Die Hals-Nase-Ohren (HNO) - Frintroper Praxis für Naturheilkunde

Die Hals-Nase-Ohren (HNO)
Allgemeine Rolle der Sinnesorgane
Geruchssinn:
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Die für den Geruchssinn zuständigen Rezeptoren sitzen im Epithel der
Riechschleimhaut, welche das Nasenhöhlendach medial und lateral auskleidet.
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Dieses Epithel enthält neben den Rezeptorzellen auch die Glandulae olfactoriae
(Bowman-Drüsen) und Stützzellen, die den die Epitheloberfläche bedeckenden
Schleim produzieren.
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Bei den
Riechzellen
handelt es sich um
spezialisierte,
primitive bipolare
Nervenzellen. Ihre
Kerne liegen an
der Basis der
Epithelschicht.
Von diesen geht
ein dendritischer
Fortsatz aus, der
die
Epitheloberfläche
erreicht.
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Am seinem
apikalen Ende
verbreitert sich
der Fortsatz zum
Sinneskolben oder
-bläschen, aus
dem 10 – 15
bewegliche Zilien
in die
Schleimschicht an
der
Epitheloberfläche
ragen.
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Desmosomen an der Basis der Sinneskolben sorgen für die Abdichtung des
Interzellulärraumes zwischen der Membran der Sinnes- und Stützzellen, so daß
von außen keine Substanzen eindringen können.
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An ihrer Basis verjüngt sich die Sinnes- bzw. Riechzelle zu einem zarten 0,2 - 0,3
μm starken marklosen Axon.
Die Axone zahlreicher Riechzellen benützen gemeinsam eine Schwan´sche
Zellhülle und bilden schließlich nach Durchtritt durch die Lamina cribrosa den
N.olfactorius.
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Beim Menschen besteht der N.olfactorius aus ca. 100 Millionen Axonen.
Einwirkung von Geruchsstoffen:
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Aufgrund der geringen Größe und der Unzulänglichkeit der Riechzellen konnte
der Mechanismus der Geruchswahrnehmung bislang noch nicht so geklärt werden,
wie die anderer Sinneswahrnehmungen.
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Man weiß aber, daß die Geruchsstoffe in die Schleimschicht auf der
Epitheloberfläche der Riechschleimhaut eindringen und durch Beeinflussung des
apikalen Ende der Riechzellen mit ihren Zilienbesatz eine Depolarisation
hervorrufen. In welcher Weise die Interaktion verläuft ist aber noch ungeklärt.
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Indirekte Messungen haben gezeigt, daß mit der Depolarisation der Riechzellen
eine erhöhte Ionenleitfähigkeit ihrer Membran einhergeht. Die Depolarisation löst
eine Serie von Aktionpotenzialen aus.
Geruchssinn
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Die einzelnen Fasern des Geruchsnervs sprechen auch auf eine Reihe
verschiedener Gerüche an. Obwohl der Mensch imstande ist, Tausende von
chemischen Stoffen am Geruch zu unterscheiden, konnte bislang keine Reihe
primärer Geruchsqualitäten entsprechend den 4 primären Geschmacksqualitäten
identifiziert werden.
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Bei der Erforschung des Geruchssinns geht man von bestimmten heriditären
Störungen bzw. Anosmien aus, bei denen bestimmte Gerüche nicht
wahrgenommen werden.
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Trotz des mangelhaften Wissens über den Geruchssinn spricht vieles dafür, daß an
der Meldung einer Geruchswahrnehmung olfaktorische Nervenfasern in großer
Zahl beteiligt sind.
Schädigung des Geruchssinns:
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Bei Schädelfrakturen unter Mitbeteiligung der Lamina cribrosa des Siebbeins
können die Schleimhaut und die winzigen Riechfäden geschädigt werden,
wodurch eine ein- oder beidseitige Anosmie zustande kommt.
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Eine passagere beidseitige Anosmie tritt häufig auch bei gewöhnlichen
Erkältungen auf, bei der die Nasenschleimhaut gereizt wird und schwillt.
Frintroper Praxis für
Naturheilkunde und
Ganzheitsmedizin
Riechbahn
Bulbus olfactorius
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Auf der primären Stufe der Riechbahn treten ca. 100 Millionen afferente
Olfaktoriusfasern in den Bulbus olfactorius ein. Er ist ein abgeflachtes ovales
Gebilde am Seitenrand der Lamina cribrosa des Siebbeins.
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Der Bulbus olfactorius weist eine radiale Gliederung mit einer Reihe übereinander
liegender Schichten auf. In der äußeren Schicht schließen sich die ankommenden
Olfaktoriusfasern zu praesynaptischen Netzen (Glomeruli) zusammen. Diese
bestehen aus den Endigungen von jeweils ca. 25 000 Rezeptorzellaxonen.
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In ihrem Inneren bilden die afferenten Endigungen mit den Dendriten von Mitralund Büschelzellen Synapsen und erregen sie.
Diese Zellen stellen die sekundären Neurone des Bulbus olfactorius dar.
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Es gibt ca. 50 000 Mitralzellen. Jede sendet einen Dendriten in jeweils einen
Glomerulus.
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Von den ca. 150 000 Büschelzellen gehen Dendriten zu jeweils mehreren
Glomeruli.
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In den Glomeruli wiederum werden von den afferenten Olfaktoriusfasern
periglomeruläre Fasern erregt, die die Mitral- und Büschelzellen und die in den
tieferen Schichten liegenden Körnerzellen hemmen können.
Tractus olfactorius und zentrale Bahnverbindungen
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Die Axone der Mitral- und Büschelzellen bilden den Tractus olfactorius.
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Die Projektionsgebiete des Tractus sind das Trigonum olfactorium und die Striae
olfactoriae lateralis und medialis. Hier gehen die Axone komplexe zentrale
Verbindungen ein.
Einige ziehen ipsi-, andere kontralateral als efferente Bahn zum Bulbus
olfactorius.
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Andere ziehen weiter zu den praepirifomen Rindengebieten, den Mandelkernen
sowie zum Hypothalamus.
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Hier ist die enge
Verbindung des
praepiriformen
Rindengebietes, des
Mandelkerns und des
Hypothalamus vom
Interesse.
Diese Verbindung könnte
erklären, warum die
Nahrungsaufnahme, das
Sexual- und ganz allgemein
das affektive Verhalten von
Geruchsreizen in so ausgeprägter Weise beeinflußt werden.
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Außerdem kommen bei Temporallappenerkrankungen, die zentrale Riechgebiete
betreffen, Geruchshalluzinationen vor.
Embryologie:
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Die Nase ensteht durch die Einsenkung der Riechplakode zur Riechgrube. Die
Riechplakode ist der Ausgangspunkt für die Entwicklung des Riechepithels mit
den entsprechenden Sinneszellen.
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In der sechsten Woche vertiefen sich die Riechgruben
beträchtlich, teils bedingt durch das Wachstum der
benachbarten Nasenwülste, aber auch dadurch, daß die
selbst in das darunterliegende Mesenchym
einwandern.
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Der Boden der Riechgrube bricht direkt hinter dem primären Gaumen zur
primitiven Choane durch. Die Choanen liegen
beiderseits der Mittellinie und unmittelbar hinter dem
primären Gaumen. Später, wenn die definierten
Nasenhöhlen gebildet werden, liegen die definitiven
Choanen am Übergang der Nasenhöhle in den Pharynx.
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Die definierte Nasenhöhle ensteht durch die
Entwicklung des sekundären Gaumens und die Verlagerung der Choanen nach
dorsal in den Epipharynx.
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Die Nasennebenhöhlen entstehen als Aussackungen der lateralen Nasenwand. Sie
wachsen in den Oberkiefer sowie in das Sieb-, Stirn- und Keilbein vor und
erreicht ihre definitive Ausdehnung erst in der Pubertät.
Nase
An der äußeren Nase lassen sich :
- Nasenwurzel (Radix nasi),
- Nasenrücken (Dorsum nasi),
- Nasenspitze (Apex nasi),
- Nasenflügel (Alae nasi) unterscheiden.
Die Nasenwurzel wird von Knochen getragen,
die übrigen Teile von einer Reihe kleiner
hyaliner Knorpel, die verformbar und
gegeneinander verschieblich sind.
Der Zugang zu den paarigen Nasenhöhlen
erfolgt von außen durch die Nasenlöcher , die
hintere Öffnung in die Pars nasalis des
Pharynx bilden die Choanae.
Getrennt werden die beiden Nasenhöhlen durch
die Nasenscheidewand, (Septum nasi), mit
einem knöchernen, knorpeligen und ganz vorne
mit einem häutigen Anteil.
Seitliche knöcherne Wand der
linken Nasenhöhle
Das Dach der Nasenhöhle wird von den Siebbeinplatten des Siebbeines gebildet.
Hier ziehen die Riechfäden des N. olfactorius durch.
