LightPLAS-Funktionsbeschichtungen für

F r a u n hofe r - i n s t i t u t f ü r fe r t i g u n g s t e c h n ik u n d a n g e w a n d t e mat e r ialfo r s c h u n g I F A M
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1 Unbeschichtete Messing-Oberfläche mit einem unsichtbaren (l.) und sichtbaren
Fingerabdruck (r.).
2 Beschichtete (l.) und unbeschichtete Kupfer-
Oberfläche (r.).
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Farbneutrale LightPLAS®Funktionsbeschichtungen für
Metalloberflächen
Fraunhofer-Institut für
Fertigungstechnik und
Herausforderung –
Angewandte Materialforschung IFAM
Erhalt des optischen Erscheinungsbilds
LightPLAS®- Beschichtungstechnologie
Die LightPLAS®- Technologie beschreibt ein
– Klebtechnik und Oberflächen –
Wiener Straße 12
Neben der eigentlichen Funktionalität von
von der Fraunhofer-Gesellschaft neuartig
28359 Bremen
Bauteilen und Produkten wird deren Wahr-
entwickeltes Verfahren auf Basis der VUV-
nehmung wesentlich durch das Erschei-
(Vakuum-Ultraviolett) Strahlungswechsel-
Institutsleiter
nungsbild der Oberfläche definiert.
wirkung zur Darstellung von Funktions-
Prof. Dr. Bernd Mayer
Vor allem Metalloberflächen wirken durch
beschichtungen.
ihre Farbe und ihre Lichtreflektion gegenüber Kunststoffoberflächen edler und
Die Beschichtung erfolgt als zweistufiger
qualitativ wertvoller. Darüber hinaus ver-
Prozess, bei dem im ersten Schritt eine
Plasmatechnik und Oberflächen – PLATO –
mittelt die Haptik des »kalten« Metalls und
flüssige Vorverbindung auf die zu
Dr. Ralph Wilken
seine Oberflächenstruktur einen wertigen
beschichtende Oberfläche aufgetragen
Telefon +49 421 2246-448
Charakter.
wird. Im zweiten Schritt erfolgt die VUV-
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Für den langfristigen Erhalt der optischen
Licht basierte Strahlungsvernetzung dieser
Kontakt
und haptischen Oberflächencharakteristik
Vorverbindung zur eigentlichen Funktions-
VUV-Technologie
ist es vielfältig notwendig, die Metall-
beschichtung. Derartige Beschichtun-
Dr. Christopher Dölle
oberfläche zu schützen. Anderenfalls leidet
gen sind amorphe und dreidimensional
Telefon +49 421 2246-621
die Oberfläche durch z. B. Korrosion oder
vernetze Dünnschichten (typ. 0,3–10 µm).
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Kratzspuren.
So erreichen sie eine hohe thermische und
Daher benötigt die Oberfläche einen
chemische Belastungsfähigkeit.
www.ifam.fraunhofer.de
funktionellen und optisch nicht wahrnehm-
© Fraunhofer IFAM
baren Oberflächenschutz.
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Mit Hilfe der LightPLAS®-Technologie sind
Farbpixeln beim Fernseher oder bei einem
mannigfaltige Funktionsbeschichtungen
gedruckten Foto.
darstellbar, beispielsweise Korrosionsschutz- und Anlaufschutzbeschichtungen,
Um farbneutrale Beschichtungen herzu-
Kratzfestschichten oder Antifingerprint-
stellen, müssen somit die unterschiedlichen
Beschichtungen.
Farben des sichtbaren Lichts, die Regenbogenfarben, sehr dicht nebeneinander auf
der Oberfläche vorliegen (Abb. 5 + 6). Das
Unsichtbare Funktionsbeschichtungen
Auge kombiniert alle Farben miteinander
und setzt diese wieder zu »weißem Licht«
Lacke sind als Oberflächenschutz für
zusammen.
Metalle bekannt. Durch ihre typischen
Schichtdicken oberhalb von 10 µm neigen
sie jedoch dazu die Oberflächentopogra-
Portfolio des Fraunhofer IFAM
phie einzuebnen. In Folge verändert sich
die gefühlte Temperatur des Metalls – das
Das Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik
Metall wirkt wärmer und andererseits
und Angewandte Materialforschung IFAM
ändert sich das Reflexionsverhalten der
steht Ihnen als kompetenter und flexibler
Oberfläche – die Schicht wird optisch wahr-
Partner zur Seite. Zum Leistungsspektrum
genommen. Dünne homogene Funktions-
gehören:
| Schichtbestmusterung
beschichtungen, d. h. Schichten mit Dicken
unterhalb weniger Mikrometer, verursachen
jedoch Interferenzfarben. Dieser optische
Effekt ist von Seifenblasen bekannt. So
entstehen für das Auge sichtbare Oberflä-
| Maßgeschneiderte Schichtentwicklung
| Null-Serien Produktion
| Anpassung bestehender Verfahren
| Prozessanalytik
wird negativ beeinflusst.
| Qualitätssicherungskonzepte
| Schichtprüfung
Mit Hilfe der LightPLAS®-Technologie können
Das Fraunhofer IFAM unterstützt bei der
dünne und zugleich unsichtbare Funk-
Konzeptionierung und Auslegung einer auf
tionsbeschichtungen realisiert werden.
Ihre Bedürfnisse zugeschnittenen Beschich-
Dies gelingt dadurch, dass bewusst eine
tungsanlage.
chenfarben und die Eigenfarbe des Metalls
Beschichtung hergestellt wird, die in ihrer
Schichtdicke inhomogen ist. Die hieraus
resultierenden unterschiedlichen Interferenzfarben liegen auf der Oberfläche derart
3 + 4 Blick auf farbneutrale Beschichtungen mit
dicht nebeneinander, dass das Auge diese
nicht aufzulösen vermag. Dieser Effekt ist
vergleichbar mit den einzelnen
Hilfe eines Mikroskops.