Gott als Mutter - Zellgemeinde Bremen

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Predigt 03.01.2016
Jesja sechsundsechzig vers dreizehn
Trost
Gedanken zur Jahreslosung 2016
Ihr sehts, euer Herz entzückt sich,
eure Gebeine sprossen wie Gras auf,
an seinen Knechten gibt seine Hand sich zu erkennen,
aber er beschilt seine Feinde
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Gott als Mutter
Textabschnitt rund um Jes 66,13 weibliche Beschreibungen Gottes in der Bibel:
(Übersetzung Franz Rosenzweig/Martin Buber)
Freut euch mit Jerusalem,
jubel um sie,
alle ihr, die sie lieben!
entzückt euch an ihr, seid entzückt,
alle ihr, die über sie trauern!
damit ihr sauget, euch sättigt
am Überfluß ihrer Tröstungen,
Damit ihr schlürfet, euch erquicket
an der Brust ihres Ehrenscheins.
Denn so hat er gesprochen:
Wohlan,
ich lenke zu dir hin wie ein Strom den Frieden,
wie einen flutenden Bach
der Erdstämme Ehrenschein,
dass ihr zu saugen habt!
an der Seite sollt ihr getragen werden,
auf den Knien gekost!
Wie einen Mann, den seine Mutter tröstet,
so will ich selber euch trösten, an Jerusalem werdet ihr getröstet.
Gott als gebärende Frau:
Dtn 32,18b; Jes 42,14b; Num 11,12; Hiob 38,8; 38,29: Joh 16,21;
Gott als stillende Mutter:
Num 11,11-13, Ps 131,2, Jes 49,15, Hos 11,4, 1Petr 2,2;
der Gott, der kleidet:
Gen 3,21, Mt 6,25-34;
Gott erzieht:
Gott tröstet:
Jes 46,3-4, Hos 11,1-4;
Jes 66,13, Offb 21,4;
Gott als Geburtshelferin:
Ps 22,10-11, Jes 66,
Gott als Bärenmutter:
Hos 13,8, Ps 123,2, Lk 15,8-10,
Gott als Bäckerin:
Gott als Adlermutter:
Mt 13,33, Lk 13,20-21;
Ex 19,4, Dtn 32,11-12;
Gott als Henne:
Ps 17,8, Ps 57,2, Mt 23,37, Lk 13,34
Welche Bildbeschreibungen Gottes als Frau waren dir bis jetzt
geläufig?
Welche Beschreibungen irritieren dich möglicherweise auch?
Welche der Beschreibungen erweitern deine geläufigen Bilder
Gottes?
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Trost
Das Begriffsspektrum
In Bezug auf den Begriff Trost gibt es vermutlich sehr unterschiedliche
Assoziationen in unseren Köpfen. Vielleicht das Trösten einer Mutter, deren
Kind ein wenig auf die Nase gefallen ist oder auch die eher etwas floskelhaft
daherkommende Sprüche wie beispielsweise „das wird schon wieder“, „das
geht vorüber“ oder „don´t cry“.
Was verbindest du mit Trost?
Man könnte meinen Trost sei lediglich etwas für die ganz frühe Kindheitsphase
und der dort so sehr benötigten Zuwendung der Mutter1.
Sicher kennen die meisten Situationen in denen uns die Worte fehlen oder
nicht viel mehr als einzelne Floskeln unseren Mund verlassen. Es ist bestimmt
nicht immer einfach die richtigen Worte zu finden, aber hier bei dem Wort des
Propheten Jesaja schwingt Nähe, Treue und Intimität mit, die zum Ausdruck
gebracht werden.
Hoffnung
Ich war mit euch …
Gott stellt sich vor (Exodus 3) als der Gott der in der Vergangenheit
mitgegangen ist oder in der Zukunft mitgehen möchte.
Welches Erleben Gottes in deinem Leben ist dir ein konkreter Anker?
Wann hast du das Mitgehen Gottes in deinem Leben erlebt?
(Wenn ihr es als Zellgruppe noch nicht gemacht habt, erzählt euch was ihr aus
dem Jahr 2015 mitnehmt.)
Ich bin mit euch …
Jesus ist Gottes personifizierte Zusage „ich bin mit euch/ich bin euch nah“ und
er sendet seinen Geist aus (den Tröster/Beistand | Johannes 14,16). Er ist es
der abstrakte Hoffnung in konkretes Erleben übersetzt.
Auf Grundlage dieser Hoffnung können wir uns den Herausforderungen oder
sogar Ängsten der nächsten Monate anders stellen.
Wo bist du in deinem Umfeld als Hoffnungsträger gefragt?
Der hier formulierte Trost ist mit einer sehr hoffnungsvollen Perspektive und
einem konkret hoffnungsvollen Zukunftsbild verbunden.
Was bereitet die Bauchschmerzen in Bezug auf das vor dir liegende
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(Vielleicht könnte ihr gemeinsam den Heiligen Geist einladen diese Dinge mit
Hoffnung, Gelassenheit und Frieden zu füllen)
Jahr?
Der amerikanische Soziologe Peter L. Berger hebt die Zuwendung der Mutter als die wohl fundamentalste aller Ordnungen stiftenden Gesten hervor. Der Trost , den die Mutter
gebe, reiche über sie und ihr Kind, über die Zufälligkeit der Personen und der Situation hinaus und enthalte damit eine Behauptung über die Wirklichkeit als solche: „Alles ist
wieder gut“ _ das ist die Grundformel mütterlichen bzw. elterlichen Trostes. Nicht nur eine Angst, ein Schmerz wird weggenommen – nein, alles ist in Ordnung. (Walter, Martina:
Was ist “Trost“? in: Die Jahreslosung 2016: Ein Arbeitsbuch mit Auslegungen und Impulsen für die Praxis. Weber, Burkhard 2015. Neukirchen. Hier wird deutlich, dass auch der
elterliche Trost über die beobachtete Situation hinaus eine langfristige Perspektive und Sicherheit kommuniziert. Wie es
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