DGKS Angelika Schirnhofer, DGKP Alexander Jäger, Tens

Transkutane elektrische
Nervenstimulation
Interdisziplinäre Schmerzambulanz der
Univ.Klinik für Anästhesiologie und
Intensivmedizin
Leitung : Ass.Prof.Dr. Gudrun Rumpold-Seitlinger
DGKS Angelika Schirnhofer
DGKP Alexander Jäger
Transkutane elektrische
Nervenstimulation (TENS) bedeutet:
Applikation von elektrischen Impulsen, die durch
die Haut auf Nerven einwirken, um Schmerzen zu
vermeiden oder zu lindern.
• segmentale spinale Schmerzhemmung
entsprechend der Gate-Control-Theorie
(A-beta, A-delta, C Fasern)
• zentrale bzw. supraspinale
Schmerzhemmung ( Endorphin,
Dynorphin, Serotonin, NA )
TENS = nur eine von mehreren
Maßnahmen, die bei
chronischen
SchmerzpatientInnen
gleichzeitig und gezielt
nebeneinander eingesetzt wird.
 Stimulator
 Kabel
 Elektroden
 Stromstärke: 10 – 70 mA
 Impulsdauer: 0,05 – 0,5 ms
( Rechteckimpulse)
 Frequenz: 1 – 100 Hz
hochfrequente Stimulation ( 50 – 100 Hz)
IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII
Einzelimpuls – Stimulation ( 1 – 4 Hz)
I I I I I I I I
Burst Stimulation
IIIII
IIIII
IIIII
 Intensität (mA)
von PatientInnen selbst bestimmt
 Impulsdauer (ms)
ideal 0,05 bis 0,5 ms – myelinisierte Nerven werden
stimuliert
 Impulsform
mono- bzw. biphasische Rechteckimpulse
Niedrige
Frequenz 2
Hz
Hohe
Frequenz
100 Hz
• Enkephalin, BetaEndorphin, Endomorphin
• Dynorphin
Hochfrequente
Stimulation
 Großkalibrige




Nervenfasern (A-beta)
Spinale Hemmung
Rascher
Wirkungseintritt
Schnelle Gewöhnung
Hohe Dosen Naloxon zur
Antagonisierung
Einzelimpuls
Stimulation
 Schmerzleitende
Nervenfasern ( A-delta,
C-Fasern)
 Endogene
Schmerzhemmung
 Lang anhaltend
 Geringe Dosen Naloxon
antagonisieren
 Schmerzunterdrückung
 Durchblutungsoptimierung
 Muskelentspannung
 Reflektorische Wirkung auf viszerale
Organsysteme und Hormondrüsen
 Harmonisierung der Tonuslage
 Leistungssteigerung
 Prophylaxe
 Muskuloskelettale Schmerzen
 Posttraumatische Schmerzen
 Neuralgien
 Stumpf- und Phantomschmerzen
 Durchblutungsstörungen
 Karzinomschmerzen
 Kopfschmerzen
 Reduzierung der
Schmerzmitteleinnahme
 Besserung des Allgemeinbefindens
 Verbesserung der Beweglichkeit und
der aktiven Teilnahme am Leben
 Nichtinvasiv
 Nebenwirkungsfrei/arm
 Einfache Durchführung
 Leicht erlernbar
 Kostensparend und wirtschaftlich
 Hohe Effektivität
 Keine Abhängigkeit
 Ständige Verfügbarkeit der Therapie
 Kann in den Arbeitsalltag integriert
werden.
 Herzschrittmacher (Demand)
 Elektronische Implantate
 Herzrhythmusstörungen
 Extreme Stromempfindlichkeit
 Epilepsie und Tetanieneigung
 Schwangerschaft
 Allergie auf Klebstoff
 Hautirritationen / Wunden
 Eine große Anzahl von Therapieversagen wird der
mangelnder Compliance angelastet (Flöter, Frankfurt
1989)
 Die gründliche Einweisung der Patienten in die
Heimtherapie ist ausschlaggebend und einer der
wichtigsten Punkte für eine erfolgreiche Therapie.
 Die Einweisung übernimmt ausgebildetes
Pflegepersonal der Univ. Klinik für Anästhesie und
Intensivmedizin/Schmerzambulanz.
 Fehlerhafte Aufklärung
 Körperliche Einschränkung bei der Elektrodenanlage
 Eingetrocknete/falschgelagerte Elektroden
 Elektrodenabstand von 2 cm nicht eingehalten
 Hautirritationen
 Falsche Programmwahl
 Geräteprobleme/ Batterien
 TENS bei akutem Schmerz:
6 Studien: Verbesserung mit TENS
gegenüber Placebo TENS (ohne Strom) VAS
Senkung um 24,62 (VAS = 100)
4 Studien: Schmerzreduktion mit
TENS von 50 % gegenüber Placebo TENS
 TENS bei Phantomschmerz:
Studien zeigen keine Evidenz
Johnson MI, Paley CA, Howe TE, Sluka Ka 2015
 Min. 3 – 5 mal täglich.
 Behandlungsintervall: 30 – 90 min gefolgt von 30 -90
min Pause.
 Akute Schmerzen klingen oft nach einigen
Behandlungen ab.
 Chronische Schmerzen müssen über Wochen und
Monate behandelt werden.
 5 mal täglich (30 min)
 Stromstärke individuell unter Schmerzgrenze ( z.B. 10
vs. 25 mA)
 Stimulation: 3 sec 100 Hz/ 3 sec 2 Hz
 Elektrodenanlage:
direkt über dem Schmerzgebiet
Einkreisen des Schmerzgebietes mit 4 Elektroden
paravertebral
Kathode paravertebral , Anode entlang des
schmerzhaften Dermatoms
 Bei chron. nozizeptiven Schmerzen
 Durchblutungsverbesserung
 Min. 3 mal täglich anwenden (30 min)
 Stromstärke - hohe Intensität min. 20 – 40 mA
 Stimulation: 2 Hz
 Elektrodenanlage: außersegmental über
Akupunkturpunkten
 Migräne
 Gastroenterale/hepatogene/urogenitale Beschwerden
 Eine Elektrode (Indifferenzelektrode) wird über dem
Schmerzareal platziert.
 Mit der 2. Elektrode werden nacheinander alle zugehörigen
Trigger- und Akupunkturpunkte kurz (10 – 20 sec)
stimuliert.
 Intensität: individuell
 Frequenzen: 2 -10 Hz tonisierende Wirkung
über 20 Hz sedierende Wirkung
meist werden 10 Hz verwendet.
Danke für die
Aufmerksamkeit!