Instrument GAP-Modell Ziel Ziel des GAP-Modelles ist es, mögliche Ursachen für eine mangelnde Servicequalität aufzuzeigen. Hierbei werden die Schnittstellen und Erwartungshaltung der Stakeholder genauer betrachtet. Aufwand Der Aufwand zur Erstellung eines GAP-Modelles ist abhängig von den angebotenen Dienstleistungen und deren Umfang. Zur Erstellung eines vollständigen GAP-Modelles sind die Erwartungen der Kunden mithilfe von Marktforschungen zu analysieren und detailliert zu dokumentieren. Vergleich Vorteile > Aufgabenstellung eines klassischen Qualitätsmanagements > Finden der strategischen Lücken > erstes grobes Analyseraster Nachteile > keine Bewertung > keine Handlungsempfehlungen > hohe Umweltdynamik bleibt unberücksichtigt Vorgehensweise Die fünf definierten Schnittstellen (vgl. Abb. 1) werden hierbei als GAP bezeichnet und sollen in Anlehnung an die GAP- Analyse die Differenz vom Soll- zum Ist-Zustand darstellen. Gap 1: Das erste Gap befasst sich mit der Diskrepanz zwischen Kundenerwartungen und der Vorstellung einer Dienstleistung aus Sicht des erbringenden Unternehmens. Ein Beispiel könnte hierbei sein, dass die Konzernleitung der Meinung ist, der Kunde legt die meiste Aufmerksamkeit auf die 24-stündige Anreise der Mitarbeiter. Der Kunde hingegen ist eher an einer qualifizierten Beratung als Serviceleistung und der Erbringung derselben interessiert. Gap 2: Aufgrund der falsch verstandenen Serviceerwartung des Kunden wird deren Umsetzung innerhalb des Unternehmens falsch formuliert. Standards und Richtlinien werden für das falsche Ziel definiert. Als Beispiel dafür könnte aufgeführt werden, dass der Servicetechniker unbegrenzte Reisefreiheit gewährt bekommt, aber technologisch nicht in der Lage ist, qualifizierte Fragen des Kunden zu beantworten, weil ihm kein persönliches Mobiltelefon zur Verfügung steht. Das 1985 entwickelte Idealmodell von Zeithmal, Berry und Parasuarman zur Erbringung einer Serviceleistung besitzt fünf qualitativ relevante Schnittstellen. An jeder dieser fünf Qualitätsschnittstellen kann es immer wieder zu einer Diskrepanz der idealen Serviceerbringung und der in der Realität erbrachten Serviceleistung kommen. Gap 3: Gap 3 beschreibt den Unterschied von unternehmensinternen Qualitätsstandards und der in der Realität erbachten Dienstleistung. Gründe hierfür können die schlechte Ausbildung, mangelhafte Kommunikation oder fehlende Rollenklarheit sein. Eine perfekte Kundenbeziehung mit einhergehender Serviceleistung ist allerdings auch bei maximalem Einsatz nicht erreichbar. Immer wiederkehrende Missverständnisse, Fehleinschätzungen und das Verhalten von Personen, die die industrielle Dienstleistung erbringen, können zu Diskrepanzen führen. Gap 4: Hier wird die Kommunikation mit dem Kunden betrachtet. Ist die Marketingkommunikation in Kundenrichtung nicht ausreichend, kann dies immer wieder zu einer verschobenen Erwartungshaltung führen. Es werden Kundenversprechen nicht eingehalten und führen zu Enttäuschungen beim Kunden. Instrument: GAP-Modell PROMIDIS 11/2015 1/2 Firma Kunde Marktkenntnisse. Erfahrungen aus der Vergangenheit. Wünsche und Bedürfnisse. Kundenerwartung an die Serviceleistung. GAP 1 Festgestelle Kundenerwartungen. GAP 2 GAP 4 GAP 5 Vorgabe zur Leistungserbringung. GAP 3 Kunden wahrnehmung des Serviceeinsatzes. Erbringung des Services. Kommunikation über den durchgeführten Service Abb. 1: GAP-Analyse Gap 5: Ergebnis: Der Kunde erhält nicht die Serviceleistung, die er bei Vertragsabschluss erwartet hat. Eine weitere Beauftragung der Serviceleistung ist aufgrund der dann herrschenden Situation nicht erwartbar und auch nicht üblich. > http://www.wirtschafts-lehre.de/gap-modell-derdienstleistungsqualitaet.html > http://www.ba-loerrach.de/uploads/media/GAPModell_01.pdf > Kaiser, M.-O. (2004): Erfolgsfaktor Kundenzufriedenheit: Dimensionen und Messmöglichkeiten, Berlin: Erich Schmidt Verlag GmbH & Co. Impressum Autorin: Susanne Crezelius; Deutsche Gesellschaft für Qualität e.V. (DGQ) Redaktion: Alexander Sonntag, Beate Schlink; RKW Kompetenzzentrum November 2015 > Dürk, Maike (2011): Das Gap-Modell zur Identifikation von Ursachen für Qualitätsmängel: Einsatz, Hamburg: Bachelor + Master Publishing Diese Publikation wurde im Rahmen des Projektes „Produktivitätsmanagement für industrielle Dienstleistungen stärken“ (PROMIDIS) erstellt. Weiterführende Informationen Instrument: GAP-Modell PROMIDIS 11/2015 2/2
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