GASTVORTRAG HAUPTVERSAMMLUNG Finanzmarktregulierung im Spannungsfeld von Krisenbewältigung und Niedrigzinsen Univ.-Prof. Dr. Isabel Schnabel Hauptversammlung der R+V Versicherung AG 20. Mai 2015 2 Vorwort Niedrigzinsphase und Regulatorik – das marktspezialistin Schnabel plädiert unter sind zentrale Themen, die uns alle, die wir anderem für ein rechtzeitiges Ende der locke- in der Finanzdienstleistungsbranche tätig ren Geldpolitik der Europäischen Zentral- sind, seit geraumer Zeit in Atem halten. Denn bank mit der Folge eines allmählichen Zins- sie sind brisant genug, um das eine oder anstiegs – eine Botschaft, die sowohl im andere Geschäftsmodell zu fordern, wenn Bankwesen als auch in der Versicherungs- nicht sogar gänzlich in Frage zu stellen. wirtschaft gerne vernommen wird. So die These unserer diesjährigen Gastrednerin, Professor Isabel Schnabel. Sie ist eine hochgeschätzte Fachfrau auf dem Gebiet der Finanzmarktforschung. Die Stabilität und die Regulierung der Finanzmärkte sind ihr dabei ein besonderes Anliegen. Die Finanz- Dr. Friedrich Caspers 3 Kontakt: Univ.-Prof. Dr. Isabel Schnabel Lehrstuhl für VWL, insb. Financial Economics Gutenberg School of Management and Economics Johannes Gutenberg-Universität Mainz 55099 Mainz [email protected] www.financial.economics.uni-mainz.de 4 Die Referentin: Prof. Dr. Isabel Schnabel Die Finanzmarktexpertin Isabel Schnabel aus der wirtschaftshistorischen Perspektive ist seit Juni 2014 jüngstes und einziges analysiert. Darüber hinaus ist sie Mitglied weibliches Mitglied im Sachverständigenrat im Verwaltungsrat und Fachbeirat der Bundes- zur Begutachtung der gesamtwirtschaft- anstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht lichen Entwicklung, kurz eine der fünf Wirt- (BaFin). schaftsweisen. Isabel Schnabel hat an der Universität MannDie 44-jährige Wirtschaftswissenschaftlerin heim studiert und wurde dort 2003 über lehrt Volkswirtschaftslehre und Financial den Zusammenhang von makroökonomischen Economics an der Johannes Gutenberg-Uni- Risiken und Finanzkrisen promoviert. Sie versität Mainz und ist Forschungsprofes- forschte unter anderem an der Harvard Uni- sorin am Centre for Economic Policy Research versity, an der London School of Economics (CEPR) sowie am Max-Planck-Institut zur und beim Internationalen Währungsfonds Erforschung von Gemeinschaftsgütern in (IWF). Bonn. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Bankenregulierung, das „Too-big-to-fail“- Die gebürtige Dortmunderin lebt mit ihrer Phänomen und Finanzkrisen, die sie auch Familie in Bonn. 5 1. Bestandsaufnahme: Ausgangslage im Euroraum Nach inzwischen acht Krisenjahren zeigen In Deutschland zeigt sich die Situation sich im Euroraum leichte Zeichen einer etwas günstiger als im restlichen Euroraum. Erholung. Insbesondere in den ehemaligen Der Arbeitsmarkt ist dank der flexiblen EU-Hilfsprogramm-Ländern Spanien, Ir- Arbeitsmärkte außerordentlich robust. Dies land und Portugal sieht man Anzeichen einer wiederum wirkt sich positiv auf den Kon- konjunkturellen Aufhellung. Leichte sum aus. Die Verschuldung – privat wie auch Hoffnungsschimmer sind auch in Italien und staatlich – ist hierzulande deutlich zu- Frankreich zu erkennen. Das sollte aber rückgegangen, auch die Kreditvergabe ist nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Ar- angezogen. beitslosigkeit in vielen Ländern im Euroraum nach wie vor außerordentlich hoch ist. Den positiven Entwicklungen stehen aber Ebenfalls auf sehr hohem Niveau liegt die auch Risiken gegenüber. Es bestehen er- Verschuldung, und zwar sowohl im privaten hebliche geopolitische Risiken. Die Griechen- als auch im staatlichen Bereich. Die Finanz- land-Krise ist nicht überwunden. Die systeme hängen weiterhin am Tropf der Euro- Konjunktur in den USA ist robust, könnte päischen Zentralbank (EZB). Die Kredit- aber durch die anstehende Zinswende ge- vergabe ist im Euroraum insgesamt immer dämpft werden. In den Schwellenländern zei- noch verhalten, die Inflation