FUTTERERNTE INHALT Mehr Energie ernten. . . . . . . . 23 Hohe Töne gegen tote Tiere . . . 25 Foto: Wobser Spielt das Wetter mal nicht mit 26 Alle Reserven ausschöpfen. . . 28 Mehr Energie ernten Nur wer den passenden Zeitpunkt für den ersten Schnitt nicht versäumt, kann maximale Energiekonzentrationen ernten. M it dem optimalen Schnitttermin im ersten Aufwuchs lassen sich die höchsten Energiekonzentrationen erreichen; in den Folgeaufwüchsen ist das Potenzial deutlich geringer. Deshalb lohnt es im Frühjahr, den Reifezustand der Grünlandbestände genau zu beobachten. 2016 kein Extremjahr In der bisherigen Entwicklung zeigt das Jahr 2016 Parallelen zum Jahr 2015. In den Niederungslagen hatte es im Winter zunächst den Anschein, dass das Grünlandwachstum gar nicht zur Ruhe kommt. Die Kälteperiode im Februar unterbrach das Wachstum dann aber doch noch und der Vegetationsbeginn setzte letztendlich nur drei Tage früher als 2015 ein. Der derzeitige Entwicklungsstand entspricht inzwischen dem mittlerer Jahre (siehe Übersicht 1). Aus dem Vegetationsbeginn lässt sich zwar noch kein Datum für den optimalen Schnitttermin ableiten, aber er beeinflusst natürlich den Zuwachsverlauf im Frühjahr. Ein Blick auf die Ergebnisse der Reifeprüfung der vergangenen drei Jahre zeigt, in welchen Spannweiten sich Ertragszuwachs (Übersicht 2) und Qualitätsveränderungen bewegen. Die beiden Jahre 2013 und 2014 mit ihrem gegensätzlichen Witterungsverlauf (2013 extrem spät, 2014 extrem früh) dokumentieren eindrucksvoll den Effekt der Wachstumsbedingungen auf den Zuwachs. Das Jahr 2015 lag in der Entwicklung zwischen den beiden 1 Ab wann wächst das Gras? Datum des Vegetationsbeginns (korrigierte Temperatursumme = 200 °C) in den Grünlandregionen von NRW Ort 2014 Niederrhein 28. Februar Ostwestfalen 6. März Berg. Land 4. März Eifel (Dollendorf) 16. März Sauerland Eslohe) 13. März Mittel 8. März 2015 2016 11. März 17. März 22. März 7. April 8. April 25. März 9. März 20. März 22. März 28. März 3. April 22. März Mittel 2006 bis 2015 14. März 18. März 20. März 28. März 29. März 21. März Extremjahren. Es spiegelt die Entwicklung in einem weitgehend mittleren Frühjahr wider. Übersicht 2 zeigt ebenfalls, dass sich in der Ertragsbildung im 1. Aufwuchs in allen Jahren ähnliche Differenzen im Zuwachsverlauf zwischen den Standorten in NRW zeigen. In der Eifel brauchte das Grünland in den vergangenen drei Jahren bis zur Schnittreife gegenüber dem Niederrhein im Mittel fast drei Wochen länger. Im Sauerland wird die Schnittreife nochmals eine Woche später erreicht. Maximal 24 % Rohfaser Ähnlich unterscheidet sich die Qualitätsentwicklung zwischen den verschiedenen Standorten. Die Übersichten 2b und 2c zeigen den Verlauf der Qualitätsentwicklung in dem recht typischen Jahr 2015. Die Qualitätsentwicklung im ersten Aufwuchs wird maßgeblich von der Blütenstandsbildung beeinflusst. Zunehmende Blütenstandsbildung begünstigt einerseits den Ertragszuwachs im ersten Aufwuchs, steigert aber vor allem die Rohfaserbildung. Im ersten Aufwuchs besteht daher stets eine sehr enge positive Korrelation zwischen dem Zuwachs an Trockenmasse und Rohfaser. Zur Förderung der Struktur des Grünlandaufwuchses ist aus Sicht der Tierernährung ein gewisser Rohfasergehalt durchaus erwünscht. Der Rohfasergehalt ist jedoch negativ mit der Energiekonzentration im Aufwuchs korreliert und sollte daher 24 % in der Silage nicht übersteigen. Da der Rohfasergehalt durch Atmungsverluste während des Siliervorgangs leicht noch einmal um 1 – 2 % ansteigt, ist der optimale Schnitttermin schon etwas früher, also bei Rohfasergehalten von 22 % erreicht. Wird dieser Erntetermin überschritten, fällt nicht nur der Proteingehalt, auch die Energiekonzentration sinkt rasch unter die gewünschten 6,5 MJ NEL/kg TM (siehe Übersicht 2b). Deshalb lieber einen etwas frühzeitigen Schnitt anpeilen, um dann auch sicher eine Silage von 6,5 MJ NEL im Silo vorzufinden. Gerade bei sehr günstigen und wüchsigen Witterungsbedingungen besteht vor allem im ersten Aufwuchs leicht die Gefahr, dass die Pflanzen sich nicht