Stolz auf das Erreichte - Landwirtschaftskammer Schleswig

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Bildung
BAUERNBLATT l 12. September 2015 ■
Werker und Fachpraktiker in der Land- und Pferdewirtschaft freigesprochen
Stolz auf das Erreichte
25 Werkerinnen und Werker der
Landwirtschaft und sechs Fachpraktikerinnen in der Pferdewirtschaft bestanden Ende August ihre
Abschlussprüfung. „Ich beglückwünsche Sie sehr herzlich! Sie sind
jetzt nicht mehr ungelernt, sondern eine ausgebildete Kraft“, hob
Kammervizepräsident Arno Carstensen bei der Freisprechungsfeier in Rendsburg hervor.
Unter großem Applaus und voller
Stolz nahmen die anwesenden Absolventinnen und Absolventen im
Beisein zahlreicher Gäste ihre Berufsurkunden und Zeugnisse entgegen. Viele haben bereits einen Arbeitsplatz gefunden und starten
mit guten Perspektiven. „Ihr beruflicher Abschluss ist ein Türöffner für
weitere berufliche Schritte. Nutzen
Sie diese Chancen und die vielen
Möglichkeiten der Fortbildung“,
appellierte Arno Carstensen.
Kammervizepräsident Arno Carstensen (1. v. li.) übergab die Berufsurkunden, hier an Sara Münster, Werkerin in der
Landwirtschaft. Dr. Carsten Henze und Ulf Mainka von der beruflichen Schule Husum (2. und 3. v. li.) gratulierten herzlich.
Feste Verankerung
in der Branche
Vizepräsident Carstensen wies
darauf hin, dass im September 2015
der zehnte Ausbildungsjahrgang
der beiden Werkerberufe in Landund Pferdewirtschaft startet. Zuvor
gab es lediglich eine Werkerregelung im Gartenbau. „Als wir am 1.
September 2006 mit insgesamt gerade einmal zehn AusbildungsverUlrich Wesselmann überbrachte die trägen gestartet sind, war die ZuGlückwünsche der berufliche Schulen kunftsperspektive unklar, es gab
auch Zweifler. Heute können wir
und des Ministeriums.
feststellen, dass die Werkerregelungen in unserem agrarischen Berufsspektrum fest verankert sind. An alle, die daran mitgewirkt haben und
mitwirken, herzlichen Dank!“, führte Arno Carstensen aus.
mögen und ein unterstützendes
Umfeld für den erfolgreichen Abschluss sind. Die Grenzen zwischen
Werker- und Regelberuf würden in
der Praxis oftmals verschwimmen
und die gute und respektvolle Zusammenarbeit auf den Betrieben
gelebte Inklusion darstellen.
bis hin zum Berufsabschluss hielt
Hans-Heinrich Wulf, Ausbilder und
Prüfer aus Nützen. Der Übergang
von der Schule in den Beruf sei für
die jungen Leute oft sehr anstrengend: „Jeden Morgen pünktlich in
einen ganzen Arbeitstag zu starten,
das ‚schlaucht‘ und ist anders als
beim Aushelfen.“ Wenn dann aber
der erste Lohn fließe, sei die Freude
Bildungsziel
groß. Mit zunehmender Ausbilerreicht
dungszeit wechsele dann die Rolle
Eine kurze Rückschau über die hin zu einem selbstbewussten Mit„Reise“ vom ersten Ausbildungstag glied der Betriebs- und Dorfge-
Gestärkte
Persönlichkeiten
Ulrich Wesselmann von der beruflichen Schule des Kreises Nordfriesland in Husum überbrachte die
Glückwünsche des Ministeriums für
Energiewende,
Landwirtschaft,
Umwelt und ländliche Räume. Im
Rückblick auf seine eigene BerufsHans-Heinrich Wulf aus Nützen sprach ausbildung hob er hervor, wie wich- Zahlreiche Gäste begleiteten die Freisprechungsfeier in den Räumen der Deula
tig Selbstvertrauen, Durchhaltever- Rendsburg.
für die Ausbilderseite.