niedrig, die gen sich Warnsignale. Das sind Fakto- Zinsen ebenfalls. Die Entwicklung in Grie- ren, die für ein exportorientiertes Land wie chenland ist besonders enttäuschend, Deutschland von großer Bedeutung sind. nachdem im letzten Jahr die Hoffnung be- Hinzu kommen einige wirtschaftspolitische stand, dass Griechenland sich aus der Krise Weichenstellungen in Deutschland, die befreien könnte. Aber nach dem Wahlerfolg die Erfolge der Vergangenheit gefährden. Er- von Syriza ergab sich eine andere Wen- wähnt sei beispielhaft der Mindestlohn. dung, und das hatte Auswirkungen auf den gesamten Euroraum. 6 1.1 Niedrige Leitzinsen, geringe Aktuell sind die Renditen zehnjähriger Renditen auf Staatsanleihen, hohe Staatsanleihen nach wie vor sehr niedrig. Staatsschulden Auch hier ist Griechenland eine Ausnahme. Besonders die globale Niedrigzinsphase Ein interessanter Befund ist, dass die Rendi- prägt die aktuellen wirtschaftlichen Rahmen- ten in Ländern wie Spanien und Italien bedingungen: Nicht nur im Euroraum, son- niedriger sind als beispielsweise im Vereinig- dern in allen großen Industrieländern sind ten Königreich und in den USA. > Seite 9, die Leitzinsen auf einem historisch nied- Abb. 3: Renditen 10-jähriger Staatsanleihen rigen Niveau. > Seite 8, Abb. 1: Leitzinsen wichtiger Zentralbanken Die Staatsschuldenquoten vieler Euroländer steigen weiter an, auch wenn sich der An- Ein Blick auf die Renditen der Staatsan- stieg verlangsamt hat. Dies lässt den Schluss leihen in den europäischen Peripherieländern zu, dass das Absinken der Renditen auf zeigt seit Beginn der Krise eine deutliche Staatsanleihen eher eine Folge der EZB-Poli- Kompression der Renditen auf Staatsanlei- tik ist als verbesserter Fundamentaldaten. hen – mit Ausnahme von Griechenland. > Seite 9, Abb. 4: Staatsschuldenquoten im > Seite 8, Abb. 2: Staatsanleihen in europä- Euroraum von 2007 bis 2014 ischen Peripherieländern 7 Leitzinsen wichtiger Zentralbanken Abb. 1 (in Prozent) Quelle: Thompson Reuters Datastream 8 7 6 5 4 3 2 1 0 −1 2000 2001 2002 Australien 2003 UK 2004 Japan 2005 2006 2007 Schweden 2008 2009 Kanada US 2010 2011 2012 Eurozone 2013 Abb. 2 Quelle: Thompson Reuters Datastream 50 40 30 20 10 0 8 Griechenland 2011 Irland 2012 Portugal 2015 Schweiz Staatsanleihen in europäischen Peripherieländern Rendite zehnjähriger Staatsanleihen (in Prozent) 2010 2014 2013 Italien Spanien 2014 2015 Renditen 10-jähriger Staatsanleihen (Stand: 18.05.2015) Land Abb. 3 Rendite Spread vs. Bund Schweiz 0,06 % − 0,59 Japan 0,38 % − 0,27 Deutschland 0,65 % – Schweden 0,75 % 0,10 Österreich 0,78 % 0,13 Finnland 0,79 % 0,14 Niederlande 0,84 % 0,19 Dänemark 0,87 % 0,22 Frankreich 0,95 % 0,30 Belgien 0,96 % 0,31 Irland 1,15 % 0,50 Spanien 1,85 % 1,20 Italien 1,91 % 1,26 UK 1,96 % 1,31 USA 2,24 % 1,58 Portugal Griechenland 2,17 % 1,52 11,41 % 10,76 0,55 % Niedrige Zinsen erschweren Neuanlagen Die Umlaufrendite – also die durchschnittliche Rendite aller im Umlauf befindlichen inländischen festverzinslichen Wertpapiere – liegt seit Mai dieses Jahres bei rund 0,55 Prozent. Daraus können sich beispielsweise für Lebensversicherungsunternehmen Probleme ergeben, da sie einen beträchtlichen Teil ihrer Kapitalanlagen in festverzinslichen Wertpapieren anlegen. Da diese aber im Wesentlichen aus Staatsanleihen bestehen, bedeutet das: Lebensversicherer können derzeit im Neugeschäft den aktuellen Garantiezins von 1,25 Prozent nicht dadurch erwirtschaften, dass sie in deutsche Staatsanleihen investieren. Quelle: Thompson Reuters Datastream Staatsschuldenquote im Euroraum von 2007 bis 2014 Abb. 4 (in Prozent des BIP) 170 160 150 140 130 120 110 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 D Quelle: Eurostat 2007 – 2014 F E IRL P I GR 9 1.2 Kapitalisierung von Banken und lich der Leverage Ratio (der maximalen Versicherungen Verschuldungsquote) betraf dies beispiels- Die Kapitalisierung der Banken ist in vielen weise die Deutsche Bank, die wegen ihrer europäischen