schnell genug ausreichend mit Stickstoff versorgen können und so durch den Verdünnungseffekt bei starkem Wachstum vergleichsweise niedrige Proteingehalte im Aufwuchs resultieren. Der Trend im Grünland durch die Aussaat von spätschossenden Weidelgrassorten die Qualitätsabnahme im Frühjahr zu verzögern, verleitet dazu, mit dem Schnitt etwas länger zu warten, um einen ertragreicheren ersten Schnitt einzufahren. Gerade auf Standorten mit frühem Vegetationsbeginn wird Proteinpotenzial dann oft nicht ausgeschöpft. Vorverlegung des Schnitttermins kann hier Abhilfe schaffen. Die grundsätzliche Beziehung zwischen dem Ertragszuwachs und der Qualitätsveränderung im Grünlandaufwuchs verhält sich an den verschiedenen Standorten in allen Jahren gleich. Besser zu früh als zu spät Je später der Zuwachs im Frühjahr allerdings beginnt, desto rascher die Qualitätsveränderung. Als Faustzahl aus früheren Reifeprüfungen kann abgeleitet werden, dass je Tag Ernteverzögerung der 16 / 2016 23 FUTTERERNTE Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben Foto: Kivelitz Rohproteingehalt am Niederrhein um 0,22 %, in der Eifel um 0,54 % und im Sauerland um 0,62 % sinkt. Im gleichen Zeitraum sinkt die Energiekonzentration am Niederrhein täglich um 0,04 MJ NEL/ kg TM und um 0,06 MJ NEL/kg TM in der Eifel bzw. um 0,05 MJ NEL im Sauerland. Aufgrund dieses raschen Qualitätsabbaus ist es jedoch sinnvoll, den Aufwuchs lieber etwas zu früh zu ernten, als besonders bei unbeständigen Witterungsperioden den optimalen Termin zu verpassen und große Einbußen in der Energiekonzentration und dem Rohproteingehalt und damit in der Grundfutterleistung hinnehmen zu müssen. Fehlende Struktur im Welsches Weidelgras produziert viel Masse. Die Schnittreife wird bei einem Rohfasergehalt von 22 % erreicht, das entspricht einer Wuchshöhe von 70 cm. 2 Wann ist die Schnittreife erreicht? Grundfutter lässt sich leichter kompensieren als mangelnder Energie- und Rohproteingehalt. Die ungünstige Pflanzenbestandszusammensetzung vieler Grünlandflächen führt in der Praxis häufig dazu, dass die sogenannte Nutzungselastizität relativ gering ist. Das heißt, dass die Aufwüchse physiologisch relativ schnell altern und damit der Rohfasergehalt innerhalb weniger Tage schnell steigt, während wichtige Qualitätsparameter wie Energiegehalt sowie Eiweiß- und Zuckerkonzentrationen sowie Verdaulichkeit stark abfallen. Das heißt, dass das Zeitfenster für einen optimalen Schnitttermin bei obergras- bzw. ungrasreichen Grünlandbeständen wesentlich kleiner und deutlich früher ist als bei Beständen mit hohen Anteilen Deutschen Weidelgrases und Weißklees. Moderate Anteile von Weißklee von 10 – 30 % in der Grasnarbe erhöhen die Nutzungselastizität der Aufwüchse wesentlich. Vergleich der Schnittreifeentwicklung im ersten Aufwuchs 2014 und 2015 auf dem Dauergrünland in NRW a) Entwicklung des Trockenmasseertrages 2013 - Niederrhein 2014 - Niederrhein 2015 - Niederrhein TM, dt/ha 80,0 2013 - Eifel 2014 - Eifel 2015 - Eifel 2013 - Sauerland 2014 - Sauerland 2015 - Sauerland 70,0 60,0 50,0 40,0 30,0 20,0 10,0 0,0 28 30 1 3 5 7 9 11 13 15 17 19 21 23 25 27 29 1 3 5 7 9 11 13 15 17 19 21 23 25 27 29 31 2 März April Mai Juni b) Entwicklung des Energiegehalts MJ NEL/kg TM 8,20 2015 - Niederrhein 2015 - Eifel 2015 - Sauerland 8,00 7,80 7,60 7,40 7,20 7,00 6,80 Welsches Weidelgras 6,60 6,40 6,20 28 30 1 3 5 7 9 11 13 15 17 19 21 23 25 27 29 1 März 3 5 7 9 11 13 15 17 19 21 23 25 27 29 31 2 April Mai Juni c) Entwicklung des Rohfasergehalts % XF 2015 - Niederrhein 2015 - Eifel 2015 - Sauerland 35,0 30,0 25,0 20,0 15,0 10,0 5,0 0,0 28 30 1 3 5 7 9 11 13 15 17 19 21 23 25 27 29 1 März 24 16 / 2016 April 3 5 7 9 11 13 15 17 19 21 23 25 27 29 31 Mai 2 Juni Das Welsche Weidelgras hat den milden Winter 2015/2016 weitgehend unbeschadet überstanden. Dennoch ist der Stand sehr unterschiedlich weit vorangeschritten, denn die Unterschiede im Wachstum sind je nach Saatzeit und Vornutzung innerhalb der Regionen teilweise größer als zwischen den Regionen. Vor allem der Kälteeinbruch im Februar hat das Wachstum