Führung perfektionistischer Mitarbeiter

Führung perfektionistischer Mitarbeiter
Aufbauorganisation
Achten Sie darauf, dass Mitarbeiter mit Hang zum Perfektionismus möglichst keine
Führungsrolle wahrnehmen. Setzen Sie „Perfektionisten“ als Spezialisten ein und ordnen Sie
sie als Stabsstelle Ihnen selbst zu. Dann können Sie Aufgaben besser und klarer delegieren.
Planung
Mitarbeiter mit Hang zum Perfektionismus sollten möglichst gleichbleibend strukturierte Tage
mit klaren Aufgaben haben. Arbeitstage setzen sich immer aus folgenden drei
Arbeitskategorien zusammen:
Planbare Aktivitäten
Zur Führung eines Perfektionisten gehört es, ihm für bestimmte Aufgaben eine maximale
Bearbeitungszeit zu setzen. Planen Sie das Gesamtprojekt einmal mit ihm durch und setzen
Sie Deadlines für Meilensteine und legen Sie die maximale Kapazität für einzelne Schritte
fest (in Stunden oder Manntagen). Lassen Sie sich Zwischenergebnisse präsentieren, so dass
die Projekte nicht aus dem Ruder laufen.
Ungeplante Aktivitäten
Reduzieren Sie Ungeplantes auf ein Minimum. Denn Unvorhersehbares bringt den
Perfektionisten maximal aus dem Tritt und macht ihn nervös, unkonzentriert und
leistungsschwach.
Routinearbeiten
Routineaufgaben sollten durch Aufgabenbündelung abgearbeitet werden. Hierzu gehört im
Besonderen die E-Mailbearbeitung. Perfektionisten neigen zu folgenden Entweder-OderVerhalten:
1. Entweder sie interessieren sich nicht für ihre E-Mails und verschleppen so die
Beantwortung.
2. Oder sie verstricken sich in der E-Mailbearbeitung heillos im Detail und schreiben EMails als „Erlebnisaufsatz“ - das will kein Mensch lesen.
Das können Sie tun zu 1:
Legen Sie im Team Responsezeiten für die E-Mailbearbeitung fest und geben Sie
Rückmeldung, wenn diese z.B. vom Perfektionisten nicht eingehalten werden. Legen Sie dem
Perfektionisten nahe, dass er seine E-Mails mindestens 2 x am Tag blockweise abarbeitet.
Das können Sie tun zu 2:
Legen Sie auch in diesem Falle dem Perfektionisten nahe, dass er seine E-Mails blockweise
abarbeitet mit Zeitbegrenzung: 25 E-Mails sind z.B. ein guter Maßstab für 1 Stunde EMailbearbeitung. Unterstützen Sie ihn sich verständlich und kurz zu fassen. Keine einfache
Führungsaufgabe für Sie, aber es ist der einzige Weg, um Ärger bei Kunden, Mitarbeitern
und Kollegen zu vermeiden.
Kommunikation
Mitarbeiter mit einer Tendenz zum Perfektionismus neigen dazu sich „einzuigeln” und sind in
der Kommunikation nicht aktiv. Einem solchen Typ muss man häufig Informationen
„aus der Nase ziehen”. Er ist meist sehr zuverlässig in der Detailarbeit, informiert Kollegen
aber oft nicht über seine Lösungen oder Zwischenschritte. Daher sollten Sie unbedingt eine
institutionalisierte Einzelrücksprache mit ihm führen. Darüber hinaus ist es in Team- oder
Projektmeetings wichtig, die Kommunikationsschwäche des Perfektionisten auszugleichen
und ihn durch gezielte Ansprache (Fragen, Aufforderung zu Kommentaren) einzubinden.