Effektives Debridieren mit Mikrowasserstrahl-Technologie (Debritom): Eine retrospektive klinische Anwendungsbeobachtung bei 40 Patienten mit akuten und chronischen Wunden Dr. med. Martin Reber Chirurgie FMH, Leitender Arzt, Ärztlicher Leiter Wundambulatorium, Kantonsspital Obwalden, 6060 Sarnen Stephanie Grassmann Bsc Eng, Msc Biomed Eng, P Eng, 5023 Biberstein 2) 04.07.2013 3) 10.07.2013 Patientenbeispiel (Pat. Nr. 22, Jahrgang 1937). Heilungsverlauf eines gestielten Lappens am Unterschenkel, welcher nach der Operation aufgrund von Durchblutungsstörungen nekrotisch wurde. Die Nekroseschichten wurden in mehreren Sitzungen mit dem Debritom debridiert, bis sich neues Granulationsgewebe und Epithel bildete. Das Resultat war sehr zufriedenstellend. Patienten-Charakterisitik Alter 73 (40 –89) Geschlecht (m/w) 22/18 Drop-Outs 20 (von 60) Behandlungszeitraum 30.3 Monate Total Wundbehandlungen 748 Behandlung mit/ohne Debritom 240/508 Durchschn. Anzahl Debritements 6.0/Wunde Brust - 1 Patient Rumpf - 1 Patient Arm - 1 Patient Hand - 1 Patient 15 Oberschenkel 1 Patient 13 10 8 6 5 n n rs Di ve eW un ch tis ma eW un de de un Tra u er at Op sF he isc Di ab et ion sus ru ra c ce sw Sy n xt mi ris te r ru sc cu Ul ce ra c ru ris ris ar ve Aus den 40 Patienten konnte eine Gruppe von 14 Patienten isoliert werden, bei denen die Daten lückenlos über die ganze Behandlungsphase erfasst werden konnten (Wundfläche im initialen Verlauf, Fläche bei Beginn der Wasserstrahltherapie und Wundfläche bei Behandlungsabschluss der Wasserstrahltherapie). Die durchschnittliche Wundgrösse bei Ende der initialen Therapie betrug 7.6 cm2 (0.4 cm2 –17.25 cm2). Die durchschnittliche Wundgrösse bei Beginn des Wunddebridements mit dem Debitrom betrug 8.7 cm2 (0.25 cm2 – 24.5 cm2) und bei Behandlungs-Abschluss durchschnittlich 4.4 cm2 (0 cm2 – 25.4 cm2). Die Wundflächenreduktion durch die Behandlung mit dem Debritom betrug median 77.0% (-3.5% bis +100%) über eine Zeitspanne von durchschnittlich 65.0 Tage (1 Tag – 326 Tage). Ul Resultat Die Anwendungen erfolgten bei 60 Patienten, wobei 20 Patienten wegen fehlenden Daten ausgeschlossen wurden. Retrospektive ausgewertet wurden die Daten von 40 Patienten (22 männlich, 18 weiblich) mit unterschiedlichen Wunden (Total 40 Wunden). Das Alter betrug im Mittel 73 Jahre (40 Jahre – 89 Jahre). Insgesamt erfolgten 240 Debritom-Anwendungen. Im Durchschnitt mussten pro Wunde 6.0 (1 – 30) Debridements durchgeführt werden. In der Regel zeigte sich schon nach wenigen Behandlungen eine rasche Wundflächenreduktion. Bei den 40 Patienten sind mindestens zwei Messungen während der DebritomBehandlung gemacht worden: am ersten Behandlungstag und am Letzten. Die durchschnittliche Wundgrösse betrug 22.2 cm2 (0.25 cm2 – 126.5 cm2) bei Beginn der Behandlung und bei Behandlungs-Abschluss durchschnittlich 9.0 cm2 (0 cm2 – 70 cm2). Über diesen Behandlungszeitraum von durchschnittlich 80.2 Tagen (1 Tag – 448 Tage) wurde eine mediane Wundflächenreduktion von 86.4% (-1100% bis +100%) erreicht. Bei Behandlungsabschluss sind 33 von 40 Wunden kleiner geworden, 3 Wunden blieben gleich gross und 4 Wunden haben sich vergrössert. um um 0 dr om Fuss - 15 Patienten no Patientenbeispiel (Pat. Nr. 48, Jahrgang 1949). Ein Ulcus cruris am Unterschenkel. Vorübergehende kurzzeitige Wundflächenvergrösserung nach dem ersten Debridement. Danach guter Stimulus und rascher Heilungsfortschritt. 3 Unterschenkel 20 Patienten 1 5) 03.06.2014 Ul 4) 29.04.2014 ios 3) 13.03.2014 m 2) 21.02.2014 6 3 su 1) 23.01.2014 4) 28.10.2013 n Methode Für ein Wunddebridement stehen mehrere mechanische, chemische und biologische Methoden zur Verfügung, welche je nach Wundart und Patientensituation angewendet werden. In unserer Beobachtung wurden die zu debridierenden Wunden mit dem Mikrowasserstrahl eines Debritoms mittels einer handgeführten Düse (ca. 150 bar Betriebsdruck vor Eintritt durch die Düse) besprüht. Durch Variieren der Distanz (mindestens 20 cm) und des Auftreffwinkels des Wasserstrahls auf die Wunde wird das unerwünschte Gewebe schichtweise abgetragen. Je nach Gewebesituation wurden die Anwendungen in unterschiedlichen zeitlichen Abständen mehrmals durchgeführt. Die meisten Behandlungen erfolgten schmerzfrei, nur in seltenen Fällen musste die Wunde lokal anästhesiert werden. Die Debridements erfolgten ausschliesslich ambulant. 1) 02.07.2013 de Ziel Ziel dieser retrospektiven klinischen Anwendungsbeobachtung war es zu zeigen, dass das Wunddebridement mit der Mikrowasserstrahl-Technologie eine effiziente und sichere Methode zur Förderung der Wundheilung darstellt. Der Beobachtungszeitraum erstreckte sich über 30.3 Monate, der Endpunkt der Datenanalyse war das Erscheinen von frischem Epithelgewebe. Fazit Mittels der Anwendung der Mikrowasserstrahl-Technologie konnte ein sehr effizientes, gewebeschonendes, schmerzarmes und gut steuerbares Wunddebridement bei Patienten mit vorwiegend chronischen und teils hartnäckigen Wunden durchgeführt werden. Alle Anwendungen erfolgten ambulant, so dass auf eine Benutzung des Operationsaales verzichtet werden konnte. 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