Ländern nach wie vor Größe besonders ins Gewicht fällt. Es besteht schwach, wenn man die neue Eigenkapital- breiter Konsens, dass die Kapitalisierung definition von Basel III zugrunde legt. weiter erhöht werden muss. Das Peterson Institute for International Economics kam direkt nach dem Comprehen- Bei den Lebensversicherungen ist über die sive Assessment im November 2014 zu dem letzten Jahre ein deutlicher Rückgang Schluss, dass viele Banken, darunter der Bedeckungsquoten aufgrund gestiegener einige deutsche, gemäß den neuen Defini- Eigenmittelanforderungen festzustellen. tionen unterkapitalisiert seien, obwohl > Seite 11, Abb. 5: Kapitalisierung Lebens- sie den Stresstest bestanden hatten. Bezüg- versicherungen 1. ZWISCHENFAZIT uns mit dem allmählichen Inkrafttreten von Ba- Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die sel III und Solvency II in einer Phase sich ver- Geldpolitik der Europäischen Zentralbank die schärfender Regulierung, die die Finanzinstitute Renditen auf Staatsanleihen im Euroraum zusätzlich unter Druck setzen wird. und das allgemeine Zinsniveau auf historisch 10 niedrige Niveaus gedrückt hat. Die Staats- Es stellt sich daher die Frage, welche Risiken verschuldung ist nach wie vor hoch. Die Banken sich hieraus für die Finanzstabilität ergeben. Zwei leiden unter einer schwachen Kapitalisierung, Risiken möchte ich im Folgenden betrachten: und auch bei den Versicherungen ist die Kapita- das Risiko einer langen Niedrigzinsphase und das lisierung rückläufig. Gleichzeitig befinden wir Risiko eines plötzlichen Zinsanstiegs. Kapitalisierung Lebensversicherungen Abb. 5 Eigenmittel der Lebensversicherer (in Mrd. Euro) Quelle: BaFin % 190 60 Bedeckungsquote ¹ 50 180 40 30 170 20 10 160 0 2009 2010 2011 Eigenkapital eigenmittelfähige Rückstellung für Beitragsrückerstattung 2012 2013 andere Eigenmittel Solvabilitätsspanne (regulatorische Eigenmittelanforderung) 1,25 % Die Margen geraten unter Druck Seit Anfang 2015 liegt der Höchstrechnungszins bei 1,25 Prozent. Dieser wird jährlich vom Bundesministerium der Finanzen auf Basis von Empfehlungen der Deutschen Aktuarvereinigung und der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht neu festgelegt. 2009 2010 2011 2012 2013 ¹ Quotient aus Eigenmitteln und Solvabilitätsspanne Versicherungsunternehmen dürfen ihren Kunden für neu abgeschlossene klassische Lebensversicherungsprodukte demnach eine Verzinsung von maximal 1,25 Prozent auf den Sparanteil in ihrem Beitrag garantieren. Aufgrund der anhaltenden Niedrigzinsphase ist der Höchstrechnungszins in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesunken. Im Lebensversicherungsgeschäft liegt die durchschnittliche Garantieverzinsung im gesamten Versicherungsbestand derzeit im Bereich von drei Prozent. Wenn die Niedrigzinsphase jedoch hinreichend lange anhält, droht sie die auf der Aktivseite zu erzielenden Renditen zu übersteigen. 11 2. Risiken einer langen Niedrigzinsphase Eine lange Niedrigzinsphase belastet die Er- aber anhält, desto virulenter wird das tragslage von Banken und Lebensversi- Problem. Besonders stark betroffen sind Ban- cherungen und gefährdet deren Geschäfts- ken, bei denen das Zinsergebnis einen modell. Es bestehen Anreize, übermäßige großen Anteil am Gesamtergebnis hat. Zwar Risiken einzugehen, um den Ertragsausfall können sie versuchen, den Rückgang des zu kompensieren. Dadurch nimmt die Ver- Zinsergebnisses auszugleichen – beispiels- letzlichkeit der Institute weiter zu. Außer- weise durch höhere Einnahmen im Provisi- dem kann die „Suche nach Rendite“ zur onsgeschäft oder auch durch Kostensenkun- Bildung von Vermögenspreisblasen beitragen. gen. Das ist aber nur in begrenztem Maße Investieren Banken und Versicherungen möglich. > Seite 13, Abb. 6: Struktureller selbst in überbewertete Vermögensgegen- Rückgang der Zinsspannen stände, sind sie verletzlich, wenn die Blasen platzen. 