Sturz-und Frakturprävention

Sturz-und Frakturprävention
In Deutschland werden jährlich über 500.000 Menschen mit Knochenbrüchen in Krankenhäusern behandelt.
Davon erleiden über 1 00.000 einen Oberschenkelhalsbruch. Dies ist die mit Abstand folgenreichste Verletzung. Für
viele ältere Menschen ist sie lebensgefährlich. Die Immobilität nach einem Hüftbruch erhöht die Gefahr, dass sich eine
Thrombose, Pneumonie oder Embolie entwickelt. Auch die Dekubitus- und Kontrakturgefahr steigt deutlich. Dieser
Dominoeffekt nach einem Oberschenkelhalsbruch macht die Lebensgefahr aus. Bei Menschen über 80 Jahre liegen
die Chancen, wieder so mobil wie vor einem Sturzunfall zu werden bei 50:50. Speziell bei einem
Oberschenkelhalsbruch sinken die Chancen für diese Altersgruppe auf knapp 20%, wieder die alte Beweglichkeit
zurückzuerlangen.
Der Hauptgrund für Frakturen aller Art sind Knochenschwund (Osteoporose) und mangelnde Beweglichkeit. Eine
Osteoporose ensteht über Jahrzehnte. Der Knochen entkalkt nach und nach. Er verliert Knochenmasse und
Elastizität. Ein osteoporotischer Knochen bricht schon bei geringen Krafteinwirkungen. Stürze aus dem Stand, die
einem gesunden Knochen nichts anhaben, können jetzt Frakturen zur Folge haben.
Es gibt mittlerweile wirksamen Möglichkeiten sich vor diesem Schicksal zu bewahren. Eine Osteoporose muss nicht
sein und ist kein unabwendbares Schicksal. Auch wer eine Osteoporose hat, braucht sich nicht schicksalsergeben der
Gefahr einer Fraktur auszusetzen. Kaum ein Gebiet der Präventionsmedizin und Pflege bietet heute so viel effektive
und effiziente Möglichkeiten.
Hier die wichtigsten Bausteine wirksamer und nachhaltiger Sturz- und Frakturprävention:
Bewegung Regelmäßiges Training der Gangsicherheit, des Gleichgewichts und der Muskelkraft sind die Basis für ein
Leben ohne schwerwiegende Stürze und Knochenbrüche.
Ernährung Calzium und Vitamin D sind die wichtigsten "Knochenbauer" unter den Mineralien und Vitaminen.
Empfohlen werden Erwachsenen täglich zwischen 1000 - 1500mg Calzium und 400-800 I.E. Vitamin D3 über die
Nahrung aufzunehmen. Diese Mengen sind bereits in 300ml Milch (ca. 1500 mg Calzium) und 60gr. Hering (ca. 800
I.E Vitamin D3) enthalten. Viele weitere Lebensmittel die aus Milchprodukten, pflanzlichen Ölen oder Fischen
bestehen, sind ebenso gut geeignet den täglichen Bedarf an Calzium und Vitamin D3 zu decken. Der Calziumgehalt von
Mineralwassern ist sehr unterschiedlich. Können Sie sich calziumhaltiges Wasser, es meist nur wenige Cent teurer, aber
essentiell für gesunde Knochen.
Kleidung: Weite, bequeme Kleidung, in denen Sie sich wohlfühlen und frei bewegen können, ist ein allgemeines aber
wichtiges Kriterium bei der Kleiderauswahl. Achten Sie darauf, dass Sie alle Kleidungsstücke möglichst leicht und
schnell öffnen und schließen können. Zu kleine Knöpfe, zu enge Knopflöcher, unpraktische Haken und Verschlüsse die
viel Kraft oder zirzensische Feinmotorik erfordern, sind negativ Kriterien. Deshalb macht es Sinn, vor dem Kauf nicht
nur zu überprüfen, ob das neue Kleidungsstück im Stehen passt und gut aussieht, sondern das Textil einem
"Bewegungstest" zu unterziehen.
Schuhe haben eine besonders große Bedeutung für die Sturzprävention. Natürlich müssen sie chic sein. Aber Sie sollen
nicht nur dem Auge gefallen, sondern auch dem Fuß. Der Fuß liebt flache, weiche Schuhe, die guten Halt bieten und
nicht einengen. Eine durchgehend rutschfeste Sohle ist sehr ratsam. Eine Ausnahme bilden Menschen mit
Fußheberlähmungen (Peroneusparesen). Hier ist es wichtig nur unterhalb der Ferse rutschfeste Sohlen zu nutzen und im
vorderen Bereich des Fusses eine glatte Sohle zu wählen, um Stürzen vorzubeugen.
Protektoren Alle gefährdeten Knochen und Gelenke können mit federleichten HighTech Protektoren effektiv geschützt
werden. Wir haben für jede Problemlage ein Produkt im Angebot.
Umgebungsgestaltung Sorgen Sie für eine möglichst stufenlose Wohumgebung und beseitigen Sie alle Stolperfallen.
Denken Sie an ausreichendes Licht, dass Ihnen Tag und Nacht genügend Orientierung im Raum ermöglicht. Nutzen Sie
Bodenbeläge oder Matten, auf denen Sie sicher laufen können und, die bei einem Sturz möglichst viel Kraft
absorbieren. Auch für diesen Zweck führen wir innovative Produkte mit exzellenten Eigenschaften.
Medikamente Biphosphonate können die Knochen geringfügig festigen. Jedoch wird die verloren gegangene
Elastizität durch den Abbau der filigranen Knochenbälkchenstruktur der Röhrenknochen leider nicht wieder hergestellt.
Die Elastizität der Knochen ist, neben der Knochenmasse, aber entscheidend, ob ein Knochen bricht oder nicht. Deshalb
ist es sehr zweifelhaft Medikamente dieser Art zu nehmen. Sie haben wenig bis keinen Effekt für den Frakturschutz.
Die ausgewogene Ernährung und die tägliche Bewegung sind das Herzstück jeder sinnvollen Frakturprävention,
begleitet von guter Schutzkleidung und einer sturz- und frakturmindernden Umgebungsgestaltung.
Das Handbuch "Der Gute Rat bei Sturzgefahr" bietet Ihnen weitergehende, umfangreiche Informationen zum
Thema. Wenn Sie Fragen zur Sturz- und Frakturprävention haben, die hier nicht beantwortet wurden, nehmen Sie
Kontakt mit uns auf. Wir helfen Ihnen gerne weiter.