Peter Hentschel, Theresa Horn, Johanna Lutz, Laura Kuehn, Joachim Lindner MustervorschriftVersuch5.4.1.2: DarstellungvonAnthranilsäureausPhthalsäureimid In einem 250 mL Rundkolben werden 32.0 g Natriumhydroxid in 120 mL Wasser gelöst und im Eisbad gekühlt. Unter Rühren werden mit einer Spritze 8.40 mL (164 mmol) Brom zugegeben. Die Reaktionsmischung wird dabei auf 0 °C abgekühlt. Anschließend werden 23.6 g (160 mmol) fein gemörsertes Phthalimid, sowie eine Lösung aus 22.5 g Natriumhydroxid und 80 ml Wasser zugegeben. Danach wird das Eisbad entfernt, woraufhin sich die Lösung innerhalb weniger Minuten auf 60 °C erwärmt. Bei dieser Temperatur wird weitere 15 Minuten gerührt und das Reaktionsende mittels DC kontrolliert. [1] Anschließend wird die Reaktionslösung wieder im Eisbad gekühlt und langsam mit 75 mL konzentrierter Salzsäure neutralisiert. [2] Das Gemisch wird in ein großes Becherglas überführt, wozu anschließend 25 mL Essigsäure gegeben wurden. [3] Der dabei ausgefallene Feststoff wird filtriert und zwei Mal mit je 20 mL kaltem Wasser gewaschen. Das Rohprodukt wird aus Wasser mit einer Spatelspitze Aktivkohle umkristallisiert. Die Lösung wird über einen vorgeheizten Büchnertrichter heiß filtriert, das Filtrat im Eisbad gekühlt, der ausgefallene Feststoff abgesaugt und im Vakuumexsikkator getrocknet. [4] Ausbeute: 10.3 g (75.1 mmol ≙ 47 %) eines braunen Feststoffes Schmelzpunkt: 143.5 °C Anmerkungen: [1] Als Laufmittel wird ein Gemisch aus Petrolether und Essigsäureethylester 1:1 verwendet. [2] Bei der Zugabe muss der pH-Wert immer mal wieder überprüft werden um eine Übersäuerung zu vermeiden. Ist das Gemisch sauer, muss dies wieder mit einer Natriumhydroxid-Lösung neutralisiert werden. [3] Die Essigsäure muss langsam zugegeben werden, da es zu einer starken Schaumbildung kommt. [4] Auch wenn der Feststoff dunkelbraun ist, ist eine zweite Heißfiltration keine gute Lösung. Das Produkt wird dadurch kaum reiner, doch die Ausbeute verringert sich. Literatur: L.M. Harwood, C.J. Moody, J.M. Percy, Experimental Organic Chemistry, 2. Aufl., Blackwell Science, Oxford, 1999, S. 515-518 Peter Hentschel, Theresa Horn, Johanna Lutz, Laura Kuehn, Joachim Lindner MustervorschriftVersuch4.4.4: 1. Darstellungvon1,4‐Dihydronaphthalin‐1,4‐endoxidaus Anthranilsäure In einem 250 ml Dreihalskolben mit Rückflusskühler und Rührer werden 17.2 g (253 mmol) Furan in 18.3 mL 1,2-Dimethoxyethan (DME) vorgelegt und unter Rückfluss erhitzt. Alle zehn Minuten werden je 3 mL einer Lösung aus 6.35 g (54.2 mmol) Isoamylnitrit in 18.3 mL DME und einer Lösung von 5.00 g (36.5 mmol) Anthranilsäure in 18.3 mL DME mit 2 separaten Pasteurpipetten zugegeben. [1] Nach vollständiger Zugabe wird das Reaktionsgemisch noch etwa 3 h refluxiert und anschließend auf Raumtemperatur abgekühlt. Der Reaktionsverlauf wird mittels DC kontrolliert. [2] Anschließend wird eine Lösung von 910 mg Natriumhydroxid in 25 mL Wasser zugegeben. Danach wird das Gemisch in einen 250 mL Scheidetrichter überführt und drei Mal mit je 50 mL Petrolether extrahiert. Die organische Phase wird daraufhin noch sechs Mal mit je 25 mL Wasser gewaschen. Die Lösung wird über Magnesiumsulfat getrocknet, das Trockenmittel abfiltriert und das Lösungsmittel am Rotationsverdampfer abdestilliert. Der gelblich-braune, ölige Rückstand wird über Nacht ins Tiefkühlfach gestellt, wo dieser auskristallisiert. [3] Rohausbeute: 1.53 g ( 10.6 mmol ≙ 29 %) Das hellbraune Rohprodukt wird mittels Vakuumsublimation gereinigt, was zu einem farblosen, kristallinen Feststoff führt. [4] Schmelzpunkt: 56 °C 2. Darstellungvon1‐Naphtholaus1,4‐Dihydronaphthalin‐ 1,4‐endoxid In einen 25 mL Rundkolben werden 97 mg (0.673 mmol) 1,4-Dihydronaphthalin-1,4-endoxid in 2.25 mL Ethanol gelöst. Zu der Lösung werden 1.12 mL konzentrierte Salzsäure gegeben, kurz gerührt und anschließend 2 h bei Raumtemperatur stehen gelassen. Das Reaktionsende wird mittels DC-Kontrolle festgestellt. [5] Das Reaktionsgemisch wird in einen 100 mL Scheidetrichter überführt, 15 mL Diethylether und 10 mL Wasser hinzugegeben und ausgeschüttelt. Die Etherphase wird anschließend noch zwei Mal mit 5 mL Wasser gewaschen, über Magnesiumsulfat getrocknet und vom Trockenmittel abfiltriert. Das Filtrat wird dann am Rotationsverdampfer bis zur Trockene eingeengt, bis sich ein farbloser Feststoff bildet. Peter Hentschel, Theresa Horn, Johanna Lutz, Laura Kuehn, Joachim Lindner Anschließend wird das Rohprodukt mittels Vakuumsublimation gereinigt. [6] Ausbeute: 65.0 mg (0.451 mmol ≙ 67 %) eines farblosen kristallinen Feststoffes Schmelzpunkt: 93 - 94 °C Anmerkungen: [1] Die beiden Lösungen müssen gleichzeitig und im gewissen Zeitabstand zugegeben werden, um die Bildung von unerwünschten Nebenprodukten zu vermeiden. [2] Als Laufmittel wird Essigsäureethylester verwendet. [3] Falls das Produkt durch noch vorhandene Verunreinigungen nicht auskristallisiert, ist eine Aufreinigung durch Säulenchromatographie möglich. Hierfür wird als Laufmittel Petrolether: Essigsäureethylester im Verhältnis 95:5 verwendet und das Produkt über Nacht im Tiefkühlschrank gelagert. [4] Die Sublimation ist zur Aufreinigung besser geeignet als eine Umkristallisation. Es ist eine genügend große Sublime nötig, um eine schnelle Sublimation durchzuführen. Die Sublimation wird bei 1 – 2 mbar und 45 - 50 °C durchgeführt. [5] Als Laufmittel wird Petrolether verwendet. [6] Die Sublimation ist zur Aufreinigung besser geeignet als eine Umkristallisation. Es ist eine genügend große Sublime nötig, um eine schnelle Sublimation durchzuführen. Die Sublimation wird bei 1 – 2 mbar und 85 - 90 °C durchgeführt. Literatur: L.M. Harwood, C.J. Moody, J.M. Percy, Experimental Organic Chemistry, 2. Aufl., Blackwell Science, Oxford, 1999, S. 515-518
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