Bedeutung und Arbeiten mit den Tarotkarten Rad des Schicksals – X Im Rider-Waite-Tarot wird diese Karte als „Rad des Schicksals“ bezeichnet. Wir finden aber auch andere Namen, z.B. „Das Glücksrad“. Das kann ein wenig verwirren, denn „Schicksal“ und „Glück“ sind ja nicht zwangsläufig identisch. Bei Banzhaf finden wir diese Erklärung: „Diese Karte symbolisiert das Rad der Zeit, das alles, was wir im Leben zu erfüllen haben, zur rechten Zeit hervorbringt und später wieder von uns nimmt. Es ist die Kraft, die uns immer wieder auf unseren Schicksalsweg bringt. Die Aufgaben haben etwas Unausweichliches, sind aber allesamt Mosaiksteine, aus denen das Bild unseres Lebenswerkes entsteht.“ Auch die von ihm gegebenen Stichworte finde ich wichtig: „Das Rad der Zeit; Werden, Sein, Vergehen; der göttliche Name; Wandlung vom Niederen zum Höheren; Ganzheit der Schöpfung, Ganzwerdung; göttliche Ordnung (zehn Gebote, zehn Sephiroth).“ Hier sehen wir, dass diese Karte weit über das hinausgeht, was wir als materielle Ebene erfassen können. Mir begegnet diese Karte manchmal bei Beziehungslegungen. Dann kann man davon ausgehen, dass hier zwischen den beiden Menschen eine karmische Verbindung besteht. Oft schauen die beiden sich dann strahlend an und meinen, DAS Glückslos überhaupt gezogen zu haben. Das ist dann auch so – aber es beinhaltet nicht automatisch den ausschließlichen „Tanz auf Rosen“, sondern zeigt sehr oft auch an, dass die beiden gemeinsam eine Aufgabe zu lösen haben. Und das muss ja nicht immer so ganz leicht sein. Wenn wir uns die Bedeutung dieser Karte im eher mystischen Zusammenhang ansehen, finden wir ebenfalls, dass es nichts Statisches ist, sondern eher ein Symbol für Bewegung, für die ganze Spanne zwischen Reichtum und Armut, was hier nicht nur im finanziellen Bereich gemeint ist. Es geht vielleicht viel mehr um die ganz persönliche Entwicklung des Menschen – vom eher materiellen Bewusstsein hin zum Erkennen, dass es mehr gibt zwischen Himmel und Erde. Und wenn wir das nicht nur gläubig hinnehmen, sondern es auch bewusst in unser Sein einbinden, sehen wir die Schöpferkraft nicht mehr – wie es ja oft vermittelt wird – als „strafende Instanz“, die die unterschiedlichen Stationen unseres Seins bewertet, sondern als eine Energieform, die uns in unserer ständigen Entwicklung und in unseren Überzeugungen vorbehaltlos unterstützt. Da gibt es kein „richtig“ oder „falsch“, sondern es gibt nur ein „anders“. Es wird nicht mehr gewertet, sondern der eigenen Intuition gefolgt, die – wenn wir bereit sind, auf die feine, kleine Stimme zu hören – die unmittelbare Verbindung mit unserem (nichtkörperlichen) Herzen ist. Und es gibt keinen Stillstand, sondern ständige Bewegung, mit dem alleinigen Ziel „sich wieder hinzuentwickeln zum Ursprung allen Seins“, wie Edgar Cayce („Der schlafende Prophet“) es nannte. Auf diesem Weg wird dann auch immer deutlicher, dass wir immer mehr den Weg zur Selbstverantwortung gehen. Da suchen wir nicht irgendeinen Schuldigen im Außen, sondern wir fühlen uns bei jeder Entscheidungsfindung verbunden mit der „ewigen Quelle des Seins“! Dann – und erst dann – erleben wir uns selbst als auf dem richtigen Weg befindlich, denn es ergibt sich automatisch eine positive Zusammenarbeit mit eben dieser Schöpferenergie.
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