Die seitliche Wand der Nasenhöhle ist durch drei Nasenmuscheln (Conchae)
vergrößert, die jede Nasenhöhle in drei Gänge unterteilt (oberer, mittlerer, unterer
Nasengang).
Die Nasenhöhlen stehen in Verbindung mit:
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der Stirnhöhle (Sinus frontalis),
der Kiefernhöhle (Sinus maxillaris),
der Keilbeinhöhle (Sinus splenoidalis),
den Siebbeinzellen (Cellulae ethmoidales),
dem Tränennasengang
(Ductus nasolacrimalis),
dem Nasen- Rachen- Raum und über die
Tuba eustachii mit dem Mittelohr.
Über den Rachen stehen sie mit den
Funktion der Nase
Die Nasenhöhle hat im wesentlichen drei Funktionen:
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Erwärmung , Vorreinigung und Anfeuchtung der Atemluft:
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Um diese Aufgabe zu erfüllen finden sich im vorderen Abschnitt der Nase:
−
besonders dicke Haare, (Vibrissen), sowie
− zahlreiche Talgdrüsen und apokrine Knäueldrüsen.
Im hinteren Teil der vorderen Nase verliert das Epithel seine Hornschicht und
geht in
− respiratorische Epithel über. Dort ist die Wand der Nasenhöhle mit
− Schleimhaut überzogen. Auf deren Oberfläche befindet sich ein
− mehrreihiges Flimmerepithel, auf diesem Epithel sitzen
− Flimmerhärchen (Zilien), die sich rhythmisch in Richtung Nasenausgang
bewegen. Dadurch werden Staub und Bakterien wieder nach außen
befördert.
Wir finden außerdem viele
− mukoseröse Glandulae nasales, die bei Schnupfen vermehrt Sekret
abgeben.
− Einen weitlumigen Venenplexus (Plexus cavernosum concharum) finden
wir ebenfalls, der sehr dicht ist und zu starkem Nasenbluten führen kann.
− Die Durchblutung wird über den V. und VII. Hirnnerven gesteuert: Je
kälter die Einatemluft ist, desto stärker wird die Schleimhaut durchblutet.
Beherbergung des Riechorgans:
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Die Riechzone (Regio olfactoria) besteht aus 4 je centgroßen Feldern, die im
mittleren Teil der oberen Nasenmuschel liegen.
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Die Regio olfactoria besteht aus Stütz- und
Sinneszellen.
Die Sinneszellen haben einen langen
kolbenartigen Fortsatz zur Oberfläche, von
den Sinneshaare ihren Ursprung nehmen.
Diese liegen in einer Schleimschicht.
Die im Schleim gelösten Partikel der
Atemluft geben den Reiz an die Sinneszellen.
Die Sinneszellen haben einen zentripetalen
Neuriten, der durch das
Siebbein das primäre Riechzentrum erreicht.
Diese Riechkörper sind der Beginn des
I. Hirnnervens (N. olfactorius).
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Durch den Geruchssinn wird
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auch der Geschmackssinn beeinflußt.
Wenn die Riechschleimhaut durch einen Schnupfen verlegt ist, schmeckt man
kaum noch etwas.
Andererseits wird durch den Duft von leckeren Speisen die Speichel- und
Gastrinproduktion in Gang gebracht.
Schlechter Geruch von verdorbenen Speisen wiederum warnt vor dem Verzehr.
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Resonanzraum für die Stimme.
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Siehe unten.
Gefäße und Nerven
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Arterien:
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Venen:
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Der venöse Abfluß läuft über die Vv. ethmoidales und V. ophtalmica
superior in den Plexus cavernosus in die äußeren Gesichtsvenen.
Lymphbahnen:
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An der arteriellen Versorgung der Nasenschleimhaut sind 3 Arterien beteiligt.
− A. ethmoidalis anterior und superior aus der A. ophtalmica und der
− A. nasalis posterior aus einem Ast der A. maxillaris.
Die Lymphe wird über die
− Ndd. submandibularis, Ndd. retropharyngeii in die überregionalen Ndd.
cervicalis profundi.
Nerven:
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Äste des V. Hirnnerven innerviert die Nase.
Nasennebenhöhlen
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Die Nasennebenhöhlen dienen der:
Gewichtsverminderung des knöchenden Schädels, ferner stellen sie einen
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Resonanzraum für die Stimme dar.
Des weiteren haben sie außerdem die Aufgabe,
− die Atemluft zu säubern , anzufeuchten und anzuwärmen.
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Sinus frontalis (Stirnbeinhöhle)
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Die Stirnbeinhöhle ruft den individuell unterschiedlich stark ausgeprägten
Augenwulst hervor.
Der Boden des Sinus frontalis ist nur von einer dünnen Knochenlamelle von der
Orbita getrennt, sein Dach bildet einen großen Teil des Bodens der vorderen
Schädelgrube.
Das Septum sinuum frontalis trennt die beiden Sinus paramedian. Der Sinus
einer Seite kann sich dadurch weit auf die Gegenseite ausdehnen.
Der Sinus frontalis mündet in den mittleren Nasengang.
Sinus ethmoidales (Siebbeinzellen)
Die Sinus ethmoidales grenzen medial an die Nasenhöhle, lateral an die
Augenhöhle, kaudal an die Kiefernhöhle, kranial an die vordere Schädelgrube.
− Es handelt sich dabei um ein differenziertes System unvollständig getrennter
Kammern.
− Die vorderen und mittleren Siebbeinzellen münden in den mittleren Nasengang,
die hinteren in den oberen Nasengang.
Sinus spenoidalis (Keilbeinhöhle)
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Die Keilbeinhöhle liegt im Corpus ossis spenoidale.
Das Septum sinuum spenoidale trennt die beiden ungleich großen Höhlen
paramedian.
Das Dach der Keilbeihöhle erscheint durch Ausbildung der Fossa
hypophysalis (Hypophysengrube) konvex.
Die Seitenwand der Keibeinhöhle haben topographische Beziehungen zum
Sinus cavernosus und der A. carotis interna.
Sinus maxillaris (Kiefenhöhle)
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Die Kiefernhöhle ist die geräumigste Nebenhöhle der Nase.
Sie grenzt, nur durch eine dünne Knochenlamelle getrennt, an die Orbita, medial
an die Nasenhöhle, unten an die Oberkieferzähne bzw. an den harten Gaumen.
Der tiefste Punkt der Kiefernhöhle liegt unterhalb des Nasenbodens.
Die Öffnung der Kiefernhöhle zur Nasenhöhle befindet sich im mittleren
Nasengang.
Die Nasennebenhöhlen sind von einem dünnen respiratorischen Epithel mit nur
relativ wenigen Becherzellen ausgekleidet.
−
Die Lamina
propria der
Schleimhaut ist
fest mit dem
darunterliegenden
Periost verbunden
und enthält nur
wenige
seromuköse
Drüsen.
−
Der Schleim, der
in der
Schleimhaut der
Nasenhöhle
gebildet wird,
fließt unterstützt
vom
Flimmerschlag
der Kinozillien
des
respiratorischen
Epithels in die
Nasenhöhle ab.
Histologie:
Nasenhöhle und Rachen:
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Der Nasenhof (Vestibulum nasi) bildet den Eingang in die Nasenhöhle.
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Um den hyalinen Knorpel des Nasenflügels schlägt sich die Epidermis in den
Nasenvorhof über, den sie bis nahe an seine hintere Grenze (Limen nasi)
auskleidet.
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Der Nasenflügel trägt außen große Talgdrüsen (Comedones), innen apokrine
knäuelförmige Drüsen.
−
Ein Kranz starker Haare (Vibrissae), ist gegen die Nasenlöcher gerichtet und
bildet eine Reuse gegen grobe Verunreinigungen der Luft.
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Im hinteren Teil des Nasenvorhofs wird das
verhornte Plattenepithel von einem höheren,
unverhornten abgelöst, das über ein
mehrschichtiges Zylinderepithel zum
zweireihigen Flimmerepithel überleitet.
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Hier beginnt die Nasenhöhle (Cavum nasi),
Glandulae nasales treten auf.
Nasenhöhle:
−
Die Nasenhöhlen(Cavitates nasi) werden durch das Septum nasi getrennt.
−
Die seitliche Wand jeder Nasenhöhle ist durch Muscheln oberflächenvergrößert.
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In der Nasenhöhle unterscheidet man die Regio olfactoria (Riechschleimhaut),
die auf die obere Muschel und den entsprechenden Teil des Nasenseptums
beschränkt ist und die Regio respiratoria (Reinigung, Anfeuchtung, und
Anwärmung der Atemluft), die den übrigen Teil der Nasenhöhle auskleidet.
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Die Nasennebenhöhlen (Sinus paranasales) werden von einem zweireihigen
Flimmerepithel ausgekleidet, besitzen aber wenige seromuköse Drüsen und
Becherzellen; Venenplexus fehlen.
