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Abbatoir Publishing veröffentlicht F.H. Stemmers Debüt STUFE: Übergang. Es ist zugleich das
erste Werk, das der Verlag in sein Programm aufnimmt.
Angesiedelt in einer nicht allzu fernen Zukunft, in der sich zahlreiche Nationen zu dem
Staatenbündnis Origina zusammengeschlossen haben, handelt STUFE:Übergang von dem
Schauspieler Jacob van Dyne und seiner Suche nach ewig fortwährender Anerkennung. In der
Tradition der Künstlernovelle erzählt das Buch die Geschichte des jungen Darstellers und
seinen Ambitionen, eine Leinwand-Ikone zu werden. STUFE:Übergang beschäftigt sich mit
der Thematik, welchen Eindruck der Mensch von sich hinterlassen will. In Jacob van Dyne
reift die Idee, dass ein Pornofilm sein künstlerisches Vermächtnis an die Nachwelt darstellen
soll. Und während er seinem Wunsch nachgeht, von einem Filmstar zu einem rituell verehrten
Ideal zu werden, streift zur gleichen Zeit eine Gruppe von Männern und Frauen ,gekleidet in
eigenartigen Uniformen, durch Origina. Angeführt von einem kleinen grauhaarigen Mann
begehen sie Morde, welche in Verbindung zu dem Schaffen des sagenumwobenen Regisseurs
D.M. Baldaccieri stehen.
Der Titel STUFE:Übergang leitet sich ab von der Idee vom Leben in der Hyperrealität in
einer von Massenmedien bestimmten Konsumkultur, auf die sich das Buch bezieht, in der
Schauspieler nur noch als Leinwandfiguren wahrgenommen werden und in der sich die
Grenzen zwischen Wirklichkeit und simulierter Realität langsam auflösen. Es wird die Frage
nach der Grenze zwischen Realität und Fiktion aufgeworfen, unter anderem dann, wenn der
fiktive Filmemacher D.M. Baldaccieri ebenso Erwähnung findet wie der französische
Naturalist Emile Zola.
Mit STUFE:Übergang legt F.H. Stemmer ein modernes Märchen vor, das von
Hasenmenschen, dem Zauber des Bildschirms und einem Protagonisten handelt, der, getreu
den Konventionen des Genres, im Laufe der Geschichte allerlei Widerständen zu trotzen hat.
Die Erzählung wird geprägt von einer Vielzahl von narrativen Stilen, intertextuellen
Referenzen und pseudo-authentischen Dokumente wie Briefen, Zeitungsartikeln und LexikonEinträgen, die dazu beitragen, Hintergründe zu erläutern und zu einem großen Ganzen
zusammenzufügen. Wie viele vorangegangene Veröffentlichungen, die unter dem Begriff
postmoderne Literatur vereint worden sind, rückt die Novelle ab von einem linearen
Erzählschema. STUFE:Übergang ist damit auch ein Produkt der Postmoderne als ästhetische
Bewegung.