2.2 Gefahren für das Geschäftsmodell von Lebensversicherungen 2.1 Gefahren für das Geschäftsmodell Das Problem für die Lebensversicherungen von Banken wird deutlich beim Vergleich der aktuellen Bei den deutschen Banken beobachtet Umlaufrendite deutscher Staatsanleihen mit man seit vielen Jahren einen strukturellen dem derzeitigen Höchstrechnungszins: Rückgang der Zinsspannen. Dies ist also Letzterer wurde zwar zum Jahresbeginn 2015 kein neues Phänomen, der Rückgang wird auf 1,25 Prozent gesenkt, damit lag er aber durch die Niedrigzinsphase verstärkt. aber immer noch deutlich oberhalb der aktu- Die Niedrigzinsphase wirkt auf die Banken ellen Umlaufrendite. Diese liegt seit Mai jedoch mit zeitlicher Verzögerung. Derzeit dieses Jahres bei durchschnittlich 0,55 Pro- profitieren viele Banken noch von einem re- zent. Das heißt, dass ein Lebensversicherer lativ hoch verzinslichen Altbestand auf im Neugeschäft seinen Garantiezins von 1,25 der Aktivseite. Je länger die Niedrigzinsphase Prozent nicht dadurch erwirtschaften 12 Struktureller Rückgang der Zinsspannen Abb. 6 (in Prozent der durchschnittlichen Bilanzsumme) Quelle: Finanzstabilitätsbericht Deutsche Bundesbank, 2014 14 12 Zinserträge Zinsspanne Nachrichtlich: Umlaufrendite 10 8 6 4 Nachrichtlich: Geldmarktsatz 2 Zinsaufwendungen 0 1977 1980 1977 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010 2013 4 3 2 1 0 1985 alle Bankengruppen Sparkassen 1990 1995 Kreditgenossenschaften Genossenschaftliche Zentralbanken 2000 2005 2010 2013 Großbanken Landesbanken 13 kann, dass er in deutsche Staatsanleihen in- versicherungen zu. Dies trifft vor allem vestiert. Die durchschnittliche Garantie- Institute mit einem hohen Durations-Mis- verzinsung, die im Moment im Bereich von match zwischen den beiden Seiten der drei Prozent liegt, droht die auf der Aktiv- Bilanz, bei denen also die Laufzeiten von seite zu erzielenden Renditen zu übersteigen, Anlagen und Verbindlichkeiten deutlich wenn die Niedrigzinsphase hinreichend auseinanderfallen. > Seite 16, Abb. 7: Um- lange anhält. Um diese Risiken auszuglei- laufrendite deutscher Staatsanleihen chen, gibt es seit 2011 die Zinszusatzreserve¹. Diese wirkt jedoch erst mit zeitli- 2.3 Erhöhte Risikoübernahme durch cher Verzögerung. Erhebliche zusätzliche Banken und Versicherungen Eigenkapitalanforderungen für Zinsände- Wir haben gesehen, dass sich mit einem we- rungsrisiken kommen ab 2016 mit dem nig riskanten Geschäft keine einträglichen neuen Regelwerk Solvency II auf die Lebens- Renditen erzielen lassen. Wenn die Margen ¹ Seit 2011 gesetzlich vorgeschriebene zusätzliche Rückstellung, die Lebensversicherer bilden müssen, wenn der von den Gesellschaften erwirtschaftete Referenzzinssatz aus gesicherten Staatsanleihen die Garantien gegenüber den Kunden unterschreitet. 14 unter Druck geraten, besteht ein Anreiz, in andere Anlageformen auszuweichen, die zwischen ebenfalls nur magere Renditen. – Ein besonderes Phänomen haben die Wis- höher verzinslich, aber auch mit größeren senschaftler Acharya und Steffen ² in Risiken behaftet sind. Tatsächlich sind Ban- den europäischen Peripherieländern beob- ken und Versicherungen nicht die einzigen, achtet: Bei dieser besonderen Art von die diese Strategie verfolgen. Es gibt sehr „Carry Trades“ besorgen sich Banken güns- viele Anleger, die auf der Suche nach einer tig Geld bei der Zentralbank, um es in guten Rendite sind. Infolgedessen haben sich höher verzinsliche Staatsanleihen des ei- die Preise so verändert, dass hohen Risiken genen Staates zu investieren. Viele die- im Markt häufig nur relativ geringe Erträge ser Banken haben bis zu zehn Prozent ihrer gegenüberstehen. Bilanzsumme in heimischen Staatsanleihen angelegt und damit ein erhebliches Hierfür gibt es eine Reihe von Beispielen: „Klumpenrisiko“ in ihren Bilanzen er- – Wer bei der Anlage trotz flacher Zins- zeugt. strukturkurve eine stärkere Fristentransformation betreibt, setzt sich erheblichen 2.4 Entstehung von Vermögenspreis- Zinsänderungsrisiken aus – bei geringen Er- blasen tragsaussichten. Die Suche nach hoher Rendite kann Ver- – Investitionen in riskante Anleihen – Un- mögenspreisblasen befördern. Derzeit sehen ternehmensanleihen, High-yield-Anlei- die meisten Experten zwar keine akuten hen – bieten im Verhältnis zum Risiko in- preislichen Übertreibungen. Vermögenspreis- ² „The ‚Greatest‘ Carry Trade Ever? Understanding Eurozone Bank Risks“, Viral V. Acharya und Sascha Steffen, Journal of Financial Economics 115 (2), 2015, 215 – 236. 