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Den Tränennasengang (Ductus nasolacrimalis) kleidet ein zweireihiges
prismatisches Epithel aus.
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Regio respiratoria:
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Die regio respiratoria nimmt den größten Teil der Nasenhöhle ein.
−
Sie bedeckt vor allem die mittlere und untere Nasenmuschel und die
entsprechenden Abschnitte der Nasenscheidewand.
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Die Oberfläche der oberen Nasenmuschel, des Nasendaches und des oberen
Teils der Nasenscheidewand besteht aus olfaktorischen Epithel.
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Das respiratorische Epithel des Nasenhöhle ist ein mehrreihiges
Flimmerepithel mit besonders vielen Becherzellen.
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Außerdem kommen mehrzellige endo(intra)epitheliale Drüsen vor.
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Der Flimmerschlag ist pharynxwärts gerichtet.
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Unter dem Epithel kommen viele Lymphozyten vor, die stellenweise eine
zusammenhängende Schicht bilden können. Darunter liegen dichte Komplexe
tubulo-alveolärer seromucöser Drüsen.
Gefäße:
Die Nasenschleimhaut besitzt ein reich entfaltetes und komplex organisiertes
Gefäßsystem.
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In unmittelbarer Nähe des Periost der die Nasenhöhle begrenzenden Knochen liegt
ein engmaschiges Netzwerk größerer Gefäße.
Von hier aus steigen arkadenartige Äste zum Epithel auf, von denen sich kleine
Äste abzweigen und senkrecht zum Epithel ziehen.
Die kleinen Gefäße bilden unter dem Epithel ein dichtes Kapillarbett.
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Die Strömungsrichtung des Blutes ist dabei im wesentlichen von der
Schädelbasis aus nach vorn und damit dem Luftstrom entgegengerichtet.
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In einigen Gebieten der regio respiratoria, insbesondere in der Schleimhaut der
mittleren und unteren Muschel und an der Nasenscheidewand kommen
Schwellkörper vor.
Es handelt sich um Gefäßkomplexe mit weiten Lakunen, in deren Wänden
Sphinkteren aus glatten Muskelfasern vorkommen. Die Lakunen werden von den
Venen des oberflächlichen Kapillarnetzes gespeist.
Histophysiologie:
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Für die Funktion der Nasenhöhle ist wichtig, daß die Oberfläche der seitlichen
Nasenwände durch die Nasenmuscheln stark vergrößert ist und das die Luft durch
schmale Spalten, zwischen seitlicher und mittlerer Nasenwand, strömen muß.
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Dadurch kommt die ein- und ausströmende Luft in engen Kontakt mit der
Schleimhaut.
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Vergrößert wird der Kontakt noch durch Turbulenzen der Luft an den Engstellen
der Nasenhöhle.
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Einfluß auf den Luftdurchlaß nehmen die Schwellkörper der Nasenschleimhaut.
Sie werden periodisch (alle 20 – 30 Minuten) bald in der einen Nasenhöhle, bald
in der anderen Nasenhöhle gefüllt und entleert.
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Dies geschieht reflektorisch durch Kontraktion und Erschlaffung der
Ringmuskulatur der Abflußvenen.
Bei Einströmen von Blut in die Schwellkörper der einen Seite kommt es dort zur
Verdickung der Schleimhaut; der Luftstrom geht nun bevorzugt durch die andere
Nasenhöhle.
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Das An- und Abschwellen erfolgt auf beiden Seien alternierend.
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In der Nasenhöhle wird die eingeatmete Luft geprüft, gereinigt, angefeuchtet
und angewärmt.
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Zur Entfernung gröberer Partikel dienen die großen, kräftigen Nasenhaare
(Vibrissen) im Nasenvorhof.
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Kleinere Teilchen und gasförmige Verunreinigungen der Luft, die wasserlöslich
sind (CO, Ozon, SO2 ) werden vom Oberflächenschleim festgehalten.
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Gleichzeitig dienen Schleim und dünnflüssiges Sekret dazu, die eingeatmete Luft
anzufeuchten.
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Die Befeuchtung der Luft durch das Sekret der Schleimhaut ist so gut
eingerichtet, daß die kurzzeitige Durchströmung der Nasengänge genügt, um
die Luftfeuchtigkeit von ca. 35% auf 80% zu erhöhen, um dann in tieferen
Trachealabschnitten fast 100 % zu erreichen.
Zusätzlich wird die Luft erwärmt.
−
Dies geschieht durch Wärmezufuhr zur Nasenschleimhaut durch Blut.
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Wirksam ist die Temperierung vor allem durch den Gegenstrom zwischen Luft
und Blut.
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Regio olfactoria:
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Die Chemorezeptoren für die Geruchsempfindungen liegen in einem
umschriebenen Gebiet der Nasenschleimhaut, am Dach der Nasenhöhle, dem
olfaktorischen Epithel.
Die Regio olfactoria nimmt beim Menschen etwa 5 cm² ( Hund ca. 100 cm²) ein
und besteht aus mehrreihigem
hochprismatischem Epithel mit 3
Zelltypen:
− Stützzellen
− Basalzellen
− Sinneszellen
−
−
Außerdem kommen in der
Nasenschleimhaut freie Endigungen
des N. trigeminus vor, die auf
Geruchsreize reagieren,
sowie im Rachenraum Fasern der Nn.
glossopharyngeus und vagus.
−
Dadurch können
Geruchswahrnehmungen auch nach
Ausfall der Regio olfactoria
wahrgenommen werden.
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Stützzellen:
−
Die Stützzellen sind apikal breit und zylindrisch, basal schmal.
Sie können sezernieren.
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Auf ihrer freien Oberfläche haben sie Mikrovilli.
−
Gut entwickelte Verbindungskomplexe verknüpfen sie mit den benachbarten
Geruchszellen.
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Stützzellen haben eine rötlich-braunes Pigment, das für die Farbe der
Riechschleimhaut verantwortlich ist.
−
−
−
Basalzellen:
−
Die Basalzellen sind klein, rund oder kegelförmig und liegen einschichtig an
der Basis des Epithels.
−
Sie haben verzweigte Fortsätze, die sich zwischen den anderen Zellen des
Epithels ausbreiten.
Sinneszellen:
−
Zwischen den Basal- und den Stützzellen liegen die Sinneszellen.
−
Es sind bipolare Nervenzellen.
−
Die Kerne liegen weiter basal als die der Stützzellen.
−
Die Spitzen der Riechzellen sind verbreitert, ragen etwas über die
Epitheloberfläche heraus (Riechkolben) und tragen an ihrer Oberfläche 6-8
Cilien (Riechhärchen).
Diese Cilien sind lang und passiv beweglich, sie sind die eigentlichen
Rezeptoren, an denen die geruchserzeugenden Stoffe eine Rezeptorpotenzial
hervorrufen.
−
−
Die Cilien vergrößern die
Rezeptoroberfäche.
−
Basal gehen aus den Sinneszellen
marklose Nervenfasern hervor, die in der
Fila olfactoria durch Schwannsche Zellen
zu Bündeln zusammengefaßt werden.
−
In der Lamina propria unter dem Epithel
der Regio olfactoria kommen viele
Gefäße und Nerven, sowie tubuloalveoläre Drüsen mit seromucösen Zellen
vor.
Die Ausführungsgänge der Drüsen
öffnen sich an der Oberfläche der Regio
olfactoria.
Histophysiologie:
−
Für die Aufnahme von Gerüchen spielt der Schleim, der die ganze Oberfläche der
Nasenschleimhaut bedeckt, eine wichtige Rolle.
−
In dieser Schleimhaut müssen sich die Riechstoffe lösen und kommen hier mit
den Riechhärchen in Kontakt.
−
Dadurch wird an der Membran der Sinneszellen ein Rezeptorpotenzial
ausgelöst.
−
Die Strömungsgeschwindigkeit des Schleims mit 0,5 mm/s bestimmt die
Reaktionsträgheit des Systems.
−
Eine Spezifizierung von Sinneszellen im Sinne funktioneller Rezeptortypen
gelingt nicht.
−
Jeder Riechstoff wirkt jedoch auf ein
anderes Rezeptorkollektiv, so daß sich
bestimmte Geruchsprofile ausbilden.
−
Andererseits liegen für bestimmte
Duftklassen partielle Anosmien vor.
−
Insgesamt zeigt sich der Geruchssinn
eine stark ausgeprägte Adaption.
Untersuchung der Nase:
−
Nach Aufnahme der genauen Anamnese zunächst Beurteilung der äußeren Form
der Nase und ihrer näheren Umgebung,
−
Beobachtung auf Verfärbung und Schwellung sowie Formveränderung,
−
Prüfung der Schmerzpunkte,
−
Beobachtung der Stellung und Beweglichkeit der Augen.
