Kongress-Report HNO-Jahrestagung 2015 für Heel-Website Interaktives fallbezogenes Symposium zum Thema Schwindel Heel-Symposium bei der 86. HNO-Jahrestagung 2015 in Berlin Schwindel ist nicht gleich Schwindel. Neben Anamnese und klinischer Untersuchung haben sich deshalb in der Schwindeldiagnostik moderne Testverfahren durchgesetzt. Diese ermöglichen eine differenzierte Zuordnung der Schwindelursache, wie die beiden Experten Professor Dr. med. Frank Schmäl und Privatdozent Dr. med. Mark Obermann beim Heel-Symposium im Rahmen der HNO-Jahrestagung 2015 darlegten. Weiter… Weiter… Die beiden Experten stellten die Fälle mehrerer Schwindelpatienten vor und baten die Teilnehmer des interaktiven Symposiums um Einstufung der Symptomatik. So wurde rasch deutlich, wie schwierig die richtige Zuordnung der Schwindelursache häufig ist. Chronischer Schwindel kann viele Ursachen haben. Zum Beispiel Störungen des Gleichgewichtsorgans im Innenohr oder der Gleichgewichtsnerven (peripher-vestibulärer Schwindel), Erkrankungen des Hirnstamms bzw. des Klein- und/oder Großhirns (zentral-vestibulärer Schwindel). Auch somatische Erkrankungen wie Herzrhythmusstörungen können ursächlich sein – ebenso Traumata und Medikamente (nicht-vestibulärer Schwindel). Oft korreliert Schwindel zudem mit dem Alter: Schätzungsweise 30 Prozent der über 60-Jährigen sind davon betroffen. Laut Privatdozent Dr. Mark Obermann, Direktor des Zentrums für Neurologie der Asklepios Kliniken Schildautal, Seesen, ist der psychisch bedingte phobische Schwankschwindel mit 30 bis 50 Prozent der häufigste Schwindel. „Wenn Ihnen etwas sehr komisch vorkommt, dann ist es häufig somatoform“, so Obermann. Doch auch wenn oft keine ausreichende organische Erklärung vorliegt, warnte der Experte davor, die Patienten nicht ernst zu nehmen. Gründliche Anamnese ist die Basis Professor Dr. med. Frank Schmäl, Leiter der Schwindelambulanz des Zentrums für HNO Münster/Greven, betonte: „Eine gründliche Anamnese ist der Schlüssel zu einer erfolgreichen Diagnostik.“ Vor allem die Dauer und Art der Schwindelepisoden, auslösende Faktoren und Begleitsymptome sind demnach wichtige Anhaltspunkte. Doch auch somatische und psychische Erkrankungen, die Einnahme von Medikamenten und psychosoziale Faktoren sollten berücksichtigt werden. Bei der Untersuchung des Spontannystagmus sei die Erfassung der Schlagrichtung, des Richtungswechsels und der Fixationssuppression von enormer Bedeutung. Liegt kein Spontannystagmus vor, rät der Schwindelexperte zu einer Lagerungsprüfung zur Ermittlung etwaiger Formen eines benignean paroxysmalen Lagerungsschwindels (BPLS). Ergibt sich kein Hinweis auf ein BPLS, kommen apparative Diagnoseverfahren zum Einsatz: Mit dem Video-Kopf-Impuls-Test lassen sich der horizontale, anteriore und posteriore Bogengang testen, mit den zervikalen vestibulär evozierten myogenen Potenzialen (cVEMP) können der Sakkulus und der Nervus vestibularis inferior, mit den okulären VEMP der Utrikulus und der Nervus vestibularis superior geprüft werden. „Mit diesen Test- verfahren ist eine vollständige unilaterale Untersuchung aller fünf Rezeptoren und der beiden Teile des Nervus vestibularis möglich“, so Schmäl zusammenfassend. Multimodaler Ansatz bei der Therapie Physiologische Schwindeltherapie mit Blickstabilisationsübungen, Übungen zur Reduktion der visuellen und somatosensorischen Abhängigkeit, Übungen zur Otolithen-Rekalibration sowie Blickfolgeübungen in Ruhe und Bewegung wird durch Psychotherapie ergänzt, in der schwindelauslösende Faktoren und psychische Erkrankungen zur Sprache kommen. Unterstützend kann eine medikamentöse Therapie infrage kommen. Dimenhydrinat und andere zentral dämpfende Antivertiginosa können jedoch die zentral-vestibuläre Kompensation hemmen und sollten daher nur für kurze Zeit und nur bei akutem Schwindel zum Einsatz kommen. Eine natürliche Alternative ist Vertigoheel®, dessen Wirksamkeit an 2.141 Patienten in 183 Praxen getestet und von 87 Prozent der Ärzte und 89,7 Prozent der Patienten als „sehr gut“ oder „gut“ beurteilt wurde. Die Verträglichkeit des natürlichen Antivertiginosums wurde von 99,6 Prozent der Ärzte und Patienten ebenfalls mit „sehr gut“ oder „gut“ bewertet.
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