zusätzlich unterschiedlich stark beeinträchtigt. Eine generelle Festlegung des optimalen Schnitttermins für die verschiedenen Regionen ist daher beim Welschen Weidelgras schwer möglich. Der Nutzer kommt nicht daran vorbei, jeden Bestand für sich zu bewerten. Auf den Punkt gebracht • Den richtigen Schnittzeitpunkt für die Anwelksilage zu finden, ist nicht ganz einfach. • Das ist aber wichtig, weil gerade der erste Schnitt die höchsten Energieerträge verspricht. • Einen festen Termin gibt es nicht und das Erntefenster ist relativ klein, das erfordert regelmäßige Kontrolle. • Als Richtwert für den Erntebeginn gilt ein Rohfasergehalt von 22 % in der Trockenmasse. Auch beim Feldgras wird angestrebt, dass die Bestände beim Schnitt einen Rohfasergehalt in der Trockenmasse des Frischmaterials von 22 % aufweisen. Durch den Silierprozess steigen die Gehalte um weitere 1–2 % an, sodass der Aufwuchs dann einen ausreichenden Strukturwert aufweist, aber auch die wünschenswerte Energiekonzentration von 6,4 – 6,5 MJ NEL/ha nicht unterschreitet. Reinbestände von Welschem Weidelgras haben etwa im Entwicklungsstadium BBCH 42, d. h. zu Beginn des Ährenschwellens, wenn die Blattscheide des Fahnenblattes sich erkennbar verlängert hat, diesen Gehalt von 22 % Rohfaser erreicht. Im Mittel der langjährigen Untersuchungen an fünf Standorten in NRW wurde als Faustzahl berechnet, dass die Bestände in diesem Stadium eine Aufwuchshöhe von knapp 70 cm erreichen und Erträge von 50 dt Trockenmasse/ha bei Energiekonzentrationen von 6,4 – 6,5 MJ/kg TM liefern. Dr. Clara Berendonk, Hubert Kivelitz, Landwirtschaftskammer NRW FUTTERERNTE Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben Hohe Töne gegen tote Tiere Bei kleineren Schlägen geht Streuff außerdem hin und versucht, das Wild am Tag vor dem Mähen durch Wildwarner zu beunruhigen. Doch bei großen Flächen bringe das kaum etwas, sagt er. „Aus einem 40-ha-Schlag wechselt Wild allein durch vorher aufgestellte Wildwarner nicht heraus“, weiß er um die Probleme. Auch für gut ausgebildete Jagdhunde sei es schwierig, derart große Flächen komplett abzusuchen. „Das Gesamtpaket unserer Maßnahmen zeigt aber bereits Wirkung“, ist sich Streuff sicher. So habe sich der Hasenbestand auf den Flächen in den vergangenen zwei Jahren wieder erholt. Milchviehhalter Felix Streuff aus Rees im Kreis Kleve hat zwei Sirenen an seinen Mähwerken montiert, um Wildtiere vor dem Mähtod und seine Kühe vor Kadavern im Futter zu schützen. S ie ist klein, schwarz und unscheinbar. Doch Milchviehhalter Felix Streuff schwört auf sie: Die Wildrettersirene Hubertus. Vor zwei Jahren hat der 33-Jährige aus Rees im Kreis Kleve zwei Sirenen im Internet bestellt, und an seinen Mähwerken montiert. Er ist sich sicher: Sie haben schon einigen Wildtieren das Leben gerettet. „Man sieht wirklich, wie die Tiere mit Fluchtreflex das Feld verlassen“, beschreibt der Landwirt. Fotos: Quinckhardt Supergau Botulismus Ernte mit hohem Tempo In der Grasernte muss es schnell gehen: 140 ha sind zu mähen, das Futter muss mit möglichst bester Qualität ins Silo. Zwei FrontHeck-Mähwerkskombinationen mit mehr als 6 m Arbeitsbreite hat Streuff im Einsatz, je nach Aufwuchs erreichen sie bis zu 14 km/h – schlechte Aussichten für Bodenbrüter und Niederwild. Immer dabei ist die Wildrettersirene. Sie sendet Töne in hohen Frequenzbereichen aus. Die Töne sind für das Wild unangenehm und veranlassen es zur Flucht. „Anders als bei anderen Geräten, die wir schon ausprobiert haben, hört der Fahrer in der Kabine nichts von der Sirene – das kann man ja auch keinem zumuten“, meint der Milchviehhalter. Milchviehhalter Felix Streuff versucht mit einer Wildrettersirene Tiere vor dem Mähtod zu schützen. Mit dem Magnetfuß lässt sich die Sirene schnell an der Maschine befestigen. Sie wird über den 7-Pol-Stecker mit Strom versorgt. Der Landwirt, selbst seit 1999 Jäger, ist so überzeugt von dem System, dass er gemeinsam mit seinem Hegering eine Informationsveranstaltung für in der Region ansässige Lohnunternehmer organisiert hat – mit Erfolg. „Mit der Volksbank Emmerich-Rees, Simons aus Kalkar, Strauch aus Isselburg und Terhuf aus Hamminkeln haben gleich vier Lohnunternehmer in den Wildtierschutz investiert“, freut sich der 33-Jährige. 