−
Bei Prüfung der Luftdurchgängigkeit der Nase sind zunächst
−
die Nasenflügel und ihre Stellung bei
− einfacher,
− forcierter Atmung und
− wechselndem Zuhalten einer Seite
−
zu beobachten.
Weitere Untersuchungen der Nase:
−
Rhinoskopia anterior:
−
−
−
Zur Beurteilung der Weite der
Nase muß der
Schwellungszustand beachtet
werden.
Geschwellte Muscheln
erscheinen dunkelrot mit glatt
gespannter Oberfläche, ganz
abgeschwellte Muscheln blasser
und uneben.
Im Zweifelsfall muß zur
Unterscheidung von
Hypertrophien maximale
Abschwellung durch Bepinselung mit Adrenalin erreicht werden.
−
Man achte auf Anwesenheit von Sekret und dessen Lokalisation,
−
Enge und Weite der Nasengänge,
−
Form der Nasenscheidewand und der Muscheln,
−
Beschaffenheit der Schleimhautoberfläche (trocken, feucht, glatt oder uneben),
Verfärbung und Veränderung der Oberfläche durch Fremdgewebe, Blutungen
und Geschwür.
Rhinoskopia posterior:
−
−
−
−
Zur Untersuchung des rückwärtigen
Nasenabschnittes ist die
Postrhinoskopie unerläßlich.
−
Die Untersuchung mit dem Spiegel bei
gleichzeitigem Niederdrücken des
Zungengrundes ist aber schwierig.
−
Sie gestattet Einblick in den gesamten
Nasenrachenraum und durch die
Choanen in den hinteren Abschnitt der
Nase.
−
Zu beobachten sind:
− die Weite der Choanen,
− evtl. vergrößerte Muschelenden,
− Polypen,
− die beiden Tubenostien,
− die Weite des Nasenrachens,
− die durch Adenoide oder einen Tumor verändert sein können.
Nasenrachenendoskopie:
−
−
Das Endoskop wird durch den unteren Nasengang eingeführt und durch
Drehung seiner Schrägoptik ermöglicht es einen genauen Überblick über den
gesamten Nasenrachen.
Röntgenuntersuchung
−
Zur Beurteilung pathologischer Veränderungen sind Röntgenuntersuchungen
unerläßlich.
−
Bei Beurteilung der Röntgenaufnahmen muß man sich bewußt sein, daß im
wesentlichen drei Härtestufen unterschieden werden können:
−
Luft, Weichteile, Knochen.
−
Der Luftgehalt der Nebenhöhlen kann ganz oder teilweise aufgehoben sein.
Entzündungen der Nase:
−
Ekzeme :
−
sind in Vestibulum nicht selten.
−
Verursacht werden sie durch Sekretabfluß und Kratzen.
−
Borkenbildung und Schuppen sind häufig.
−
Am Boden kann es zu Rhagaden kommen.
−
Aufweichen der Borken durch weiche Salben.
−
Zur längerem Einwirkung der Salben lockeres Verschließen der
Nasenöffnung mit Watte, wechselnd rechts und links.
−
Durch eine Tamponade wird gleichzeitig der austrocknende Luftstrom
abgehalten.
−
Nasenfurunkel:
−
Sie sind äußerst schmerzhaft.
−
Sie gehen von Haarbälgen des Vestibulums oder der Talgdrüsen der Außenseite
der Nase aus.
−
−
Da die Haut beiderseits mit dem Periost verwachsen ist, entstehen durch die
entzündliche Schwellung heftigste Spannungsschmerzen.
Gefährlich ist, ebenso wie bei Furunkel der Lippe und Wange, bei
unzweckmäßigem Verhalten das rasche Einbrechen der Eiterung in die
reichlich vorhandenen Gefäße.
−
Die Venen des Gesichts stehen über die V. facialis mit den großen Halsvenen
und über die V. angularis nasi durch die Orbita mit den Sinus cavernosus in
Verbindung.
−
Eine Thrombophlebitis, besonders
über das zweite Gefäßgebiet, kann
zu einer Orbitalphlegmone und
zur tödlichen
Kavernosusthrombose führen.
−
Bei fortgeschrittener Furunkulose
dieses ganzen Gebietes ist
genauestens auf Schwellungen und
Druckschmerzhaftigkeit in der
Gegend des medialen Lidwinkels
und Protusio Bulbi zu achten.
−
−
Behandlung:
Bei beginnenden Furunkeln:
−
−
Aufstreichen von Terramycinsalbe oder Ichthyol, im Nasenvorhof mittels
locker eingelegter Watte.
Bei größeren Furunkeln:
−
Bettruhe, Antibiotika intern und Aufschläge (verdünnte essigsaure Tonerde,
1%iges Borwasser, Retterspitz).
−
Die Aufschläge dürfen nur mit lockerem weichem Mull ohne zirkulären Verband
gemacht werden, so daß jede Druckeinwirkung ausgeschlossen ist.
−
Erysipel:
−
Es ist eine oberflächliche Hautphlegmone, verursacht durch hämolytische
Streptokokken.
−
Die schmerzhafte Rötung und Schwellung der Nase ist manchmal nicht leicht von
einer Phlegmone zu unterscheiden, die von einem Furunkel im Naseninneren ihren
Ausgang genommen.
−
Hat die typischen bogenförmigen Begrenzungen des Erythems und das Fehlen
umschriebener Follikulitiden im Nasenvorhof sichern die Diagnose.
−
Behandlung:
−
Bettruhe, feuchte Umschläge, hohe Penicillindosen.
Spezifische Entzündungen:
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Lupus der Nase:
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Hauttuberkulose in Form des Lupus vulgaris ist nicht selten im Bereich des
Gesichts und an der Außenseite der Nase zu beobachten.
−
Charakteristisch sind feine, rötliche Knötchen, die bei Druck mit dem Spatel eine
braune Verfärbung abgeben.
−
Die Veränderungen an der äußeren Nase können mit der gleichen Veränderung
der Schleimhaut verbunden sein.
−
Es ist aber auch ein isolierter Schleimhautbefall möglich.
−
Betroffen sind meist Teile des Septums und der Muscheln in Form von flachen
beetförmigen feinen Granulationen von grauroter Farbe.
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Auf Druck sind sie weich und bluten bei Berührung leicht.
−
Bei Fortschreiten der Entzündung kommt es zur Zerstörung der tieferen
Hautschichten und des Knorpels.
−
Bei Ausheilung schrumpft das knorpelige Nasengerüst, die Nasenlöcher werden
stenotisch, die Nasenspitze schrumpft narbig zur „Vogelnase“.
−
Die Behandlung bietet heute mittels Tuberkolostatika keine wesentliche
Schwierigkeit.
−
Lues:
−
Lues war früher im Bereich der Nasen häufig.
−
Bei Kindern mit Lues connata als Schnupfen;
−
bei Erwachsenen vor allem als tertiäre gummöse Lues,
−
die mit Vorzug das Nasenseptum und die knöcherne Nasenwurzel betraf,
−
wodurch bei Vernarbung die charakteristische „luische Sattelnase“ entstand,
−
im knöchernen Bereich tief eingesunken breit die Nase veränderte,
während die Nasenspitze, der Dom, erhalten blieb.
−
Morbus Boeck
−
kann ähnlich dem Lupus vulgaris, oder in Form von großen knotigen Infiltraten an
Haut und Schleimhaut der Nase auftreten.
−
Wegener-Granulomatose:
−
Es gehört dem Formenkreis der autoallergischen Erkrankungen an.
−
Schmerzhafte Infiltrate der äußeren und inneren Nase führen zu raschen, meist
unaufhaltsamen Zerfall.
−
Die Ätiologie ist noch nicht bekannt.
−
Rhinosklerom:
−
in Osteuropa sporadisch auftretend, durch Klebsiella rhinoscleromatis
hervorgerufen.
−
Verursacht eine chronische, borkenbildende Rhinitis.
−
Später tumorartige, derbe granulomatöse Auftreibungen.
−
Klebsiella sind empfindlich gegen Streptomycin.
−
Lepra:
−
durch Mycobacterium leprae verursacht.
−
Verläuft entlang der Nervenfasern.
−
Der Verlauf ist langwierig.
−
−
zu Beginn chronischer Schnupfen mit zähem Sekret, später knotige Infiltrate.
histologisch ähnlich der Tuberkulose.
−
Prognostisch durch Sulfone mittlerweile günstig.
Mykosen:
−
Außer Soor sind am häufigsten die Aktinomykose.
−
Sie tritt mehr im Bereich des Mundes auf, weniger an der Nase.
−
Andere Mykosen wie die Blastomykose und Kokzidomykose werden aus Indien,
Süd- und Mittelamerika eingeschleppt.
−
Sie stellen eine ernste Erkrankung mit granulösen und ulzerösen Bildungen dar, in
denen die Pilze nachweisbar sind.