15 Umlaufrendite deutscher Staatsanleihen Abb. 7 Umlaufrenditen versus Höchstrechnungszinsen (in Prozent) Quelle: Thomson Reuters Datastream, GDV 10 8 6 4 2 Höchstrechnungszins Umlaufrendite 0 1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020 Bilanzaktiva der Banken im Euroraum Abb. 8 12-Monats-Veränderungen zum Quartalsende (in Mrd. €) Quelle: Finanzstabilitätsbericht Deutsche Bundesbank, 2014 + 4000 Bilanzsumme + 3000 + 2000 + 1000 0 – 1000 – 2000 – 3000 2007 16 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Forderungen an den nichtmonetären Forderungen gegenüber dem Rest der Welt Forderungen gegenüber sonstigen Privatsektor im Euroraum Forderungen gegenüber öffentlichen MFIs im Euroraum übrige Aktiva einschl. Finanzderivaten Haushalten im Euroraum Forderungen gegenüber dem Eurosystem des Handesbestands blasen können aber dann gefährlich wer- wertete Aktiva investieren. Aktuell wach- den, wenn sie von einer starken Kreditexpan- sen die Bankbilanzen wieder – insbesondere sion begleitet werden. ³ Tatsächlich steigt die übrigen Aktiva sind in letzter Zeit sehr die Kreditvergabe im Euroraum allmählich stark gestiegen. Die Frage ist, ob sich dahin- wieder an, das Kreditwachstum bleibt ter möglicherweise genau solche Papiere jedoch moderat. verbergen, die von dem Platzen einer möglichen Blase betroffen wären. > Seite 16, Risiken bestehen auch dann, wenn Banken Abb. 8: Bilanzaktiva der Banken im Euroraum und Versicherungen selbst in stark überbe- ³ Markus Brunnermeier (Princeton University) und Isabel Schnabel (Universität Mainz) haben 2014 in einer wirtschaftshistorischen Studie 23 Spekulationsblasen untersucht. Sie wollten wissen, ob sich aus den geschichtlichen Erfahrungen Lehren für die Bewältigung künftiger Krisen durch die Geld- oder makroprudenzielle Politik ziehen lassen. Ihr Fazit: Es ist alles vor allem eine Frage des richtigen Zeitpunkts und der richtigen Dosierung. 2. ZWISCHENFAZIT kompensieren, bestehen Anreize, übermäßige Die lange Niedrigzinsphase gefährdet das Risiken zu übernehmen. Dies begünstigt gleich- Geschäftsmodell von Banken und Versicherun- zeitig das Entstehen von Vermögenspreisblasen. gen, weil es zu einer allmählichen Erosion der Genau das macht die Finanzinstitute immer Gewinne kommt, die die Insolvenz der Institute verletzlicher gegenüber einem plötzlichen Zins- bedrohen kann. Um diese Ertragsausfälle zu anstieg. 17 3. Risiken eines plötzlichen Zinsanstiegs Es ist davon auszugehen, dass die Zinsen Aufgrund der typischerweise längeren irgendwann wieder steigen. Wir wissen Zinsbindung auf der Aktivseite schlägt sich nur nicht genau, wann dies erfolgen wird. der Zinsanstieg auf der Aktivseite nur mit Das bedrohlichste Szenario ist ein schnel- zeitlicher Verzögerung nieder, während er auf ler Zinsanstieg nach einer langen Niedrig- der Passivseite unmittelbar wirkt. Ein Blick zinsphase. In einem solchen Fall würden in die Wirtschaftsgeschichte zeigt, dass Ban- die Zinsspannen der Banken zusammenbre- kenkrisen fast immer in einem Umfeld chen und es wäre quasi unmöglich, Erträge steigender Zinsen stattgefunden haben und aus Fristentransformation zu erwirtschaften. nicht in einem Umfeld niedriger Zinsen. Mit sehr großer Wahrscheinlichkeit käme es zu einem Einbruch der Vermögenspreise. Ein Beispiel ist die Savings-and-Loan-Krise Aus Sorge, dass ein Zinsanstieg zu Verwer- in den USA in den 1980er-Jahren. Ursäch- fungen im Finanzsystem führt und die Fi- lich war es hier keine Niedrigzinsphase, nanzstabilität bedrohen könnte, wird der sondern der Wettbewerb durch