35 Geräte haben sich die Unternehmen bestellt und montiert. „Die Sirenen kosten pro Stück knapp 70 € und sie sind jeden Cent wert“, ist er sich sicher. „Die Effekte für den Natur- und Umweltschutz sind einfach positiv.“ Elektrische Sirenen sind aber nicht das Einzige, was der Landwirt in Sachen Wildschutz unternimmt. „Wir mähen unsere Flächen konsequent von innen nach außen. Das dauert nicht länger als andersherum“, stellt er klar. Doch dem Milcherzeuger ist es nicht nur aus Sachen Natur- und Umweltschutz ein Anliegen, Wildtiere zu schützen. Verwesende Kadaver in Silagehaufen, zersetzt von Bakterien, deren Endprodukte auf dem Futtertisch und im Verdauungstrakt der Kuh landen – eine Horrorvorstellung für jeden Milchviehhalter. „Botulismus in der Herde wäre für uns der Supergau“, beschreibt Streuff, der mit zwei Partnern 480 Kühe hält. Der Landwirt hat die nächsten Schritte bereits im Kopf: Er will die Sirenen so umbauen, dass er sie einfach auf andere Maschinen montieren kann. Dann sollen sie auch bei den anderen Arbeiten auf dem Grünland Wildtiere und -vögel zur Flucht veranlassen. Und nicht nur das: „Bei einer 3-m-Kreiselegge ist die Sirene vielleicht nicht nötig, aber wenn wir mit einer 6 m breiten Saatbettkombination nach dem Pflügen arbeiten, ist sie bestimmt sinnvoll eingesetzt.“ DQ 16 / 2016 25 FUTTERERNTE Foto: Quinckhardt Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben Der Albtraum jedes Milcherzeugers: Das Gras liegt im Schwad und eine Schlechtwetterfront kündigt sich an. Doch auch unter weniger optimalen Bedingungen kann eine gute Silage produziert werden – die passende Siliermittelauswahl spielt dabei eine wichtige Rolle. Spielt das Wetter mal nicht mit Idealerweise wird der erste Grasschnitt zum Zeitpunkt einer Schönwetterperiode gewonnen. Doch wird die Ernte aufgrund schlechter Witterung verschoben, kommt es zu Qualitätsverlusten. Siliermittel können helfen. K önnen auch unter weniger optimalen Witterungsbedingungen gute Silagen produziert werden? Grundsätzlich schon – mit dem Einsatz unterschiedlicher Siliermittel. Im Groben verfolgen diese zwei Ziele. Zum einen können geeignete Siliermittel dazu beitragen, die Verluste im Silierprozess zu minimieren. Zum anderen verbessern Siliermittel die Lagerqualität. 40 % sind Milchsäurebakterien das Mittel der Wahl. Diese qualitätsverbessernden Bakterien (homofermentative Milchsäurebakterien; DLG-Wirkungsrichtung 1b/c) sorgen für ein schnelleres Absinken des pH-Wertes, einen Gärverlauf, in dem fast ausschließlich Milchsäure gebildet und in dem weniger hochwertiges Pflanzen- eiweiß zu flüchtigem Ammoniak (NH3-N) abgebaut wird. Dadurch wird in Summe eine verlustarme Silierung realisiert. Selbst bei guten Erntebedingungen sollte nicht auf die Zugabe von Bakterien verzichtet werden, da gerade zum ersten Aufwuchs der Besatz an natürliche Milchsäurebakterien häufig unzureichend ist. Verlustarme Silierung 26 16 / 2016 Verschmutzung vermeiden Siliermittel wirken nur dort, wo sie auch hingelangen. Eine homogene Verteilung im Erntegut ist deshalb besonders wichtig. Foto: Wobser Bei der erstgenannten Siliermittelvariante wird versucht, so viel wie möglich von der Qualität des Ausgangsmaterials über den Zeitraum der Lagerung hinaus bis hin zur Verfütterung zu erhalten. Dies gilt für die Silierung im Allgemeinen – mit oder ohne Siliermitteleinsatz. Unter guten Erntebedingungen mit viel Sonnenschein vor und während der Ernte und Trockenmasse (TM)-Gehalten zwischen 30 und Fehlen geeignete Bakterien, findet nur ein verlangsamter Silierprozess mit erhöhten Verlusten statt. Durch einen optimierten Silierverlauf haben behandelte Silagen eine bessere Verdaulichkeit im Vergleich zu einer fehlenden Behandlung. In der Energetischen Futterwertprüfung (Hammeltest) können durch den Einsatz von Milchsäurebakterien bis zu 0,2 MJ NEL höhere Energiegehalte je kg TM nachgewiesen werden. Diesen