Enge und weite Nase:
Die Beurteilung, ob eine Nase ein- oder beidseitig zu eng angelegt oder eine
Passagehinderung nur funktionell bedingt ist, gelingt im Einzelfall nicht immer
leicht.
Da überdies die Mehrzahl der Patienten alles als „Schnupfen“ bezeichnen was
eine erschwerten Atmung und eine Sekretion macht ist eine gründliche
Anamnese besonders wichtig:
−
Seit wann besteht die Atembehinderung?
−
Ist sie beidseitig,einseitig.
−
Ist die Intensität wechselnd oder gleichbleibend?
−
Wird Sekret ausgeschnaubt oder läuft es in den Rachen?
−
Ist es eitrig, serös, foetid, schleimig oder blutig?
−
Bestehen lokale Kopfschmerzen?
−
Auch bei weiter, trockener Nase klagen die Patienten über eine verstopfte Nase
und Kopfschmerzen.
Anhaltende Stenosen:
−
Choanalatresie:
−
Es ist eine Entwicklungshemmung, bei der eine oder beide Choanen vollständig
oder bis auf eine kleine Öffnung verschlossen sind.
−
Beim Erwachsenen besteht die Verschlußplatte aus Knochen oder Knorpel.
Die Nasenhöhle selbst ist normal entwickelt.
−
Bei Säuglingen wirkt sich eine beidseitige Choanalatresie bedrohlich aus, da das
Kind während des Saugens nicht atmen kann. Auch einseitige Atresie stört.
−
−
Da aber die Verschlußplatte in diesem Alter noch weich ist, kann sie stumpf
durchstoßen werden und durch einen Schlauch offengehalten werden.
Im Erwachsenenalter muß eine transnasale Plastik die Choanalöffnung
wiederhergestellt werden.
Fremdkörper:
−
Sie führen bei kleinen Kindern nicht selten zu Verlegung und Schnupfen, wenn sie
sich bei Spielen Erbsen, Kugeln, o.ä. in die Nase stecken.
−
Sie werden dort durch reaktive Schwellungen festgehalten.
−
Bei einseitiger Schwellung mit Fötor muß man auch ohne positive Diagnose an
Fremdkörper denken, die hinter der geschwollenen Muscheln versteckt liegen
können.
Enge Nase und Septumverkrümmung:
−
Patienten mit schmaler, stark vorspringender Nase klagen häufiger über
Luftmangel als solche mit breiten Nasen.
−
Bei ersteren ist auf Ansaugen der Nasenflügel
zu achten.
− Bei verstärktem Einatmen werden die
Nasenflügel gegen die Nasenscheidewand
bewegt, so daß sich im inneren
Naseneingang eine Stenose bildet.
−
Häufig sind auch Verkrümmungen der
Nasenscheidewand Ursache der behinderten
Atmung.
−
Der Septumknorpel ist fast niemals ganz eben
und gerade.
−
Der Septumknorpel kann auch im ganzen nach
einer Seite verbogen sein.
Narbenverwachsungen:
−
Sie kommen meist in Form von Strangbildungen oder flächigen Verwachsungen
zwischen Nasenmuscheln und Septum vor.
−
Sie können als Folgen von schweren Entzündungen nach Operationen oder durch
Traumen entstehen.
−
Bei geringer Ausdehnung reicht die Durchtrennung mit einem elektrischen Messer
und Zwischenlagern einer Kunststoffolie, bis die Wundflächen wieder mit
Schleimhaut überkleidet sind.
−
Hypertrophie der Nasenmuscheln:
−
Sie entstehen durch häufige Entzündungen und den Einfluß von Staub und
anderen Reizen.
−
Die Oberfläche ist himbeerartig granuliert, besonders verdickt sind die unteren
Muscheln an ihren hinteren Enden.
−
Nasenpolypen:
−
Sie sind glasige hellgraue Gebilde, die durch Prolaps ödematöser Schleimhaut
aus den Nebenhöhlen in die Nasenhaupthöhle entstehen.
−
Durch den Sog des Luftstromes prolabiert die Schleimhaut durch die engen Ostien
und kommt gestielt im mittleren Nasengang oder in der Choane zum Vorschein.
−
Eitrige Entzündungen können sich den Polypenbildungen hinzugesellen, sind aber
nicht Ursache der Polyposis.
−
In den Polypen können durch Stauungen
Blutungen und sekundäre Fibrosen
entstehen, dies kann zur Fehldiagnose
Fibrom führen.
−
Behandlung:
−
Sie besteht im Abflücken der Polypen
mittels nichtschneidender Drahtschlinge,
wobei die Nasenmuscheln sorgfältig
geschont werden müssen.
−
Eine Ausräumung der Nebenhöhlen ist
nur nötig, wenn diese gleichzeitig
vereitert sind.
−
Rezidive sind in größeren Zeitabständen
möglich und bedürfen der gleichen
Behandlung.
Wechselnde Stenosen:
−
Pollinosis:
−
Erkennbar durch Anfälle wie Jucken, Brennen und Verlegung der Nase bei
gleichzeitig wässriger Sekretion, die in typischer Weise jährlich zu bestimmten
Zeiten auftreten.
−
Es kann weiterhin zur Konjunktivitis und heftigen Kopfschmerzen kommen.
−
Die Diagnose fällt leicht, wenn bereits mehrere Jahre zuvor Anfälle beobachtet
wurden.
−
Zur Sicherung der Diagnose kann ein intracutan Test durchgeführt werden.
−
Behandlung:
−
Sie gelingt auch ohne intracutane Testung leicht und stellt eine Paradedisziplin der
Naturheilkunde dar.
−
Zum Einsatz kommen hier Darmsanierungen und Immunsystemkräftigungen.
−
Im akuten Fall helfen Nasenspülungen mit Salzwasserlösungen sowie
Nasentropfen mit Luffa.
−
Allergische Rhinitiden:
−
Sie können auch durch andere Reizstoffe, wie Hausstaub, Tierhaare, Federn,
Metalle, Zimmerpflanzen. Nahrungsmittel ausgelöst werden.
−
Durch genaues Befragen des Patienten, zu welcher Zeit und an welchen Ort die
Anfälle auftreten läßt sich schnell eine Vermutungsdiagnose stellen.
−
Die Sicherung der Diagnose gelingt dann durch eine Hauttestung.
−
Behandlung:
−
Auch hier ist die Behandlung einfach:
−
Es gilt das Gleiche wie bei der Pollinosis.
−
Unspezifische Schwellungszustzände:
−
Sie können durch vegetative Labilität, durch Aufregung und eventuell durch
unbekannte Reizstoffe ausgelöst werden.
−
Genaue Untersuchungen der Nase ist nicht nötig.
−
Abhärten der Nasenschleimhaut durch Nasenspülungen können Besserung
bringen.
−
Zu warnen ist bei allen Patienten vor den dauernden Gebrauch von
schleimhautabschwellenden Mitteln.
Infektiöser Schnupfen (Rhinitis)
−
Der katarrhalische Schnupfen ist durch verschiedene Viren bedingt.
−
Erreger der einfachen Erkältungskrankheit, die Gruppe der Viren des Common
cold (Rhinoviren), bewirken nur einen kurzzeitigen Katarrh.
−
Die Gruppe der Adenoviren können den gesamten Atemtrakt befallen.
−
Diese Viren sind im Einzelfall schwer zu identifizieren.
−
Die von ihnen ausgelösten Erkrankungen sind aber meist harmlos.
−
Sie führen zu serösen Entzündungen der Nasenschleimhaut mit Schädigung
des Flimmerepithels in verschieden weiter Ausdehnung.
−
Sie gehen mit Benommenheit des Kopfes einher,
−
Verschwellen der Nase mit Brennen in den ersten Tagen und
−
serös-schleimiger Absonderung an den Folgetagen.
−
Im allgemeinen dauert die Erkrankungen nicht länger als 2 Wochen.
−
Eine Komplikation durch eine Superinfektion ist möglich.
−
Behandlung:
−
Eine wirksame Behandlung gibt es zur Zeit nicht.
−
Die Infekte hinterlassen keine Immunität die länger andauert.
−
Die symptomatische Behandlung ist hier angezeigt.
−
Ein katarrhalischer Schnupfen kann aber auch das erste Symptom eines größeren
Allgemeininfektes sein.
−
In diesem Fall steht die Behandlung des Allgemeininfektes an erster Stelle.
−
Eitriger Schnupfen:
−
Der eitrige Schnupfen ist durch eine Superinfektion mit Eiterbakterien
(Streptokokken, Pneumokokken) bedingt.
−
Die Absonderung ist gelblich,
−
Allgemeinbefinden und Temperatur hängen von dem Ausmaß der
Allgemeininfektion ab und ob die Nasennebenhöhlen bereits beteiligt sind.
−
Behandlung:
−
Bei einer bakteriellen Infektion ist eine Antibiotikabehandlung sinnvoll und
angezeigt.