Bildung
■ BAUERNBLATT l 12. September 2015
Die erfolgreichen Werker in der Landwirtschaft 2015 präsentieren sich mit ihren Lehrkräften, Ausbildungsberatern und Kammervizepräsident Arno Carstensen:
Matthias Bade, Stolk; Philipp Bendschneider, Dörpling; Steffen Franz, Wisch; Patrick Häusler, Wattenbek; Steven Hennig, Frauenprießnitz; Domenic Holm,
Westerdeichstrich; Florian Höppner, Osdorf; Jan Henrik Igelmann, Schwedeneck; Sven Normen Ingwersen, Breklum; Tim Jaspersen, Großsolt; Kevin Kay, Meldorf;
Patrick Koch, Neumünster; Thilo Koht, Blekendorf; Felix Krause, Ascheffel; Oliver Martin, Wahlstedt; Sara Münster, Klein Offenseth; Clemens Nissen, Meyn; Niclas
Peters, Schalkholz; Thomas Schaller, Kellinghusen; Dennis Schlüter, Friedrichskoog; Kevin Schmidt, Lockstedt; Frederik Schulz, Leiferde; Benjamin Singh, Hardebek; Kevin Thiede, Griebel; Alexander Trede, Osterrade.
meinschaft. Ihm mache es als Ausbilder sehr viel Freude, diese Entwicklung zu begleiten. Die wachstumsstarken Höfe in der Landwirtschaft bieten aus seiner Sicht viel
Platz zur Entfaltung für die Absolventinnen und Absolventen.
Bei der Überreichung der Berufsurkunden und Zeugnisse wurde aus
den begleitenden Worten der Kammer-Ausbildungsberater Christine
Panzer und Carsten Hagemann
deutlich, dass alle Absolventinnen
und Absolventen über ganz besondere Stärken verfügen. „Geben Sie
Gas!“, appellierte Carsten Hagemann an diejenigen Absolventen,
die in Arbeitsplatzgesprächen stehen, aber noch keine Entscheidung
getroffen haben.
Martina Johannes
Landwirtschaftskammer
Tel.: 043 31-94 53-210
[email protected]
Die erfolgreichen Fachpraktikerinnen in der Pferdewirtschaft 2015 mit ihren Wegbegleitern aus Berufsschule und
Landwirtschaftskammer: Michelle Bock, Kaltenkirchen; Svenja Carstensen, Berlin; Marina Johanna Hübner, Eutin;
Michelle Janetta, Hagen; Sarah Peters, Elmshorn; Jennifer-Tamara Wieburg, Mohrkirch.
Fotos: Martina Johannes
Ausbilder-Kompaktkurs im Winterhalbjahr 2015/16
Werker/-innen erfolgreich ausbilden
Im November startet in Rendsburg
ein weiterer Speziallehrgang der
Landwirtschaftskammer für Ausbilderinnen und Ausbilder von
Werkerinnen und Werkern. Durch
die Teilnahme können die laut
Werkerregelung geforderten zusätzlichen
behindertenspezifischen Kenntnisse erworben werden.
Der insgesamt 80 Stunden umfassende Kurs behandelt wichtige Besonderheiten bei der Berufsausbildung behinderter Menschen (unter anderem Behinderungsarten
und ihre Auswirkung auf die Berufsausbildung, rechtliche Rahmenregelungen, Förder- und Unterstützungsprogramme, praxisorientierte Fallbearbeitung und Prob-
lemlösung). Die zehn Kurstage sind
auf fünf Bausteine à zwei Tage im
Zeitraum November bis Februar
verteilt.
Der Nachweis des Kursbesuches ist
gemäß BerufsbildungsausschussBeschluss erforderlich für Ausbilderinnen und Ausbilder in privaten
Agrarbetrieben, die nicht in Kooperation mit einem Bildungsträger ar-
beiten. Eine Förderung aus den Mitteln der Europäischen Union (Eler)
und des Landes Schleswig-Holstein
(Melur) und des QLF ist beantragt.
Nähere Informationen beziehungsweise Anmeldung bis zum 18. September 2015 bei: Martina Johannes,
Landwirtschaftskammer SchleswigHolstein, Tel.: 0 43 31-94 53-210,
[email protected]
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