Auch im Oktober 2015 weiterer dramatischer Preis

15.10.2015 Ausgabe 126 / 2015
/ 2015
Stahlschrottmarkt
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Stahlindustrie
Redaktion:
Dr. Rainer Cosson
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BDSV Bundesvereinigung Deutscher
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Inhaltlich Verantwortlicher gemäß
§ 6 MDStV:
Dr. Rainer Cosson
Auch im Oktober 2015 weiterer dramatischer Preisverfall beim Stahlschrott
Entgegen vieler Trends bleibt die Bundesregierung optimistisch und sieht die deutsche
Wirtschaft weiterhin in einer stabilen Entwicklung.
Die Regierung beruft sich auf das sog.
Herbstgutachten der führenden Wirtschaftsforschungsinistitute. Diese sehen ein beschleunigtes Wachstum der Weltwirtschaft und auch im
Euro-Raum zeichne sich ein höheres Wachstum
ab. Skeptiker sind da wesentlich vorsichtiger. Ein
Handelsblatt-Korrespondent verweist auf die NullZins-Politik der US-Notenbank, die höhere Zinsen
ankündige, aber immer wieder verschiebe, um
die Wirtschaft in den USA nicht zu belasten. Auch
in China könne eine Abwärtsspirale nicht
ausgeschlossen werden. Und niemand wisse,
wie sich der VW-Skandal auswirke. Warnzeichen
gebe es genug. Die Deutsche Bank Research
stellt fest, dass es derzeit im deutschen
Maschinenbau eine Stagnationsphase gebe. Die
globale
Wirtschaftseintrübung
habe
Auswirkungen in verschiedenen Maschinenbausparten gehabt – die Auftragslage sei aktuell
hinter den hohen Erwartungen zurückgeblieben.

Die ostdeutschen Werke haben die Preise
zwischen 32 und 45 €/t zurückgenommen.
In der Regel sind dabei der September und
der Oktober zusammen zu betrachten. Der
Bedarf ist normal.

Im Süden liegt die Preissenkung bei 40 €/t.
Der Bedarf ist normal. Im Süd-Westen gibt
es zahlreiche Einzelankäufe mit unterschiedlichen Preisen. Im Schnitt wurden die
Preise zwischen 40 und 45 €/t zurückgenommen. Der Bedarf ist geringer.

Auch auf den europäischen Nachbarmärkten sieht die Lage nicht besser aus.
Luxemburg hat die Preise um 45 €/t
gesenkt. Der Bedarf entspricht dem des
Vormonats. Frankreich meldet Preisabschläge zwischen 35 und 40 €/t – die Niederlande
zwischen 30 und 35 €/t. Dort hat sich der
Bedarf des größten Stahlproduzenten halbiert. Österreich hat die Preise im Inland um
40 €/t für Neu- und um 30 €/t für Altschrott
gesenkt; beim Import um 40 €/t für Neu- und
um 35 €/t für Altschrott. Der Bedarf ist normal. Die Schweiz hat die Preise im Inland
um 40 SFR/t und beim Import zwischen 35
und 40 €/t, je nach Sorte und Qualität,
reduziert. In Italien liegen die Abschläge bei
rund 30 €/t bei geringem Bedarf. Tschechien
hat die Preise um rund 45 €/t nach unten
angepasst. In Polen bewegen sich die Preise zwischen -40 und -45 €/t, je nach Sorte
und Qualität, bei normalem Bedarf. Spanien
ist so gut wie nicht im Markt. Die Türkei zeigt
wieder wenig Interesse. Der eingeschränkte
Bedarf wird in die USA eingedeckt.

Im Gießereimarkt bewegen sich die Preisreduzierungen zwischen 20 und in der Spitze um bis zu 30 €/t. Der Bedarf ist noch
normal – in der Tendenz sind allerdings bereits Schwächen erkennbar.
Unter Druck stehen auch viele Stahlwerke, die
sich mit Wettbewerbsverzerrungen im Weltstahlmarkt auseinandersetzen müssen (vgl. dazu
unseren SchrottMarkt Aktuell 120 v. 07.10.2015).
Die Werke nutzen verstärkt Eisenerz und
Vorprodukte, um den „teuren deutschen Schrott“
als Rohstoff – wo immer es geht – zu vermeiden.
Eine Situation, die jetzt dramatisch auf den
Schrotthandel einschlägt. So wurden im Oktober
2015 Preisabschläge um bis zu 45 €/t registriert,
der Schrottmarkt ist quasi „zusammengebrochen“. Die Meldungen im Einzelnen:

Im Westen wurden die Preise je nach
Sorte und Qualität um bis zu 40 €/t gesenkt. Der Bedarf entspricht etwa dem des
Vormonats – ist also deutlich reduziert.

Im Norden bewegen sich die Preisabschläge um bis zu 45 €/t. Die Mengen sind
gering, da verschiedene Werke keinen bis
wenig Bedarf haben, nicht zuletzt durch
Produktionskürzungen.
15.10.2015
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