Nichtbanken Exit aus der lockeren Geldpolitik zunächst (insbesondere Geldmarktfonds) und der verzögert. Das bedeutet aber gleichzeitig, Wegfall strenger Zinsobergrenzen, denen die dass immer weitere Risiken angehäuft wer- Sparkassen bis dahin unterlagen. Nach den, die dann, wenn der Zinsanstieg ir- dem Wegfall der gesetzlichen Zinsbeschrän- gendwann unvermeidlich ist, verheerende kung kam es zu einem drastischen Zinsan- Auswirkungen auf die Finanzstabilität stieg vor allem auf der Passivseite der Bilan- haben können. zen, während die Aktivzinsen weitgehend festgeschrieben waren, und die Zinsspannen 3.1 Einbruch der Zinsspannen wurden für viele Banken negativ. Diese Wenn die Zinsen steigen, dann besteht die investierten in großem Umfang in Junk Gefahr, dass die Passivzinsen der Banken Bonds (hochriskante Unternehmensan- die Aktivzinsen im Altbestand übersteigen. leihen), um den Rückgang der Margen zu 18 kompensieren. Das konnte den Zusammen- sonders stark ausfallen. Institute, die bruch vieler Institute nur verzögern, aber einer Mark-to-market-Bilanzierung unter- nicht verhindern. liegen, spüren die Verluste unmittelbar in ihren Bilanzen. 3.2 Einbruch der Vermögenspreise Weitere Folge eines plötzlichen Zinsanstiegs In den ersten Monaten dieses Jahres hat wäre mit großer Wahrscheinlichkeit ein es an den Staatsanleihemärkten sehr unge- Einbruch der Vermögenspreise. Alle Halter wöhnliche Entwicklungen gegeben. Inner- dieser Vermögensgegenstände wären be- halb kürzester Zeit sind die Renditen auf troffen, darunter auch Banken und Versiche- 10-jährige Staatsanleihen von ihrem his- rungen. Eine Gefahr ist, dass sich aus torischen Tiefstwert abrupt angestiegen. War einer solchen Situation destabilisierende dies vielleicht ein Vorgeschmack auf Preisspiralen entwickeln könnten. Dabei platzende Blasen in anderen Märkten? Die kommt es zu Notverkäufen, sogenannten Experten streiten sich noch darüber, was Fire Sales, die dann den Preisverfall wei- dahintersteckte. Eine plausible Erklärung ist ter beschleunigen. Eine Rolle spielt dabei eine Blasenbildung in Anleihemärkten. auch die Marktliquidität. Bei geringer Eine andere These lautet, dass der Anstieg Marktliquidität wird dieser Preisverfall be- etwas zu tun haben könnte mit der ge- 19 Anleihekäufe der EZB (in Milliarden Euro) Abb. 9 Quelle: Europäische Zentralbank 1200 Insgesamt: 1,14 Billionen € 1000 800 600 60 Mrd. Euro im Monat 400 200 0 März 2015 Sept. 2016 10 % 5,5 % Gefährliche Suche nach hoher Rendite Viele Banken unterkapitalisiert In europäischen Peripherieländern besorgen sich manche Bankinstitute günstig Geld von der Zentralbank, um es in höher verzinsliche Staatsanleihen zu investieren. Diese Investitionen können einen Anteil von bis zu zehn Prozent der Bilanzsumme erreichen. So entstehen gefährliche Klumpenrisken. Weltweit wiesen Ende 2014 viele Banken, darunter auch einige deutsche Institute, eine erhebliche Unterkapitalisierung auf. Diese lag im adversen Stressrisiko unterhalb der geforderten Grenze von 5,5 Prozent CET 1 „fully loaded“. Es besteht breiter Konsens, dass die Kapitalisierung bei Banken weiter erhöht werden muss. 20 sunkenen Marktliquidität im Staatsanleihen- gilt umso mehr im Euroraum, wo die markt – verschärft durch die Politik der Zentralbank nicht nur oberste geldpoliti- Europäischen Zentralbank. > Seite 20, Abb. 9: sche Instanz der Eurozone ist, sondern Anleihekäufe der EZB auch die Aufsicht über die Banken im Euroraum innehat. Dies setzt einen zusätz- 3.3 Verzögerung des geldpolitischen lichen Anreiz, Maßnahmen zu vermeiden, Exits die eine Krise im Bankensystem auslösen Die Zentralbank wird durch die Niedrig- könnten. Es besteht also das Risiko, dass zinsphase vor große Probleme gestellt, da ein Exit aus der expansiven Geldpolitik sie Maßnahmen vermeiden möchte, die aus Sorge vor einer Destabilisierung verzö- das Finanzsystem destabilisieren. Daher be- gert wird, obwohl dieser angezeigt wäre, steht in der derzeitigen Lage ein Anreiz, weil sich die Risiken und Kosten sonst noch den geldpolitischen Exit zu verzögern. Dies stärker erhöhen. 