−
Lokale Anwendung von Antibiotika hat dagegen meist nur geringen Erfolg.
−
Hier ist auch eine Unterstützung des Immunsystem zu Beginn der Grippe- und
Schnupfensaison in Form von Eigenbluttherapien u.a. angezeigt.
−
Weite trockene Nase, Rhinitis atrophicans:
−
chronisch-progrediente Atrophie der Nasenschleimhaut und muschel.
−
Das Krankheitsbild der Ozäna (Stinknase) ist heute selten zu beobachten.
−
Die Patienten merken nichts davon, da ihr Geruchsvermögen schon zugrunde
gegangen ist.
−
Sie werden darauf aufmerksam, weil ihr Lebensumfeld über den unerträglichen
Geruch klagt.
−
Die Patienten klagen meistens über:
−
Kopfschmerzen,
−
Verlegung der Atemwege,
−
unangenehme Borkenbildung in der Nase,
−
Trockenheit des Rachens.
−
Es handelt sich meistens um Frauen jüngeren Alters, die erstmals mit diesem
Krankheitsbild konfrontiert werden.
−
Bei Spiegeluntersuchungen findet man beide Nasenseiten mit grünlichen Borken
belegt, die einen Abguß des Nasenlumens darstellen können und sich schwer mit
der Kornzange ablösen lassen.
−
Dahinter verbirgt sich eine grünlichgrauer, süßlich übelriechender Schleim.
−
Das Nasenlumen ist weit.
−
Die Nasenschleimhaut ist je nach Stadium der Erkrankung anfangs livide, leicht
geschwellt, später zunehmend atrophisch.
−
Die Atrophie kann auch bis auf die Knochen übergreifen und soweit gehen, daß
die Muscheln nur noch als schmale Leiste vorspringen.
−
Bei fortgeschrittener Erkrankung sind auch Krusten im Nasenrachenraum
vorhanden.
−
Die Rachenschleimhaut ist rot, trocken, glänzend.
−
Auch im Kehlkopf kann es zur Krustenbildung kommen.
−
Im Röntgenbild zeigt sich die Weite der Nasenhöhle, die Nebenhöhlen sind nur
gering entwickelt.
−
Die Ursache der Ozäna ist unbekannt.
−
Durch eine tertiäre Lues kann sich ein ähnliches Krankheitsbild entwickeln.
In jedem übermäßig erweiterten Nasenlumen kommt es durch die austrocknende
Wirkung des vermehrten Luftstromes zu Borkenbildung.
−
Sie wird noch verstärkt, wenn durch pathologische Veränderungen des Sekrets
und Zerstörung eines großen Teils der Schleimdrüsen die Sekretion insuffizient
ist.
−
So bilden sich auch ohne Operationshöhlen, die nach Resektion von Tumoren der
Nase und der Nebenhöhlen entstehen, dauernd lästige Borken, die entfernt
werden müssen.
−
In den Borken siedeln sich verschiedene Fäulnisbakterien an, auf deren
Einwirkung der üble Geruch zurückzuführen ist.
−
Genuine Ozäna:
−
Hierbei spielen familiärkonstitutionelle Faktoren eine Rolle.
−
Bei Kindern der Patienten wird beobachtet, daß die Nebenhöhlen gering
entwickelt sind und daß durch eine relativ weite Nase eine Neigung zu
katarrhalischen Infekten vorliegt.
−
Soziale Komponenten werden ebenfalls diskutiert.
−
Die Erkrankung war in den ersten Jahren nach dem Krieg relativ häufig zu
beobachten, jetzt sind aber nur noch wenige Patienten davon betroffen, diese
stammen durchweg aus ungepflegten sozialem Milieu.
−
Behandlung:
−
Die Prophylaxe ist von größter Wichtigkeit.
−
Die Funktionsschleimhaut muß bei allen Eingriffen in die Nase geschont werden.
−
Die Nase darf nie übermäßig erweitert werden.
−
Besondere Vorsicht gilt bei Patienten mit konstitutioneller Trockenheit der
Nasenschleimhäute.
−
Gegen Trockenheit und Borkenbildung: Nasenspülungen mit der HOFERschen
Nasenspülglocke mit Kamillentee, isotone Kochsalzlösungen.
−
Feste Borken werden mit der GOTTSTEIN-Sonde (ein gerader Watteträger mit
etwas längerem und breiterem Schraubgewinde) gelöst:
−
−
Sie wird vom Patienten, dick mit Watte armiert, in die Nase eingeführt, bleibt
eine Zeit liegen und wird dann mit den Borken herausgezogen.
Bei weit fortgeschrittener Erkrankung hat sich die chirurgische Unterpflanzung
der Schleimhaut mit Knochen bewährt.
−
Das Nasenlumen wird dadurch eingeengt.
−
Die reaktive Hyperämie nach dem Eingriff scheint positive Auswirkung auf die
Erholung der Schleimhaut zu haben.
Nebenhöhlenentzündungen (Sinusitis)
Die Nebenhöhlen müssen nicht zwangsläufig bei einem eitrigen Schnupfen
mitbeteiligt sein.
−
Die Tätigkeit des Flimmerepithels und die Möglichkeit, den Zugang durch
Schwellkörperpolster abzuschließen, schützen die Nebenhöhlen effektiv.
−
Die Entzündung kann andererseits aber auch in jedem Stadium auf eine oder
sämtliche Höhlen übergreifen, hierbei macht sich der Katarrh erst kaum
bemerkbar.
−
Erst bei massiver Eiterung und bei Stauung des Sekrets kommt es zu klinischen
Erscheinungen:
−
zuerst in Form von Druck, der in mehr oder weniger heftige Schmerzen
übergeht.
−
Das Flimmerepithel schützt die Nebenhöhlen, da ein konstanter und gezielt
gerichteter Flimmerstrom gegen die Ostien gerichtet ist.
−
Dieser Strom befördert durch einen Sekretfilm alle Zellreste und Fremdkörper aus
der Höhle hinaus.
−
Erst bei einer Füssigkeitsansammlung können die Flimmerhärchen nichts mehr
transportieren.
−
Das Sekret kann erst durch einen Unterdruck entfernt werden.
−
Die Entleerung der Kiefernhöhle ist am schwierigsten, da das Ostium am Rande
liegt.
−
Bei einer schweren Entzündung ist die Entleerung durch Schädigung oder
Zerstörung des Flimmerepithels und durch infiltrative Stenosen der Ostien
behindert.
−
−
Es kommt dadurch zur Empyembildung mit all ihren Folgen:
−
In der Schleimhaut treten zunächst entzündliche Infiltrationen mit Ödemen und
verschieden ausgeprägter Ulzerationen auf.
−
Bei andauernder Entzündung wandelt sich die Submukosa fibrös um, es
kommt zu polypösen und drüsenartigen Bildungen.
Die Infektion kann von einem Schnupfen ausgehen, aber auch
−
hämatogen,
−
durch Traumata bedingt,
−
durch Eindringen von Schmutzwasser beim Baden,
−
durch stenosierende Tumoren oder auch
im Falle der Kiefernhöhle dentogen sein.
Diagnose:
−
−
−
−
−
−
Schmerzen:
−
Bei akuten Verlauf: heftige Schmerzen.
−
Bei subakutem Verlauf: geringe bis fehlende Schmerzen.
−
Ein Druckgefühl ist aber immer vorhanden.
−
Die Austrittsstellen des n. trigeminus sind druckempfindlich.
Temperatur:
−
Temperaturen treten nur in schweren Fällen auf.
−
Bei Komplikationen sind sie hoch bis septisch, ansonsten
−
subfebril bis afebril.
Sekretion:
−
Sie ist meist reichlich, eitrig, schwallartig, geruchlos, bei dentalen
Empyemen der Kiefernhöhle fötid.
−
Einseitige Sekretion ist immer verdächtig auf Beteiligung der Nebenhöhle.
−
Sekretabgang in den Rachen kann vom Patienten übersehen werden.
Röntgenbilder:
−
Sie erlauben bei klarem Luftgehalt der Nebenhöhlen einen sicheren
Ausschluß ihrer Beteiligung.
−
Spiegelbildung in Stirn- und Kieferhöhle beweisen das Vorhandensein von
flüssigen Sekret,
−
totale Verschattung einer oder beider Nebenhöhlen macht eine Entzündung
warscheinlich.
−
Behandlung:
−
Frische Nebenhöhlenentzündungen können fast immer konservativ behandelt
werden.
−
Bettruhe, Zimmeraufenthalt, intensive Wärmeapplikation sind Mittel der Wahl.
−
Nach Testung kann auch eine Antibiotikagabe sinnvoll sein.
−
Bei Komplikationen und chronisch rezidivierenden Entzündungen mit
irreversiblen Schleimhautveränderungen und Stenosen der Ausführungsgänge
sind größere Eingriffe nötig.
