WIE FRAUEN DEN REGEN „ERNTEN“ - Kirche

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Brot für die Welt
WIE FRAUEN DEN REGEN „ERNTEN“
Wenn es einmal regnet in Uganda, könnte man meinen, der Himmel öffnet seine Schleusen. Trotzdem hat nicht einmal die Hälfte
der Bevölkerung in dem ostafrikanischen Land Zugang zu sauberem Wasser.
Dies gilt auch für die Bewohner des Oruchinga-Tals im Südwesten
von Uganda. Es ist Aufgabe der Frauen, ihre Familien in dem weitläufigen und hügeligen Tal mit dem kostbaren Gut zu versorgen.
Dafür müssen sie jeden Tag mehrere Stunden zu Fuß mit einem
Kanister auf dem Kopf bis zum Fluss Kagera, der einzigen Wasserquelle der Region, gehen. Oft können sogar die Kinder nicht zur
Schule geschickt werden, weil sie beim Wassertransport mithelfen
müssen.
Weil diese Situation so nicht bleiben konnte, wurden neue Wege
gesucht, um die Landbevölkerung mit Wasser zu versorgen. Die
Regierung half in der Vergangenheit mit aufwändigen Projekten:
Wasser wurde aus Bohrlöchern und mit Pumpen über ein Rohrsystem zu verschiedenen Zapfstellen geleitet. Da die Mittel für die Instandhaltung und für Reparaturen oft fehlen, wird jedoch auch im
Oruchinga-Tal nur noch rostbraunes Wasser gefördert.
Eine andere Möglichkeit wurde von der „Brot für die Welt“-Partnerorganisation ACORD (Agency for Cooperation and Research in Development) gefunden. Dort wurde die Idee zur Verbesserung der
Regenwassernutzung geboren.
Die meisten der Hütten im Tal haben ein Wellblechdach. Eine ideale Auffangfläche für den Regen. Dieser wird dann über die Dachrinnen in einen Wassertank geleitet. Das Fassungsvermögen der
Tanks beträgt 10.000 Liter. In einem Jahr können mit Hilfe eines
solchen Tanks bis zu 40.000 Liter Wasser „geerntet“ werden. Dadurch, dass kein Tageslicht eindringt, gehen die enthaltenen Bakterien zugrunde und die Qualität des Wassers steigt sogar eher noch.
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Die Finanzierung erfolgt nicht über Banken, weil es im ländlichen
Raum Ugandas gar keine gibt. Vielmehr schließen sich 10 bis 15
Frauen zu einem Sparverein zusammen. Dann sammeln sie für einen gemeinsamen Wassertank. Ist das Geld zusammengekommen,
entscheidet das Los über den Aufstellungsort des Tanks, der sich
im gemeinsamen Eigentum befindet. Erst wenn alle Frauen einen
Tank haben, wird der gemeinsame Besitz aufgelöst und geht auf
die jeweiligen Mitglieder der Spargruppe über.
Die Erfolge sind durchschlagend. Immer mehr Frauen schließen
sich zu den Wassertank-Gruppen zusammen. Die Gesamtkosten
des Projekts belaufen sich nunmehr auf 229.400,- €. Davon trägt
„Brot für die Welt“ mit 122.800,- € mehr als die Hälfte der Kosten.
Ein Wassertank kostet rund 250,- €, wovon die Spargruppe rund
165,- € tragen muss. Der Rest wird über ACORD finanziert. Um
weiterhin solche Maßnahmen unterstützen zu können, bitten wir Sie
herzlich um Spenden für „Brot für die Welt“.
Ute Edelmann
Brot für die Welt Spendenkonto:
Landesbank Baden-Württemberg (BLZ 600 501 01) Kto.-Nr. 500 500 0
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