramm ablesen: Der Samichlaushöck, die Silvesterfeier und die jährliche Fotoreise haben ihren festen Platz und lassen Erinnerungen sprudeln: Appenzell, Paris,
Bellinzona, Greyerz, Venedig, Taubenlochschlucht…
Ist der Foto-Club eine verschworene Gesellschaft, die lieber unter sich bleibt? «Wir werben
nicht aktiv, aber jeder und jede ist bei uns willkommen», sagt Teuffer. Und Markus Zehnder
fügt schmunzelnd hinzu: «Vielleicht trägt dieser
Zeitungsartikel dazu bei.»
Blick durch eine Schneewechte auf dem Rothorn ins Entlebuch. Das Bild
stammt von Ursula Krummenacher.
Für das Treffen mit dem Entlebucher Anzeiger haben fünf Mitglieder des Foto-Clubs Amt Entlebuch
eine Bildauswahl ins «Adler»-Säli mitgebracht (von links): Peter und Ursula Krummenacher-Alessandri, Alphonse Teuffer, Markus Zehnder und Josef Dängeli. [Bild kü.]
Escholzmatt, Schüpfheim und Entlebuch oscura. Der dauernde Austausch untereinanzeigten die Mitglieder insgesamt 160 Bilder. der gibt aber immer wieder neue Ideen und
Im Rückblick betrachtete
verhindert eine Spezialisierung.
man diesen Gang an die
Was alle mitgemacht haben,
«Analog oder
Öffentlichkeit sehr selbstist der Wechsel von der analokritisch: «Wir gingen voller
gen zur digitalen Fotowelt. Und
digital – ein
Enthusiasmus in diese ersbeim Zuhören wird klar: Nicht algutes Bild bleibt le haben diesen Schritt gleich
te Ausstellung; zwei Jahre
später war uns das daJeder hatte sein Labor
schnell und gleich konsequent
ein gutes Bild.» vollzogen.
Ein Gespräch mit den Foto-Clüblern ist zugleich mals Gezeigte zum Teil
Und die Ansichten,
Peter Krummenacher
ein Ausflug in die Geschichte der Fototechnik. peinlich», bilanziert Markus
was die digitale Fotografie inkluAn der Gründungsversammlung 1977 wurde Zehnder. – Aber das war
sive Bildbearbeitung am Combeschlossen, im Pfarreiheim Schüpfheim ein für den Foto-Club auch eine Chance, eine puter «gebracht» hat, gehen ziemlich weit ausFotolabor einzurichten und einen clubinternen Herausforderung. 1982 folgte in Escholzmatt einander.
«Es galt, sich von einer alten Welt zu verabLaborkurs durchzuführen. Da ging es um ganz eine weitere Ausstellung, 1990 eine dritte in
schieden. Plötzlich musste man Schwarzkonkretes Handwerk, um den Durchlauf vom Schüpfheim.
Sich fotografisch weiterbil- Weiss-Filme extra bestellen», sagt Peter KrumFotografieren über die Filmentden war und ist bis heute ein menacher. Die meisten von ihnen hätten paralwicklung bis zum Vergrössern
«Wir werben
Kernanliegen des Vereins – lel zur analogen Ausrüstung versuchsweise eider Fotos. «Jeder von uns hatauch am aktuellen ne digitale Kompaktkamera angeschafft, bald
te bald ein eigenes Labor. Wir
nicht aktiv, aber abzulesen
Jahresprogramm: Foto-Exkur- darauf eine Spiegelreflexkamera.
gingen oft zueinander heim,
jeder und jede
sionen führten in den BergVereinspräsident Alphonse Teuffer glaubt,
pröbelten und tauschten Erfrühling und zum Naturlehr- dass die heutige Technik zu einer Schnappfahrungen aus», erinnert sich
ist bei uns will- pfad Ettiswil. Im Herbst folgen schuss-Fotografie verleitet und dass das einJosef Dängeli.
unter anderem eine Schne- zelne Bild nicht mehr den früheren Stellenwert
Dieser Austausch kam erst
kommen.»
ckenexkursion in die Natur hat. Ursula Krummenacher andererseits berecht beim Fotografieren zum
Alphonse Teuffer
und eine Schwarz-Weiss-Ses- kennt: «Ich bin ein Fan von Handy-Bildern geTragen. Mit welcher Kamera
sion in Bern.
worden und ziehe viele Bilder auf den Compukann man was? Was leistet
welches Objektiv? Was ist eine gute Bildkompoter.» Salomonisch urteilt ihr Mann Peter Krumsition? Und wenn man einander die eigenen Bil- In der digitalen Welt angekommen
menacher: «Die Technik ist das eine, das Fotoder präsentierte, tat man das noch nicht am Bemerkenswert ist, dass sich in all den Jahren grafieren das andere. Ein gutes Bild bleibt ein
Laptop, sondern mit einer Diaschau.
kein Club-Mitglied auf eine Technik oder ein gutes Bild.»
Thema festgelegt hat. Gewiss: Der eine pröImmer dazulernen
belt gerne mit Makros, der andere liebt Port- In der nächsten Ausgabe zeigen wir Bilder aus
Schon im dritten Vereinsjahr wagte sich der räts, die Dritte Berglandschaften, der Vierte dem Fotoalbum von Conny Bucher aus EscholzFoto-Club an seine erste Ausstellung. In hantiert noch immer gerne mit der Camera matt
Eine Nahaufnahme an der Kleinen Emme. Peter Krummenacher aus Luzern bezeichnet diese Art von Fotografie als
«Digitales Malen».
Club-Mitglied Josef Dängeli pflegt unter anderem die Landschaftsfotografie. Das Bild mit dem wechselvollen LichtSchatten-Spiel zeigt einen Aufstieg zum Bishorn im Wallis.
Eine Arbeit von Alphonse Teuffer: Schwarz-Weiss-Aufnahme, Fingernägel und
Kette koloriert.