Erkrankungen der einzelnen Nebenhöhlen
Kieferhöhlenentzündung (Sinusitis maxillaris)
−
−
Symptome:
−
Schmerzen in der Wange, insbesondere Schmerzen der Zähne.
−
Völlegefühl im Unterkiefer.
−
Druckschmerz am Foramen infraorbitale.
−
Bei dentaler Genese: Schmerzen durch Einbruch eines paradentalen Abszesses.
−
Schleichende Entstehung aus durchgebrochenen Wurzelspitzemgranulomen.
− Der Patient merkt nur den üblen Geruch und Geschmack des Sekrets, das er
aus der Nase und den Rachenraum entleert.
−
Kiefernhöhlen-Mund-Fisteln entstehen häufig nach Extraktionen erkrankter
Zähne mit Zahnwurzeleiterungen.
Diagnose:
−
−
Röntgen der Kiefernhöhle
−
Kieferhöhlenspülung mit körperwarmen Wasser
Therapie:
−
Kieferhöhlenspülungen bis die Körperflüssigkeit die durch das Ostium abfließt
klar wird. Nachspülung mit Emser-Salz, Gelomyrtol-Lösung oder
Antibiotikalösung.
−
Bei eitrigen Inhalt interne Gabe von Antibiotika nach Keimbestimmung und
Resistenzkontrolle. 3 – 4 Spülungen innerhalb von zwei Wochen.
Wärmebehandlung.
Stirnhöhlenentzündung (Sinusitis frontalis)
Die Stirnhöhle ist meist im Rahmen einer Pansinusitis, selten primär isoliert
befallen.
Ihr relativ langer, durch das Siebbbein führende Ausführungsgang kann die
Ausheilung erschweren.
Deshalb sind isolierte Empyeme nach Schnupfen nicht selten.
Auch besteht gerade bei der Stirnhöhle die Gefahr der Rezidivbildung, da sich nach
abgelaufener, länger dauernden Entzündungen Narbenstenosen des
Ausführungsganges bilden können, die erneute Infekte und ggf. auch die Entstehung
von Komplikationen begünstigen können.
−
−
Symptome:
−
Schmerzen in Stirn und Auge.
−
Druckschmerz der Foramen supraorbitale am Austrittspunkt des I.
Trigeminusastes.
Diagnose:
−
−
Röntgen der Stirnhöhle
Therapie:
−
−
Therapie mit abschwellenden Mitteln.
Bei Versagen dieser:
−
Drainage und Spülung der Stirnhöhle (wie bei der Kieferhöhle).
−
Verbesserung des Abflusses bei enger Nase durch Resektion des
Septumknorpels und Abspreizen der mittleren Nasenmuschel.
−
Drainage hartnäckiger Empyeme durch ein Bohrloch in der Vorderwand
nach genauer Lokalisation im Röntgenbild und Einlegen eines
Drainageröhrchens.
−
Kleine Stirnhöhlen lassen sich nach Öffnung des Bodens und Belassen der
Vorderwand gut ausräumen (Ritter-Jansen- Operation).
−
Alle Eingriffe werden von einem Schnitt im Augenbrauenbogen aus
durchgeführt, der später nicht mehr zu sehen ist.
Siebbeinzellenentzündung:
−
Sie erkranken selten isoliert.
−
Ein isoliertes Empyem nach einer Pansinusitis bleibt selten zurück.
−
Letztere führen dann aber zu Komplikationen, besonders im Bereich der Orbita.
Keilbeinhöhlenentzündung:
−
Die Keilbeinhöhle ist ebenfalls eher selten isoliert erkrankt.
−
Der Eiter fließt durch die Choane und die Nase ab.
−
Eiterverhaltungen führen zu Hinterhauptschmerzen.
Komplikationen sind selten und treten nur bei sekundären Empyemen und infolge
von Tumoren auf.
−
Von den Nebenhöhlen ausgehende Komplikationen
Durchbrüche nach außen:
−
Sie gehen meistens von der Stirnhöhle und dem Siebbein aus.
−
Häufig geht der Durchbruch durch den relativ dünnen Boden der Orbita und das
Oberlid.
−
Es kommt zur Schwellung des Oberlides.
−
Bei tieferen Durchbrüchen kommt es, falls sich die Stirnhöhle auch über das
Orbitaldach nach rückwärts ausdehnt, zur Protrusio bulbi (Exophtalmus).
−
Siebbeindurchbrüche in die Orbita sind am häufigsten, da das Siebbein nur
durch eine dünne Lamina orbitalis von dieser getrennt ist (siehe Bild oben).
−
Kieferhöhleneinbrüche in die Orbita sind nur sehr selten zu beobachten.
−
Bei Schwellungen an und in den Wangen und Gaumen sind meistens dentale
Komplikationen die Ursache.
Stirnbeinosteomyelitis:
−
Sie kann sowohl
metastatisch als auch von
einer Stirnhöhleneiterung
ausgehen.
−
Zwischen Lamina externa
und interna der
Schädelknochen findet sich
eine Markschicht mit
venösen Räumen (Venae
diploicae).
−
Diese Markräume stehen mit
der oberen Stirnhöhlenbucht
in Verbindung.
−
Daher kann es bei akuten Stirnhöhlenentzündungen
zum Übergreifen der Eiterung auf die Markräume kommen.
−
Die Entzündung wird durch thrombophlebitische Beteiligung der Venen rasch
über die Grenzen der Knochennähte fortgeleitet.
−
Diese Venen sind mit dem Sinus sagitalis und dadurch mit den Piavenen in
Verbindung, deshalb greift die Entzündung rasch auf das Schädelinnere über.
−
Symptome:
−
Kopfschmerzen
−
hohes Fieber mit Schüttelfrost
−
meningitische Erscheinungen
−
Teigig-polsterförmige Schwellung der Haut über dem befallenen Gebiet der
Schädelknochen, über Stirn, Schläfe, und am behaarten Kopf.
Meningitis:
−
Infolge Schnupfen kann die Entzündung direkt über die Lamina cribrosa durch die
die Fila olfactoria begleitende Liquorräume auf das Schädelinnere übergreifen.
−
Schwere Entzündungen der oberen Nasenhöhlen können durch Knochenarrosion
direkt auf die Menningen übergreifen.
−
Symptome:
−
heftiger Kopfschmerz
−
hohes Fieber mit Schüttelfrost,
−
Nackensteife,
−
Liquorveränderungen (zunächst Druckanstieg, dann Leukozytose des Liquors).
Hirnabszesse:
−
Die von Nebenhöhleneiterungen ausgehenden Hirnabszesse entstehen häufig bei
subakuten und chronischen Verlauf der Entzündungen und im Anschluß an
frontobasale Frakturen.
−
Bei ersteren kann die Überleitung durch Gefäßkanäle oder umschrieben
Knochenherde der hinteren Stirnhöhlenwand oder des Siebbeindaches erfolgen.
−
Bei letzteren durch offenen Liquorfisteln, Meningealhernien oder Narben.
−
Bei Stirnbeinosteomyelitis kann es zur Ausbildung großer Extraduralabszesse
kommen.
−
Symptome:
−
Alle Abszesse der vorderen Schädelgrube können längere Zeit latent
verlaufen.
−
−
In der Symptomatik stehen Veränderungen der Persönlichkeit, Apathie oder
Erregung sowie Albernheit im Vordergrund.
−
Lähmungserscheinungen treten erst bei Ausdehnung der Entzündung in tiefere
Schichten auf.
−
Im Liquor: Eiweißvermehrung und Lymphozytose.
Behandlung:
−
Bei allen Komplikationen sind sofortige operative Eingriffe notwendig.
−
Neben operativen Eingriffen ist die hohe Antibiotikagabe intravenös und oral
sehr wichtig.
−
Bei Meningitis ist durch reichlich Liquorentnahme eine rasche
Liquorerneuerung zu forcieren.
Mukozelen:
−
Die Stirnhöhle ist hiervon am häufigsten betroffen.
−
Durch chronische Entzündungen und durch Traumen kann das Ostium einer
Nasennebenhöhle hochgradig verengt sein.
−
Es kommt durch die Stauung des Sekrets in der Nebenhöhle allmählich zur
Ausdehnung der Höhle.
−
Die knöcherne Höhlenwand wird innen abgebaut und außen neu aufgebaut.
−
Es kommt zur wesentlich größeren ballförmigen aufgetriebenen Höhle.
−
Die meist schmerzlose, allmähliche Auftreibung der Stirnhöhlenwand und des
Orbitaldaches kann zur Verdrängung des Augapfels führen.
−
Differentialdiagnose:
−
−
Im Röntgenbild zeigt sich im Gegensatz zu Tumoren eine ballonartige scharf
abgezeichnete Aufgetrieben Höhlenwand.
Therapie:
−
Meistens genügt die Schaffung eines neuen Ausführungsganges. Bei
entstellender Vergrößerung kann eine plastische Verlagerung notwendig sein.