sehr positiven Eigenschaften steht, bedingt durch einen niedrigen Gehalt an stabilisierender Essigsäure, das höhere Risiko einer reduzierten aeroben Stabilität entgegen. Es ist daher empfehlenswert, die Füllhöhe der anzulegenden Silomiete entsprechend zu dimensionieren (siehe dazu den Kasten „Ein Wort zum Vorschub“). Sollten die Witterungsbedingungen zum optimalen Erntezeitpunkt ein ausreichendes Anwelken nicht ermöglichen und auch keine Wetterbesserung absehbar sein, lässt sich meistens nur durch den Einsatz chemischer Produkte (DLG-Wirkungsrichtung 1a) eine verlustarm silierte, hoch verdauliche Grassilage herstellen. Das Risiko auftretender Fehlgärungen FUTTERERNTE Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben mit hohen Verlusten (Buttersäure!) steigt dort deutlich an, wo nicht nur nasses Material geerntet wird, sondern solches, was durch Maulwurfshaufen oder Schwarzwildschäden zusätzlich eine erhöhte Verschmutzung aufweist. Bakterienpräparate allein wirken unter diesen Bedingungen nicht, da Bakterien lediglich vorhandenen Zucker zur erwünschten Milchsäure umwandeln. Fehlt durch widrige Witterungsbedingungen oder übermäßig lange Feldliegezeiten der notwendige Zucker, kann entsprechend auch keine konservierende Milchsäure gebildet werden. Alternativ ist es möglich, fehlenden Zucker durch die Zugabe von 30 bis 35 kg Melasse je t Frischmasse auszugleichen. Homogene Verteilung Stichwort: Nacherwärmung Bevor über den Einsatz von Siliermitteln nachgedacht wird, sollten zuerst alle Aspekte der guten fachlichen Praxis Berücksichtigung finden. Nur so kann das Risiko der Nacherwärmung minimiert werden. Siliermittel können helfen, die Lagerstabilität zu verbessern – mit ihnen lassen sich die biologischen Grundlagen jedoch nicht aufheben. Zum Erreichen von optimalen Verdichtungen sollte Gras daher mit einer maximalen Auf den Punkt gebracht • Der optimale Silierzeitpunkt ist nicht nur vom Wachstumsstadium des Futters abhängig, sondern auch vom Wetter. • Spielt es nicht mit, besteht die Gefahr, dass das Siliergut zu spät oder nass ins Silo kommt. • Die Folgen: eine Abnahme der Verdaulichkeit und der Energiekonzentration, verringerte Gärqualitäten sowie die Gefahr einer Nacherwärmung. • Durch eine passende Siliermittelauswahl kann eine Verbesserung der Gärqualität oder eine höhere Lagerstabilität erzielt werden. • Dabei ist es sinnvoll, nur Siliermittel mit DLG-Gütezeichen einzusetzen. Schichtstärke von nicht mehr als 30 cm ins Silo eingebracht werden. Grundsätzlich gilt: Je dünner die Schichten, desto besser lässt sich das Erntegut verdichten! Wird beim Einlagern Material auf kompletter Länge der Siloanlage verteilt, lassen sich bessere Verdichtungen erreichen, als wenn der Haufen „aufgesetzt“ wurde. Sofort nach dem Beenden der Walzarbeit sollten die Silomieten verschlossen werden, damit sich Hefen, die auf das Vorhandsein von Sauerstoff angewiesen sind, erst gar nicht vermehren können. Bleibt verdichtetes Material mehrere Stunden offen liegen, kommt es zu dieser Vermehrung der genannten Hefen und nach dem Öffnen des Futterstocks entsprechend schnell zur Nacherwärmung. Hefen werden durch den Silierprozess nämlich nicht abgetötet, sondern können die anaerobe Zeit unter der verschlossenen Folie überdauern. Grundsätzlich sind aerob stabilere Silagen erst nach einer Mindestlagerdauer von bis zu sieben Wochen zu erwarten. Früheres Öffnen der Silomiete birgt somit ein erhöhtes Nacherwärmungsrisiko. Dr. Klaus Hünting, LWK NRW Foto: Wobser Neben der Verbesserung der Gärqualität ist die Verbesserung der Lagerstabilität ein weiterer wichtiger Einsatzbereich von Siliermitteln. Geben die betrieblichen Strukturen einen ausreichenden Vorschub nicht her, oder werden Anwelkgrade von mehr als 40 % TM realisiert, steigt das Risiko der Nacherwärmung. Hier hilft der Einsatz von Produkten, die die Lagerstabilität (DLG-Wirkungs- richtung 2) erhöhen. Bei biologischen Produkten (heterofermentative Milchsäurebakterien) werden Hefen, die eine Nacherwärmung erzeugen, gezielt durch die Bildung von Essigsäure unterdrückt. Bei