3. ZWISCHENFAZIT und Versicherungen gleichermaßen träfe. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass Es steht zudem die Gefahr von Preisspiralen ein plötzlicher Zinsanstieg die Solvenz von Ban- aufgrund von Notverkäufen. Gleichzeitig ken bedrohen würde, weil die Zinsspannen erschweren genau diese Bedrohungen den zusammenbrechen würden. Gleichzeitig käme Exit aus der expansiven Geldpolitik. Aller- es mit großer Wahrscheinlichkeit zu einem dings sind die Risiken eines verzögerten Aus- Einbruch der Vermögenspreise, der Banken stiegs noch höher. 21 4. Herausforderungen für die Regulierung Für die Regulierung besteht eine Reihe von fender Umgang mit Zinsänderungsrisiken Handlungsfeldern, von denen ich die sowie die nötige Transparenz gewähr- wesentlichen kurz skizzieren möchte. Be- leistet werden. Im Rahmen des Basler Aus- sonders bedeutend ist die Regulierung schusses für Bankenaufsicht ist aktuell von Zinsänderungsrisiken. Ein zweites Hand- eine Task Force on Interest Rate Risk genau lungsfeld betrifft die Risiken aus Vermö- mit dieser Problematik befasst. genspreisblasen. Anschließend werde ich kurz auf die Themen Marktliquidität, Bei Versicherungen werden Zinsänderungs- Schattenbanken und schließlich die Rolle risiken zukünftig umfassend und zeitnah der Geldpolitik eingehen. unter Solvency II geregelt, der 2016 in Kraft tretenden EU-Richtlinie zur Solvabilität 4.1 Zinsänderungsrisiken unter Basel III und Eigenmittelausstattung von Versiche- und Solvency II rungen. Für die deutschen Versicherungs- Zinsänderungsrisiken sind makroökonomi- unternehmen sind damit erhebliche, für ei- sche Risiken, die alle gleichzeitig treffen. nige Institute nur schwer zu erfüllende Sie können zwar umverteilt werden, ver- Anforderungen an das Eigenkapital verbun- schwinden aber nie ganz aus dem System. den. Eine zusätzliche regulatorische Be- Deshalb sind Absicherungsgeschäfte nur grenzung des Durations-Mismatchs könnte begrenzt wirksam. Hieraus folgt, dass Zins- sinnvoll sein. änderungsrisiken umfassend durch Eigenkapital abgedeckt werden müssen. Daher 4.2 Risiken aus Vermögenspreisblasen erscheint es zwingend, diese Risiken im Bei den Risiken aus Vermögenspreisblasen Bankenbereich im Rahmen des Regelwerks kommt der makroprudenziellen Aufsicht die Basel III zukünftig in Säule 1 und nicht primäre Rolle zu. Diese setzt allerdings wie bisher in Säule 2 zu behandeln. Nur so nicht bei den Vermögenspreisen an, sondern können ein konsistenter länderübergrei- bei den Finanzinstituten selbst. Ihr Ziel 22 ist es, die Widerstandskraft der Institute kann eine Regulierung, die beispielsweise gegenüber einem Vermögenspreisverfall eine Bank stabilisiert, gleichzeitig die zu erhöhen, beispielsweise durch Einführung Marktpreisrisiken erhöhen, weil sie die Markt- strengerer Kapitalanforderungen für Immo- liquidität senkt. Beispiele für solche bilienkredite bei einer übermäßigen Kredit- Maßnahmen sind eine höhere Eigenkapital- expansion im Immobilienbereich. Daneben unterlegung von Market-Making-Aktivi- können auch kreditspezifische Instrumente, täten, die Finanztransaktionssteuer oder die z. B. Beleihungsgrenzen, stabilisierende Trennbankenregulierung. Die aktuell Wirkung entfalten, wie internationale Erfah- diskutierte Einführung einer Finanztrans- rungen zeigen. Auch in Deutschland wird aktionssteuer oder einer Trennbankenre- inzwischen darüber nachgedacht, auf natio- gulierung ist daher kritisch zu sehen. Den naler Ebene zusätzliche kreditspezifische negativen Auswirkungen solcher Maßnah- makroprudenzielle Instrumente einzuführen. men auf die Marktliquidität wird in den Diskussionen zu wenig Beachtung geschenkt. 