PRODUKTION Lavash für den Iran Eine Bäckerei investiert im iranischen Kermānschāh in eine neue Produktion. Ab Mitte 2016 sollen dort unter anderem an sieben Tagen die Woche rund um die Uhr Lavash hergestellt + werden. Dabei setzt das Unternehmen auf Anlagentechnik aus Deutschland. Lavash ist das Traditionsgebäck im Iran und gilt als das meistgegessene Brot. Experten vermuten, dass der Brotkonsum im Iran zu 60 bis 65 % mit Lavash gedeckt wird. Das dünne, ungesäuerte Fladenbrot aus Weizenmehl besteht ursprünglich aus Mehl, Wasser und Salz. Oft wird das Gebäck noch mit Olivenöl und Sesam aufgewertet. Der dünn ausgerollte Teig wird direkt auf die heiße Herdplatte gegeben und kann verschiedene Formen und Größen haben. Frisches Lavash ist weich und lässt sich damit flexibel formen. Oftmals wird es gefüllt und gerollt gegessen. Es trocknet recht schnell und wird dann knusprig. Wie erwähnt, gehört das Brot in der Islamischen Republik Iran zu den Grundnahrungsmitteln und kommt üblicherweise zu allen drei Mahlzeiten des Tages auf den Tisch. Wachstumsmarkt Die Islamische Republik Iran gehört mit ihren rund 75 Mio. Einwohnern zu den 20 bevölkerungsreichsten und größten Staaten der Erde. Das Durchschnittsalter liegt bei rund 30 Jahren und die Anzahl der Haushalte wuchs in den letzten Jahren, wobei die durchschnittliche Größe eines iranischen Haushaltes von 5 Personen im Jahr 1976 auf nur noch 3,5 Personen im Jahr 2011 sank. Kenner des Landes beobachten, dass vor allem in den Städten die jüngeren Menschen zunehmend auch Brotsorten wie Baguette, Toast oder freigeschobene Weizenbrote nachfragen und der Markt wächst. Allerdings dominieren Lavash noch immer den Brotkorb und diese werden überwiegend in den Haushalten oder in kleinen Bäckereien produziert. Der Anteil industrieller Hersteller am iranischen Brotmarkt liegt nach Schätzungen bislang bei rund 10 %, Tendenz steigend. Neue Produktion Eine neue industrielle Produktion wird gerade für eine Bäckerei in der iranischen Stadt Kermānschāh an der Grenze zum Irak geplant. Ab Mitte 2016 soll in der Provinz-Hauptstadt mit über 850.000 Einwohnern ein Turnkey-Projekt – vom Silo bis zur Verpackung – umgesetzt werden. Dabei setzt die Bäckerei mit der FRITSCH GmbH, Markt Einersheim, auf Fladenbrote weltweit +Naan weiches, dickeres, länglich gezogenes Brot aus gesäuertem Teig, über offener Glut gebacken. Ursprung: Südasien (Indien, Pakistan, Bangladesch), Zentralasien (Afghanistan, Usbekistan, Tadschikistan), h Vorderer Orient (Iran, Kurdistan) © Fr it sc 34 +Chapati/Roti weiches, dünnes, ungesäuertes Brot. Es wird aus fein gemahlenem Chapati-Mehl (Mischung aus Gerste, Hirse und Weizen) hergestellt und auf einer gusseisernen Fläche gebacken. Ursprung: Nordindien, Pakistan +Pita/Pide etwas dickeres, weiches rundes Fladenbrot aus Hefeteig, auf dem Boden eines Steinbackofens gerollte Kebabhülle (Dürüm) genutzt, gebacken, dienen als Tasche für Döner, Ursprung: Ursprung: Naher Osten Mittelmeerraum, Naher Osten +Paratha +Tortilla dünne Fladen aus Maismehl, auf heißen Platten üppiges Fladenbrot mit mehrlagiger, flockenartiger gebacken, Ursprung: Mexiko, heute weite Verbreitung Struktur, die durch die Zugabe von Ghee (Butter- als Weizentortillas, dienen auch als Grundlage von schmalz) entsteht, Ursprung: Südasien Wraps und