chemischen Produkten sind es die Wirkstoffe selbst, die Hefen unterdrücken und damit die Lagerstabilität verbessern. Die chemischen Mittel haben meist höhere Aufwandmengen und benötigen eine entsprechend leistungsfähige Dosiertechnik. Alle Siliermittel haben jedoch gemeinsam, dass sie nur dort wirken, wo sie auch hingelangen. Von daher muss darauf geachtet werden, dass eine homogene Verteilung im Erntegut realisiert wird. Ist die maximale Füllhöhe eines Silos erreicht, sollte weiteres Erntegut entweder in einem zweiten Silo oder als Wickelballen siliert werden. Ein Wort zum Vorschub Grundsätzlich gilt: Ein ausreichend hoher Vorschub von mindestens 2,5 m in den Sommermonaten und für die Winterfütterung von mindestens 1,5 m pro Woche sollten am Silo realisiert werden. Durch einen geringeren Vorschub steigt das Risiko erheblich, dass es zur Nacherwärmung und damit zum Verderb des Futters kommt. Die maximale Füllhöhe, um ausrei- chend Vorschub zu erzielen, richtet sich dabei neben der meist feststehenden Silobreite nach der zu erwartenden Tierzahl, die von der Miete gefüttert wird. Wird während der Ernte diese vorher festgelegte Füllhöhe erreicht, sollte eventuell vorhandenes, weiteres Erntegut entweder in einem zweiten Silo oder als Wickelballen eingelagert werden. 16 / 2016 27 FUTTERERNTE Fotos: Wobser (2) Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben Futterqualität und Futterkosten hängen von vielen Faktoren ab, zumindest auf die perfekte Maschineneinstellung kann Einfluss genommen werden. Oft sind es nur Kleinigkeiten, die eine große Wirkung haben. Alle Reserven ausschöpfen Vermeidbare Futterverluste erhöhen die Grundfutterkosten. Das kann sich in schwierigen Zeiten kein Milcherzeuger leisten. J e stärker Milchviehbetriebe wirtschaftlich unter Druck geraten, umso wichtiger wird qualitativ hochwertiges, aber preiswert produziertes Grundfutter. Wie das langfristig zu bewerkstelligen ist und welche Maßnahmen kurzfristig ergriffen werden können, damit die Grundfutterkosten nicht davonlaufen, haben wir mit Heinz-Günter Gerighausen, Landwirtschaftskammer NRW, diskutiert. Rasierschnitt ist out Kurzfristig und ohne zusätzliche Investitionen zu sparen, heißt zuallererst, die Reserven der Erntekette heben. Das fängt beim Mähen an und reicht über die richtige Einstellung von Schwader und Wender bis hin zum professionellen Aufbau des Silos. Entscheidende Fehler werden oft schon zu Beginn der Futterernte mit der Wahl des Schnittzeitpunktes gemacht. Besonders beim ersten Aufwuchs hat der entscheidenden Einfluss auf den Futterwert der Silage. Mehr dazu im Beitrag ab Seite 23. Ein Dauerthema ist nach den Erfahrungen von Heinz-Günter Gerighausen die Schnitttiefe. Viel zu oft wird noch der „Rasierschnitt“ in der Hoffnung praktiziert, möglichst wenig Aufwuchs zu verschenken. Das ist jedoch ein Trugschluss. Seine Empfehlung lautet ganz eindeutig: „Besser 7 als 4 cm stehen lassen.“ In vielen Untersuchungen hat sich bestätigt, dass 28 16 / 2016 unter dem tiefen Schnitt nicht nur die Futterqualität leidet – z. B. durch einen höheren Schmutzanteil – sondern vor allem der Wiederaustrieb der Grasnarbe. Optisch schlechtere Erträge beim ersten Schnitt werden durch höhere Folgeerträge eindeutig ausgeglichen. Null Grad Nachlaufwinkel Die Wirkung der Geräteeinstellungen von Wender und Schwader auf die Futterqualität wird oft unterschätzt. Kreiselneigung und Zinkennachlaufwinkel sind wichtige Größen in Bezug auf die Arbeitsqualität des Wenders. Die Verstellung des Zinkennachlaufwinkels, gemeint ist die Winkelstellung des Zinkens zur Bodenoberfläche, ist nicht mehr nötig, weil der bessere Aufarbeitungseffekt (Zinken nach vorne) bzw. die schonende Gutaufnahme (Zinken nach hinten) durch andere negative Auswirkungen überlagert werden. Klare Aussagen gibt es zur Einstellung des Streuwinkels. Grundsätzlich gilt die Empfehlung: steiler Streuwinkel (17 bis 19 °) beim Zetten, flacher Winkel (12 bis 13 °) beim Wenden. Als Arbeitshöhe des Wenders sollte bei einer Stoppellänge von 6 bis 8 cm ein Abstand von 2 bis 3 cm zwischen Zinkenspitze