4.3 Gefahren für die Marktliquidität Die Regulierung von Finanzinstitutionen hat auch Auswirkungen auf die Märkte, vor allem auf die Liquidität der Märkte. Somit 23 4.4 Destabilisierende Wirkung von Schat- Definition nur im regulierten Sektor. Daher tenbanken ist es unerlässlich, dass die EZB die Aus- Bei einer Verschärfung von Regulierungen wirkungen ihrer Politik auf die Finanzsta- besteht immer die Gefahr, dass Geschäfte in bilität berücksichtigt. Aus Sicht der den Schattensektor abwandern, wo sie Finanzstabilität ist ein rechtzeitiger Exit häufig profitabler erbracht werden können. aus der lockeren Geldpolitik geboten, Wir wissen spätestens seit der Finanzkrise, um zu vermeiden, dass sich weitere Risiken dass Probleme im Schattenbankensektor auf aufbauen. Deshalb sollte die EZB flexibel das regulierte Finanzsystem überschwap- auf Veränderungen der Inflationserwartungen pen können. Deshalb ist es wichtig, dass die reagieren und ihre lockere Geldpolitik Regulierung sich mit Nachdruck diesem (engl. Quantitive Easing [QE]) eben nicht Thema widmet. Es passiert zwar schon eini- auf jeden Fall bis Herbst 2016 fortführen. ges, aber nach wie vor ist das Schatten- Es besteht die Gefahr, dass die Geldpolitik bankensystem nur unzureichend erfasst. Es übersteuert und aufgrund der rapide stei- gilt einerseits zu verhindern, dass be- genden Inflation dann plötzlich ein sehr stimmte Geschäfte überhaupt erst in den heftiger Zinsanstieg erforderlich wird. Schattenbankensektor abwandern, und Ein Kurswechsel ist jedoch im Hinblick auf zum anderen, diese dort regulatorisch zu die Kommunikation eine schwierige Sache: erfassen. Denn natürlich wird die EZB nicht wollen, dass durch die bloße Ankündigung, QE 4.5 Die wichtige Rolle der Geldpolitik früher zu beenden, der Zinsanstieg über- Ein großer Vorteil der Geldpolitik gegen- haupt erst hervorgerufen wird. über makroprudenziellen Maßnahmen besteht darin, dass die Geldpolitik auch die versteckten Winkel im Finanzsystem erreicht. Die makroprudenzielle Politik wirkt per 24 5. Fazit Lassen Sie mich die wesentlichen Thesen kensektor in Säule 1 von Basel III zu er- noch einmal zusammenfassen. Die Niedrig- fassen. Die makroprudenzielle Regulierung zinsphase infolge der Geldpolitik der EZB spielt eine wichtige Rolle, vor allem im kann die Ertragslage und mittelfristig Zusammenhang mit Vermögenspreisblasen. sogar das gesamte Geschäftsmodell von Ban- Ihre Wirksamkeit ist jedoch auf den regu- ken und Versicherungen bedrohen. Je lierten Bereich begrenzt. Außerdem haben länger die Niedrigzinsphase anhält, desto wir erst wenig Erfahrung mit den neu verletzlicher werden die Institute gegen- geschaffenen Instrumenten. Deshalb ist es über dem Zinsanstieg, der zwangsläufig so wichtig, dass auch die Geldpolitik die irgendwann kommen wird. Finanzstabilität in den Blick nimmt, denn die makroprudenzielle Politik kann die Wenn er kommt, werden mit großer Wahr- Stabilität nicht allein gewährleisten. Ent- scheinlichkeit die Vermögenspreise einbre- scheidend ist aber das richtige Timing. chen, was mit destabilisierenden Preis- Ein zu später Ausstieg aus der aktuellen spiralen einhergehen kann. Dies wird direkte Geldpolitik wäre mit erheblichen Kosten Auswirkungen auf Banken und Versiche- verbunden. Ideal wäre ein gradueller, gut rungen haben. Die Solvenz des Bankensys- antizipierbarer Zinsanstieg, der deutlich tems wird durch den Zusammenbruch der unproblematischer wäre, als wenn er plötz- Zinsspannen bedroht. Und gerade die Sorge lich und unerwartet käme. vor solchen Verwerfungen kann dann dazu führen, dass die EZB den Exit aus der lockeren Geldpolitik verzögert. Die Eigenkapitalregulierung ist das zentrale Instrument im Umgang mit Zinsänderungsrisiken. Ich plädiere dafür, diese für den Ban- 25 26 Impressum Herausgeber: Grafik: Heisters & Partner, R+V Versicherung AG, Konzern-Kommunikation, Büro für Kommunikationsdesign, Mainz Raiffeisenplatz 2, 65189 Wiesbaden Bilder: iStockphoto, Michael Rast, Panthermedia, Verantwortlich: Rita Jakli Shutterstock, Stefan F. Sämmer Redaktion: Tanja Gorr Druck: Görres-Druckerei und Verlag GmbH 1. Auflage September 2015 27 www.ruv.de 00 033 70 - 0916 001 0 09. 15
© Copyright 2024 ExpyDoc