Die neue Tasche - Lehrerservice.at

Die neue Tasche
Versuche, die Aufgaben ohne
Hilfe deiner Lehrerin/deines
Lehrers zu schaffen!
1. Wie war es wirklich?
Lies dir den Text in deinem LUX auf Seite 18 und 19 in Ruhe durch.
Du findest hier verschiedene Aussagen. Lies dir jede Aussage durch.
Überlege, ob sie deiner Meinung nach richtig oder falsch ist.
richtig falsch
Emma ist stolz auf ihre Tasche und gibt damit bei Tobias an.
Emma spottet über Tobias Schultasche, weil sie schon so alt und beschmiert ist.
Tobias bekommt keine neue Tasche, weil seine Mama sie noch schön findet.
Tobias Familie hat momentan nur wenig Geld und muss deswegen sparen.
Nur Lukas und Alex toben herum, Tobias gerät zufällig in die Rauferei.
Tobias macht die Tasche absichtlich kaputt, damit sie auch hässlich aussieht.
Alex und Lukas sagen die Wahrheit, sie haben mit der Sache nichts zu tun.
Tobias schweigt, weil er Angst hat, dass er eine neue Tasche kaufen muss.
2. Stell dir vor, du wärst Tobias!
Was hättest du gemacht, wenn du in Tobias Situation gewesen wärst?
- Hättest du Emma die Wahrheit gesagt?
- Hättest du Lukas und Alex aufgefordert die ganze Geschichte zu erzählen?
- Hättest du geschwiegen bzw. alles abgestritten?
Notiere dir deine Gedanken. Danach bildet kleine Gruppen und sprecht darüber.
Überlegt auch, wie sich die anderen Personen (die Lehrerin, Emma, Lukas und Alex) weiter verhalten
hätten können.
Besprecht dann eure Ergebnisse mit der ganzen Klasse.
Vielleicht wollt ihr eure Geschichte auch aufschreiben oder den anderen vorspielen?
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Ein Arbeitsblatt zur Zeitschrift LUX / Kleines Volk, Ausgabe Jänner 2016, Seite 18/19, Blatt 1 von 2
Redaktion: Mag. Elke Römer © JUNGÖSTERREICH Zeitschriftenverlag, Innsbruck
Information für Lehrer/innen
➜➜ Allgemeine Hinweise zum Arbeitsblatt
Dieses Arbeitsblatt stellt ein Beispiel dar, wie zu Texten Übungen mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad
gestaltet werden können, die den Aufbau von den in den Bildungsstandards geforderten Kompetenzen
unterstützen. Das Blatt enthält eine leichte und eine schwierigere Übung auf Kompetenzen des gleichen Standards
bezogen. Diese beiden Übungen können sowohl auf der dritten als auch auf der vierten Schulstufe jeweils für
schwache bzw. gute Leser/innen eingesetzt werden. Es ist aber auch sinnvoll, die beiden Übungen als aufeinander
aufbauende Übungsreihe durchzuführen.
➜➜
Bildungsstandards
Die beiden Übungen unterstützen den Aufbau folgender Kompetenzen:
Die Schülerinnen und Schüler können
• ihr Textverständnis artikulieren und kommunizieren,
• den Sinn von Texten klären und auch nicht ausdrücklich genannte Sachverhalte verstehen,
• zu einem Text Stellung nehmen und ihre Meinung begründen.
➜➜ Tipps zum Einsatz des Arbeitsblattes
Die Anleitungen sind an die Schüler/innen selbst gerichtet. Sie sollen die Aufgabenstellungen zur Durchführung
der Übungen lesen und diese danach selbstständig durchführen. Die Lehrperson beobachtet nur, ob die
Anweisungen richtig umgesetzt werden und gibt, wenn notwendig, unterstützende Impulse zu einem besseren
Verständnis und zu einer etwaigen Fehlerkorrektur.
Übung 1 setzt ein tieferes Textverständnis voraus, ein „Lesen zwischen den Zeilen“. Es empfiehlt sich, vor dieser
Aufgabe mit der ganzen Klasse den Text zu reflektieren. Die Aufgabe selbst sollte unbedingt in Alleinarbeit ausgeführt werden. Wichtig ist, dass die Lehrerin/der Lehrer, wenn notwendig, Impulse zum Überdenken der Aufgabe
gibt. Die Lösungen sollten gemeinsam besprochen werden. Dabei ist darauf zu achten, die Lösungen der Kinder
nicht zu bewerten, jedoch begründen zu lassen und sie mit Denkanstößen zu den „richtigen“ Lösungen zu führen.
In Übung 2 wird der persönliche, subjektive Bezug zum Text hergestellt und ein Impuls zum Einfühlen in das Erleben der Hauptfigur gegeben. Dabei ist das Gespräch darüber, das Kommunizieren und Begründen der eigenen
Meinung wichtig. Die schriftliche Aufgabenstellung ist als Differenzierungsangebot gedacht.
➜➜ Anmerkungen zum methodisch-didaktischen Hintergrund
Um Lesemotivation, Leseinteresse und Lesefreude zu wecken, darf sich der Leseunterricht nicht nur auf eine
oberflächliche Sinnerfassung durch Abfragen punktueller Inhalte beschränken. Dies stellt nur die Voraussetzung
für ein tieferes Textverständnis dar. Voraussetzung für einen Leseunterricht, der ein tieferes Textverständnis zum
Ziel hat, ist die Erkenntnis, dass die eigentliche Bedeutung eines Textes immer eine subjektive ist. Eine Auseinandersetzung mit dem subjektiven Textverständnis der Kinder verlangt von der Lehrperson Achtung vor dem Kind,
Toleranz und Rücksicht auf seine Wahrnehmung und Werte. Es ist Aufgabe der Lehrperson, die Kinder durch Gelegenheiten zur tieferen Auseinandersetzung mit Texten und mit Hilfe von Impulsen und geeigneten Methoden von
einem sinnerfassenden zu einem sinnverstehenden Lesen zu führen.
Besonders eng ist die Verbindung zwischen Lesen und Verfassen von Texten. Die Auseinandersetzung mit
Texten ergeben Schreibanlässe, wie hier zum Beispiel das Aufschreiben der eigenen Geschichte.
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Ein Arbeitsblatt zur Zeitschrift LUX / Kleines Volk, Ausgabe Jänner 2016, Seite 18/19, Blatt 2 von 2
Redaktion: Mag. Elke Römer © JUNGÖSTERREICH Zeitschriftenverlag, Innsbruck