und Boden eingestellt werden. Breites Kastenschwad Der Schwader ist nach Einschätzung von Gerighausen das Gerät in der Futterernte, mit dem die meisten Fehler gemacht werden. Eine falsche Einstellung führt entweder zu Futterverschmutzung, Futterverlust oder schlechter Auslastung von Häcksler, Ladewagen oder Presse. Ein ordentliches Schwad muss: ■ an die Breite des Pick-ups des Bergegerätes angepasst sein. Das heißt, eher Schwaden mit einer Breite von 1,5 statt 1,2 m aufbauen. Das ergibt Ballen, die bis zum Rand eine hohe Dichte aufweisen; ■ im Querschnitt eine annähernde Kastenform mit klar begrenzten Kanten haben; ■ in der Länge eine gleichmäßige Dichte ohne Haufen und Lücken Für das Festfahren des Futters sollte ausreichend Zeit eingeplant werden. Etwa 2 Min./t Frischmasse sind ein Richtwert. aufweisen und speziell für Pressen eine gleichbleibende Querverteilung der Erntemasse aufweisen. Ein gutes Schwad kann sich speziell beim Pressen direkt kostensenkend auswirken. „Ein Ballen aus einem optimalen Schwad gepresst, ist locker 10 % schwerer als aus einem zu schmalen Schwad“, sagt Gerighausen. Auf den Hektar, rechnet er weiter vor, spart das im Schnitt einen ganzen Ballen. „Bei Kosten von etwa 20 €/gewickelten Ballen finanzieren die Einsparungen quasi das Schwaden.“ Eingestellt wird folgendermaßen: Die Grundeinstellung des Schwaders erfolgt zunächst auf einer ebenen, festen Fläche. Dazu muss der Luftdruck der Reifen an den Kreiselfahrwerken auf ein Niveau gebracht werden. Die endgültige Einstellung der Zinkenarbeitstiefe erfolgt später auf dem Feld. Auf keinen Fall dürfen die Zinken zu tief stehen. Mindestens eine Daumenbreite muss zwischen Zinken und Boden passen. Ein Schwader, der staubt, ist falsch eingestellt. Bei Schwadern mit großer Arbeitsbreite, oder wenn besonders viel Futter auf der Fläche liegt, empfiehlt Heinz-Günter Gerighausen, das Fahrwerk zum Schwad hin um 1 bis 1,5 cm abzusenken. Die Kreiseldrehzahl und die Fahrgeschwindigkeit müssen aufeinander abgestimmt sein. Hohe Kreiseldrehzahlen bei geringen Fahrgeschwindigkeiten bedeuten zu intensive Recharbeit. Dadurch nehmen Futterverschmutzung und Futterverluste zu. Eine niedrige Kreiseldrehzahl bei hoher Fahrgeschwindigkeit ist aber ebenso ungünstig, weil zu viel Futter auf der Fläche liegen bleibt. Die Zapfwellendrehzahl soll zwischen 360 und 450 Umdrehungen FUTTERERNTE pro Minute liegen. Schwader arbeiten am besten, wenn sie etwas „Futter“ vor den Zinken haben – die ideale Fahrgeschwindigkeit für eine saubere Futteraufnahme liegt bei 10 bis 12 km/h. Ob im Rahmen der Futterernte Kosten zu sparen sind, indem sonst vom Lohnunternehmer durchgeführte Arbeiten wieder selbst erledigt werden, ist fraglich. Meist ist die notwendige Maschinenausstattung nicht vorhanden. Viel eher macht es Sinn, sich über die bisherigen Vorgaben Gedanken zu machen. Muss beispielsweise die letzte Ecke ausgemäht und um jeden Baum herum geerntet werden, oder sollten die Kontouren im Sinne reibungsloser Arbeit nicht viel eher auf die Bedürfnisse der Lohnunternehmermaschinen abgestimmt sein? Mit Gewicht aufs Silo Schlecht verdichtete Grassilage führt zum Beispiel durch Fehlgärungen, Schimmelbildung und Nacherwärmung zu Trockenmasseverlusten in einer Größenordnung von 20 %, manchmal auch mehr. Darüber hinaus nehmen Milchkühe 10 bis 20 % weniger Grundfutter auf, wenn Silagen mit einem erhöhten Anteil Hefen und Schimmelpilzen verfüttert werden. Welche Voraussetzungen müssen also erfüllt sein, damit sich der Silohaufen gut verdichten lässt? Junge Grünlandbestände, die vergleichsweise geringe Rohfasergehalte aufweisen, lassen sich im Gegensatz zu älterem, rohfaserreichem Futter besser verdichten. Zu trockenes und lang geschnittenes Futter lässt sich ebenfalls schwer verdichten. Lange Halme bilden untereinander ein dreidimensionales Netz, das hohe Kräfte Auf den Punkt gebracht • Qualitativ hochwertiges Grundfutter mit wenig Verlusten geerntet, bedeutet niedrige Grundfutterkosten. • Damit das klappt, müssen alle in der Erntekette eingesetzten Geräte optimal eingestellt