Zahnzysten:
−
Im Bereich der Kiefernhöhle und des Nasenbodens können von den Zähnen
ausgehende Zysten in die Nase und die Kieferhöhle einwachsen.
−
Kleine Zysten könne vom Zahnarzt in den Mundvorhof geöffnet werden.
−
Größere Zysten müssen mit der Kieferhöhle oder dem Nasenboden verbunden
werden
−
In die Kieferhöhle retinierte Zähne sind an eitrigen Entzündungen mitbeteiligt.
−
Ausheilung ist hier nur durch Mitentfernung bei Radikaloperation möglich.
−
Therapie:
−
Operation
−
Hochdosierte Antibiotikagabe nach Antibiogramm.
Epistaxis (Nasenbluten)
Blutungen aus der Nase sind meistens harmlos, die aber unangenehm werden wenn
sie häufiger auftreten.
Das Nasenbluten kann aber ein Symptom einer anderen allgemeinen oder lokalen
Erkrankung sein.
Auch kann es sein, daß die Blutung so stark wird, daß sie bedrohlich ist und zu
operativen Eingriffen zwingt.
Essentielles Nasenbluten (harmlos):
−
Diese Form des Nasenblutens entspringt meist aus dem vorderen Septumabschnitt
(Locus Kiesselbachi), an dem besonders viele, unmittelbar unter der Schleimhaut
liegende, kleine Gefäße entwickelt sind.
−
Die Stelle ist vielen Traumen ausgesetzt.
−
−
Hier trifft der Luftstrom zuerst auf die Schleimhaut,
−
hier sammelt sich Staub,
−
hier werden Krusten und Schmutz mit dem Finger entfernt.
Die kleinen oberflächlichen Gefäße können platzen,
−
−
−
besonders wenn die Schleimhaut durch Abbiegen der Nase (z.B. durch ein
Trauma) gespannt wird.
Häufig kommt es bei Kindern und Jugendlichen zu Blutungen bei:
−
Erhitzung,
−
Laufen,
−
kleinsten Traumen.
Die Blutung ist leicht zu stillen:
−
−
Durch Ruhiglagerung mit aufgerichtetem Oberkörper,
−
Zusammenpressung der Nasenflügel,
−
Auflegen von kalten Tüchern auf den Nacken,
−
Einlegen lockerer Wattetampons in die Nasenöffnung.
Tritt die Blutung häufiger auf, können die schuldigen Gefäße mit einem
Elektrokauter verödet werden.
Symptomatisches Nasenbluten:
−
Es ensteht durch:
−
Örtliche Veränderung der Nasenschleimhaut,
−
allgemeine Gefäßstörungen,
−
allgemeine Gerinnungsstörungen (häufig bei älteren Personen mit Hypertonie
und Gefäßsklerose)
−
Die Blutungen können an verschiedenen Stellen durch Ruptur von kleinen und
größeren Gefäßen enstehen.
−
Häufig sind die Blutungen aus dem hinteren Abschnitt, von der A. sphenopalatina.
−
Sie können schubweise auftreten und durch starken Blutverlust auch bedrohlich
werden.
−
Die Blutung muß zunächst mit einer tiefen Tamponade gestillt werden, die von
der Choane bis nach vorne gelegt werden muß.
−
Das symptomatische Nasenbluten kann weiterhin das Symptom:
−
einer Bluterkrankung sein,
−
leukämischer Infiltrate der Schleimhaut sein,
−
einer Nasendiphterie sein,Kapillarveränderung bei Morbus Osler sein,
−
eines Morbus Werlhof sein.
−
In diesen Fällen handelt es sich meist um kleine, multiple, diffuse Blutungen aus
verschiedenen Teilen der Nase.
−
Zur Nasentamponade verwendet man dünne, lockerere Tamponaden aus Gaze, die
mit antibiotischer Salbe getränkt sind und die Bildung von Keimen verhindern.
−
Längste Verweildauer der Tamponaden: 2 Tage.
−
Sobald die Blutung zum Stehen gekommen ist, muß die Ursache der Blutung (
Gefäßanomalien, Entzündungen, Tumoren, u.a.) erforscht werden.
Traumatisches Nasenbluten:
Diese Nasenbluten ist besonders ernst zu beurteilen, es ensteht nach:
−
Stich- und Schußverletzungen,
−
Verkehrs- und Arbeitsunfällen.
−
Die reichliche Gefäßversorgung der Nase und des
Gesichtsschädels mit Anastomosen zwischen rechts und links,
zwischen
−
A. carotis interna und externa,
−
bewirken sehr starke Blutungen, die sich kaum unterbinden lassen.
Verletzungen der äußeren Nase:
−
Stumpfe Zertrümmerungen der äußeren Nase sollen so schnell wie möglich,
also nach Abklingen eines Schocks oder einer Commotio eingerichtet werden.
−
Spätere Korrekturen einer eingebrochenen oder schiefen Nase sind wesentlich
schwieriger und ergeben meistens ein schlechteres Resultat.
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Therapie:
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In kurzer Narkose wird ein stumpfes
Instrument in die Nase eingeführt und
angehoben, so daß unter tastender
Kontrolle der Finger die eingebrochenen
Teile wieder in ihre ursprüngliche Lage
gebracht werden.
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Meist halten sich die Fragmente als Teile
eines Gewölbes selbst in ihrer Lage, durch
leichte Tamponade im vorderen Teil der
Nase kann die Form gesichert werden.
Offene Schnitt- und Abrißwunden:
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müssen so schnell wie möglich durch sorgfältige, feine Nähte wieder vereint
werden.
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Ausschneiden von ausgefranstem Gewebe muß vermieden werden.
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Nur völlig zerquetschtes, nicht mehr lebensfähiges Gewebe darf entfernt werden.
Es kommt sonst zu kosmetischen Entstellungen.
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Wenn die Wunde gereinigt wurde, ist unter Antibiotikaschutz dank der guten
Gefäßversorgung primäre Heilung zu erwarten.
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Selbst total abgerissene Teile können bis zu einem Zeitraum von mehreren
Stunden nach Reinigung wieder angenäht werden.
Septumhämatom:
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Durch Aufprall eines weichen Gegenstandes (Ball, Airbag) kann ohne Fraktur des
Knochens der Knorpel der Scheidewand brechen.
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Ohne äußerliche Entstellung löst sich dabei durch ein Hämatom die Schleimhaut
vom Knorpel ab und kann als polypenartiger Sack die Nase ein- oder beidseitig
verschließen.
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Sofortige Entleerung des Hämatoms durch Punktion und Rücktamponade der
Schleimhaut ins dringend geboten, da sonst in Kürze der Knorpel abstirbt und eine
entstellende Sattelnase ensteht.
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Auch besteht die Gefahr der Meningitis bei eitriger Infektion des Hämatoms.
Tumore:
Gutartige Tumoren:
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Sie sind relativ selten.
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Am häufigsten Osteome, davon 50% in der Stirnhöhle.
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Die Entstehung ist unbekannt
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Das Wachstum ist langsam, es führt zur Vorwölbung der Stirn und Verdrängung
des Orbitainhaltes.
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Symptome:
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Kopfschmerzen
Therapie:
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Operative Entfernung und osteoplastische Rekonstruktion.
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Seltene Tumoren:
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Chondrome, Fibrome, Gliome des Septums.
Maligne Tumoren:
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meistens epitheliale Tumore, Plattenepithelkarzinome und Adenokarzinome.
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Lokalisation:
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praktisch von jedem Teil der Nase ausgehend.
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An der äußeren Nase treten Hautkarzinome als spinozelluläre und basalzellige
Tumoren auf.
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Im Naseninneren ist der maxilloethmoidale Winkel bevorzugt, die Gegend des
Sinus nasalis.
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An zweiter Stelle steht die untere Bucht der Kieferhöhle, die mit der
Zahnentwicklung zusammenhängt.
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Symptome:
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Die Art der ersten Erscheinungen hängt vom Sitz des Tumors ab.
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Im Gebiet der Zahnwurzeln und unteren Kieferhöhle:
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Lockerung der Zähne,
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Durchbruch unter die Gaumen- und Alveolarschleimhaut,
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Bei Fortschreiten: Durchbruch zur Wange und in die Orbitalböden.
Bei Sitz im maxilloethmoidalem Winkel:
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Frühzeitiger Einbruch in die Nase,
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Nasenbluten,
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einseitige Verlegung der Nasenatmung,
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Schmerzen durch Sekretstau in den Nebenhöhlen,
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baldiger Durchbruch durch die Lamina orbitalis,
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Verdrängung des Auges nach lateral.
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Prognose:
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bei frühzeitiger Entdeckung gut.
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Bei Sitz im vorderen unteren Bereich günstiger als bei tiefem Sitz.
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Therapie:
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Chirurgische Behandlung
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Strahlentherapie mit Radium.