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Die Branchenorganisation der Schweizer Fleischwirtschaft
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Medienmitteilung
22.03.2016
Fleischkonsum 2015: 51,35 Kilogramm pro Person
2015 wurden in der Schweiz pro Kopf der Bevölkerung 51,35 kg Fleisch konsumiert. Der
erstmals seit drei Jahren leichte Konsumrückgang wurde mit geringeren Importen kompensiert. Die Menge der Inlandproduktion blieb praktisch auf dem Vorjahresniveau und
der Inlandanteil stieg leicht auf 80%.
In der Schweiz lag der Pro-Kopf-Konsum nach drei Jahren mit einer jeweils leichten Zunahme
erstmals wieder etwas tiefer als im Vorjahr. Er sank um 2% auf 51,35 kg Verkaufsgewicht (ohne Fische und Krustentiere). Insgesamt wurden 2015 431‘852 t Fleisch gegessen, was einem
Rückgang des Gesamtkonsums um 0,8% entsprach.
Ein wesentlicher Grund für den statistischen Konsumrückgang ist der Einkaufstourismus von
Privatpersonen ins benachbarte Ausland, welcher im Lebensmittelbereich gemäss der Studie
«Auslandeinkäufe 2015» von GfK Switzerland gegenüber 2013 erneut um 5,7% zunahm, in
der Konsumberechnung aber nicht berücksichtigt werden kann.
Erneut Spitzenplätze für Schweinefleisch und Geflügel
Die Konsumzahlen entwickelten sich bei den verschiedenen Fleischarten recht unterschiedlich. Am beliebtesten war nach wie vor das Schweinefleisch. Die Konsummenge ging zwar um
2,5% zurück, Schweinefleisch machte aber trotzdem noch fast die Hälfte des gesamten
Fleischkonsums aus. Prozentual am meisten zulegen konnte das Fleisch von Ziegen, Schafen
und Wild – mengenmässig allerdings auf tiefem Niveau – während das Geflügelfleisch mit einer Zunahme um 2,7% erstmals die 100‘000-Tonnen-Grenze überschritt und mit einem ProKopf-Konsum von 12,08 kg den Vorsprung auf das drittplatzierte Rindfleisch (11,24 kg, -1,9%)
ausbauen konnte. Deutliche Verlierer waren erneut das Pferdefleisch mit -6% und das Kalbfleisch mit -3,8% (Gesamtmenge, Verkaufsgewicht).
Vier Fünftel stammen aus der Schweiz
Der Inlandanteil am insgesamt konsumierten Fleisch blieb mit 80% praktisch auf dem Vorjahresniveau (+0,5%). Insgesamt wurde in der Schweiz mit 345‘642 t zwar etwas weniger Fleisch
produziert als 2014 (-0,1%), aufgrund von mehrheitlich rückläufigen Importzahlen – beim
Schweinefleisch beispielsweise um rund ein Drittel – konnten die Inlandanteile bei den meisten
Fleischarten gehalten werden oder stiegen sogar leicht an.
Mengenmässig am stärksten zurück ging die einheimische Kalbfleischproduktion, sie betrug
noch 22‘700 t. Damit konnte die wegen des rückläufigen Konsums drohende Überproduktion
verhindert und der Inlandanteil bei 97,4% stabilisiert werden. Kalbfleisch geniesst in der Bevölkerung zwar ein hohes Image bezüglich Qualität und Bekömmlichkeit, als eher hoch wird aber
der Preis dieses einkommenssensitiven Premiumproduktes beurteilt. Zudem besteht eine starke Korrelation zwischen Kalbfleisch und Geflügelfleisch.
Fleisch war günstiger einzukaufen
Der durchschnittliche Detailhandelspreis über alle Fleischarten lag im vergangenen Jahr um
2,2% tiefer und betrug 20,44 Franken pro Kilo. Deutlich günstiger zu haben waren beispielsweise das Schweinefleisch und das Lammfleisch, während für Rindfleisch und Kalbfleisch etwas mehr bezahlt werden musste als im Vorjahr.
Medienmitteilung_Konsum_20160322.docx
Der Landesindex der Konsumentenpreise pendelte sich für Fleisch und Fleischwaren per Ende
2015 ebenfalls leicht unter dem Vorjahreswert ein (-0,9 Punkte). Während er beim Rind- und
Kalbfleisch um je 2,2 Punkte anstieg, sank er bei den übrigen Tierarten (Schweinefleisch: -3,4)
und auch bei den Wurstwaren (-2,4).
Der Fleisch- und Fischkonsum seit 1955
Vor sechzig Jahren genossen Herr und Frau Schweizer je gut 37 kg Fleisch, Fisch und Krustentiere pro Jahr. Schon damals wurde vor allem Schweinefleisch konsumiert (16,1 kg), während das Geflügel mit 1,3 kg noch ziemlich unbedeutend war. Mit steigendem Wohlstand stiegen auch die Gelüste nach Fleisch und Fisch. Der Konsum erreichte 1987 mit 71 kg pro Kopf
seinen Höhepunkt (Schweinefleisch 32,6 kg, Geflügel 7,9 kg). Während er in den Folgejahren
wieder zurückging (2005: 58,7 kg), stieg der Fleisch- und Fischkonsum seither wieder an und
betrug 2015 rund 60 kg pro Person.
Beachtung der Schweizer Herkunft
Im Rahmen des 18. Konsumbarometers befragte das Marktforschungsinstitut DemoSCOPE im
April 2015 knapp 2‘000 Personen aus der Deutsch- und Westschweiz zum Thema Landwirtschaft. Dabei war für 74% der Befragten bei den Nahrungsmitteln die Schweizer Herkunft
«wichtig» oder «sehr wichtig», beim Fleisch gaben sogar 75% an, «stark» oder «sehr stark»
auf die einheimische Produktion zu achten. Und 76% fanden die Grundnahrungsmittel aus der
Schweiz im Vergleich mit denjenigen aus dem Ausland (sehr) vertrauenswürdig.
Dieses Konsumentenvertrauen ist auch für einheimisches Fleisch und Fleischprodukte gerechtfertigt. Die Schweiz hat nicht nur das strengste Tiertransportgesetz der Welt und eines
der wirkungsvollsten Tierschutzgesetze, sondern gewährt auch eine lückenlose Rückverfolgbarkeit bis zu den Erzeugerbetrieben. Strenge Gesetze und Kontrollen garantieren zudem eine
sichere Fleischproduktion auf allen Stufen.
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