sein. • Hinzu kommen klar definierte Anforderungen an den Aufbau des Silos. • Mittelfristig kann auch die Änderung des Silierverfahrens, z. B. Rundballen- statt Fahrsilosilage, eine Kostenminderung bei besserer Futterqualität bringen. Foto: Kverneland Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben Rundballensilage liefert hochwertiges Futter bei wenig Verlusten. auffängt und elastisch federt, ohne sich weiter zu verdichten. Wird der optimale Erntezeitpunkt nicht eingehalten, sollte das Futter tendenziell kürzer geschnitten werden, um die nötige Verdichtung zu gewährleisten. Auf dem Silo zählen das Walzgewicht, die Walzgeschwindigkeit, die Zahl der Überrollungen und die Schichtdicke. Zahlreiche Faustzahlen geben Empfehlungen, wie diese Faktoren in der Praxis zu handhaben sind. ■ Für eine ausreichende Verdichtung soll das Walzgewicht von Radtraktoren ein Viertel, besser ein Drittel der stündlichen Bergeleistung (Frischmasse) betragen. ■ Die Aufstandsfläche soll so gering wie möglich sein, und zwar bei maximalem Reifeninnendruck (Steigerung des Kontaktflächendrucks). ■ Die Walzgeschwindigkeit beträgt 3 bis 5 km/h bei mindestens drei Überrollungen. ■ Die Walzdauer soll etwa 2 Min. pro t Frischmasse (FM) betragen. ■ Je Walzfahrzeug kann somit eine maximale Erntemenge von 30 t FM/Std. verarbeitet werden. Die Schichtdicke soll 30 cm nicht überschreiten. Rundballen als Alternative Das Ernteverfahren, d. h. Häcksler oder Ladewagen kombiniert mit Fahrsilo oder Siloplatte, bzw. Folienschlauch oder Folienballen, im Hinblick auf mögliche Kosteneinsparungen zu analysieren, ist sicher keine Maßnahme für kurzfristige Kosteneinsparungen. Grundsätzlich sollte aber auch darüber nachgedacht werden. Gerighausen hat dazu Berechnungen mit belastbarem Zahlenmaterial aus der Praxis durchgeführt und ist zu folgendem Ergebnis gekommen. Unter Berücksichtigung aller Kosten, d. h. Ernte, Transport, Festkosten für Siloanlage, Folie etc. wird die Grassilage mit den Verfahren Häcksler/Ladewagen und anschließende Lagerung im Fahrsilo, auf der Siloplatte oder im Folienschlauch, für etwa 34 €/t eingefahren. Rundballensilage ist auf die Tonne gerechnet 5 € teurer. Dennoch empfiehlt der Berater im Zuge von Neuinvestitionen, die Ballensilage in die engere Wahl zu nehmen. Großer Vorteil ist aus seiner Sicht, dass so gut wie keine baulichen Anlagen notwendig sind, die viel Kapital benötigen. „Abgesehen davon gibt es kein sichereres Silierverfahren, als die Rundballenpres- se.“ Deshalb relativieren sich auch die 5 €/t Mehrkosten. „Die hat man bereits wieder raus, wenn im Vergleich zur Häckselsilage nur wenige Prozent weniger Verluste anfallen.“ Wer sich einmal die vielen möglichen Verlustquellen am Fahrsilo vor Augen führt – Randverluste, Entnahmeverluste, Schimmel und Nacherwärmung – dem wird schnell klar, dass die Rechnung aufgehen kann. Gerighausen macht am Beispiel der Nachgärung durch geringen Vorschub am Fahrsilo folgende Rechnung auf: Ein Betrieb mit einem Grassilageanteil von 4,0 kg TM/Kuh x Tag in der Ration benötigt im Sommer bei einem erforderlichen Vorschub von 0,3 m im Schnitt 75 Kühe, um eine Entnahmemenge von mindestens 1,5 m3 oder 300 kg TM/Tag zu erreichen. Das sind 5,0 m2 Anschnittfläche – im Verhältnis zum Futteranteil viel Außenfläche. Daher sind die Forderungen der Ernährungsphysiologen nachvollziehbar, die eine Entnahmemenge von mindestens 2,0, besser 3,0 m3/Tag fordern, um einen großen Vorschub mit geringer Ausgasung und immer frischem Futter zu erreichen. Das entspricht dann aber Beständen von 100 bis 150 Kühen. Wer die nicht erreicht, fährt mit Rundballensilage besser. Wob IMMER EINEN SCHNITT VORAUS fella.eu FELLA SCHEIBENMÄHWERKE: PROFESSIONELL, LEISTUNGSSTARK UND WIRTSCHAFTLICH R Profilierter Mähbalken für optimalen Durchfluss R Großer Überschnitt für den perfekten Schnitt R Montagefreundlichen Balkenaufbau R Arbeitsbreiten von 2,05 m bis 9,30 m AGCO Feucht GmbH | Fellastraße 1-3 | 90537 Feucht Tel.: +49 9128 73-0 | E-Mail: [email protected] 16 / 2016 29
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