Tacos +Lavash ungesäuertes, dünnes Fladenbrot, auf heißen Flächen +Khoubz weiches, formbares Fladenbrot, ähnelt dem Pita/Pide, gebacken, lässt sich in frischem Zustand leicht der Teig wird auf einer runden Scheibe gedreht und an formen, trocknet dann schnell und wird knusprig. der Innenseite eines speziellen Ofens ausgebacken, Deshalb wird frisches Lavash auch als Wrap oder als Ursprung: arabischer Raum www.brotundbackwaren.de 05/2015 PRODUKTION pick by Know-how aus Deutschland. Die Fritsch Gruppe bietet hier eine Standard-Lösung für die Lavash-Produktion an, wobei es die erste Lavash-Anlage von Fritsch im Iran wäre. LIGHT Die Stundenleistung der Anlage ist für eine Tonne Teig ausgelegt, was einer Produktion von ca. 30.000 Lavash pro Stunde entspricht. Die Teigdicke liegt zwischen 0,5 und 1 mm. Dabei ist die Anlage für eine Auslastung von 24 Stunden an sieben Tagen die Woche ausgelegt. Aufbau der Anlage Zwei Mehlsilos mit einem Fassungsvermögen von je 30 Tonnen speisen die beiden Kneter der Linie. Die Wasserdosierung und auch die Kleinkomponenten gelangen automatisch in die Kessel. Der Weizenteig gelangt dann per Hebekipper in die Lavash-Anlage. Diese wiederum besteht aus einem Vorportionierer, einem Teigbandprozessor (TBP), einem Satellitenkopf, einem Querwalzwerk, drei Kalibrierköpfen sowie einer Längsschneidevorrichtung. Die Produkte laufen nach der Fritsch-Anlage durch einen Hochtemperaturofen bei einer Durchlaufzeit von 15–20 Sekunden, je nach Dicke und Gewicht des Brotes. Dabei kann der Ofen eine Temperatur von bis zu 500 Grad leisten. Im Anschluss daran laufen die Produkte durch eine Kühlspirale und im Anschluss daran direkt zu den Flow-Pack-Verpackungsmaschinen. +++ dispotool mit Display Das weltweit führende KommissionierSystem für Backbetriebe – bei mehr als 750 Unternehmen im Einsatz. ++ Teil der neuen Anlage für den Iran. Der Iran ist ein Land, welches sich weiterentwickeln möchte und somit mehr nach Industrieprojekten verlangt. Dort sind Turnkey-Lösungen gefragt Anzeige © Fritsch www.toolbox-software.com Dies ist ein Artikel aus der Fachzeitschrift brot+backwaren, die 6-mal jährlich erscheint. Als Abonnent erhalten Sie die Fachzeitschrift mit Praxisreportagen, Berichten aus Forschung und Entwicklung, Marktanalysen und Firmenportraits sofort nach Erscheinen. Damit haben Sie einen fundierten und umfassenden Überblick über den aktuellen Stand der Technik sowie der Backbranche. Interessierte können die Zeitschrift unter www.brotundbackwaren.de zum Kennenlernen kostenlos und unverbindlich zum Probelesen bestellen. In unserem Archiv auf dieser Homepage finden Sie sämtliche Berichte auch als PDF-Datei. Die Fachartikel finden Sie dort nach Jahrgängen sortiert; sie können per Volltextsuche durchsucht werden. ++ Copyrights, Texte zitieren und nutzen Bitte beachten Sie, dass das einfache Zitieren unserer Texte erlaubt ist, solange sich die Länge des Zitats im Rahmen hält. Dabei halten wir drei Sätze für eine gute Grenze. Verlinken Sie bitte auf unseren Text. Nur wenn Sie mit dem Zitat Werbung machen oder es gewerbsmäßig an Dritte weitergeben wollen, fragen Sie uns bitte erst unter [email protected]. Längeres Zitieren oder Übernehmen unserer Texte ist nur nach Übereinkunft mit f2m erlaubt. 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